Wie macht Ihr einen Track?

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Ich hätte mal eine generelle Frage.

Wie geht Ihr vor, wenn Ihr einen kompletten Track fertig machen wollt? Bedient Ihr Eure Geräte komplett "Live", wechselt die Patterns manuell und nehmt alles in einem Rutsch auf? Oder nehmt ihr einzelne Spuren als Audio in der DAW auf und macht dann dort weiter? Oder macht ihr gleich alles in der DAW? Oder ganz anders?

Ich habe meinen perfekten Workflow bisher noch nicht gefunden. Hatte bisher nur zusammen mit Digitone, Maschinedrum und Blofeld herumgejammt und das dann aufgenommen, aber immer hat irgendwas nicht gepasst. Entweder habe ich einen Fehler im Aufbau gemacht oder eine Spur hat von der Lautstärke noch nicht ganz gepasst. Auch kann ich dann so nicht mal eben einen Sound anpassen oder austauschen.
 
DEN perfekten Workflow gibt es auch nicht.
Das ist bei mir sogar von Projekt zu Projekt schon unterschiedlich, eine feste Regel gibt es da nicht.
Wir haben ja heute alle Möglichkeiten und ich mache das dann immer so, wie es mir gerade am besten passt.
Die Art der Aufnahme ist ja auch immer unterschiedlich. Man muss da differenzieren, ob ich alte Synthies / Modularsysteme einspiele, die kein Midi haben, an der Workstation modernere Synthies über Midi direkt im Rechner aufnehme oder akustische Instrumente via Audio über Mikrofon und Vorstufe recorden möchte.
Das hat natürlich auch mit der räumlichen Trennung zu tun, weil mein Rechner am entgegengesetzten Ende der Modularsysteme aufgebaut ist und das wären für jeden einzelnen Take immer über 10 Meter zu laufen.

Ich spiele aber auch häufig live und nehme das ganze Konzert dann einfach in Stereo mit dem WAV-Recorder auf (Zoom H2n).
Oder ich mache eine Studiosession, wo ich auch direkt mit einem WAV-Recorder aufnehme, manchmal auch mehrere Spuren (Zoom R16).
Später werden die Tracks meist noch etwas zusammengeschnippelt (gekürzt) und gemastert, dann können sie auf ein Album.

Aktuell nehme ich einen Track für mein neues Album mit Ambient Drums im Studio auf.
Hier mache ich es wieder ganz klassisch, da wird also Spur für Spur (als Audio, weil die Wavedrum kein Midi hat) in der DAW recordet und später als Track abgemischt.
Man hat ja nur zwei Hände, da gehts nur mit Overdubs.
Damit alles schön tight ist, habe ich einen Klick mitlaufen.
 
Deinen perfekten workflow wirst du selbst finden müsssen. Wenn wir, wie du vorschlägst, jetzt alle unsere jeweiligen Lieblingsansätze posten, stellt sich die Frage, wieviel schlauer du am Ende wirklich bist.

Auch ist es bei weitem nicht so, dass wir alle jeweils nur *einen* Prozess hätten, der sich für uns als "perfekt" herausgestellt hätte. Ich denke, die meisten hier, auch und vor allem die mit teilweise jahrzehntelanger Routine, haben für sich mehrere Ansätze gefunden, zwischen denen sie nach Lust und Laune, oder nach Art des angestrebten Ergebnisses wechseln.

Ich z.B. bin kein Live-Mensch. In meinen fertigen Aufnahmen ist nur sehr wenig zu hören, das nicht auf irgendeine Weise programmiert ist. Was ich im Sequenzer vorher einprogrammieren kann, das programmiere ich auch. Manuell während der Aufnahme werden nur die Regler bedient, die nicht automatisierbar sind, aber dennoch im Verlauf des Stück moduliert werden sollen: Fader und AUX-Regler am Pult, Soundparameter usw. an nicht-midifizierten Maschinen, analoge Delays, Reverbs etc.

Alle Synths, die sich nicht selbst sequenzieren, kriegen ihre Daten von einem zentralen Sequenzer, meist die RS7000. Kann aber auch, wenn's nicht ganz ernst sein soll, das Tenori-On sein. Manchmal aber auch der PC, auf dem Renoise läuft, das ich aber fast nur als MIDI-Schleuder verwende. Manche Geräte sequenzieren sich natürlich selbst, z.B. xoxbox, 101, oder die meisten Drumcomputer (außer ich habe Lust auf komplexere Drum-Patterns mit mehr Variation über die Zeit, dann nutze ich die Drummies nur als Expander, ebenfalls vom Sequenzer aus gefüttert).

Das Arrangement entsteht meist so, dass ich erst eine Art "Maximal-Loop" aufschichte (es können auch mehrere, sehr unterschiedliche solcher Loops sein, die dann die Makro-Teile eines größeren Songs bilden), von wo aus ich dann, wenn der steht, das Arrangement auf der Zeitachse mache (das, was gerne als "Mischen" bezeichnet wird, im Sinne der klassischen Rock-Aufnahme-Methodik, gibt es bei mir eigentlich nicht: EQing, Laustärkeverhältnisse, Effekte sind bereits Teil des Loop-Bauens). Diesen Weg vom Loop zum fertigen Arrangement unterstützt die RS sehr schön durch ihren Dreischritt aus den Modi "Pattern", "Pattern Chain" und "Song". Wenn das ganze Stück als "Song" steht, nehme ich "Takes" auf, also mehrere Durchläufe, die sich nur durch Feinheiten hinsichtlich der o.a. manuell geregelten Dinge unterscheiden.

Eine DAW zur Verarbeitung von Audiodaten spielt bei mir keine Rolle. Alles läuft im Mischpult zusammen und von da raus in einen Zweispurrekorder, wo es zum ersten und letzten Mal digitalisiert wird. Also kein Schneiden, Schichten, Schieben von unabhängig aufgenommenen Audiospuren.

Wenn ich mich einmal entschieden habe, einen Take als den "perfekten" zu deklarieren, alles wieder entkabelt, zurückgesetzt und neu verpatcht habe, gibt es kein Zurück mehr. Ich kann nicht, z.B. auf Anraten eines Masteringtechnikers, beigehen und in einer zwei Jahre (oder auch: zwei Wochen) alten Aufnahme die Snare etwas runterschrauben.

Sich damit abzufinden, dass ab einem bestimmten Punkt die Dinge sind, wie sie sind, war ein nicht ganz leichter, aber unheimlich produktiver Schritt, als ich irgendwann vom In-The-Box-arbeiten zu dieser Arbeitsweise übergegangen bin. Dort nämlich war der Preis für das Sich-immer-flexibel-halten-können und das beliebige Total Recall der, dass schlichtweg nichts fertig wurde, und ich bis heute, wie wahrscheinlich jeder zweite hier, mehrere Tausend Fitzelchen von Trackideen in allen möglichen Formaten von FastTrackerII bis hastenichgesehen auf der Festplatte habe.

"Coole Idee, hebste dir am besten gleich mal auf und arbeitest morgen dran weiter"
:tralala:
 
Zuletzt bearbeitet:
Der beste Weg - also den eigenen zu finden - wurde bereits erwähnt.

Ich arbeite zum Beispiel komplett anders. So steht Sounddesign bei mir selten an erster Stelle. Ich konzentriere mich lieber auf Melodien, Wechsel, Zusammenspiel der Elemente, Arrangement etc. und verwende da Presets oder zufällige Einstellungen und nehme alle Parts ohne Rücksicht auf Perfektion auf. Hauptsache ist: ich bleibe im Flow und verliere nicht den Moment in dem ich mich innerhalb des Stückes bewege und mir die Ideen zugeflogen kommen. Selbst Ideen für Vocals nehme ich direkt ohne Setup oder Schreiberei direkt auf.

Klar, der Output dieser Sessions ist nicht perfekt und genau das mag ich. Denn wenn das Stück trotzdem begeistert kann ich sicher sein das es funktioniert und die Fleissarbeit Sinn macht.
 
Bevor ich meine DAW starte, habe ich keinerlei Ahnung, ob ich nur rum klimpern und an Sounds schrauben will, oder ob ein Track daraus wird. Zu Deutsch, ich habe nie einen Plan wo die Reise hingehen soll. Um an einen fertigen Track zu denken, muss ich inspiriert werden, das kann ein Sound sein, den ich selbst erstellt habe, oder ein Preset, oder auch Teile aus Musik anderer.

Wenn ich dann ein Track ernsthaft anfange, gibt es keine feste Regel wie. Das kann eine Melodie, eine Fläche oder Rhythmik sein. Dann guck ich ob ich was passendes dazu finde, dann noch was und noch was. Habe ich genug Material wird arrangiert und Variationen eingebracht. Meist so einen Tag später versuche ich dann Lautstärke, Effekte und EQ so einzustellen bis ich der Meinung bin es ist ok. Ab hier höre ich mir die Sache auch mal auf Lautsprechern an, sonst habe ich ausschließlich Kopfhörer auf.

Das war es eigentlich schon. Zu 95% klimper ich aber nur rum und habe einfach Spaß. Zu fertigen Tracks kommt es eher selten.
 
In der DAW (Samplitude): Spur für Spur schichten, Automatisierungskurven anpassen, Teile verschieben. Basteln.

In NI Maschine: alles vorbereiten, Konzept für die Durchführung entwickeln, dann losspielen und aufnehmen mit der internen Samplingfunktion. Meine Maschinetracks sind alle "live" gespielt (wenn auch zu Hause ohne Publikum), ohne die Exportfunktion.
 
Je nachdem mit was ich anfange jam ich mit Instrumenten herum oder spiele an einem Sample. Sobald ich dann was hab das mich anspricht wird daraus Audio gemacht und dann das aufgenommene verfeinert und das Arrangement verbessert. Dann ist der Track fertig. Das ist der perfekte Workflow für mich.
 
Das Arrangement entsteht meist so, dass ich erst eine Art "Maximal-Loop" aufschichte (es können auch mehrere, sehr unterschiedliche solcher Loops sein, die dann die Makro-Teile eines größeren Songs bilden), von wo aus ich dann, wenn der steht, das Arrangement auf der Zeitachse mache
So ähnlich arbeite ich auch oft. Früher habe ich diesen Maximalloop über die gewünschte Tracklänge kopiert und dann durch Herauslöschen eine Struktur und Abwechslung erzeugt. Darüber habe ich dann noch ein paar ganze Spuren improvisiert, Fills programmiert, irgendwelche kleinen Highlights und sonstigen Schnickschnack eingebaut: Zack, fertig. ;-)

Heute fange ich viel früher im Prozess an, die Struktur zu entwickeln, so dass es den Maximalloop in seiner Reinform bei mir kaum noch gibt. Das hat sich einfach so ergeben und hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich jetzt häufiger in Songstrukturen denke als im "Trackflow". Oder so. Wat weiß denn ich, wat ich da tu? ;-)
 
@arsc

Wenn es Dir um den strukturellen Aufbau geht kann ich Dir empfehlen mal Deine Lieblingsstücke in die DAW zu laden und mit leeren Midiclips den Startpunkt diverse Parts und deren Länge zu markieren und auch wirklich darauf zu achten was gerade geschieht. Das gibt dann auch Antworten auf Fragen wie: "Weshalb können Profis eine ganze Minute lang mit ein paar wenigen Drumsounds arbeiten während meine eigenen Songs in denen viel mehr zu hören ist als langweilig empfunden werden?" (Kein Zitat, nur ein Beispiel)

Mit diesen Markerclips als Guide hast Du es am Anfang etwas leichter da Du unmittelbar der Struktur folgen kannst. Es gibt auch fertige Songs als DAW Projekte zu kaufen von denen sich einiges lernen lässt oder als Fundament für neues genutzt werden können.
 
Ergänzend zum Prinzip des oben erwähnten und sehr verbreiteten "Maximalloops" gibt es auch die Möglichkeit ein einzelnes Element aus diesem in einen neuen Loopbereich zu ziehen und z.b. eine Basslinevariation, einen Break oder gar grundverschiedene neue Parts zu erstellen die unter Umständen noch besser als die Ursprungsidee sind. Die Beschränkung auf "Teilloops" hat auch den Vorteil das diese auch besser gefüllt sind. Wenn bei "Maximaloops" die ein ganzes Bild ergeben verschiedene Parts wegfallen können diese leicht langweilig wirken.

Beispiel zu Variationen einer Bassline
Intro: Bassline minimal Legato
Main1: (keine Melodie) Aufwendige musikalische Bassline die für sich alleine stehen kann und diverse Variationen bietet
Main2 / Hook: Reduzierte Bassline die dem Rest Freiraum lässt und sich lediglich um den Druck kümmert.
 
Workflow mit Hardwaresequencer, 3 bis 5 Synthesizern und Drumcomputer

(Schritt 1)
Ich bereite verschiedene Abschnitte(Parts) eines Songs im Sequenzer vor. Diese schalte ich dann live um. Nebenbei verändere ich die Synthesizerklänge live, oder ein Freund übernimmt dies.
Das Ganze erfolgt in einer Art Jamsession, bei der sich oft weitere Ideen ergeben. Synthmelodien werden z.B. live dazugespielt.
Ich nehme alle Spuren mittels Firewire Mischpult in eine Mehrspuraufnahme im syncron laufenden Ableton auf.

(Schritt 2)
In der DAW erfolgt eine eventuelle Nachbearbeitung, Schnitt oder das Setzen von zusätzlichen Soundevents.

(Schritt 3)
Das Mastering erfolgt dann später in Logic.
...

Mir sind 2 Dinge wichtig. Die Freiheit in der Jamsession, und die Arbeiten an Details in Schritt 2 und 3.
Diese Unterteilung erlaubt jeweils die Konzentration auf das Wesentliche. Der menschliche Einfluss beim improvisieren belebt das Stück,
die vollständige Syncronizität und das tighte Timing bringen dann das oft gewünschte Maschinenflair ein.
 
Da ich gerade eine Wartezeit habe noch ein kleiner Taschenspielertrick und ein weiterer Ansatz zum Arranging

Der Taschenspielertrick:

Speziell in modernen Richtungen die enorm kaputtkomprimiert werden und daher wenig Möglichkeiten für Dynamik bieten werden sehr gerne spezielle Effektsounds verwendet um von einem Teil in den anderen zu tragen. In der ganz einfachen Form endet ein Part mit einem reversed Crash, gefolgt von einem normalen Crash zu Beginn des nächsten Parts. Das ist zumindest die primitive Grundidee. Ich verwende hier z.b. gerne meinen MS20 und improvisiere Filtersweeps etc. Auch ganz cool
sind die echte Percussionsounds bei denen der eigentliche Ton bis auf die Hallfahne weggeschnitten wird und durch zwei voll aufgerissene LA2A oder 1176 Compressoren geschickt wird :)

Der weitere Ansatz zum Arranging:

Einer der Punkte die Pattern bzw. Loopbasierte Musik so öde macht ist der Umstand das die Wechsel immer exakt in den Loopbereichen stattfinden. Abhilfe schafft es wenn die Anfänge und Enden der einzelnen Parts nicht mehr bündig mit dem Clipraster sind. Als konkretes Beispiel: Ein Drumfill geht leicht in den nächsten Part über, eine Bassline beginnt ein Stück früher oder die Leadsequenz löst sich nach dessen Ende in einem Tapedelaysound mit hohem Feedback auf.
 
Finde den Tipp mit den nicht quantisierten Sequencen und Fills echt gut. Generell sollte man sich auch bei looplastiger Musik mehr lösen und jammen, spontan und kreativ sein. Einfach mal Weg vom Sequencer oder Bildschirm, die Augen schließen und die Musik fühlen. Meistens hat man es schon im Blut/Gefühl/Whatever wann welches Element kommen muss.
 
Wie man sieht...jeder macht es anders. Vor paar Wochen hab ich irgendwo eine Doku über High-Tech und so gesehen, und da wurde ein Computer vorgestellt, der eigenständig selber Musik komponiert hat. Das klang auch ok so.

Bei mir ist es eher kompliziert. Die Leute die zu mir kommen, kennen sich mit meinem System gar nicht aus gg
Machmal nehm ich Softsynths oder irgendwelche Klopferein und route sie ausm Audiointerface raus für ein paar Hardwarespielerein, manchmal nehme ich Hardwaresynthesizer und route sie direkt ins Audiointerface, manchmal recorde ich was live und schneid mir das passende zusammen, manchmal nehme ich MIDI auf und lass damit ein anderes Gerät anspielen, und manchmal nehm ich sogar auf eine Cassette auf und misch es drunter...oder Microaufnahmen...oder Außengeräusche vom Fieldrecorder. Und auch da gehts manchmal rein-raus wie wild. Am Ende nehm ich das was mir gefällt, und was auch zusammen passt. Das wichtigste ist aber: ICH kenn mich aus mit meinem Equipment :)
 
Mein Zentrum ist NI Maschine Studio.

Klangerzeugung läuft für die Drums in the Box, Synthesizer überwiegend Hardware.
Effekte, Mixing, Sammlung, Recording laufen in Maschine.

Zunächst baue ich mir die Pattern in verschiedenen Varianten. Seit dem ich noch die Jam zusätzlich habe, geht es noch viel schneller.

Wenn ich mir alles zurecht gelegt habe, nehme ich auf. Gerne auch ein zweites Mal. Das finale Arrangement erfolgt spontan.

Irgendwann hatte ich angefangen, Drumpattern nach Vorlagen (gibt es im Netz) zu basteln. Laße die Drums aus dem Vorrat gerne Mma laufen. Alles andere kommt von selbst.

Gerade am Anfang kann ich empfehlen, Dir für verschiedene Genres Drumpattern, gerne mit Varianten, zu basteln. Du beschäftigst und trainierst Dich mit Deinen Werkzeugen. Lernst die Strukturen in den Genres kennen. Dann kommt schon alles Weitere.
 
Danke für die vielen Anregungen. Ist sehr interessant zu lesen wie andere das so machen. Ich werde die eine oder andere Arbeitsweise einfach mal ausprobieren und dann sehe ich sicher schnell, was besser zu mir passt.
 
Bevor ich meine DAW starte, habe ich keinerlei Ahnung, ob ich nur rum klimpern und an Sounds schrauben will, oder ob ein Track daraus wird. Zu Deutsch, ich habe nie einen Plan wo die Reise hingehen soll.
Bevor ich loslege, habe ich mir bereits ausgiebig Gedanken gemacht. Da werden vorher schon Melodien / Tonart aufgeschrieben und auch soundmäßig eine klare Richting festgelegt, wohin die Reise überhaupt gehen soll.
Ich beginne dann mit dem Erstellen der Sounds und danach geht es recht zielstrebig an die Musik. Natürlich wird hier und da noch etwas abgewandelt, wobei ich meine erste Vorstellung immer im Fokus habe.
Ich habe früher auch öfter "nur so" herumgedudelt, aber da kam sehr häufig nichts verwertbares heraus.

Das war es eigentlich schon. Zu 95% klimper ich aber nur rum und habe einfach Spaß. Zu fertigen Tracks kommt es eher selten.
Wenn dir das reicht und Spaß macht, isses ja okay.
 
ich suche mir eine passende tonart aus. spiele ich mit gitarren zusammen, dann wähle ich kreuztonarten.
wenn es nur synths sind, gerne b-tonarten.

habe ich die tonart gefunden, dann lege ich einfach los, nehme das auf, danach eine weitere spur.
hin und wieder nehme ich auch 2 synths gleichzeitig auf, wenn ich auf 2 manualen spiele, das ist aber eher selten der fall.

und so schichte ich das ding zusammen, schiebe etwas herum und fertig....so maximal 2 stunden sollte das ganz inkl. mixing dauern.
 
Die Inspiration für die Melodien kommt oftmals von selbst, ich summe mir extra etwas vor, oder ich beginne direkt auf dem Keyboard Akkorde zu spielen und dazu eine Hook zu finden. In der Regel kommt zuerst der Refrain, falls vorhanden oder geplant. Dann sind meistens die Strophen und Brücken das Thema. Sollte zusätzlich noch ein Text geschrieben werden, folgt das Ausdenken und Aufschreiben solcher Zeilen in vielen Fällen, nachdem die Musik steht. Im Kopf ist durch diese Vorüberlegungen der Song schon nahezu komplett, sodass ich mich danach gezielt der Aufnahme widmen kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Falls es vielleicht interessant ist: Meine herangehensweise an Songs (Ich unterscheide nur zu gerne zwischen Tracks, also 16 Bars auf 7 Minuten verteilen und richtigen Songs)

Zuvor meine erste Regel:
Prinzipiell hab ich alle notwendigen Instrumente für eine Produktion immer Einsatzbereit. Das heißt: Sobald ich im Prozess / Flow bin und Ideen habe kann ich diese sofort aufzeichnen und muss mich nicht mit Aufbau, Setup, Problemen etc. herumschlagen. Für mich essentiell ist der Moment des Flows und zum Beispiel Parts oder Sounds einzufangen die zufällig während der Session entstanden sind. Im Hintergrund läuft für alle Fälle noch ein zweiter Recorder der als "Blackbox" die Session aufzeichnet.

Meine zweite Regel:
Perfection is the enemy of the good - Falls einer meiner Gäste oder ich an den Punkt gelange in dem ein Part zu viele Takes oder Übung benötigt, egal. Lieber ein brilliantes aber total vermurkstes Solo aufnehmen und später in Ruhe üben anstatt die gesamte Session auszubremsen / ruinieren.

Meine dritte Regel:
Niemals vor dem Wave Export speichern. (Schrullige Angewohnheit die Tradition wurde)

Meine vierte Regel:
Wenn die Idee nicht in kürzester Zeit funktioniert wird sie niemals funktionieren. (Wenn ein Session Gast mehr Vertrauen in die Idee hat wird weitergemacht und es kommt dann meist doch was gutes bei raus)

Meine fünfte Regel:
Es muss eine gute Lautstärke herschen so das sich die Situation mehr nach einem Jam / Proberaum anhört, zum tanzen / zur Bewegung animiert und sich diverse Instrumente wie E-Gitarren auch richtig anfühlen.


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Entweder ich beginne mit einer konkreten Idee / Demo oder ich beginne bei Null. Wenn keine Ideen vorhanden sind entwickle ich auf der Gitarre oder einem Keyboard die erste Chord Progression worauf die ersten Melodien und Gesangsparts folgen. Im Anschluss folgen die restlichen Songparts. Manchmal warte ich bis ich alle Parts komplett habe oder ich nehme sie zwischendrin auf.

Ein große Hilfe dabei ist mir der Virtual Drummer in Logic X. So kann ich relativ schnell die rhytmische Basis / den Drive festlegen und laufe auch nicht Gefahr zu sehr nach Klick zu spielen. Wenn ich bereits eine Vorstellung habe in welche Richtung der Song gehen soll lasse ich diesen bereits zu Beginn der Session laufen.

Sobald die einzelnen Parts stehen werden sie sofort als Fragment aufgenommen und die Drumparts neu angepasst. Über das Grundgerüst folgen dann die ersten Overdubs mit Melodien Gesang etc. Mit den zusätzlichen Elementen ergibt sich dann schon mehr an Songstruktur so das ich die einzelnen Parts schön arrangieren kann. Mit dem hören ergeben sich dann immer mehr Ideen für weitere Spuren, Songteile, Variationen oder kleine Details und Extras. Oft kommen da auch einzelne Ideen die den Song komplett in eine andere Richtung lenken oder gewissen Parts das nötige Extra verleihen.

Am Ende oder irgendwo dazwischen werden die einzelnen Parts dann in voller Länge neu aufgenommen. Oft aber auch endet die Session beim ersten Export und die finalen Aufnahmen folgen dann der Kontinuität wegen zu späterem Zeitpunkt mit den anderen Songs. In der Zwischenzeit kann der Song beim hören weiter entstehen. ;-)
 
Hatte bisher nur zusammen mit Digitone, Maschinedrum und Blofeld herumgejammt und das dann aufgenommen, aber immer hat irgendwas nicht gepasst. Entweder habe ich einen Fehler im Aufbau gemacht oder eine Spur hat von der Lautstärke noch nicht ganz gepasst. Auch kann ich dann so nicht mal eben einen Sound anpassen oder austauschen.

Ich würde jetzt das folgende Programm laden und abspielen:
- Lade deinen vermurksten Jam als WAV in eine Spur in deiner DAW. Diese Spur ist jetzt deine Malvorlage
- Wenn du ganz fleisig bist, baust du die Drums in der DAW nochmal komplett nach. Für jeden Sound eine Spur. Wenn dir das zuviel Arbeit ist, hast du die Patterns vielleicht noch auf der MD gespeichert. Nimm sie einzeln auf, so dass alles passt.
- Wiederhole das Prozedere mit den anderen Synthesizerspuren
- Arrangiere den Song nach mit den neuen Audioschnipseln.
- Korrigiere Fehler im Arrangement.

Bei elektronischer Musik dürfte das ganz gut funktioniern.
 
Super Idee. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ist eigentlich ganz logisch.
 
Wenn dir das reicht und Spaß macht, isses ja okay.
Ja, dazu muss ich aber sagen, dass das wirklich nur ein Hobby ist. Manchmal mache ich auch Tage oder Wochen rein gar nix mit Musik. Meine längste Pause waren mal 6 Jahre oder so. Im Moment z.B. programmiere ich wieder mehr und werde vielleicht einen eigenen MIDI-Controller entwickeln, mal schauen. Das Rumklimpern dient meist rein der Entspannung. Da ich kein Profi bin, muss ja nie was bei rauskommen, bzw das was raus kommt ist Entspannung und das ist viel mehr als die 3cent ,die ich vielleicht irgendwann mal mit einem Track verdienen würde. Wäre mein Lebensunterhalt davon abhängig, dann müsste ich tatsächlich die Sache anders angehen. Ich würde dann auch Hardware anschaffen, um durch Auftritte auch Geld zu verdienen und so weiter und so fort. Vielleicht kommt das ja alles mal irgendwann, keine Ahnung.
 
Ich spiele meine Tracks nacheinander direkt ein, wobei ich bisher in einer Tonart bleibe, damit alles untereinander paßt. Anschließend wird farblich markiert(Pad, Bell, FX-Sound,...) und so verteilt, daß es möglich viel Abwechslung gibt (Kategorie/ Instrument (sofern mehrere verwendet werden). Dann wird durchgehört, abgemischt, verschoben, gelöscht, durchgehört... bis mir das Stück gefällt.

Sehr einfach/ effektiv aber zugegeben vermisse ich manchmal auch das Vorhandensein von harmonischen Strukturen. Mal sehn...
 
Das klingt doch gerade geil, wenn man die Tonart wechselt.
 
Ich möchte schon seit jahren die tonleiter lernen. Habe mich öfters probiert an youtube video und bei google. Könnt ihr mir vll eine Empfehlung geben wo es am einfachsten erklärt wird bzw. Wie man die am einfachsten lernt???
 
ich arbeite bei 90% meiner Tracks so:
einige Stunden an verschiedenen Geräten Sounds basteln, patterns programmieren und alles zusammenspielen lassen bis es geil klingt
dann überlege ich mir wie man daraus einen Track machen kann - also wie ist er Aufbau, welche zusätzlichen pattern oder Sounds brauche ich
dann drück ich Aufnahme und jamme los
das Ergebnis des Jams höre ich einmal durch und überlege mir ob das so gut war - manchmal unterbreche ich auch die Aufnahme weil ich ein Problem bemerke
wenn ich mich verspiele , spiele ich meistens einfach weiter und versuche den Fehler zu korrigieren
am Ende hab ich dann einen Take der als Trackbasis dient
je nachdem wie gut ich war , brauchts keinerlei Edits mehr oder kleinere Stellen müssen rausgeschnitten werden - aber manchmal braucht auch noch zusätzliche Takes - z.B. für Vocals
dann checke ich den Klang und schau was man noch optimieren kann
dann rausrendern und auf verschiedenen Monitoren probehören - wenn nach 5 Mal hören mir der Track auch am nächsten Tag noch gefällt , stell ich ihn gern im Forum vor

das gute daran ist, man hat einfach mal was fertig - klar kann es sein das manche Parts nicht optimal sind oder sogar so Scheiße das die Aufnahme für die Tonne ist - aber der Verlust den ich so habe ist deutlich geringer als würde ich alle Tracks so aufnehmen das ich ständig alles editieren kann, würde ich kaum einen Track fertig bekommen ... weil man kann immer irgendwas noch besser machen
 
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Das klingt doch gerade geil, wenn man die Tonart wechselt.

Klar und auch Dur/ Moll/ Jazz-Harmonik was auch immer. Mir ist momentan aber das "alles paßt zu allem" wichtiger um mich mehr nur auf die Sounds und deren Zusammenklang konzentrieren zu können. Bestimmt gibt es da aber auch andere Ansätze, die bei Improvisationen verwendet werden z.B. Kirchentonarten ?
 
Ich hab verschiedene Vorgehensweisen. Ist immer anders und meistens passiert es zufällig und selten geplant. Letztes Wochenende war zb. so: Habe mir den Freeware Softi Transcendental 2000 von TN Audio vorgenommen den ich eigentlich nur Mal aus Neugier ankucken wollte und schon war ein cooler Bass da. Dazu wurde dann ein passender Beat gebastelt. Weiter ging's mit FX und Mellodie die auch der Transcendental 2000 lieferte und auf Anhieb zum Bass passte. Der kurze Mellodie Part wurde Live eingespielt und sitzte ohne Schnippeln oder kürzen. Das ganze ließ ich dann als 4 Block Pattern im playback laufen und würzte den Track mit Kleinigkeiten aus meinen Vinyl Schnipsel Sample Ordner den ich durchwühlte. Zum Schluss kam noch ein Sound dazu den ich einfach drüber jamte und danach etwas kürzen und passend schieben musste. Herrausgekommen ist eine Trance Nummer ...ok eigentlich mehr breackbeat aber mehr Trancig halt. Normalerweise gar nicht mein Ding. Aber seit dem find ich Trance wieder Toll.:)

Ich habe für mich gelernt das die Nummern die am schnellsten und ganz zufällig enstehen meistens auch die schönsten und besten sind.
Weil man hat sich auf kein Style oder Genre konzenstriert und einfach gemacht.
Entschieden unter welchen Style ich das Setzen könnte wird erst danach.;-)
Seit ich das weiß mach ich mir auch keine Gedanken mehr und lauter unfertige Sachen die nix werden wollen werden einfach gelöscht.
 
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