want a serge?

Kaneda schrieb:
Ich kenne kaum noch Leute die mit Musik anfangen und wirklich ein Instrument spielen können. Ein guter Bekannter dient mir da immer als abschreckendes Beispiel. Der ist immer ganz stolz das er Zitat " 10 Teknotracks am Tag" raushaut. Spielen kann er nichts, braucht man heut zu Tage garnicht mehr und ist nur Ballast, sagt er.

Fehlinterpretiert ?
Auch gut, dann hab ich Dich eben falsch verstanden.


Genau, die Wörter "sagt er" sind hier wichtig, denn ich habe ihn nur zitiert. Eines der interessantesten Alben von den Talking Heads kam damals zustande, weil sie einfach ihre Instrumente untereinander getauscht haben. Dadurch das keiner das Instrument vom anderen wirklich "richtig" spielen konnte entstand etwas ganz neues, aber die hatten natürlich den Background ihres eigenen Instrumentes. Ich sehe bei Freunden, das dort teilweise mehr programmiert wird, als gespielt und oft denke ich das die viel besser, schneller zum Ziel kämen wenn sie es einfach einspielen könnten. Ich halte das Argument:" mit dem Computer ist man immer schneller", für einen Trugschluß. Da werden dann Unmengen von Samples katalogisiert, Loops und VST`s gesammelt und Hard und Software angeschafft. "Wenn ich die Kiste noch habe, dann kann ich richtig loslegen", wie oft habe ich das schon gehört. Manchmal ist weniger, mehr und was das Musik machen betrifft, man muß ja nicht gleich ein Pianist werden, aber so ein bißchen Harmonielehre lesen und ein paar Stunden bei einem guten Klavierlehrer oder Synthesist, sind bestimmt keine Zeitverschwendung, egal für welche Musikrichtung. Das wollte ich damit aussagen, und bestimmt nicht jemanden das Musik machen vermiesen.

Aber wir sind jetzt so gnadenlos off Topic, das wir es, denke ich dabei belassen könnten, nicht das ich noch was vom Moogulator auf den Deckel bekomme, das möchte ich dann doch tunlichst vermeiden. :)
 
Neo schrieb:
Ich halte das Argument:" mit dem Computer ist man immer schneller", für einen Trugschluß.
Das glaube ich auch. Sicher, manches geht schneller, manches wäre ohne gar nicht möglich, aber manchmal stehen die vielen Möglichkeiten auch dem Musikmachen imho nur im Wege. Ich meine damit weniger die Synthesizer-Parametergräber, sondern vor allem die Aufnahmetechnik, Effekte, Sample-Sammlungen etc.
 
Jörg schrieb:
Sample-Sammlungen etc.

*hüst* *hüst* :D

Da kann ich ein Lied von singen.

Ist aber ähnlich wie mit den Preset-Kisten.

Ist doch viel anstrengender 1000 Presets durchzuhören, als sich
mal schnell selber ein passendes zu bauen. 8)
 
Techno

@Neo

Ich kann sehr gut verstehen was Du meinst. Doch Du wirfst die Dinge einwenig durcheinander weshalb man Dich auch missverstehen kann.

Techno wurde genauso wie jede andere Stilrichtung auch von der Industrie ausgeschlachtet und verkommerzialisiert. Das wesentlich daran was Dich vielleicht stört ist dass es wohl die bis jetzt einzige rein elektronische Stilrichtung war und eigentlich nicht unbedingt Pop-tauglich ist.
Aber da kann keine Stilrichtung was dafür. Bei Techno gings sogar sehr lange bis dieser Prozess in die Gänge kam. Sehr lange hats die Industrie trotz Gross-Raves überhaupt nicht intressiert, was wiederum bei anderen Stilrichtungen rasant vonstatten ging. Ich nenn jetzt mal NDW. Auch da gabs übrigens die 4/4-Bassdrum schon, weiss auch nicht weshalb man das dem Techno immer vorwirft, zumal die Taktmuster im Rock oder HH auch in der Mehrheit stets die gleichen sind, wenn auch nicht so simpel und nicht so offensichtlich. Aber darum gings ja nicht.

Was ganz anderes sind die heutigen einfachen Produktionsmethoden elektronischer Musik (mal prinzipiell betrachtet). Sicher kam dies in der kommerziellen Blütezeit von Techno so richtig in die Gange. Doch auch das kann man dem Techno nicht anlasten und betrifft heute alle Stilrichtungen, zumal auch alle davon profitieren und so maches nur zeitlicher Zufall ist. Entscheidend ist was die Person daraus macht oder eben nicht. Ich denke auch dass es ein Irrglaube ist dass man durch den Computer vorwiegend schneller ist denn da stimme ich Deinen Ausführen zu dass man die Zeit anderweitig "verplempert", wobei mich noch wunder nehmen würde wer das überhaupt behauptet hat, einfacher heisst ja nicht schneller. Aber es bietet die Möglichkeit je nach Musikvorstellung dies bis zu nem Gewissen Teil selbst zu gestalten. Darin kann man den Vorteil sehen nicht von anderen abhängig zu sein was vom kreativen und produktiven ein Vorteil sein kann (aber nicht muss). Jedoch was das soziale betrifft wohl eher ein Nachteil. Wie das schlussendlich jemand gestaltet ist von jedem selbst abhängig.

Wo ich Dir auch recht geben muss ist dass dem ein oder anderen mal einwenig Studium in der Harmonie-Lehre oder gar mal ein paar Grundlektionen im Klavierspielen sehr hilfreich sein könnte. Aber nicht weil er ohne dies keine gescheite Musikmachen könnte sondern weil man mit dieser Kenntnisse einfach gewisse Dinge erkennt und man so einfach schneller vorankommt. Wer kein musikalisches Ohr hat wird auch mit diesem Wissen schlechte Musik machen.

Klar ist der Output an schrottigem Material in diesem Bereich sicher am grössten. Das hat aber mehrere Gründe. Unteranderem liegt das daran dass man die Möglichkeiten hat dies als Output zu deklarieren und zu veröffentlichen. Zum anderen daran dass es hier zum grossen Teil um Tanz- und DJ-Musik geht und da ist automatisch mehr Output gefragt und der musikalische Anspruch (nicht zu verwechseln mit klanglichem Anspruch) nicht so gefordert ist. Wie bei härteren Gitarren-Stilrichtungen ja auch nicht.

Ich möchte auch nicht wissen wieviele sich einfach mal eine Gitarre kaufen und drauf los schrummeln ohne jegliches Konzept und Ehrgeiz und so auch die Seiten übelst zum Einsatz bringen. Der Unterschied liegt darin dass wohl die Gitarristen nicht automatisch auf die Idee kommen dies alles zu recorden und nach aussen zu "schmeissen" was natürlich Computer versierten leichter fällt, gerade auch dank Internet, MP3 und Co. Kann natürlich ein Fluch oder ein Segen sein.

Der "Alleinproduzent" hat auch mehr unter Kontrolle zu bringen als lediglich die paar Seiten, ohne dies jetzt abwertend zu meinen, ganz im Gegenteil. Doch da kann man sich eben schnell in vielen Detail-Themen verlieren. Den Anspruch vieles selbst machen zu wollen halte ich auch nicht für sonderlich sinnvoll, doch viele sehen das wohl so. Sich damit auseinander zu setzen finde ich okay, doch für mich persönlich endet dies allenfalls beim Mix (und selbst da bin ich mir noch nicht sicher). So Themen wie Mastering jedoch überlasse ich dann wirklich dem Profi. Was jedoch nicht heisst dass es mich nicht intressiert was dabei vor sich geht. Doch alles kann man nicht in den Fähigkeiten optimal umsetzen und irgendwas leidet dann immer darunter weshalb ich es abgelegt habe wirklich von A-Z alles selbst in der Hand zu haben und können zu wollen.

Doch schlechtes und gutes Material gibt es wohl in jeder Stilrichtung und die Hitparaden bieten für keine Stilrichtung die Messlatte in Bezug auf musikalische Qualität. Weder im Hip-Hop noch im Rock und eben auch nicht im Techno. Die Messlatte liegt da nicht in der musiklischen Qualität sondern in der Massenkompatibilität, was aber für den einen oder anderen eben das anstrebbare Ziel sein kann. Allerdings erfordert beides sehr hohe Ansprüche wenn auch anders gelagert. Zu denken Chart-Musik sei billig daher geblättert ist nämlich genauso falsch. Mal von den fehlenden Kompositions-Talenten und der Kompensation durch Covers abgesehen.

Ausnahme-Erscheinung gibts natürlich auch in der Chart-Musik wie es auch in Bezug auf musikalischen hohen Ansprüchen Ausnahme-Erscheinungen gibt.

Okay jetzt sind wir aber ziemlich vom Thema weg katapultiert. Was war nochmals das Thema ? :oops:

Achso es ging ja um die Beschaffung solcher Module. Ich denke dass nicht der Musikgeschmack die Aussonderung ist sondern kann mir gut vorstellen dass sie eine gewisse "akademische" Herangehensweise an Musik wünschen und so die Philosophie des Klangs auch in der Musik wiederspiegelt. Egal um welche Musik es sich dabei handelt. Ist allerdings nur mal so eine pure Vermutung meinerseits. Kenne die Leute ja gar nicht. Vielleicht sind es auch nur hochgepuschte Gerüchte, was natürlich auch das Intresse weckt.

Wobei sehr oft kann ich das innerliche Lachen kaum verbergen wenn ich so mache Leute aus dem Bereich elektronischer Musik über ihre Musik reden höre. Naja es ist ja auch keine Kunst ein Bild zu malen sondern dieses als Kunst zu verkaufen.

Von Kopf-Musik halte ich auch nicht sonderlich viel. Mir gefällt aus dem Bauch und Herzen raus eh besser :lol:
 
Ich versteh euch nicht...Die Module sind doch gar nicht so teuer? Da kostet irgend ein Osc. oder Filter von Cwejman mehr..
 
mr.extrem schrieb:
Ich versteh euch nicht...Die Module sind doch gar nicht so teuer? Da kostet irgend ein Osc. oder Filter von Cwejman mehr..

Ich habe mir den ganzen Thread noch mal durchgelesen, beim Serge "Animal" ist die Rede von 3000 Dollar, was bei dem Kurs im Moment, selbst mit Zoll irgendwo bei 2800 Euro liegen sollte. Wenn das stimmt, was ich nirgendwo bestätigt bekam, gibts auch irgendwann bei uns einen Serge, wenn auch nur ein kleiner. Ich finde nur keine Seite der Firma im Net, falls jemand einen Link hat... .
 
Sorry, auf einen alten Post zu antworten, aber auch ich hab erst eben den Thread entdeckt und z.T. geschmunzelt.
Bernie schrieb:
Dieser supertolle göttliche Serge [...]
Billige Plastikknöppe, unprofessionelles und liebloses Design....

Diese billigen Bananenstecker haben mich zuletzt gereizt, wo ich als 8 jähriger Bengel noch mit meiner Märklin Eisenbahn gespielt hab.

Und, schon mal einen gespielt, dass du so urteilen kannst?
Die Knöppe sind gar nicht billig, denn sie fassen sich nicht wie normales Billo-Plastik an, sondern sind eher "vintage-glitschig" - nicht ganz so wie Bakelit, aber so in etwa - und sind trotz ihrer Grösse/Kleine sehr griffig! Ich würde sehr gerne an meinem Eurorack-System _alle_ Potiknöpfe gegen solche austauschen, aber die sind IMO schwer zu finden und leider bisschen teuer.

Die Bananenbuchsen an sich haben mehr Kontakt und in Kombination mit den Pomona-Bananenkabeln sitzen diese deutlich fester als jede Klinkenverbindung, die ich bisher in der Hand hatte. Pervers stabile Verbindung!

Klar, über Geschmack kann man streiten, aber Bernie, gibs doch einfach zu, du hast eine generelle Antipathie gegen Alu-Frontplatten, wa? ;-)
Mir gefällt z.B der Moog-Style kaum... schwarzes Riesending im Holzgehäuse und dem Style eines 50er/60er-Musikmöbels, dagegen seht Serge in silber-bunt futuristisch aus.
Ja, die bunten Bananenbuchsen sind auch so ein Thema, aber bei der unglaublichen Kompaktheit des Serge macht sich diese Farbkodierung schnell bezahlt: rot für Gates, blau für unipolare Signale (die meisten CVs), schwarz für bipolare Signale, pink für Trigger. Super!

Klar, auch mich nervts, dass es von Serge/STS keine Einzelmodule zum kaufen gibt, sondern nur komplette Panels. Und die Wartezeit von 2 Jahren ist auch nicht gerade spassig.
ABER
dafür hat man ein unglaublich vielseitiges, toll klingendes System mit teilweise unkonventionellen Modulen wie Dual Slope Generator, dem Smoothed/Stepped Generator, variable slope VCF oder einer VC-DADSR Hüllkurve!

Und das TKB - Touch Keyboard Sequencer erst ... EIN WAHNSINN!
Analogsequenzer mit bis zu 64 Steps - entweder 4 Reihen á 16 Steps mit separatem Ausgang pro Reihe oder ein kombinieter Ausgang für alle Reihen. Eingänge für vertikale UND horizontale Clock. Pseudo-drucksensitives Touch Keyboard, das auch mit dem Sequenzer zusammen arbeitet. Mehrere Steps innerhalb einer Sequenz können an den Reset-Eingang geschickt werden - super für abwechslungsreiche Sequenzen. Beispiel: Reset kommt von Step 5 und Step 12. Sequenz spielt von 1-4, durch umschalten am Touch Keyboard spielts von 5-11. Und: durch drücken einer Taste am Keyboard kann man den ersten Schritt der Sequenz wählen. Drücke auf "1" und das TKB spielt die Steps von 1-16, drücke auf "9" und es spielt nur noch 9-16. Sehr kreativ.
Leider kostet allein das TKB 4000 Dollar... stolzer Preis, aber hätte ich die Kohle über, dann wär das Teil schon längst bestellt.

Und a propos Preis, klar, Cwejman-Module sind vergleichbar teuer, doch der Vergleich hinkt ein wenig.
Entscheidest du dich für Serge, so musst du ein komplettes Panel bestellen, was beschränkt viel kann, denn ab zwei wirds spassig... das sind schon mal über 6000,- Dollar. Und wegen der Bananenbuchsen gibt wenige andere Systeme, die wirklich 100% kompatibel sind.
Entscheidest du dich für Cwejman, hast du als Eurorack-Nutzer den grossen Vorteil, auch ander kompatible Systeme nutzen zu können, denn die Modulvielfalt ist mit den vielen Herstelern enorm und so bist du preislich flexibel und musst nicht alles in Cwejman investieren.
Und so kenne ich max. zwei Menschen, die mehr als 2 Reihen (6HE) an Cwejman-Modulen haben.
 
Ich habe mein Serge vor 15 jahren siemlich billig gekauft. Es ist einer der ersten (6 panel anfang 70er) und es klingt fantastich und macht wahnsinig viel spass beim nutzen. Ein sehr creatives synth finde ich.
Ich weiss nicht op ich das geld fur ein neues ausgeben wurde allerdings weil ich habe zb ein grosses Polyfusion bekommen fur ungefahr das was ein 3 panel serge neu kosten wurde. Allerdings ich finde die sind absolut top qualität und wenn mann kein musik und/oder super klänge machen kann mit ein Serge, das problem liegt nicht beim gerät :lol:
 
Herr Schulz schrieb:
Klar, über Geschmack kann man streiten, aber Bernie, gibs doch einfach zu, du hast eine generelle Antipathie gegen Alu-Frontplatten, wa? ;-)
Wiedersprechen möchte ich dir jetzt nicht unbedingt. Vielleicht liegts wirklich nur an der silbernen Farbe der Panels, die mich immer etwas an DIY-Gerödel aus frühen Tagen erinnert.

Ein Bekannter in Italien hatte mal ein kleines Serge-System, an dem ich schon mal kurz selber Hand anlegen durfte.
Mich hat da einfach die starre Aufteilung der Module gestört. Wenn man die doofen Bananenstecker als "Multiples" mißbraucht, stehen die sehr weit raus, wodurch man wieder schlechter an die knöppe kommt (bin doch Grobmotoriker). Allerdings ist der Sound des Serge schon wirklich sehr gut...
 
Mein Serge hat ein panel mit multiples auch, also es muss nicht sein das mann die stecker als multiples nutzen (allerdings, es ist schon sehr praktichs das wenn mann nur 2 ausgange brauchen das man kein multiple panelle nutzen muss)
Also, ich sehe es als positive das man die so benutzen kann wenn mann will.
 
Bernie schrieb:
Wenn man die doofen Bananenstecker als "Multiples" mißbraucht, stehen die sehr weit raus, wodurch man wieder schlechter an die knöppe kommt (bin doch Grobmotoriker).

Man muss kein Grobmotor. sein, damit einen das stört. Als ich das erste Mal einen Serge real gesehen habe, war ich "schockiert", dass der noch enger ausgelegt ist als Doepfer. Die Module verteilen sich auch nur auf 17" und nicht 19", wie ich lange dachte.

Ansonsten neben dem Buchla ein Traumsystem...
 
Ilanode schrieb:
Ansonsten neben dem Buchla ein Traumsystem...
Vom Sound her ist der Serge natürlich ein ganz ganz großer.
Von der Ergonomie ziehe ich aber Moog, Dotcom usw. vor, was sicherlich auch wieder eine reine Geschmacksache ist.

Als gelernter Schmied kann ich nicht so gut mit Frickelskram...
 
Pricelist von wann? Woher hast die?

Neulich hab ich mit einem Serge-Besitzer gesprochen und seine 3 Panels haben laut Eigenaussage 12000 Euro gekostet, das TKB knapp 4000.
 
moondust schrieb:
die dinger werden doch nicht mehr gebaut.woher willst du eine aktuelle preisliste haben?

Sound Transform Systems bauen die immer noch.
Man muss anrufen fur ein preis liste und details.
Rex Probe heist der Chef!
 
Es sind aber keine neue Panels bei AH.

Wenn jemand unbedingt ein Serge haben will ist das vielleicht die Gelegenheit.
 


News

Zurück
Oben