Welche Musik zu eurem Begräbnis/Tod/ Beerdigung ?

Monolith2063 schrieb:
Bei der Beerdigung von einer Oma von mir gab es eine kleine Trauerfeier, wenn ich mich recht erinnere, dann war das im Beedigungsinstitut. Da konnte im Gedanken an den Toten auch beliebige Musik gespielt werden.

Ja, aber in welcher Qualität? Wahrscheinlich haben die noch nicht mal Geräte zum Abspielen analoger Tonträger. Ganz zu schweigen von mehrkanaliger Raumprojektion.

Ohnehin halte ich ein Beerdigungsinstitut nicht für einen würdigen Rahmen. Das ist doch höchstens was für Leute, die nicht in der Kirche sind.

Ich würde es daher so organisieren: Zuerst eine reguläre katholische Messfeier mit Live-Gesang und Orgelmusik. Die hat einen vorgeschriebenen Ablauf, und der wird natürlich auch eingehalten.

Anschließend würde ich einen schönen Raum mieten mit mehrkanaliger Klangwiedergabe oder - wenn das Geld reicht - Live-Musik (siehe oben: Stockhausen - Kathinkas Gesang). Da würde es auch ein großzügiges vegetarisches Büffet geben. Besäufnis und blödes Gelaber, wie auf Beerdigungen sonst üblich, würde es bei mir nicht geben. Zumindest nicht, solange ich verantwortliche Leute einsetzen kann, die den Ablauf organisieren. Wem das nicht passt, der braucht nicht zu kommen bzw. kann gehen.

Gruß,
Markus
 
Slayers "Reign in Blood" enthält auch ein paar geeignete Songs:
- Angel of Death
- Necrophobic
- Reborn
- Postmortem
 
Markus Berzborn schrieb:
Ja, aber in welcher Qualität? Wahrscheinlich haben die noch nicht mal Geräte zum Abspielen analoger Tonträger. Ganz zu schweigen von mehrkanaliger Raumprojektion.
Echt super! :harhar:
Als ob irgendeinen auf einer Beerdigung interessieren würde ob das nu analog oder nicht ist! ;-) ;-)

Ich stell mir gerade Markus´ donnernde Stimme aus dem Jenseits vor: "Hättet ihr die Telefunken nicht wenigstens noch entmagnetisieren können???" :harhar:
 
Markus Berzborn schrieb:
Ohnehin halte ich ein Beerdigungsinstitut nicht für einen würdigen Rahmen. Das ist doch höchstens was für Leute, die nicht in der Kirche sind.
Klingt ja fast so, als wenn man dann der Pöbel schlechthin wäre. Ja, ich bin nicht in der Kirche und meine Oma war es auch nicht. Trotzdem habe ich getrauert, als sie gestorben ist. Sie war nämlich ein sehr netter Mensch.

Markus Berzborn schrieb:
Ich würde es daher so organisieren: Zuerst eine reguläre katholische Messfeier mit Live-Gesang und Orgelmusik. Die hat einen vorgeschriebenen Ablauf, und der wird natürlich auch eingehalten.
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob das jetzt ein Witz ist oder nicht. Ist auch egal, ich bin nicht in der Kirche und muss mich daher auch nicht an irgendwelche formal-korrekten Abläufe halten. Traurig sein kann ich auch so, egal ob da einer den Weihrauch schleudert oder nicht.
 
Es soll ja keiner traurig sein.
Sondern die Leute sollen spiritualisiert werden und über ihren eigenen Tod nachdenken.
Das ist mein Anliegen.

Nicht nur bei der Beerdigung - generell.
Das ist auch der eigentliche Grund, warum ich Musik mache: zum Lob Gottes und um die Schönheit der spirituellen Welt zu vermitteln.
Da stehe ich sozusagen in der Tradition Bachs. ;-)

Gruß,
Markus
 
Also mich juckts eigentlich net mehr wenn die Augen zu sind...
Aber warum nicht noch ein letztes Mal auf die Pauke hauen 8)

Ich will nen mp3 Player mit nen 10 h Set von Sven Väth.Meine Sennheiser HD 25 sollen dann wenigstens einmal volle Pulle auf meinen Ohren laufen.
:phones:
 
Markus Berzborn schrieb:
Es soll ja keiner traurig sein.
Sondern die Leute sollen spiritualisiert werden und über ihren eigenen Tod nachdenken.
Das ist mein Anliegen.
Und dafür ist analoger Raumklang eine Idealvorraussetzung? Nun gut, jedem so, wie es ihm gefällt.
 
Alles nur Hype. All diese Gedanken sind auch stets außerhalb eines Instituts machbar und die letzte Ehre muss man nicht zwangweise erweisen, indem man einer Branche Geld spendet, wie dem Bestattungsding..Leerkörperentsorgerdiensten.

Also mit analoger Raumklang: Das ist wohl eben genau deshalb: Die Sache mit den Toten und so ist eben entsprechend so gewachsen: Es gibt Kulturen, wo Heirat oder Geburt die Zeit ist, wo man sich hochverschuldet, bei anderen der Tod. Dummerweise hat eigentlich keiner wirklich was davon, bis auf die Bestatter halt. Evtl die Leute, weil sie noch einmal zusammen nachdenken können. Das ist aber auch meist mehr zum selbst loslassen, der Tote hat ja bereits losgelassen und wird mit SICHERHEIT auch keinen Minimoog mehr brauchen.
 
Das Bestattungsinstitut soll ja nicht das Aufstellen und Auspegeln der Lautsprecher übernehmen. Damit würde ich schon lieber Leute beauftragen, die auch etwas davon verstehen.

Das Bestattungsinstitut ist doch lediglich für die Logistik des Sargtransports zuständig. Das ist auch nicht so teuer.

Gruß,
Markus
 
Es ist halt eine Feier. Genau wie ein runder Geburtstag. Da geben manche doch auch viel Geld aus mit Feuerwerk und so.
Nur mit dem Unterschied, dass die Beerdigung eine viel wichtigere Feier ist - sie ist nämlich "einschneidend" und findet nur einmal statt.

Gruß,
Markus

P.S.: Übrigens Superidee - fällt mir gerade ein: Warum nicht zur Beerdigung ein Feuerwerk anmelden? Die spontanen Ideen sind doch oft die besten. :D
 
Jo, genau sowas symbolisches. Manche hier im Forum sagen dann "wenn's schee macht"?

Will das ja nicht verurteilen, ist ja ganz nett und in Teil dessen, was Kultur auch ist. Ja, einschneidend ist der Tod sicher.

Feuerwerk ist ok, Kraftwerk wäre auch prima.
 
Moogulator schrieb:
Alles nur Hype. All diese Gedanken sind auch stets außerhalb eines Instituts machbar und die letzte Ehre muss man nicht zwangweise erweisen, indem man einer Branche Geld spendet, wie dem Bestattungsding..Leerkörperentsorgerdiensten.
Eben. Ich sage nur: Soylent Green. Die Kekse nur echt mit 32 Zähnen.

Moogulator schrieb:
Also mit analoger Raumklang: Das ist wohl eben genau deshalb: Die Sache mit den Toten und so ist eben entsprechend so gewachsen: Es gibt Kulturen, wo Heirat oder Geburt die Zeit ist, wo man sich hochverschuldet, bei anderen der Tod. Dummerweise hat eigentlich keiner wirklich was davon, bis auf die Bestatter halt. Evtl die Leute, weil sie noch einmal zusammen nachdenken können. Das ist aber auch meist mehr zum selbst loslassen, der Tote hat ja bereits losgelassen und wird mit SICHERHEIT auch keinen Minimoog mehr brauchen.
Bei der Hochzeit hat wenigstens noch einigemaßen selber was davon, weil man ja mitfeiern kann. Wobei das ganze Gedöns, was manche Leute da zelebrieren, ist mir auch schon viel zu viel. Mein Vater war mal Ehrengast auf einer Hochzeit in Japan. Da bekamen alle Gäste Geschenke, für die Hochzeit wurde ein Kredit aufgenommen. Das macht man eben so. Wir haben das nicht so gemacht und erinnern uns trotzdem gerne an den Tag.

Jedenfalls: Angehörige zur Selbstreflektion bei Raumklang aufzufordern... nun ja, Du kennst Deine Angehörigen besser als ich. Bei meiner Familie würde das wohl keiner tun. Aber zum Glück sind nicht alle Menschen gleich. Irgendjemand muss ja auch die Eintracht Frankfurt Urne kaufen.

Und als Feier sehe ich das nicht, weil für mich eben mit dem Tod alles aus ist. Manche sehen das als Übergang in eine andere/bessere Welt. Ich nicht, für mich gibt es nur ein Leben und das findet jetzt und hier statt. Daher sehe ich auch jeden Tod als Verlust an und nicht als ein "wir sehen uns wieder".
 
Ok, jetzt würde eine Diskussion draus, was nach dem Tode kommt. Körperwechsel ist halt sone Sache, aber etwas überbewertet - Allerdings etwas unangenehm und nächstes mal muss man einiges wieder machen: Geburt nervt, besonders wenns deine ist!

Aber ich will noch eins Fragen an den Threadstarter: Willst du damit wirklich sowas wie eine Megasoundtrack zu unserem Leben abchecken oder was zum Tode ansich sagen oder hören? Will das nicht gleich verlabern, zumal ich nicht einen musikalischen Vorschlag genannt habe. Das liebt bei mir auch daran, dass ich vieles mag und vieles angemessen fände, jedoch würde ich weniger das nehmen, was zzt üblich ist.

Ich respektiere, wenn jeder das so macht wie er das will. Es kann sogar sein, dass jemand was davon hat. Ich selbst wäre dann vermutlich nur ohne Körper kurz dabei, falls die Beerdigung gut getimed ist..

Da gibts schon tolle Musik, die sowohl dafür geeignet wäre als auch für die Leute, was ich dann wohl machen würde. Oder man machts halt wirklich als Würdigung, dann spielt man wohl dessen Musik und dessen Lieblingsmusik und so weiter. Sowas wie ein temporäres Denkmal, was Begräbnisse ja auch sind. Das ist etwas, was ich nicht wirklich benötige.
 
Monolith2063 schrieb:
Und als Feier sehe ich das nicht, weil für mich eben mit dem Tod alles aus ist.

Mit der Einstellung würde ich auch nicht feiern, das ist völlig klar.
Dann ist es mehr ein Grund für nachhaltige Traurigkeit.

Ich meine aber auch - solange noch alles in einem vierstelligen Rahmen bleibt, ist es doch OK. Den würde man ja nur überschreiten, wenn man irgendwelche berühmten Solisten einladen würde oder so.

Ich war vor nicht allzu langer Zeit einmal auf einem Geburtstag, der hat bestimmt mehrere tausend Euro in die Luft gedonnert mit seinem Feuerwerk. Dann kann man das doch auch für die Beerdigung ausgeben.

Gruß,
Markus
 
Moogulator schrieb:
Aber ich will noch eins Fragen an den Threadstarter: Willst du damit wirklich sowas wie eine Megasoundtrack zu unserem Leben abchecken oder was zum Tode ansich sagen oder hören? Will das nicht gleich verlabern, zumal ich nicht einen musikalischen Vorschlag genannt habe. Das liebt bei mir auch daran, dass ich vieles mag und vieles angemessen fände, jedoch würde ich weniger das nehmen, was zzt üblich ist.
Man kann aber auch folgendes rausziehen: ob und welche Musik jemand spielen läßt, wird auch davon beeinflusst, a) was er mit der Musik erreichen will, b) dass das ganze auch dadurch beeinflusst wird, wie man selber zu Tod und Leben steht.

Wenn also jemand "Highway to Hell" spielen läßt, kann das verschiedene Gründe haben und er kann damit verschiedenes ereichen wollen, je nach seinem eigenen Umfeld.

Daher ist die Frage: was läßt Ihr spielen? eigentlich zu ungenau gestellt, weil sie den persönlichen Kontext unbeachtet läßt. In dem sollte aber die Antwort betrachtet werden.
 
Monolith2063 schrieb:
ob und welche Musik jemand spielen läßt, wird auch davon beeinflusst, a) was er mit der Musik erreichen will, b) dass das ganze auch dadurch beeinflusst wird, wie man selber zu Tod und Leben steht.

So hatte ich den Thread auch von Anfang an verstanden.

Gruß,
Markus
 
Nun, der Threadstarter hat doch 2 Titel genannt. Was er genau damit will, können wir ja auch nur ahnen (in der Wirkung mein ich).

Ich will selbst wenn ich nicht dabei wäre zu meinen "Ehren" sicher keine Doors hören. Das weiss ich schon jetzt. Dann doch lieber Highway to Hell ;-) Klar, damit kann man dem Toten von "fahr zur Hölle" bis "Fuck ya, Gesellschaft" alles sagen, aber auch einfach sagen "Das war sein Lieblingstitel". Geht alles. Wäre auch interessant was wer worin sieht.
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich war vor nicht allzu langer Zeit einmal auf einem Geburtstag, der hat bestimmt mehrere tausend Euro in die Luft gedonnert mit seinem Feuerwerk. Dann kann man das doch auch für die Beerdigung ausgeben.
Sicherlich kann man das machen. Der Unterschied: bei einem Geburtstag feier ich das Leben. Bei einer Beerdigung gibt es nichts für mich zu feiern, weil das Leben für mich dann vorbei ist und da auch nichts mehr kommt. Deshalb ein Feuerwerk nur, um mit der Schönheit des Feuerwerks von der Trauer abzulenken. Und vielleicht um zu sagen: seht her, mein Leben war wie dieses Feuerwerk: sehr schön, aber irgendwann ist es eben vorbei. Also nun trauert nicht, sondern erfreut Euch daran, dass Euer Feuerwerk noch brennt.
 
Neulich war ich bei einer Beerdigung, da wurde in der Kirche Supertramp gespielt (Even in the quietest moments) und das auch noch von CD über einen japanischen Transistor-Vollverstärker und konventionelle Dreiwegeboxen.
Selten habe ich etwas als so peinlich empfunden wie das.

Gruß,
Markus
 
Siehste, es gibt nämlich auch Leute, die halt nur den Körper wechseln und so der Tod auch Erlösung von der alten kaputten kranken Hülle sein könnte und neues Leben bedeuten könnte! Einfach nur "nix" ist dann natürlich was, wo man den Teufel an die Wand malen könnte und die entsprechende Teufelmusik laufen könnte. Oder was auch immer.
 
Markus Berzborn schrieb:
Monolith2063 schrieb:
ob und welche Musik jemand spielen läßt, wird auch davon beeinflusst, a) was er mit der Musik erreichen will, b) dass das ganze auch dadurch beeinflusst wird, wie man selber zu Tod und Leben steht.

So hatte ich den Thread auch von Anfang an verstanden.
Es wurde nur nach Musik gefragt, aber nicht, wieso man gerade diese Musik wählt.
 
Monolith2063 schrieb:
Sicherlich kann man das machen. Der Unterschied: bei einem Geburtstag feier ich das Leben. Bei einer Beerdigung gibt es nichts für mich zu feiern, weil das Leben für mich dann vorbei ist und da auch nichts mehr kommt. Deshalb ein Feuerwerk nur, um mit der Schönheit des Feuerwerks von der Trauer abzulenken. Und vielleicht um zu sagen: seht her, mein Leben war wie dieses Feuerwerk: sehr schön, aber irgendwann ist es eben vorbei. Also nun trauert nicht, sondern erfreut Euch daran, dass Euer Feuerwerk noch brennt.

Ja, das ist halt Deine Einstellung.

Ich verstehe die ja, aber meine ist komplett anders.

Ich will auf keinen Fall die Leute von irgendwas ablenken, sondern ihre Empfindungen intensivieren.

Grundsätzlich, jetzt mal abgesehen vom Thema Beerdigung.

"Entertainment" ist mir ein absolutes Greuel.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Neulich war ich bei einer Beerdigung, da wurde in der Kirche Supertramp gespielt (Even in the quietest moments) und das auch noch von CD über einen japanischen Transistor-Vollverstärker und konventionelle Dreiwegeboxen.
Selten habe ich etwas als so peinlich empfunden wie das.
Stimmt, das ist schon extrem primitiv. Aber was willst Du, vielleicht hat er in seinem normalen Leben Supertramp aus einem Kofferradio gehört und das hier war schon eine extreme Steigerung für ihn. Also: nicht immer von sich selbst auf andere schließen.
 
Gut, die Anlage war nur das i-Tüpfelchen. Aber die Musik. :shock:

Ich wäre am liebsten schreiend rausgelaufen.

Aber Du hast Recht: Es muss dem Verstorbenen gefallen.
Ich war ja auch nur als Organist da.

Gruß,
Markus
 
oder Supertramp...

"Take the long way home" oder "Dreamer" ...
 


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