Stockwerk und Krafthausen

Cyborg schrieb:
Summa schrieb:
Du verkennst dass es in der Diskussion (zumindest der mit mir) um Innovation und nicht um musikalische Qualitaet geht, denn ueber letzteres laesst sich vorzueglich Jahrelang streiten ohne zu einem vernuenftigen Ergebnis zu kommen, von daher ueberlasse ich gerne den Leuten die sich beruflich damit beschaeftigen, da muss ich mich jetzt nicht unbedingt mit jedem Laienprediger rumstreiten ;-)

Was ganz gerne übersehen wird: Musik wird allzugerne an der "verschulten Lehre" gemessen. Es wird also als Maßstab das verwendet, was Schulen und Hochschulen lehren. Da gibt es IMO Ähnlichkeiten mit dem ewigen Streit zwischen "Hochschulmedizin" und "Erfahrungsheilkunde".

Klar, aus diesem Grund moechte ich die Diskussion ueber die musikalische Qualitaet den Musikwissenschaftlern ueberlassen, ich kann beim besten Willen nicht entscheiden wer hier im Forum Heilpraktiker/Heiler ist oder einfach nur eine Hausfrau, die ihrer Nachbarin ein Medikament empfiehlt, das ihr bei aehnlichen Symptomen geholfen hat.
Ich kann dir sagen ob mich ein Musikstueck emotional beruehrt; der Rhytmus fuer mich funktioniert; sich mir die Fussnaegeln kringeln, weil 'ne Note/Akkord nicht harmonisch mit dem Rest funktioniert; mir was auf den Sack geht weils 'ne "nervig suessliche" Melodie verwendet, die mir sofort in's Ohr geht und mir damit den ganzen Tag versaut. Ein allgemeingueltiges Bewertungssystem, mit dem ich (als Laienprediger) die Qualitaet eines Kuenstlers oder einer Gruppe fuer jemand anderem als mich einordnen koennte, ist das aber eher nicht...

Aber zur Musik: Es gibt mehr als 1 "Tonleiter" schon bei uns und weltweit gibt es davon sehr viel verschiedene. Sicher ist es einfach, Musik z.B. mit dem derzeit geltenden System zu prüfen um festzustellen, wie viel "richtige" oder "falsche" Töne dabei waren, wieviele Takte "gerade" sind, wieviel "schräg" Solch Maßstab anzulegen ist mindestens genauso bequem wie es arrogant ist. Was ist den mit den Musikern, die schon immer mehr Wert auf Klangbilder und Stimmungen legten als auf die "normgerechte" Verwendung von Tonfrequenzen?

Die Skalen gehorchen alle nach den selben mathematischen und physikalischen Regeln, die Frequenzen sind also nicht willkuerlich gewaehlt sondern korrespondieren mit den Harmonischen, von daher lassen sich "falsche Toene" tatsaechlich sehr leicht ueberpruefen. Solche Vorgaenge laufen im Hirn unterbewusst ab, es braucht aber etwas Erfahrung um zwischen fremd und falsch klingend unterscheiden zu koennen. Von daher ist Rhythmik = Melodie eine aus meiner Sicht richtige Aussage, weil die Muster die sich ueberlagernde Toene (durch Ausloeschung der sich ueberlagenden Harmonischen) erzeugen (meiner Erfahrung nach) vom Gehirn als rhythmische Muster verarbeitet/erkannt werden. Enthaelt diese Rhythmik kein sich wiederholendes Muster, wird es als falsch erkannt...
 
Summa schrieb:
Klar, aus diesem Grund moechte ich die Diskussion ueber die musikalische Qualitaet den Musikwissenschaftlern ueberlassen, ich kann beim besten Willen nicht entscheiden wer hier im Forum Heilpraktiker/Heiler ist oder einfach nur eine Hausfrau, die ihrer Nachbarin ein Medikament empfiehlt, das ihr bei aehnlichen Symptomen geholfen hat.
Ich kann dir sagen ob mich ein Musikstueck emotional beruehrt; der Rhytmus fuer mich funktioniert; sich mir die Fussnaegeln kringeln, weil 'ne Note/Akkord nicht harmonisch mit dem Rest funktioniert; mir was auf den Sack geht weils 'ne "nervig suessliche" Melodie verwendet, die mir sofort in's Ohr geht und mir damit den ganzen Tag versaut. Ein allgemeingueltiges Bewertungssystem, mit dem ich (als Laienprediger) die Qualitaet eines Kuenstlers oder einer Gruppe fuer jemand anderem als mich einordnen koennte, ist das aber eher nicht...
Das sagt nichts über die Musik, aber alles über den Zuhörer aus, was mich da eher weniger interessiert. Wer meint, für die Allgemeinheit sinnvolle Dinge mitteilen zu können, darf das tun, anderenfalls möge er schweigen.
 
Elektrokamerad schrieb:
Summa schrieb:
Klar, aus diesem Grund moechte ich die Diskussion ueber die musikalische Qualitaet den Musikwissenschaftlern ueberlassen, ich kann beim besten Willen nicht entscheiden wer hier im Forum Heilpraktiker/Heiler ist oder einfach nur eine Hausfrau, die ihrer Nachbarin ein Medikament empfiehlt, das ihr bei aehnlichen Symptomen geholfen hat.
Ich kann dir sagen ob mich ein Musikstueck emotional beruehrt; der Rhytmus fuer mich funktioniert; sich mir die Fussnaegeln kringeln, weil 'ne Note/Akkord nicht harmonisch mit dem Rest funktioniert; mir was auf den Sack geht weils 'ne "nervig suessliche" Melodie verwendet, die mir sofort in's Ohr geht und mir damit den ganzen Tag versaut. Ein allgemeingueltiges Bewertungssystem, mit dem ich (als Laienprediger) die Qualitaet eines Kuenstlers oder einer Gruppe fuer jemand anderem als mich einordnen koennte, ist das aber eher nicht...
Das sagt nichts über die Musik, aber alles über den Zuhörer aus, was mich da eher weniger interessiert.

Was nuetzt dir ein Sender ohne Empfaenger?
 
Die Skalen gehorchen alle nach den selben mathematischen und physikalischen Regeln, die Frequenzen sind also nicht willkuerlich gewaehlt sondern korrespondieren mit den Harmonischen, von daher lassen sich "falsche Toene" tatsaechlich sehr leicht ueberpruefen. Solche Vorgaenge laufen im Hirn unterbewusst ab, es braucht aber etwas Erfahrung um zwischen fremd und falsch klingend unterscheiden zu koennen. Von daher ist Rhythmik = Melodie eine aus meiner Sicht richtige Aussage, weil die Muster die sich ueberlagernde Toene (durch Ausloeschung der sich ueberlagenden Harmonischen) erzeugen (meiner Erfahrung nach) vom Gehirn als rhythmische Muster verarbeitet/erkannt werden. Enthaelt diese Rhythmik kein sich wiederholendes Muster, wird es als falsch erkannt...

@Summa: dann wirds aber besonders spannend bei "Ethno-Geschichten" wie z. B. Gamelan-Musik, oder überhaupt Experimente mit microtonaler Musik (gelegentlich in der sogen. "Neue Musik" zu finden). Für unsere Kulturkreis hören die sich "irgendwie falsch" an, sind aber durchaus korrekt. Ich mag mich irren, bin aber überzeugt, dass auch bei sehr schräger Musik o. e. Korrelationen ("mathematische + physikalische Regeln") finden lassen; so man will. Früher galt ein einfacher Terz-Akkord durchaus als schräg. Heute ist sie Grundlage der Volksmusikdudelei. Altes Thema: Hörgewohnheiten, die sich ändern (oder auch nicht).
 
Daher meine Unterscheidung zwischen "falsch" und "fremd", mittlerweile hoeren sich die meisten Ethno Sachen fuer mich richtig an, auch aus komplett anderen Kulturkreisen. Afaik sind die Regeln immer die gleichen, da muss man jetzt nicht gross suchen...
 
archeology schrieb:
Cyborg schrieb:
archeology schrieb:
absolute fascho töne hühner scheise.
du hast keine ahnung

Würdest Du bitte Deinen Tonfall überdenken? Das hier ist zu 90% lesenswertes Forum und keine Proll-Ecke des Usenet.
Danke :stop:

ja grosser musikant
trotzdem dummgelaaber.

Gut, dass man filtern kann. Ich will mir Deinen Gossen-Tonfall keinesfalls länger bieten lassen.
plonk (nur zu Deiner Info) :sad:
 
Cyborg schrieb:
archeology schrieb:
Cyborg schrieb:
archeology schrieb:
absolute fascho töne hühner scheise.
du hast keine ahnung

Würdest Du bitte Deinen Tonfall überdenken? Das hier ist zu 90% lesenswertes Forum und keine Proll-Ecke des Usenet.
Danke :stop:

ja grosser musikant
trotzdem dummgelaaber.

Gut, dass man filtern kann. Ich will mir Deinen Gossen-Tonfall keinesfalls länger bieten lassen.
plonk (nur zu Deiner Info) :sad:


hach wie schlimm
dummgelaaber hoch 3
du ziehst dir aus dem was ich sage nur das raus ,was du für deine schon vorher auswendiggelernten argumente, als vorlage benutzt.
würdest du alles lesen könntest du auf deine ganze text hier verzichten und dir deine nachgemachten wörter sparen
ich sag ja immer wieder ignoranz macht dumm.
 
Sagen wir mal so: Recht haben und Ehrlich sein ist eins, die Form könnte etwas kooperativer sein und dennoch das gleiche aussagen. Das wünsche ich mir als Admin/Mod, denn als normaler Schreiber hätte ich auch ne Ansicht dazu.

Aber ich denke, dass hier schon ein bisschen schwieriger wird aus meiner Sicht, wenn der Tonfall krass wird aber der Inhalt prinzipiell eigentlich stimmt. Was schlägt man da vor? Ich empfehle die Inhalte drin zu lassen und den Tonfall auf ein allgemein ehrliches aber auch unter frei denkdenden Leuten übliches Maß zu bringen. Also nicht zu viel Kinski und etwas mehr Schramm ;-)
 
sk_herbert_wehner_B_494903g.jpg


Ich fand immer Herbert Wehner gut.
 
Neo schrieb:
Innovation erschöpft sich dann also in den technischen Mitteln, die jemand aussucht ? :shock: kein Wunder das vieles heute so scheiße klingt.
Elektrokamerad schrieb:
Das Instrumentarium hat sich der Komposition unterzuordnen und nicht andersrum.
:supi:
Ist in diesem Forum wahrscheinlich Blasphemie, aber stimmt trotzdem.
Na ja, einen gewissen Grunstock, je nach dem in welche Richtung es musikalisch/klanglich geht, bzw. gehen soll, braucht man nun einmal. Da wirst du mir ja wohl zustimmen, oder? Als ich noch mit Externen Geräten Musik machte, hatte ich nicht viel, einen kleinen Mixer, 2 Effekte Hall und flanger, K1r Sample Player, Roland D-110, Dr-550 Drumkomputer, DS-55 4OP FM und einen Siel Expander für analog Krams, für Samples habe ich damals noch einen Amiga genommen, als Seq. kam ein Atari zum Einsatz. Ich hatte so zwar nicht viel, aber ich hatte so schon mal von jedem etwas an Bord und war vielseitiger als jemand der Beispielsweise der nur eine Syntheseform zu Verfügung hatte. Ich denke schon das es einen gewissen Grundstock gibt und man später dann eben gezielt dazu kauft. Die Ideen das Zeug jetzt aber entsprechend zu nutzen liegt an jedem selbst.

Mir hat dieses kleine Setup jedenfalls Jahre gereicht um das zu machen wozu ich in der Lage war, aber ich habe es mir eben so zusammen gestellt und hätte da auf keinen Beteiligten wirklich verzichten können, da ich keine Bandmachine hatte, sondern eben gleich auf Kassette aufnahm. Heute im Rechner ist das bei mir ähnlich, nur das ich eben nochmal ein bis zwei Instanzen von diesem oder jenen Plug-In aufmachen kann. Von daher würde ich den Einfluss den Geräte auf die Musik haben die jemand macht, wenn er wenig Geräte hat, nicht unterschätzen.
 
Moogulator schrieb:
"Das ich Kommunist gewesen bin...." schallt das bei mir immer im Kopf, wenn ich an ihn denke ;-)

Die Gnade der späten Geburt ist nicht für jedwede dümmliche Bemerkung eine Entschuldigung.
 
Mir ist übrigens aufgefallen, dass bei Kraftwerk Konzerten mindestens die ersten 2-3 Reihen Cubasegespräche üblich sind. Also quasi auch ein Hinweis, welche Art Publikum die so haben.

Elektrowellen überall…
 
Summa schrieb:
Elektrokamerad schrieb:
Es geht sicherlich nicht jedem Menschen darum, auf Teufel komm raus anders zu sein, sondern eine eigene unverwechselbare Identität / Handschrift zu schaffen. Ich denke, Kraftwerk haben das in einem ganz besonderen Maße geschafft, ohne dabei auf den Massenmarkt geschielt zu haben.

Ein Konzept oder eine Identitaet ist Marketing und keine Kreativitaet, denn der kreative Mensch laesst sich von Natur aus in kein Konzept oder Form pressen. Wer kreativ ist muss sich keine Muehe geben anders zu sein, der wird eher Probleme zu haben mit dem Strom zu schwimmen, es wird ihn langweilen dauernd das selbe Konzept zu verfolgen, denn das ist eher was um die Fans nicht vor den Kopf zu stossen bzw. bei Laune zu halten und haelt ihn davon ab so viele seiner Ideen wie nur moeglich umzusetzen.

ist auch falsch..............
mann kann sich in sein eigenes konzept zwängen
mnn kann kreative mit dem strom schwimmen
das selbe konzept verfolgen ist nicht immer dasselbe
ich glaube du redest von dir.
da ist wohl jeder anderst .
 
Bedauerlicherweise gibt es nur wenige, die verstanden haben, was serielle Musik überhaupt ist und was damit möglich ist.
Trotzdem werden dann aber so schwammige Schlagworte wie Post-Serialismus und Postmoderne verwendet.
 
Markus Berzborn schrieb:
Bedauerlicherweise gibt es nur wenige, die verstanden haben, was serielle Musik überhaupt ist und was damit möglich ist.
Was ist sie und was ist damit moeglich? Seriell, da verstehe ich zunaechst, dass sie nicht parallel ist. Jetzt muessen wir nur noch wissen, was, wie seriell ist, sein darf und was nicht? Elektronische Schaltungen koennen z.B. in der Regel auch nur seriell oder parallel sein. Seriell ~ Reihenschaltung ~ Hintereinanderschaltung... was noch? Werden die Bearbeitungsalgorithmen hintereinander geschaltet? Werden die Ideen hintereinander geschaltet? Was darf bei serieller Musik trotzdem parallel sein? Warum heisst serielle Musik nicht parallele Musik?
 
Na ja, einen gewissen Grunstock, je nach dem in welche Richtung es musikalisch/klanglich geht, bzw. gehen soll, braucht man nun einmal. Da wirst du mir ja wohl zustimmen, oder? Als ich noch mit Externen Geräten Musik machte, hatte ich nicht viel, einen kleinen Mixer, 2 Effekte Hall und flanger, K1r Sample Player, Roland D-110, Dr-550 Drumkomputer, DS-55 4OP FM und einen Siel Expander für analog Krams, für Samples habe ich damals noch einen Amiga genommen, als Seq. kam ein Atari zum Einsatz. Ich hatte so zwar nicht viel, aber ich hatte so schon mal von jedem etwas an Bord und war vielseitiger als jemand der Beispielsweise der nur eine Syntheseform zu Verfügung hatte. Ich denke schon das es einen gewissen Grundstock gibt und man später dann eben gezielt dazu kauft. Die Ideen das Zeug jetzt aber entsprechend zu nutzen liegt an jedem selbst.

Mir hat dieses kleine Setup jedenfalls Jahre gereicht um das zu machen wozu ich in der Lage war, aber ich habe es mir eben so zusammen gestellt und hätte da auf keinen Beteiligten wirklich verzichten können, da ich keine Bandmachine hatte, sondern eben gleich auf Kassette aufnahm. Heute im Rechner ist das bei mir ähnlich, nur das ich eben nochmal ein bis zwei Instanzen von diesem oder jenen Plug-In aufmachen kann. Von daher würde ich den Einfluss den Geräte auf die Musik haben die jemand macht, wenn er wenig Geräte hat, nicht unterschätzen.

Ja, aber die Betonung liegt auf Grundstock. Ein Maler könnte auch mit den Fingern malen und ein Gärtner auch mit einer Gabel den Garten umgraben, mit richtigem Werkzeug geht beides natürlich besser und schneller. Ich wollte auch eher darauf hinaus, das immer noch viele ein Gerät brauchen das sie inspiriert, weil es sonst schlicht an Inspiration fehlt. Und ich wollte darauf hinaus, das viele immer noch glauben, mehr Geräte wären gleich mehr musikalische Qualität und oder musikalischer Output. Beides ist schlicht falsch ! Ich nehme mich da auch garnicht aus, ich kenne selbst die Phasen von früher, wo man meint die Technik bringe die musikalische Lösung für etwas fehlendes.
Und es ist auch falsch zu glauben, das wüßten ja alle, denn ich lese jeden Tag hier das Gegenteil. Man muß schon betriebsblind sein um das nicht mitzubekommen. Immerhin geht es aber jetzt des öfteren mal um Musik und deren Inhalte und nicht nur um die geliebten Maschinen.
 
Neo schrieb:
Ich wollte auch eher darauf hinaus, das immer noch viele ein Gerät brauchen das sie inspiriert, weil es sonst schlicht an Inspiration fehlt. Und ich wollte darauf hinaus, das viele immer noch glauben, mehr Geräte wären gleich mehr musikalische Qualität und oder musikalischer Output. Beides ist schlicht falsch !

Stimmt! Weil Verallgemeinerungen fast immer falsch sind und sich alle, auf die das nicht zufällig zutrifft, angegriffen fühlen könnten. Wie kannst Du z.B. behaupten, "vielen" würde es ohne Geräte an Inspiration mangeln? Du wirst Doch nicht die Hardware-Fans gegenüber den Software-Freunden als "zurückgeblieben" bezeichnen wollen? Ich hoffe, Du wirst das so nicht gemeint haben obwohl man es so auch lesen könnte!? Das mehr Geräte mehr musikalische Qualität bedeuten, ist Unsinn - das wird niemand bestreiten. Ich würde es noch erweitern durch: Neue Geräte verbessern die Musik nicht, genauso wenig wie eine neue Software, ein neuer Rechner. Und ganz außen vorgelassen habe ich jetzt mal die Diskussion was "bessere" Musik ist und wer bestimmt welche Maßstäbe gelten. (ässt sich sowieso nicht klären)



n.p: Mauricio Kagel ""Acoustica" (ohne Video ;-) )
 
Neo schrieb:
Immerhin geht es aber jetzt des öfteren mal um Musik und deren Inhalte und nicht nur um die geliebten Maschinen.

Finde ich jetzt persönlich gar nicht sooooo verwerflich in einem Synthesizerforum auch ab und an mal ein klitzekleines Beiträgchen über Maschinen zu lesen... ;-) :prost:
 
Musik machen und die Instrumente dazu (egal ob hard oder soft oder aus Holz und Metall, usw.), das ist für mich ganz persönlich schon immer auch eine Interaktion.

Manches, was - für mich neue - Instrumente können, finde ich durchaus inspirierend und das kann auch ein Einfluss für neue Stücke werden. Was z.B. ein Resynthesizer so kann, war für mich vor dem Benutzen eines solchen nicht so recht vorstellbar, hat sich dann aber als für manche Zwecke ganz brauchbar herausgestellt. Andererseits suche ich mir meine Instrumente natürlich schon - hoffentlich! - einigermaßen bewusst aus, weil ich eben bestimmte musikalische Ziele verfolge, die ich mit diesen Instrumenten erreichen kann. Ich habe z.B. keine Hardware-Workstation, weil die für mich persönlich wenig Sinn machen würde. (Heißt aber natürlich nicht, dass das für jemand anderen nicht das ideale Werkzeug wäre.)

Die vorab diskutierten Positionen empfinde ich für mich persönlich gar nicht so sehr als Gegensätze.

Andreas
 
Cyborg schrieb:
Neo schrieb:
Ich wollte auch eher darauf hinaus, das immer noch viele ein Gerät brauchen das sie inspiriert, weil es sonst schlicht an Inspiration fehlt. Und ich wollte darauf hinaus, das viele immer noch glauben, mehr Geräte wären gleich mehr musikalische Qualität und oder musikalischer Output. Beides ist schlicht falsch !

Stimmt! Weil Verallgemeinerungen fast immer falsch sind und sich alle, auf die das nicht zufällig zutrifft, angegriffen fühlen könnten. Wie kannst Du z.B. behaupten, "vielen" würde es ohne Geräte an Inspiration mangeln? Du wirst Doch nicht die Hardware-Fans gegenüber den Software-Freunden als "zurückgeblieben" bezeichnen wollen? Ich hoffe, Du wirst das so nicht gemeint haben obwohl man es so auch lesen könnte!? Das mehr Geräte mehr musikalische Qualität bedeuten, ist Unsinn - das wird niemand bestreiten. Ich würde es noch erweitern durch: Neue Geräte verbessern die Musik nicht, genauso wenig wie eine neue Software, ein neuer Rechner. Und ganz außen vorgelassen habe ich jetzt mal die Diskussion was "bessere" Musik ist und wer bestimmt welche Maßstäbe gelten. (ässt sich sowieso nicht klären)

Mehr Geräte bedeuten vielleicht nicht mehr Qualität, können aber durchaus Inspiration liefern. Für mich war z. B. der KORG KARMA eine Inspirationsquelle, da die KARMA-Funktion zum experimentieren + entdecken einlud, was wiederum Musik zur Folge hatte ;-) . Vielleicht sollten "wir" (natürlich sollte sich hier nur angesprochen fühlen, wer will) auch mal hinter unserer Meinung bzw. hinter unserem Spieltrieb stehen: Gelegentlich darf die Hardware auch mal im Vordergrund stehen... Aber: Wer seine Musik der Öffentlichkeit vorstellt wird sich hoffentlich an seiner Musik und nicht an seiner Hard/Software messen lassen müssen.
Zu "Neue Geräte verbessern die Musik nicht": im Prinzip auch eine Verallgemeinerung, oder?
 
Du wirst Doch nicht die Hardware-Fans gegenüber den Software-Freunden als "zurückgeblieben" bezeichnen wollen? Ich hoffe, Du wirst das so nicht gemeint haben obwohl man es so auch lesen könnte!?

Nein, natürlich habe ich das so nicht gemeint, vorallem nicht Hardware vs. Software. Gerade bei den Softlern kenne ich einige, die Tonnen von VSTI`s und VST`s haben und trotzdem nichts musikalisch relevantes vorweisen können, weil noch das Plugin XY fehlt.
Aber wenn XY da ist, ja dann geht es fürchterlich ab. Sowas höre ich seit Jahren von den Jägern und Sammlern. :mrgreen:
Ich kaufe nur noch selten Gear, weil ich eigentlich mit dem Atari und ein paar Synths damals schon ausreichend klar kam. Aber manchmal habe ich auch noch GAS. Nur mach ich mir nicht mehr vor, das das für meine Musik jetzt so fürchterlich mehr bringt.
 
dotterl schrieb:
Vielleicht sollten "wir" (natürlich sollte sich hier nur angesprochen fühlen, wer will) auch mal hinter unserer Meinung bzw. hinter unserem Spieltrieb stehen: Gelegentlich darf die Hardware auch mal im Vordergrund stehen... Aber: Wer seine Musik der Öffentlichkeit vorstellt wird sich hoffentlich an seiner Musik und nicht an seiner Hard/Software messen lassen müssen.
Zu "Neue Geräte verbessern die Musik nicht": im Prinzip auch eine Verallgemeinerung, oder?
Das mit dem Spieltrieb finde ich sehr treffend. Neue Geräte / Technologien können durchaus viel Kreativität fördern (ganz abgesehen vom Spaß, den sowas macht)! Aber braucht halt auch einen mal grundsätzlich kreativen Menschen hinter der Kiste, sonst wird's nichts. Das unterscheidet dann auch elektronische Instrumente von anderen: es gibt noch keine allzu lange Tradition und Erfahrung damit (im Gegensatz z.B. zu einem Symphonieorchester), also darf/muss/kann man da noch sehr vieles selber entdecken und den Spieltrieb ausleben. Vielleicht ging es Beethoven mit dem damals neuen Hammerklavier genauso?
Die Beschäftigung mit den Instrumenten finde ich völlig legitim und naheliegend.

Andreas
 
Das mit dem Spieltrieb finde ich sehr treffend. Neue Geräte / Technologien können durchaus viel Kreativität fördern (ganz abgesehen vom Spaß, den sowas macht)! Aber braucht halt auch einen mal grundsätzlich kreativen Menschen hinter der Kiste, sonst wird's nichts. Das unterscheidet dann auch elektronische Instrumente von anderen: es gibt noch keine allzu lange Tradition und Erfahrung damit (im Gegensatz z.B. zu einem Symphonieorchester), also darf/muss/kann man da noch sehr vieles selber entdecken und den Spieltrieb ausleben. Vielleicht ging es Beethoven mit dem damals neuen Hammerklavier genauso?
Die Beschäftigung mit den Instrumenten finde ich völlig legitim und naheliegend.

Andreas
[/quote]

Wahrscheinlich liegt die Wahrheit wie üblich irgendwo in der Mitte: Ausleben des Spieltriebs an der Hard/Software und Spieltrieb bei der Entwicklung dessen, was wir Komposition nennen.
 
Der 5te oder 6te Analog Synth macht wenig Sinn, waehrend der Sampler in den 80ern fast sowas wie Neuland war und zu enormen Experimenten eingeladen hat, uns damals enorm inspiriert hat. Knarrende Tueren, Luftbefeuchter die gegen die Heizung knallen, (analoge) Schreibmaschinen, Schreie und Geraeusche aus div. Filmen, Schulgong, Lehrer, es wurde alles gesampled, verbogen (vorwaerts, rueckwaerts, hoeher, tiefer, mit und ohne Filter, resampled) und musikalisch verwurstet. Zudem waren die ersten Sampler keine reinen Aufnahmegeraete, sondern haben das Ergebnis auch ein klein wenig gefaerbt und somit einen eigenen Charakter aufgedrueckt. Das Potential der Geraete zu dieser Zeit zu ignorieren, ist aus meiner Sicht fast so wie eine kreative Bankrotterklaerung.
 

Der Sampler als elektronischer Behinderter


Metall auf Metall - ohne Sampler und als Blaupause
 
Summa schrieb:
Der 5te oder 6te Analog Synth macht wenig Sinn, waehrend der Sampler in den 80ern fast sowas wie Neuland war und zu enormen Experimenten eingeladen hat, uns damals enorm inspiriert hat. Knarrende Tueren, Luftbefeuchter die gegen die Heizung knallen, (analoge) Schreibmaschinen, Schreie und Geraeusche aus div. Filmen, Schulgong, Lehrer, es wurde alles gesampled, verbogen (vorwaerts, rueckwaerts, hoeher, tiefer, mit und ohne Filter, resampled) und musikalisch verwurstet. Zudem waren die ersten Sampler keine reinen Aufnahmegeraete, sondern haben das Ergebnis auch ein klein wenig gefaerbt und somit einen eigenen Charakter aufgedrueckt. Das Potential der Geraete zu dieser Zeit zu ignorieren, ist aus meiner Sicht fast so wie eine kreative Bankrotterklaerung.

Was den x-ten Analogsynth betrifft stimme ich auf jeden Fall zu.
Ich denk mal, dass sich beim Sampler die Lager gespalten haben. Die einen experimentierten - wie Du es oben beschreibst.
Und die anderen nudelten die Factory-Presets runter, weil ihnen das Prinzip Sampling "suspekt" oder zu aufwendig - oder was auch immer - war (z. B. Klaus Schulze + x Orchesterabschläge). Anderen war das nicht ganz so wichtig, weil sie eh schon das Bandschnippeln kannten (@Elektrokamerad, Bsp. Metall auf Metall). Hattest Du den Eindruck, dass der Sampler damals ignoriert wurde?
 
Neo schrieb:
Und ich wollte darauf hinaus, das viele immer noch glauben, mehr Geräte wären gleich mehr musikalische Qualität und oder musikalischer Output. Beides ist schlicht falsch!
Stimmt. Bei mir entstehen die meisten Stücke direkt am Klavier oder am Motif mit einem einfachen Pianosound.
Allerdings gibt es auch Maschinen, die durchaus auch inspirieren können. Beispielsweise würde man elektronische Musik wohl kaum am Klavier komponieren, die auf einfachen Sequenzen basiert, wie man sie auf Stepsequenzern programmiert.
 


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