Re: Wie müsste für euch die perfekte Sampling-Groovebox sein
Siticritix schrieb:
Wozu braucht man Midi Outs aus einer Groovebox? um andere Instrumente anzusteuern? sozusagen als Sequenzer?
Warum es MIDI auch heute noch braucht
Ne Groovebox bräuchte für sich selbst theoretisch erst mal keinen MIDI Out Anschluss, WENN sie in der Lage wäre alle nur wünschbaren Sounds selbst in sich drin zu erzeugen. Das ist aber bei KEINER Groovebox auch nur annähernd der Fall. Natürlich gibts auch wahre Groovebox Freaks die aus ihren Groovenboxen alleine, schon ne Menge rausholen aber selbst da hört man zu 99% sofort, dass da noch einiges fehlt ... Ausnahme ist vielleicht Jörg Schaaf mit seinem Spectralis, aber der ist bisher auch der einzige der das hinkriegt, zumindest was ich schon gehört hab an Specki Musik ...
Also kommt bei den meisten irgendwann mal der Moment, indem sie sich sagen, hmmm ich würde gern mal ein paar Sequenzerspuren von meiner Groovebox auch mit anderen Sounds mal spielen lassen können.
Und um dann eben nen anderen Synthesizer oder gar mehrere über die Groovebox ansteuern zu können, kommt dann eben der MIDI Out Anschluss ins Spiel. Über den werden dann nämlich die Sequenzerdaten (Noten, Reglerbewegungen ... ) aus der Groovebox raus an den externen Synthesizer übertragen und dann die Sequenz mit dessen Sound gespielt und moduliert.
Hat man mehrere MIDI Outs an so ner Groovebox, kann man auch direkt mehrere MIDI Geräte ansteuern auf die Weise. Es gibt natürlich auch noch MIDI THRU über das man dann sozusagen Verkettungen kabeln kann um auch mehrere Geräte miteinander ansteuern zu können.
Also stell Dir das mal so vor:
a) Deine Groovebox hat 16 Spuren (oder gar bestenfalls 32 Spuren)
b) Mit 10 Spuren machst Du Deinen Beat mit den Groovebox Sounds und der passt Dir so
c) Bei Synthspuren ist die Groovebox irgendwie nicht so dolle
d) Also hängst noch einen oder mehrere andere Synths dran, dank Midi hättest du viel Auswahl
e) Und die spielen dann zusammen mit Deinem Beat über den gleichen Sequenzer
Heißt, Dein Groovebox Sequenzer ist die Steuerzentrale aller Sounds und Du kannst alles zusammen in ihrem Sequenzer arrangieren und bestenfalls Deinen Song bauen.
Vorteil, wenn der Sequenzer wirklich was taugt, Du brauchst keinen PC mehr und könntest Dein Equipment direkt auch live so einsetzen.
Das ist aber nur Theorie weil man eben grad in Grooveboxen fast schon grundsätzlich Dinge weglässt, die dass dann leider nicht so gut möglich machen. Das fängt bei nicht vorhandener Polyphonie an und endet bei fehlendem Note Velocity und vielen mehr ... Und heutzutage leider noch mehr wie früher, wie es scheint, weil man sich sagt, die Leuten sollen doch ihren PC nutzen. Das wiederum macht für mein Verständnis dann aber so ne Hardware Groovebox völlig sinnlos, denn dann kann man doch gleich im Rechner arrangieren, samplen und den Song bauen ...
Ist natürlich immer abhängig davon was man für Musik macht, denn es gibt auch Leute die live mit lediglich ner Machinedrum und ner Monomachine, vielleicht noch dem Octatrack dazu ganze Abende beschallen. Gut das muss aber auch drin sein, weil das sind schon ein paar Tausender die diese Leute für diese Kisten bezahlen und ob die so viel mehr können wie ein Laptop mit Ableton Live .. , glaub ich jetzt nicht? Denn trotz Parameter Locks und so ein paar anderer Spielsachen die die haben, sind das in meinen Augen maßlos überteuerte Kisten die halt das Glück hatten den Minimal Hype zu kriegen ... ? Ist natürlich auch Geschmacksache ...
Und es gibt auch andere Leute die halt gerne etwas flexibler wären was den Sound, die Polyphonie etc. betrifft ... und das gerne eben auch ohne PC machen können möchten. Und die können das im Moment eigentlich nur mit nem Cirklon halbwegs umsetzen, zumindest hab ich noch nix anderes gefunden, lass mich aber gerne belehren ...
Alternativ und am Einfachsten ist dann natürlich, wenn man sich nur noch auf Samples und Plugins beschränkt. Dann reicht, wie schon richtig gesagt wurde hier, ein Laptop mit DAW etc. aus und da bräuchte man erst Mal auch keinen MIDI Out Anschluss mehr ... da hängt man dann eben nen Controller über USB dran und gut ists.
Wobei es natürlich aber auch hier wieder Leute gibt, die gerne noch nen Hardware Synth in ihre Software DAW integrieren, also eben nicht nur Sounds aus ihren Plugins verwenden möchten sondern auch welche aus Hardware Synthesizern, ganz einfach aus dem Grund, weil es ja auch noch tolle Hardware Synths gibt die man nicht durch Plugins so unbedingt ersetzen kann und das sind eher die älteren Geräte die eben noch über Midi funktionieren und nicht über lumpiges USB ... ja und da brauchts dann eben ne gesunde MIDI Out Lösung die aus dem Laptop kommt ... ja und da geht dann aber das moderne Spiel des Latenz etc. Theaters und Geschisses los, dass man dann scheinbar mit mittlerweile völlig überteuerten extra Midi Lösungen kompensieren soll, was auch nicht immer dann so super geht, wie es versprochen wurde ...
also Fazit:
MIDI ist und bleibt eines der wichtigsten Features überhaupt, zumindest seh ich das so, denn diese USB Alternativen sind oft der reinste Rotz, nur leider sehen das einige Hersteller mittlerweile ganz anders, was wohl der Auslöser für diese Diskussion hier ist ? Komisch ist nur, dass der Midi Standard früher über viele Jahre wunderbar ausreichte um Hardware Parks in Einklang zu kriegen und das bei Geräten die weit mehr an Features und Midiinformationen boten und sendeten als die von heute die immer weniger davon bieten ... die entsprechende Folge kann man sich bei Youtube anhören.
Daher:
Rettet man MIDI, dann rettet man auch die Musik!
