Stockwerk und Krafthausen

Elektrokamerad schrieb:
Es geht sicherlich nicht jedem Menschen darum, auf Teufel komm raus anders zu sein, sondern eine eigene unverwechselbare Identität / Handschrift zu schaffen. Ich denke, Kraftwerk haben das in einem ganz besonderen Maße geschafft, ohne dabei auf den Massenmarkt geschielt zu haben.

Ein Konzept oder eine Identitaet ist Marketing und keine Kreativitaet, denn der kreative Mensch laesst sich von Natur aus in kein Konzept oder Form pressen. Wer kreativ ist muss sich keine Muehe geben anders zu sein, der wird eher Probleme zu haben mit dem Strom zu schwimmen, es wird ihn langweilen dauernd das selbe Konzept zu verfolgen, denn das ist eher was um die Fans nicht vor den Kopf zu stossen bzw. bei Laune zu halten und haelt ihn davon ab so viele seiner Ideen wie nur moeglich umzusetzen.
 
Das hört sich ja sehr erleuchtet an. Woher kommen diese Erkenntnisse?
 
Elektrokamerad schrieb:
Das hört sich ja sehr erleuchtet an. Woher kommen diese Erkenntnisse?

Mein Leben als Underdogmagnet, aber das ist eine andere Geschichte ;-)
 
gringo schrieb:
Bernie schrieb:
Man mag die Musik von Kraftwerk mögen oder auch nicht, das ist eine Sache. Aber Kraftwerk waren DIE Wegbereiter für die gesamte elektronische Musik.
...

...zusammen mit Tangerine Dream.


bist du mir böse wenn ich meine rein subjektive empfindung kundgebe daß mich diese beiden acts ungefähr so inspirieren bzw. beeinflusst haben wie ein paar verschwitzte abgehangene tennissocken?
finde beides SEHR langweilig und dünn - da gefällt mir das vom kamreda erwähnte "gekaufte kompetenz" auch wenn er das anders gemeint hat -- ist doch super der schulze mit seinem studio das 18megawatt strom frisst aber rauskommen tut nur pseudo-ätherischer-teppichreiniger....da lobe ich mir doch den von archeology erwähnten ansatz "jimmy hendrix auf der flöte" (hat sicher mehr eier)

tschust mai tu sents - enniuai
 
Summa schrieb:
Du verkennst dass es in der Diskussion (zumindest der mit mir) um Innovation und nicht um musikalische Qualitaet geht, denn ueber letzteres laesst sich vorzueglich Jahrelang streiten ohne zu einem vernuenftigen Ergebnis zu kommen, von daher ueberlasse ich gerne den Leuten die sich beruflich damit beschaeftigen, da muss ich mich jetzt nicht unbedingt mit jedem Laienprediger rumstreiten ;-)

Was ganz gerne übersehen wird: Musik wird allzugerne an der "verschulten Lehre" gemessen. Es wird also als Maßstab das verwendet, was Schulen und Hochschulen lehren. Da gibt es IMO Ähnlichkeiten mit dem ewigen Streit zwischen "Hochschulmedizin" und "Erfahrungsheilkunde".
Aber zur Musik: Es gibt mehr als 1 "Tonleiter" schon bei uns und weltweit gibt es davon sehr viel verschiedene. Sicher ist es einfach, Musik z.B. mit dem derzeit geltenden System zu prüfen um festzustellen, wie viel "richtige" oder "falsche" Töne dabei waren, wieviele Takte "gerade" sind, wieviel "schräg"
Solch Maßstab anzulegen ist mindestens genauso bequem wie es arrogant ist. Was ist den mit den Musikern, die schon immer mehr Wert auf Klangbilder und Stimmungen legten als auf die "normgerechte" Verwendung von Tonfrequenzen?
 
Innovation erschöpft sich dann also in den technischen Mitteln, die jemand aussucht ? :shock: kein Wunder das vieles heute so scheiße klingt.
Elektrokamerad schrieb:
Das Instrumentarium hat sich der Komposition unterzuordnen und nicht andersrum.
:supi:
Ist in diesem Forum wahrscheinlich Blasphemie, aber stimmt trotzdem.
 
tomflair schrieb:
gringo schrieb:
Bernie schrieb:
Man mag die Musik von Kraftwerk mögen oder auch nicht, das ist eine Sache. Aber Kraftwerk waren DIE Wegbereiter für die gesamte elektronische Musik.
...

...zusammen mit Tangerine Dream.


bist du mir böse wenn ich meine rein subjektive empfindung kundgebe daß mich diese beiden acts ungefähr so inspirieren bzw. beeinflusst haben wie ein paar verschwitzte abgehangene tennissocken?
finde beides SEHR langweilig und dünn - da gefällt mir das vom kamreda erwähnte "gekaufte kompetenz" auch wenn er das anders gemeint hat -- ist doch super der schulze mit seinem studio das 18megawatt strom frisst aber rauskommen tut nur pseudo-ätherischer-teppichreiniger....da lobe ich mir doch den von archeology erwähnten ansatz "jimmy hendrix auf der flöte" (hat sicher mehr eier)

tschust mai tu sents - enniuai

Nix böse hier.
Ich mag Kraftwerk nicht, mag aber die alten Tangerine Sachen bis '82. Was Schulze
vor der Kamera erzählt und wieviel Geld er hat, ist mir egal. Ich finde eher die Entwicklung
von einer mit Müll spielenden Band zu einer Synth-überlagerten elektronischen Band interessant. :)
Und TG ist nicht nur Schulze (heute) oder der heutige TG-Familienbetrieb.
Mir geht´s nur um die Vergangenheit.

Dass sie dich und mich nicht beeinflusst haben kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie
wohl hohen Einfluss auf viele Musiker seit den 80ern hatten, wie man ja gehört hat.
Wie auch immer.
 
Nö, in diesem Forum scheint mir genau das gar nicht so sonderbar. Die Illusion, dass Musik ne reine Gearfrage ist war schon vor Jahren ein Running Gag, auch hier. Hat auch jeder verstanden.

EDIT: Bezieht sich auf ein Posting vorher.
 
Moogulator schrieb:
Nö, in diesem Forum scheint mir genau das gar nicht so sonderbar. Die Illusion, dass Musik ne reine Gearfrage ist war schon vor Jahren ein Running Gag, auch hier. Hat auch jeder verstanden.

EDIT: Bezieht sich auf ein Posting vorher.

Dadsdapoint.
 
Moogulator schrieb:
Nö, in diesem Forum scheint mir genau das gar nicht so sonderbar. Die Illusion, dass Musik ne reine Gearfrage ist war schon vor Jahren ein Running Gag, auch hier. Hat auch jeder verstanden.

EDIT: Bezieht sich auf ein Posting vorher.


ach was ich lass mir doch hier nicht die instrumente instrumatalisieren...
ich muss dich da wohl noch besser instruirern - und deine gedanken invertieren
oder es könnte wer der mehr gewicht hat inetrvenieren und das ganze hier neu subsumieren
..es sei denn der scheisse geht dir schon an die nieren
oh na nieren - ich nuss mich also doch blamieren
es platz ja hier schon aus allen scharnieren...das kannst dir in die haare schmieren

dada-lismus (zerstöreische dadafraktion ost)
 
Moogulator schrieb:
Forum und in Echt ;-)


ja moogu - ich BIN in echt auch so wie ich hier rüberkomme - darum gehe ich auch schon kaum mehr ausser haus :mrgreen:


also alles was ich schreibe hat zunindestebns 80% wahrheitsgehalt - ich lüge nicht !!!
 
wirst es ja selber erleben wenn du nach wien kommst - werde dich und deine begleiterin einfach hijacken und euch das echte wien zeigen
 
Cyborg schrieb:
Was ist den mit den Musikern, die schon immer mehr Wert auf Klangbilder und Stimmungen legten als auf die "normgerechte" Verwendung von Tonfrequenzen?

Die Vorstellung einer solchen Norm ist nicht korrekt. Musik funktioniert *immer nur* weil Klangbilder und Stimmungen emotional funktionieren. Die Theorie dazu ist retrospektiv. Einfach mal die sogenannten formalen Regeln in die echten formalen Regeln einer Programmiersprache konvertieren und eine Komposition vom Computer machen lassen. Das klingt grauenvoll. (Vor allem wenn der Automat sich nicht hinter vielen Noten verstecken darf - mit Jazz-Voicings kann er sich besser durchmogeln, als mit simplem Pop. )

Insofern ist das negieren dieser Regeln oft nicht mehr als antiautoritäres Gehabe. Und basiert gerne mal auf dem Trugschluss, man könne Kreativität durch mangelhafte Bildung erkaufen, nur weil es genügend Leute gibt, die trotz Regelkenntnis nichts wirklich Gutes zustande bringen.

Außerdem ist es natürlich schön einfach sich mit willkürlicher Aneinanderreihung willkürlicher Töne jeder Kritik zu entziehen. "Wer das nicht toll findet, hat es nicht verstanden". Musik als Rohrschachtest, da bleibt nur der Bohlen-Test: wenn es Erfolg hat, dann muss es wohl etwas taugen.
 
Serielle Musik (auch Serialismus oder Serialität, von frz. musique sérielle, 1947 eingeführt von René Leibowitz; engl. serial music) ist eine Strömung der Neuen Musik, die sich ab etwa 1948 entwickelte. Serielle Musik ist eine Weiterentwicklung der Zwölftontechnik von Arnold Schönberg und wird nach strengen Regeln komponiert. Die Kompositionstechnik basiert auf dem Versuch, möglichst alle Eigenschaften der Musik (wie zum Beispiel Tondauer, Tonhöhe und Lautstärke) auf Zahlen- oder Proportionsreihen aufzubauen. Diese Idee einer musique pure entspringt dem Wunsch, eine Musik von möglichst großer Klarheit hervorzubringen, frei von Redundanz, Unbestimmtheit und der Beliebigkeit des "persönlichen Geschmacks".

Historisch möglich wurde der Serialismus durch die "Vorarbeit" von Arnold Schönberg und Anton Webern, Vertretern der sog. Zweiten Wiener Schule, die bereits Tonhöhen und Intervallstrukturen nach eigenen Regeln neu ordneten. Während jedoch bei deren Zwölftonmusik lediglich der Tonhöhenverlauf als Reihe festgelegt ist, werden bei der seriellen Musik auch die übrigen Parameter wie Tondauer, Lautstärke, Klangfarbe, Tondichte, Artikulation oder Spielart durch mathematische Operationen quantifiziert und in einer vorab ermittelten Zahlenproportion reihenmäßig erfasst. Als erste Komposition dieser Richtung gilt Olivier Messiaens Klavierstück Mode de valeur et d'intensités, in der er nicht nur die Tonhöhen, sondern auch Tondauern, -stärken und die Artikulation nach reihenähnlichen Modi (daher der Titel) organisierte, die noch einen größeren Grad von kompositorischer Freiheit erlaubten. Messiaen selbst behauptete allerdings die gleichen Techniken bereits einige Wochen vor der Komposition dieses Werkes in dem Klavierwerk "Cantéyodjaya" benutzt zu haben.

Spezielle Formen der Seriellen Musik sind die punktuelle Musik, die Gruppenkomposition und die statistische Musik.

Die Hauptproblematik der seriellen Musik liegt in zwei Bereichen:

Rezeption: Die begrenzte Merkleistung des menschlichen Kurzzeitgedächtnisses (20 sec. Behaltensleistung neuer Informationen) macht es unmöglich, die musikalischen Strukturen durchzuhören, also durch einfaches Anhören der Komposition aufzunehmen und zu verarbeiten; daher wird Serielle Musik häufig als chaotisch und ungeordnet empfunden.
Interpretation: Die begrenzte Exaktheit von Instrumental- und Singstimmen verhindert es, die überexakten Angaben der Komponisten hinreichend präzise zu reproduzieren.
Diese Einschränkungen führten zwangsläufig zur Entwicklung der elektronischen Musik, die den menschlichen Interpreten umging, und der Aleatorik, die versuchte, den Zufall zu rationalisieren und in die Musik einzuplanen. Heute muss man feststellen, dass der Serialismus eine Strömung der Vergangenheit ist. Nur noch vereinzelt finden serialistische Konzepte Eingang in Kompositionen.

Als Schlüsselwerk serieller Kompositionstechnik gelten: Pierre Boulez' Strukturen für 2 Klaviere, Karlheinz Stockhausens Kontra-Punkte und Gruppen für drei Orchester, 1957. Zu den wichtigsten Vertretern der seriellen Musik zählen:
Karlheinz Stockhausen
Karel Goeyvaerts
Luigi Nono
Pierre Boulez
Luciano Berio
Gottfried Michael Koenig
Bernd Alois Zimmermann

Quelle: Wikipedia
 
Elektrokamerad schrieb:
Serielle Musik (auch Serialismus oder Serialität, von frz. musique sérielle, 1947 eingeführt von René Leibowitz; engl. serial music) ist eine Strömung der Neuen Musik, die sich ab etwa 1948 entwickelte. Serielle Musik ist eine Weiterentwicklung der Zwölftontechnik von Arnold Schönberg und wird nach strengen Regeln komponiert.

Als Programmierer finde ich diese willkürlichen und primitiven Regeln äußerst abstoßend.
 
Ich bin ja nicht der Reichskulturbeauftragte - was kümmert es die Musiker, wenn ich meine, das sie sich beim wildern im fremden Fachgebiet (=unfallfrei mehr als einskommnullzwei logische Ketten aufeinander Stapeln) anstellen wie die Kuh beim Eierlegen?
 
Fetz schrieb:
Ich bin ja nicht der Reichskulturbeauftragte - was kümmert es die Musiker, wenn ich meine, das sie sich beim wildern im fremden Fachgebiet (=unfallfrei mehr als einskommnullzwei logische Ketten aufeinander Stapeln) anstellen wie die Kuh beim Eierlegen?


:lol: 8) :supi:
 
Moogulator schrieb:
Nö, in diesem Forum scheint mir genau das gar nicht so sonderbar. Die Illusion, dass Musik ne reine Gearfrage ist war schon vor Jahren ein Running Gag, auch hier. Hat auch jeder verstanden.

EDIT: Bezieht sich auf ein Posting vorher.

Soweit ich das erinnere, hat das
a) durchaus nicht jeder spassig gemeint
b) hatte mit genau der ernst gemeinten Behauptung ein ehemaliger "Musik-Geschäftsmann" andere beleidigt

Also "jeder hat das verstanden" ist eine zumindest recht blauäugige Aussage ;-)
 
Neo schrieb:
Innovation erschöpft sich dann also in den technischen Mitteln, die jemand aussucht ? :shock: kein Wunder das vieles heute so scheiße klingt.
Elektrokamerad schrieb:
Das Instrumentarium hat sich der Komposition unterzuordnen und nicht andersrum.
:supi:
Ist in diesem Forum wahrscheinlich Blasphemie, aber stimmt trotzdem.

absolut megahühner scheise.
 
tomflair schrieb:
bist du mir böse wenn ich meine rein subjektive empfindung kundgebe daß mich diese beiden acts ungefähr so inspirieren bzw. beeinflusst haben wie ein paar verschwitzte abgehangene tennissocken?
finde beides SEHR langweilig und dünn - da gefällt mir das vom kamreda erwähnte "gekaufte kompetenz" auch wenn er das anders gemeint hat -- ist doch super der schulze mit seinem studio das 18megawatt strom frisst aber rauskommen tut nur pseudo-ätherischer-teppichreiniger....da lobe ich mir doch den von archeology erwähnten ansatz "jimmy hendrix auf der flöte" (hat sicher mehr eier)

tschust mai tu sents - enniuai

TD und Kraftwerk waren eben mit die ersten, die (erfolgreich) elektronische Musik gemacht haben, und damit hatten sie schon eine Vorreiterrolle. Das waren die Vorbilder in der rein elektronisch produzierten Musik, so natürlich auch für mich. TD war ja 1967 noch eine ganz normale Band mit konvetionellen Instrumenten. Es gab ja garnix anderes in dieser Zeit. Klaus Schulze fällte da eher raus, er legte ja erst ab 1974 die Trommelstöcke weg und beschäftigte sich mit Elektronik.
 
Fetz schrieb:
Elektrokamerad schrieb:
Serielle Musik (auch Serialismus oder Serialität, von frz. musique sérielle, 1947 eingeführt von René Leibowitz; engl. serial music) ist eine Strömung der Neuen Musik, die sich ab etwa 1948 entwickelte. Serielle Musik ist eine Weiterentwicklung der Zwölftontechnik von Arnold Schönberg und wird nach strengen Regeln komponiert.
Als Programmierer finde ich diese willkürlichen und primitiven Regeln äußerst abstoßend.
Welche Regeln genau findest Du abstoßend? Serielle Musik ist ja nur das anwenden eines Systems auf musikalische Parameter, wie genau die aussehen kann vollkommen unterschiedlich sein.

Jeder der bewußt mit einen Sequencer arbeitet ist quasi ein Nachfolger dieser Strömung...
 
danielrast schrieb:
Fetz schrieb:
Elektrokamerad schrieb:
Serielle Musik (auch Serialismus oder Serialität, von frz. musique sérielle, 1947 eingeführt von René Leibowitz; engl. serial music) ist eine Strömung der Neuen Musik, die sich ab etwa 1948 entwickelte. Serielle Musik ist eine Weiterentwicklung der Zwölftontechnik von Arnold Schönberg und wird nach strengen Regeln komponiert.
Als Programmierer finde ich diese willkürlichen und primitiven Regeln äußerst abstoßend.
Welche Regeln genau findest Du abstoßend? Serielle Musik ist ja nur das anwenden eines Systems auf musikalische Parameter, wie genau die aussehen kann vollkommen unterschiedlich sein.

Jeder der bewußt mit einen Sequencer arbeitet ist quasi ein Nachfolger dieser Strömung...


du bist der nachfolger
 


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