Roland TR505 vs TR626?

poly700

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Hallo Kollegen,

Habe heute eine tr626 bekommen und dachte ich könnte die 505 jetzt verkaufen.
Mir erscheint aber die 505 viel fetter. Gerade die bass und snare kombi knallt viel besser! Auch sind die Hihats anders
Die 626 hat zwar mehr Sounds und kann die Voices im tuning ändern.
Deckt sich das mit euren Erfahrungen oder ist das einfach von Fall zu Fall verschieden?
 
sollte doch überall gleich sein, weil die kisten digital sind und mit samples arbeiten...
 
ach ich meinte den vergleich von 626 zu 505, der wird immer dasselbe sein. hast du irgendwo gelesen die kisten tönen genau gleich? war mir bisher nicht bekannt...
 
Soundwave schrieb:
ach ich meinte den vergleich von 626 zu 505, der wird immer dasselbe sein. hast du irgendwo gelesen die kisten tönen genau gleich? war mir bisher nicht bekannt...

Bisher wurde immer so getan, als ob die 626 einfach nur eine extended-505 ist. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.
 
Ich entsinne mich auch, dass die 505 deutlich feister als die 626 klang. Ist aber schon seeeeehr lange her, dass ich die unter den Fingern hatte. Die 505 hab ich jedenfalls immer noch als Samples für den Akai.
 
Ich erinner mich auch, daß die 505 mehr "wumms" hatte als die 626. Von der 505 gibt's ja auch eine iPad-Version, aber die macht überhaupt keinen Spaß.
 
Ich habe beide, die 505 hat mM nach bessere Basissounds wie BD SD, dafür hat die 626 bessere "Füllsounds", daher finde ich eine Kombi von beiden gut. Preislich sind die ja beide so billig dass es ja eigentlich egal ist ob man eine verkauft oder nicht.
 
Rein technisch sind die beiden Maschinen sehr unterschiedlich aufgebaut.

Gemeinsam haben sie den Prozessor 6301 (maskenprogrammierter 6801, also ein 6803 mit fest eingebrannter Firmware) und das Gate Array MB63H114 von Fujitsu. Ebenfalls gleich ist der "DAC", der aus einem R2R-Widerstandsnetzwerk (Murata RGSD16L104G) mit nachgeschaltetem OpAmp besteht.

Das wars dann aber auch schon.

Bei der TR-505 sitzt das Gate Array direkt zwischen CPU und dem Sound-ROM, bei der 626 sitzt da noch ein weiteres Gate Array davor und das 63H114 liest nur noch das Sound-ROM aus (das ist ein Mehrfachzähler).

Ein weiteres Gate Array kümmert sich bei der 626 um die Speicherkarte.

Dann gibts bei der 626 einen Custom-Chip für FSK-Sync (Tape).

Die 626 ist also wesentlich aufwendiger gebaut und die Sound-ROMs nicht identisch.

Die 626 hat Einzelausgänge, die 505 nicht. Schaut man sich beide Servicemanuals an, so lassen sich diese bei der 505 aber problemlos nachrüsten, wobei die Klänge in Gruppen zusammengefaßt an den internen Ausgangsmischer geführt werden.

Übrigens sind in den Servicemanuals sehr schön die Adressen der einzelnen Samples im ROM angegeben, sodaß man sich die Wellenformen passend auslesen kann, wenn man denn will und das Ding nicht eingelötet ist.
 
beide sind knochentrocken, fand die damals eher als günstige (damals im Sinne von nicht all zu lange Samplezeiten) im Vergleich zur TR707, welche allesamt recht "unelektronische" Sounds anbieten. Naja, FLA, Klinik und Skinny Puppy haben sie aber auch eingesetzt, … Vince Clarke auch, er sagte damals "cheapo" zur 505..
naja, TR626 und TR505 sind nicht ohne Grund heute oft Bendingopfer. Ich sag das jetzt mal sehr subjektiv. Heute würde ich am ehesten die 707 wieder nutzen, wegen der Vereinigung aller Sync-Methoden. Triggerkram und so, … Hab ich damals viel genutzt und nutzen müssen um die alte und neue Welt zu verknoten.
 
Moogulator schrieb:
(...) Bendingopfer. (...)

Das klingt jetzt etwas hart.
Klar, Circuit Bending ist eben sehr geschmacksache und nicht alle stehen auf die Sounds.
Auch muss man sagen, dass bei jedem Bending ein nicht zu unterschätzendes Risiko gibt, die Gerät komplett zu zerstören.

Aber ein gut gemachter Bend lässt sich einerseits auch wieder ausschalten und er erweitert die möglichen Sound diese doch recht langweilig klingenden Kisten.
Es gibt gerade für die 505 und 626 auch sehr gute Anleitungen/Hinweise auf was man achten muss.

Hier mal zwei Videos zu den, imho besten Bends für 505 und 626.
TR505:

TR626


Man sieht ja auf den ersten Blick, wieviel Arbeit in sowas drinsteckt. Das ist sicherlich kein Mod den man in einer viertel Stunde für 5,50 euro macht.
 
Michael Burman schrieb:
Wer möchte raten welche?
Diese stark verrauschten Toms mit ihrer auf 6kHz begrenzten Bandbreite werde ich nie vergessen, ich empfand sie immer als die große Schwäche der TR-707.

War ja alles nur 8 Bit, auch wenn Roland mit ein paar Expandern den Rauschabstand vergrößerte, war doch gerade bei den Toms einfach nichts zu machen. Die beiden Cymbals hatten sogar nur 6 Bit, völlig ausreichend in dem Fall.
 
Ja, das waren die Samples der TR-707.
Wobei hier die Rede von 12 bits ist:
http://en.wikipedia.org/wiki/Roland_TR-707
Ich sehe auch keine Begrenzung bei 6 kHz. Erst bei 12,5 kHz gibt's bei einigen Samples eine komische Kerbe.
Das Crash-Becken scheint das gleiche zu sein wie in der TR-505. Bzw. Rim Shot klingt auch sehr ähnlich, in der TR-505 etwas höhenreicher. Wobei ich nicht selbst gesampelt habe. Die Samples sind von kb6.de.
 
Die Mutter allen Halbwissens macht da mal wieder ihrem Namen alle Ehre, denn das ist Kappes.

Die TR707/727 ist komplett 8Bit, sowohl die Samples als auch der Wandler.

Samples der Toms und Hihat sind 8Kilobyte groß, die Restlichen nur 4Kilobyte.
 
microbug schrieb:
Die Mutter allen Halbwissens macht da mal wieder ihrem Namen alle Ehre, denn das ist Kappes.

Die TR707/727 ist komplett 8Bit, sowohl die Samples als auch der Wandler.

Samples der Toms und Hihat sind 8Kilobyte groß, die Restlichen nur 4Kilobyte.
Und woher hast du diese Infos? Und wie kann das sein, dass z.B. das 707er Crash-Becken mit 16 bit, 44,1 kHz gesampelt (= 705 kbps) 108 KiloByte groß ist? Auf 8 bit runter gerechnet wären es immer noch 54 KiloByte, und der Frequency Analyser zeigt noch Obertöne bis 22 kHz an. Einzig Rim Shot käme bei 8 bit und 44,1 kHz auf unter 4 KiloByte, da sehr kurz. Ok, das Crash-Becken könnte auch geschickt geloopt sein und über die Amp-Hüllkurve abfallen... Klingt auch verdächtig gleichmäßig zum Ende hin... Das Gleiche wäre für Ride denkbar. Die restlichen Samples sind von sich aus kürzer. Bei Toms (ist bestimmt nur ein Sample - unterschiedlich gepitcht) wäre auch eine Loop-Phase denkbar.

Von WIKI abgeschrieben? (Stichwort "12 bit"):
http://www.amazona.de/black-box-roland-tr-707/4/
;-)
 
Michael Burman schrieb:
Und woher hast du diese Infos?

Aus der einzig verläßlichen Quelle: Servicemanual. Hab ich vergessen, zu erwähnen. Sonst würde ich sowas nicht schreiben :)

Warum die Samples höher aufgelöst sind? Hat eben jemand mit mehr Qualität abgesamplet, als aus der Kiste rauskommt.

Das mit dem Fehler in Amazona-Bericht muß ich Marko mal mailen, danke für den Hinweis.
 
microbug schrieb:
Warum die Samples höher aufgelöst sind? Hat eben jemand mit mehr Qualität abgesamplet, als aus der Kiste rauskommt.
Das war nicht die Frage, aber die habe ich, glaube ich, schon selber oben im selben Beitrag beantwortet. Kenne halt nicht die Möglichkeiten der Kiste. Aber was da in der Klangerzeugung offenbar für ein Aufwand betrieben wurde, nur weil der Sample-Speicher knapp und teuer war... Aber was wundert mich das. Die aktuellen Yamaha Motifs haben die gleichen alten Tricks auf Lager, und das nicht mal in guter Qualität. Quantität geht vor Qualität.
 
Die Größe des Samplespeichers sagt nicht immer was über die Qualität des Ausgangssignals und vor allem des Klanges aus, aber das verstehen die Leuts nicht, wie man unschwer an unzähligen Diskussionen im Netz erkennen kann. Genausowenig wie die Displaygröße ein Indikator für ein gutes Bedienkonzept darstellt ...

Bei der 707/727 wird da auch nix getrickst, da liegt der Ausgang der Sound-ROMs nur über einen Zwischenspeicher (Latch, aus Timinggründen nötig) am D/A-Wandler. Laut Servicemanual wird bei der Wandlung nicht der Originalpegel hergestellt, wohl aber auf PCM-Ebene eine Technik zum verbessern des Ausgangssignals verwendet - sehr nebulöse Aussage.

Achja, die Becken haben 32Kilobyte Größe, hab ich ganz vergessen. Die haben sogar getrennte ROMs und werden nicht über das GateArray angesprochen, sondern über diskrete Zählerbausteine. Das GateArray ist übrigens das Gleiche wie in TR505 und TR626, das kann nur nicht den bei neueren Geräten nötigen größeren Adreßbereich ansprechen, daher die Extrazähler oder ein zusätzlicher Chip.
 
Mit Tricks meinte ich Hüllkurven für die Becken und Pitch für die Toms. Oder sind es doch Samples im Ganzen ohne Loops? Wie viel Sample-ROM-Speicher haben eine TR-707 und eine TR-505 denn jeweils insgesamt?...
 
Die 505 hat 128Kilobyte, die 626 256Kilobyte.

Aufteilung:

Crash und Ride 32k, Cup 16k, Hihats und Toms 8k, der Rest 4k.

Die Maschinen verwenden alle das gleiche Gatearray als Zähler, das bekommt die Location und die Länge beim Abspielen vorgegeben - das könnte man also ändern, wenn man wollte, wobei das bei 505 und 707 noch besser gehen kann als bei der 626, die statt diskreter Zählerbausteine für den erweiterten Adreßbereich ein zusätzliches Gatearray spendiert bekam, welches kaum Änderungen erlaubt.
 
Michael Burman schrieb:
wie kann das sein, dass z.B. das 707er Crash-Becken mit 16 bit, 44,1 kHz gesampelt (= 705 kbps) 108 KiloByte groß ist? Auf 8 bit runter gerechnet wären es immer noch 54 KiloByte, ...
Das stimmt. Aber da die Sample Rate der TR-707 nur 25 kHz beträgt, kommen wir auf 25kHz / 44.1kHz * 54kByte = 31kByte. Und Crash und Ride sind in zwei extra ROMs mit je 32kByte abgespeichert und werden, wie ich oben schon sagte, mit nur 6 Bit D/A-gewandelt.

Michael Burman schrieb:
... und der Frequency Analyser zeigt noch Obertöne bis 22 kHz an.
Ja, das liegt daran, daß es nahezu keine Rekonstruktions-Filter gibt. Also wird nicht nur Spektrum bis knapp unter die Nyquist-Frequenz erzeugt, sondern auch noch darüber, nämlich als Obertöne der nicht weggefilterten Rechteckstufen. Würde sonst auch etwas dumpf klingen mit nur maximal 10-12kHz Bandbreite.

Michael Burman schrieb:
das Crash-Becken könnte auch geschickt geloopt sein und über die Amp-Hüllkurve abfallen... Klingt auch verdächtig gleichmäßig zum Ende hin...
Loopen kennt die TR-707 nicht. Aber wie ich oben schon sagte, Expander.

Michael Burman schrieb:
was da in der Klangerzeugung offenbar für ein Aufwand betrieben wurde, nur weil der Sample-Speicher knapp und teuer war
Naja, eigentlich ja nicht, denn Loopen wäre echter Aufwand gewesen. Es wurde einfach jeder Sound so kurz wie irgend möglich aber dann komplett ins ROM gebrannt. Eigentlich sogar sehr simpel.

Und damit ich nicht auch gefragt werde, woher ich das weiß: Ich hatte seinerzeit die ROMs ausgelötet, ausgelesen, die Sounds u.a. durch Phil Collins Samples ersetzt und neu gebrannt.

microbug schrieb:
Laut Servicemanual wird bei der Wandlung nicht der Originalpegel hergestellt, wohl aber auf PCM-Ebene eine Technik zum verbessern des Ausgangssignals verwendet - sehr nebulöse Aussage.
Jo, das sind die von mir oben schon erwähnten Expander, die sogar mit getrennten Zeitkonstanten für die verschiedenen Instrumente arbeiten.

Leider hat das alles für die Toms nichts gebracht: Weil sie einfach noch länger klingen mußten, hat sich Roland für die Halbierung der Abtastrate entschlossen (12.5kHz und damit maximal 5 bis 6kHz Bandbreite plus artefaktische Obertöne mangels steiler Filter). Und Toms klingen lange aus, also konnten auch die Expander nicht viel tun. Und so rauschen die Dinger eben wie Hulle.

Außerdem finde ich ganz persönlich, daß auch die Grundsounds schon von den schlechtesten Toms weltweit stammen. Wie gut, wenn man noch eine 505 hatte, deren Toms zwar viel kürzer waren, aber deutlich besser klangen.
 
DanReed schrieb:
Michael Burman schrieb:
... und der Frequency Analyser zeigt noch Obertöne bis 22 kHz an.
Ja, das liegt daran, daß es nahezu keine Rekonstruktions-Filter gibt. Also wird nicht nur Spektrum bis knapp unter die Nyquist-Frequenz erzeugt, sondern auch noch darüber, nämlich als Obertöne der nicht weggefilterten Rechteckstufen. Würde sonst auch etwas dumpf klingen mit nur maximal 10-12kHz Bandbreite.
Ach so, danke, jetzt weiß ich wenigstens Bescheid. Im Yamaha MOX gibts auch Samples drin, die so Kerben haben, und dann geht's mit dem Frequenzspektrum weiter. D.h. die Samples stammen dort dann von ähnlichen Maschinen, wahrscheinlich dann von Yamaha. Im MOX sind allerdings alle Becken geloopt, und alle anderen lang ausklingenden Sounds auch. :twisted: Am schlimmsten sind Sounds mit mitgesampeltem Vibrato. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Die selben Schrott-Samples werden mit den teuren Motifs verkauft. Aber dort und nun auch in den MOXF kann man wenigstens auch andere Samples nachladen.

DanReed schrieb:
Wie gut, wenn man noch eine 505 hatte, deren Toms zwar viel kürzer waren, aber deutlich besser klangen.
Die TR-505 hat auch einen völlig anderen Klangcharakter. Ist mehr auf Latino getrimmt. Die TR-707 ist eher rockig.
 


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