Seid ihr Musik- Künstler oder Bastler?

Man könnte es so zusammenfassen: Ich kann weniger, als ich gern könnte.
Gilt auch für mich.

Habe mal ganz "klassisch" Gitarre gelernt, so mit Noten, Etüden und Bach, gefolgt von Fingerstyle auf der Steelstring. Das marschierte - für meine Verhältnisse - zwar halbwegs ordentlich, blieb aber ewig und drei Tage auf dem gleichen Level, wg. Lust verloren, keinen Bock zum üben und überhaupt. Später mit einer Tascam Vierspur, Atari, der Ur-Wavestation und dem U-220 Rompler herum gedudelt. 1000 Sachen angefangen, nix fertig gemacht und dann jahrelang Sendepause.

Noch später, längst im Beruf, dämmerte mir, wenn ich überhaupt nochmal sowas wie einen Fortschritt machen will, muss ich raus aus der Komfortzone, an die unbequemen Sachen ran (z.B. Changes auszuspielen oder transkribieren lernen, nicht dass ich jetzt damit angeben könnte, aber es hat mich definitiv weiter gebracht).

Und was die Tasten angeht, für mich als eigentlichen Nicht-Keyboardisten, halte ich es mit Dizzy Gillespie: "Schau auf die Tasten, die Noten liegen direkt vor Dir. Du kannst sie sehen".

Fazit: Immer noch Bastler, aber jetzt vielleicht ein bischen gezielter, als nur auf gut Glück herum zu klimpern, zur Zeit zwar nur Solo Gitarre, aber ein paar Sachen mit Synth und DAW sollen es auch mal wieder werden. Ende offen.
 
Ich mache was ich kann und das ist es auch schon. Leider kann ich aber nicht alles machen was ich hören will. Bei Sounds geht das noch, aber bei der Musik leider nicht mehr. Deshalb habe ich mich auf Ambient/Drone eingearbeitet und mir reicht das auch aus. So kann ich wunderschön vor mich hin schwingen und mir wird dabei auch nicht langweilig - manchmal halt schon, aber ist eher selten der Fall.
 
Ja, sorry - mal wieder ein echter Nick ,-) Nix persönliches!
Kannst du das begründen?
Jein, aber ich kann Dir ein buch empfehlen: "Das Geistige in der Kunst" von Kandinsky /Bauhaus Verlag von 1920 Reprint.

Man kann sich nicht vornehmen kunst zu machen, weil sie dann nicht mehr erhrlich ist zb.
Es geht dann nicht mehr um "Die sache", sondern es geht darum "Kunst zu machen"

Genauso gut wie man sich nicht vornehmen kann "Blues" zu spielen - entweder bist du Blues oder nicht. Alles andere ist etwas äusserliches - lehre hülle ohne blut.

Nur deswegen kann ein Carl Craig!? sagen "House is a Feeling" - was im ersten moment ziemlich dähmlich klingt - ist aber im grunde die essence.

Wir haben uns heute nur daran gewöhnt und verwechseln beständig kopien mit dem eigentlichen - und das EIGENTLICHE ist entweder ein authentisches gefühl oder ein geistiger impulse...

Die absicht "Kunst zu machen" führt meilenweit an dem vorbei was eigentich kunst sein sollte (zumindest sollte sie authentisch sein.

JM2C!
 
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Schätze ich bin beides, ungefähr zu gleichen Teilen. Dass mich Mitmusiker mal als ernstzunehmenden Instrumentalisten schätzen würden, hätte ich aber vor 25 Jahren nicht zu träumen gewagt. Dafür waren die Anfänge zu holprig - viele Jahre hab ich mich mit meinem DX7 vergraben und vor allem Sounds gemacht.

Die Musik, die ich heute in der Band mache, ist fast gar nicht synthetisch - viel Blues, Soul und Rock, da reicht ab und zu ein Pad oder ein Leadsound. Dafür bastele ich zu Hause an diversen Pure-Data-Projekten, nerdiges Zeug, das ich hier ja schon vorgestellt habe.

Aber viel unmittelbarer ist der Spaß beim Instrument-Spielen, da kann ich spontan und emotional abfahren. Gerne auch mit Umhängekeyboard, Melodika oder Schlitztrommel :)
 
Ich finde den Begriff Handwerker überhaupt nicht unpassend. Als ich in den 90ern meine ersten Releases hatte habe ich mich genau als solchen empfunden. Ich habe im Keller meines Elternhauses im eierbechergekachelten Studio mit dem 1040er meines Stiefvaters, einem 24 Kanal Soundcraft vom Gitarrenschop, nem s1000, einer 909, 101, 404 und Matrix 6r das Handwerk der Musikproduktion geübt und verbessert. Und das mache ich heute noch so, ich lerne ständig neue Kniffe und freue mich in meinem Fach meine Fähigkeiten zu erweitern. Bastler hört sich für mich nicht treffend an. Handwerker und Produzent, oder, was ich mir auch noch gefallen lasse, alternativ Konstrukteur. Passt vielleicht sogar am besten, da Handwerk und reine Produktion gemeinsam unter dem Begriff zusammengefaßt werden können. Konstrukteur... Ja, passt irgendwie.
 
Ich bin kompletter Bastler, ich baue fast alle Geräte selbst und Songs bekomm ich auch nicht wirklich hin, ich jamme also nur. Was aber nicht heißt, dass nicht auch mal was nettes dabei raus kommt. Leider drück ich immer erst auf den "REC" Button, wenn schon fast alles vorbei ist :) , bin dann immer zu abgelenkt vom Fummeln.
 
Ich Nutz das meistens als Ausgleich. Außerdem bin ich noch kaufsüchtig was Musikgelumpe angeht. Dann kommt noch dazu, dass ich gerne den neuste Lummump mal haben will.
Ab und an kommt auch was halbwegs hörbares bei rum - hört nur keiner. Alles in allem ist es wie ein gutes Buch lesen. Man macht es für sich selbst und hat Spaß dran. In jedem Fall verbringt man seine Lebenszeit genauso sinnvoll damit, als würde man Hartz4 TV gucken und eben daran Spaß haben.
 
Habe mich nie als Künstler gesehen - vielleicht mal als ich jung war, aber das ist ja schon lange her. Bastler bin ich hingegen von Natur aus. Ich habe immer versucht Dinge von Natur aus anzugehen. Sicher gab es da auch mal die ein oder andere Frage, aber darüber bin ich schon lange hinweg, also wenns nicht um Mixingfragen geht.
 
an diversen backstagetüren stand „künstler“ über dem jeweiligen projektnamen, unter welchem ich (mit) unterwegs war. so kann man sich täuschen. 😅😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich stelle mich an die Autobahn und laufe los. Wenn ich mich genug anstrenge, empfinde ich vielleicht bald nicht mehr ganz so viel Neid auf die, die an mir vorbei rasen und schneller da sind wo sie hin wollen, wenn sie nicht gerade von ihrem Navi in die Irre geleitet werden. Nun, das Spazieren ist schlicht eine ganz bequeme Fortbewegungsart.

Moment, sorry, falsches Fenster. Wollte das ins Autobahnraserforum posten.
 
  • HaHa
M.i.a.u.: oli
ich kann besser autofahren als musik machen.
man behauptet, ich wäre ein musiker....ich sehe mich eher wie ein blinder, der blinde führt, bis wir alle in die grube fallen.
 
Nicht alles was Dekorativ ist ist Kunst, und so ist vermutlich auch nicht alles was Musik ist Kunst.
 
Keine Kunstdebatte bitte. Die haben wir schon ein mal im Jahr hier und das Jahr ist ja noch jung.. Sonst müssen wir uns das 2x im Jahr antuen. und das muss ja nicht sein
 
Man kann sich nicht vornehmen kunst zu machen, weil sie dann nicht mehr erhrlich ist zb.
Es geht dann nicht mehr um "Die sache", sondern es geht darum "Kunst zu machen"

Genauso gut wie man sich nicht vornehmen kann "Blues" zu spielen - entweder bist du Blues oder nicht. Alles andere ist etwas äusserliches - lehre hülle ohne blut.

Nur deswegen kann ein Carl Craig!? sagen "House is a Feeling" - was im ersten moment ziemlich dähmlich klingt - ist aber im grunde die essence.

Wir haben uns heute nur daran gewöhnt und verwechseln beständig kopien mit dem eigentlichen - und das EIGENTLICHE ist entweder ein authentisches gefühl oder eine geistiger impulse...

Die absicht "Kunst zu machen" führt meilenweit an dem vorbei was eigentich kunst sein sollte (zumindest sollte sie authentisch sein.
Ganz ehrlich? Ich halte das für hanebüchenen Unsinn. Das ist elitäres Gehabe. Völlige Überinterpretation des Begriffes Kunst. Da erdreistet sich jemand zu erklären was Kunst ist und was nicht. Ich nenne sowas arrogant.
Nur ich spiele Blues, weil ich den Blues habe ... alle anderen machen das nur nach und das ist nichts wert. Wenn ich das höre krieg ich das kalte Kotzen.
Das ist nichts weiter als der widerliche Versuch eines Personenkreises (einer Person) sich über andere zu erheben.
Ich meine Kunst ist nichts anderes als kreatives Schaffen. Man denkt sich etwas aus , das es genau so noch nicht gab.

Jemand mischt loops von Kraftwerk ,Bob Marley und Wagner zusammen und rappt dazu schlecht: Kunst!
Der kleine Amadeus schreibt "Eine kleine Nachtmusik" : Kunst!
Der Schöpfungsgrad mag unterschiedlich hoch sein und ob es gefällt oder nicht: Beides ist Kunst und wer es dem einen oder anderen abspricht ist vermutlich ziemlich arrogant und abgehoben.

Ich gebe zu ich rege mich grad ziemlich darüber auf und finde es schlimm sowas von dir lesen zu müssen. Ich finde diese Einstellung für mich inakzeptabel.
 
@Altered States sorry, wusste nicht das das hier nicht möglich ist aber jetzt versteh ich es glaube ich
 
@Altered States sorry, wusste nicht das das hier nicht möglich ist aber jetzt versteh ich es glaube ich
Ach Qatsch das ist doch völlig ok. Wir haben das nur ca. ein mal im Jahr hier und es endet immer fürchterlich. Also weil keiner bestimmen kann was Kunst ist und wann es keine mehr ist. Das endet immer ganz grusellig. Aber von daher macht mal. Ich ziehe mir die Show auch immer rein. Kein Problem. :cool:
 
Nicht alles was Dekorativ ist ist Kunst, und so ist vermutlich auch nicht alles was Musik ist Kunst.
Wenn er ausschließliche Zweck des dekorativen Etwas der kommerzielle Erfolg ist, könnte man wohl diskutieren ob es Kunst ist.
Ist jede Musik Kunst? Vielleicht nicht, vielleicht doch. Ich will das das nicht beurteilen. Denn auch kommerziell erfolgreiche Schlagerproduktionen beinhalten ziemlich sicher eine kreative Leistung.
 
Ich denke wir kommen der Bitte nach und diskutieren das nicht hier. Vielleicht ein andermal in einem passendem Thread.
 
Ich denke wir kommen der Bitte nach und diskutieren das nicht hier. Vielleicht ein andermal in einem passendem Thread.

Ich würde mal sagen, wenn du das diskutieren willst ist das ja ok, aber es hat all die Jahre zu nichts geführt. Das ist natürlich übel aber wir sind zu keiner schlüssigen Lösung gekommen. Und das wurde wirklich breit und zig fach diskutiert. Es gibt eben nicht die eine Wahrheit. Das muss man wohl so akzeptieren. Wir sind auf jeden Fall zu keiner Lösung des Problems was Kunst ist oder nicht gekommen. Also was Musik anbelangt meine ich.
 
Ich stecke schon zu tief im Kaninchenbau ;-)
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Sehr provokant. Kannst du das begründen?

Wahrscheinlich muss man mal wieder diskutieren "Was ist Kunst".

Ich halte mich für n Künstler, nicht weil ich irgendetwas handwerklich besonders gut kann sondern weil meine Musik gemacht ist um Menschen zu bewegen. Ich versuche den geneigten Zuhörer (und manchmal auch Zuschauer) abzuholen. Gerne mithilfe eines audio-visuellen Gesamtwerkes.
Ob das jetzt immer die ganz große, hoch bedeutsame Kunst ist wag ich zu bezweifeln. Aber es ist mehr als nur am Synth rumgedrückt.

Und als Dumm lass ich mich nicht betiteln, nur weil ich einigermaßen selbstbewusst sage was ich mache.

Da liegt sehr viel künstlerisches Potential. Die emotionale Beteiligung ist vorhanden ;-) Denn Kunst braucht Expressivität :banane:

Kunst liegt für mich im Auge des Betrachters und will sich dem anderen offenbaren, von innen heraus. Kunst steht für sich selbst und entsteht aus sich selbst heraus. Es ist die Synthese aus Wille, Tatkraft, Formgebung unter emotionaler und schöpferischer Beteiligung und kritischer Selbstreflektion mit dem Ziel sich durch den Entwicklungsprozeß als solches selbst vollendet darzustellen. Somit ist jedes Kunstwerk einfach "nur" ein Etappenziel, aber auch ein Unikum.

Ein Van Gogh wäre viel zu bescheiden gewesen, um sich selbst als großer Künstler zu bezeichnen, deswegen wird er auch dem Impressionismus zugeordnet... Impression ist nach innen gewand, Expression nach aussen... Er wollte einfach nur malen. Und wo ein Wille, da auch ein Weg.

Ich vergleiche Dich weder mit Van Gogh noch will ich Dir nahelegen, etwas bescheidener zu sein. Im Gegenteil.... Zieh Dein Ding durch ;-)

Ich war auch mal DJ und einige meinten, ich dürfe mich nicht so nennen, machten sich lustig (sie hatten wohl Tiesto, Van Buuren, ATB und Co. im Hinterkopf, mit denen sie mich verglichen)... DJ bedeutet jedoch einfach Scheiben-Reiter platt übersetzt und ich hab sowohl CDs als auch Vinyls aufgelegt (gerockt/geritten). Hab zwar keine Preise damit gewonnen (bin einmal im Contest im Ballermann 6... die Diskokette 2. und als Vinyl-Junkie in der 2Raumlounge in Bremen Just for fun 3. geworden wollte). Davor hatte ich 2 Jahre aufgelegt, weil ich Bock drauf hatte und es erleben wollte.


So... und wie bezeichne ich mich? Musik ist meine Leidenschaft.... Soundkartenfetischist und hab diverse Produktions-Hardware/Synthie (nicht die großen Legenden), Gitarrennoob obwohl ich welche habe, aber ich liebe dieses Instrument (liegt wohl an meinem Onkel). Habe zig House Vinyls, aber nicht nur (liegt wohl an meinem Vater und meinem anderen Onkel), 2 TTs ++ DJ Equipment, höre selber verschiedene Genres (House, EBM, Deutsch, Singer-Songwriter, Pop, Rock, Gothic, Oldies, etc.), bin gern in diesem Forum, habe mehr oder weniger über 40 fertige Songs selbst produziert fast alle davon selbst geschreben, auch Texte, bin aber kein Profi (damit man mir nicht noch unterstellt, ich dürfe mich nicht Songwriter/Produzent nennen, weil dies nur dem elitären Kreis zustehe).

Ich bin auch Künstler, mehr Lebenskünstler, der einmal mehr aufsteht als er gefallen ist, aber was ja nichts schlechtes ist für's Songwriting....
 
Wenn er ausschließliche Zweck des dekorativen Etwas der kommerzielle Erfolg ist, könnte man wohl diskutieren ob es Kunst ist.
Ist jede Musik Kunst? Vielleicht nicht, vielleicht doch. Ich will das das nicht beurteilen. Denn auch kommerziell erfolgreiche Schlagerproduktionen beinhalten ziemlich sicher eine kreative Leistung.

DJ Ötzi feat. Nick P - Ein Stern, der Deinen Namen trägt


https://www.youtube.com/watch?v=2Ua9af7xC9c



Nick P. war der Künstler und hatte gute Leute um sich, um einen Alm Ötzi und der PlattenIndustrie mit Ihren Tricks die Leviten zu lesen ;-) Nicht einschüchtern lassen von den "Großen"
 


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