Wieso berührt einen die Musik jüngerer Generationen (meistens) nicht?

In den 90ern waren (Akai) Sampler hoch im Kurs und die meisten Songs waren Cover, Mashups und Remixe.

Als kleiner Stinker habe ich das Zeug unheimlich gerne gehört (auf Kassette kopiert, auf dem Schulhof diskutiert und mit Freunden getauscht) und erst später die originalen Stücke kennengelernt.
Anfänglich konnte ich kaum was mit den Originalen anfangen aber mit zunehmendem Alter gefallen mir diese immer besser und die Covers aus den 90er Jahren lösen bei mir gruseln aus. So verändert man sich und die Zeit.

Mit der heutigen Musik kann ich nix anfangen weil es ja entweder auch schon wieder Cover/Remixes sind (und zwar Zeug das nicht zusammenpasst: Socca, Trap und was es nicht alles gibt) oder die Eigenkompositionen so stinklangweilig sind dass man diese ohnehin überhören kann.

Schon die Art der Musik hat sich verändert: Heute steht der Gesang unheimlich im Vordergrund und ist eher "schwachbrüstig" und wird anders gesungen als früher (Profis haben dafür sicher einen Namen parat, Kopfstimme? Bauchstimme? Ich habe keine Ahnung von Gesangstechnik) - Der Rest im Hintergrund ist vorallem Effekthascherei: Ein möglichst fetter Reverb, Delay dass es nur so scheppert, überall vintage und saturation Plugins drauf und das möglichst wild automatisiert. Die Ohrwürmer bleiben dabei aus.

Besonder nervt mich dieses pseudo 80er Revival von Leuten die die 80er nicht mal miterlebt hatten (dazu zähle ich auch dazu, weil doch noch etwas jung) und die 80er so überspitzt darstellen (violettes Lasergrid mit Lamborghini Countach neben Polygonpalmen in den Sonnenuntergang fährt) - Ich war immer Fan und angetan von der 80er Ästhetik, aber seit dem Retrotrend geht mir dies mehr auf den Senkel als es mir Freude macht. Eben weil vieles ganz falsch dargestellt wird.
 
Mir ist Musik so wichtig, daß ich mich mit dem, was heute rauskommt, nicht mehr mit großem Interesse widme, weil ich gerade erst einen Bruchteil dessen entdeckt habe, was in der Vergangenheit gemacht wurde.

Mir bleibt nix anderes übrig, ich muss wissen was die Leute aktuell an Sounds einsetzen ;-)
 
Ein Phänomen welches man immer wieder bei sich und anderen beobachten kann.

Was hat es damit auf sich?
Es ist ja nicht so als würde die Musik von Jahr zu Jahr schlechter werden.

Vielleicht ergibt sich hier eine spannende Diskussion.

Und wieso berührt mich Musik älterer Generationen? Also auch Musik, die ich nicht durch Eltern, Großeltern mitbekommen habe?
 
meine letzte Entdeckung, Material nicht mehr ganz aktuell, Jazz-Funk-Fusion,

Ivana Parnasso - Italienerin, anscheined ziemlich unbekannt.

https://www.youtube.com/watch?v=e6X8pijaiFg


und z.B.

https://www.youtube.com/watch?v=xSI3oFeKb9o


oder

https://www.youtube.com/watch?v=Es-H5M3-_Gk


hab ich zufällig über youtube entdeckt.

youtube - das MTV des Jahres 2020. Es gibt so viel zu entdecken auf youtube.

Ansonsten spring ich so ziemlich hin und her zwischen den Styles und Jahrzehnten. Ich brings fertig und höre an gleichen Tag Dom & Roland, Uriah Heep, Kruder & Dorfmeister, oder Prodigy. Ich find wir leben in einer tollen Zeit mit dem Internet, discogs und youtube.
 
Noch eine andere Beobachtung:
Die Musik, mit der ich einst domestiziert wurde (Jugend), kann ich langsam nicht mehr hören.
Nicht weil sie schlecht ist, sondern weil sie schon zu oft herhalten musste.
Auch Zeitlosigkeit kann in die Jahre kommen.

Und nu? Man könnte
- sich „weiterbilden“ und andere Musikstile für sich neu entdecken; selbst ältere.
- (versuchen) es besser (zu) machen oder
- über die guten alten Zeiten jammern. Tatsache ist, dass es Anfang der 70er wirklich
tolle Sachen gab und mir heute die Aufbruchsstimmung fehlt, bis auf …

…Eine Aufbruchsstimmung gab es m. E. grob Anfang der 90er, als Techno noch neu war.
Diese hatte ich mit Spannung verfolgt, inkl. Viva + Mtv; die hatte anfangs ordentlich Dampf.
Leider – wie auch die NDW – bald zur reinen Spaßmusik degeneriert. Da legte kaum einer noch ein Brikett drauf.
Dieser Zweig der Evolution endete recht schnell, bzw. bis heute kaum verändert/entwickelt)
Einerseits in Ordnung, wenn man es als Gebrauchsmusik (Tanzmusik) sieht.
Andererseits…Wohlstandsmusik langweilt mich langsam.
 
Ich hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber ich stelle fest, dass es bei mir verschiedene musikalisch Muster gibt, auf die ich immer schon gestanden bin und die für mich auch bei moderner Musik wichtig sind. z.B bin ich ein großer Fan von leicht abgedunkelten Sequenzen/Arpeggien, die wie ein Pad klingen. Das hat mit "Carpet Crawlers" von Genesis angefangen (für mich sicher 8 Jahre lang der Hit schlechthin)und geht bis Nils Frahm. Oder ich mag dunkle Pads mit Klavier, egal ob "End of the Innocence" von Bruce Hornsby/Don Henley oder "Blurred" von Kiasmos. Oder ich mag 8tel Gitarren in Dur von Status Quo über Jon Waites "Ain't missing you" und "Joe Dallesandro" von Briskeby bis zu "Space Cadet" von Beabadoobee.

Was sich einfach in der Musikgeschichte der letzten vierzig Jahre geändert hat, ist die Vorherrschaft des "Tracks" gegenüber dem Song. Also der letztlich kompositionslosen nur arrangierten Repetierung eines Motivs (Frahm, Kiasmos) gegenüber der Zusammenstellung mehrerer akkordischer Motive zu einer Komposition zu einem ganzen.
Und da merke ich, dass der "Song" mich emotional immer viel mehr packt als der "Track". Wenn sich dann noch eine gelungene Melodie über den Song schwingt, dann bin ich regelmäßig an die Nummer verkauft. Play me a good country song and I am lost



Mainstream ist IMMER gruselig -- wir denken an Gruppen, die sich das bewußt zu Nutze gemacht hat, z. B. Middle Of The Road
Für Dich.
Ich finde und fand Middle of the Road und vielen anderen Mainstream immer gut. Und ich habe nun wirklich in der Jugend ein extrem breites musikalisches Umfeld im mittelständischen Bildungsbürgertum genossen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine uninspirierte Kopie dessen, was es bereits gibt.
Das ist unserer europäischen Individualismus-Tradition der letzten 200 Jahre geschuldet. Geh wo anders auf der Welt hin und plötzlich bist Du der verehrenswerteste Musiker, wenn Du genauso und möglichst nicht anders klingst wie das Basiskonzept XYZ es beschreibt.
 
Wir alle haben ja mehr oder weniger täglich mit Musik zu tun, bzw. so oft man halt ran kann.
Manche von uns machen nun schon über 30-40 Jahre Musik und von daher gibt es heute kaum noch etwas, was man insofern nicht schon mal irgendwo gehört hatte.

Das bedeutet allerdings nicht zwangsweise, dass man die Mucke von Heute nicht auch gut finden kann, nur stößt man aufgrund seiner langen Prägung&Vorlieben seltener auf Dinge&Perlen mit den ganz besonderen "Aha-Effekt", bzw. persönlich emotionaler Bindung.
Diese emotionale Bindung, sei es Musik, Film oder andere Alltagsdinge usw. sind ja auch eher Zeugnis Dutzender Schlüsselerlebnisse unser jungen Jahre, als die Dinge um uns unerlässlich und permanent einprasselten, noch neu, frisch und aufregend(er) waren.
Aber diese Erlebnisse, da kann ich für mich sprechen, gibt es auch heute noch hin und wieder, wenn halt eben seltener als vor z.B. 35 Jahren noch.

Allerdings geht es ja auch umgekehrt, was man früher so richtig gut und cool fand und sich heute denkt:"Ach du heilige Sch***, das fand ich mal gut ? Asche über mein Haupt" :D

Dinge die ich im Heute für mich entdecke und ganz toll finde sind imgrunde aber nicht (oder selten) "die noch nie gehörte neuesten Klänge", sondern Dinge die mir früher schon irgendwo vertraut waren und gut fand, halt nur im Hier und Heute "anders verpackt".
 
Was sich einfach in der Musikgeschichte der letzten vierzig Jahre geändert hat, ist die Vorherrschaft des "Tracks" gegenüber dem Song. Also der letztlich kompositionslosen nur arrangierten Repetierung eines Motivs (Frahm, Kiasmos) gegenüber der Zusammenstellung mehrerer akkordischer Motive zu einer Komposition zu einem ganzen (Komposition ist ja das Fremdwort für Zusammenstellung).
Und da merke ich, dass der "Song" mich emotional immer viel mehr packt als der "Track".

Ja! Das geht mir ganz ähnlich. Das ging los mit HipHop, wo ich nur wenig Zugang gefunden habe, weil eben die Melodie fehlt. Zu einem gewissen Teil auch schon James Brown, den ich für den Erfinder des Track halte. Was ich da aber heutzutage entdecke ist die Virtuosität der Musiker mit dem Rhythmus. Deswegen entdecke ich für mich Musik aus allen Zeiten, die ich einfach noch nicht auf dem Schirm hatte. Andererseits kam in den 90ern auch viel Trackmusik, die ich gut fand. Prodegy, Drum&Bass (fand ich damals frisch und neu und wie noch nie gehört, wirklich innovativ!) z.B. Jungle, Kruder&Dormeister. Auch beim Arbeiten höre ich viel Chillout und Ambient Kram. Aber wenn mich was packen soll, dann normalerweise Songs. Massive Attack, Air, DaftPunk, Justice... ist natürlich auch bereits schon wieder alter Kram. Meine Jungs machen von morgens bis Abends Trap und Phonk und so Zeug. Man nehme ein Sample, dass möglichst noch niemand benutzt hat, den man kennt, und dann legt man den gefühlt immer gleichen Beat und die immer gleiche 808 Bassline darunter und fertig ist der Track. Darum nennen sich viele ja auch Producer und nicht Komponisten. Das ist mir am Ende alles zu ähnlich. Dann lieber Aphex Twin und Squarepusher, also Leute, die den Track wirklich an seine Grenzen bringen - und eigentlich auch eher komponieren, als produzieren.
 
Das ist unserer europäischen Individualismus-Tradition der letzten 200 Jahre geschuldet. Geh wo anders auf der Welt hin und plötzlich bist Du der verehrenswerteste Musiker, wenn Du genauso und möglichst nicht anders klingst wie das Basiskonzept XYZ es beschreibt.
Wohl wahr, allein: Dieser Thread existiert nun mal innerhalb unserer "europäischen Individualismus-Tradition der letzten 200 Jahre", und in dieser sind wir hier alle im weitesten Sinne sozialisiert worden.
 
Das ist unserer europäischen Individualismus-Tradition der letzten 200 Jahre geschuldet. Geh wo anders auf der Welt hin und plötzlich bist Du der verehrenswerteste Musiker, wenn Du genauso und möglichst nicht anders klingst wie das Basiskonzept XYZ es beschreibt.

Korea spuckt ja gerade im Klassikbereich einen exzellenten Musiker nach dem anderen raus. Aaaaaber...

Auf arte gab es kürzlich eine Doku darüber (https://programm-stage.ard.de/TV/arte/koreas-junge-klassik-stars/eid_287243611696911), da sprach auch ein Dozent einer koreanischen Musikhochschule. Der hat als Lehrer immer darauf geachtet, den Schülern alles individuelle abzutrainieren - was da quasi zur Kultur gehört. Bis er bei einem Wettbewerb in der Jury saß. Da seien drei Koreaner aufgetreten, die hätten alle gleich ausgesehen und auch exakt gleich gespielt, danach kamen drei Europäer, die hätten äußerlich was individuelles gehabt und auch im Spiel. Am Schluss konnte er nicht mal sagen, welcher der Koreaner was vorgespielt hat. Was ihn wohl sehr verstört hat. Seitdem versucht er, den Studenten nicht mehr das Eigene zu nehmen. Da wurde offenbar lange nach Basiskonzept XYZ vorgegangen.
 
Allerdings geht es ja auch umgekehrt, was man früher so richtig gut und cool fand und sich heute denkt:"Ach du heilige Sch***, das fand ich mal gut ? Asche über mein Haupt"
Sagen wir so: zumindest ich kann mich echt an nichts erinnern, wo das zuträfe. Ich hab meine Vinylsammlung vor ein paar Jahren reduziert und: wie das so ist, habe ich bei jeder Platte, die ich aussortiert habe, nochmal die Stücke angehört, wegen derer ich die LP gekauft habe. Da war keines dabei, für das ich mich heute schämen würde; nein, die haben mir alle noch gefallen. Nur sind sie halt mir nicht mehr so wichtig.
 
Ich ertappe mich immer dabei, wie bei neuer Musik, eben alter Pattern gut bei mir ankommen, so wie bei der Filmmusik von Stranger Things zum Beispiel, oder Tron legacy, das fand ich auch toll. Also neue Musik kann mich schon begeistern, aber so diese Top100 wie früher, da habe ich überhaupt keine Verbindung oder Bezug mehr zu.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Allerdings geht es ja auch umgekehrt, was man früher so richtig gut und cool fand und sich heute denkt:"Ach du heilige Sch***, das fand ich mal gut ? Asche über mein Haupt" :D

Also in der Beziehung bin ich anders. Was ich vor 35 Jahren bis heute gut fand find ich immer noch gut. Klar es kommt mal vor daß das eine oder andere... aber ich sag mal zu 90%
finde ich das was ich irgendwann mal gut fand auch heute noch gut. Ich bin was Musikgeschmack betrifft absolut Beständig würde ich sagen.
 
Dazu gab es mal eine Untersuchung von Deezer:
Das meiste wurde hier auch bereits schon genannt. Zum einen hast du von 12-22 eine der wichtigsten Prägungsphasen. Über die Jahre kommt hinzu, dass man einfach auch immer weniger Zeit hat, sich mit neuer Musik zu beschäftigen. Der große Pool an neuer Musik kommt dann erschwerend hinzu. Und es ist für uns dadurch "einfacher" und "entspannter" auf die gleiche oder zumindest ähnliche (Musikalische) Eindrücke einzugehen. Stichwort Nostalgie. Diese löst dann -vermutlich- eben auch ein sehr angenehmes Wohlgefühl aus, weil man unterbewusst in alten Erinnerungen/Gefühlen schwelgen kann. (hier gibt es auch ein sehr interessanten research: )

Persönlich merke ich das aber auch: Ich versuche mir zwar aktiv viel Zeit mit Musik hören zu nehmen, aber so richtig hooked werde ich kaum noch. Ich kann mich schon an eine Zeit erinnern, in der ich immer schon fast besessen von verschiedenen Künstlern war und deren Musik total eingesaugt habe. Aber dieses Gefühl habe ich schon seit Jahren nicht mehr. Klar, ich finde coole Musik, aber diese Form von Begeisterungsfähigkeit wird bei mir einfach gar nicht mehr getriggert. Und das ich bereits "alles schon gehört habe" und ich deshalb weniger Begeisterungsfähig bin, glaube ich weniger.

PS: Und nachdem hier ja bereits aus Spaß gesagt wurde, "früher war die Musik besser :)

https://www.youtube.com/watch?v=oVME_l4IwII
 
Aber dieses Gefühl habe ich schon seit Jahren nicht mehr. Klar, ich finde coole Musik, aber diese Form von Begeisterungsfähigkeit wird bei mir einfach gar nicht mehr getriggert. Und das ich bereits "alles schon gehört habe" und ich deshalb weniger Begeisterungsfähig bin, glaube ich weniger.

Geht mir ähnlich. Ich bringe das mit medialer Sättigung in Verbindung, ständig und überall wird massiv um meine Aufmerksamkeit gekämpft, zu viele Inputs.

Es besserte sich immer, wenn ich ne längere Smartphone und Internetpause machte.

Zwei Wochen ohne und du entwickelst dich zu einem neuen Menschen. Kreativ, Begeistert, belesen, neugierig und auch die Depris bessern sich.

Ich denke dass dieser Punkt hohen Einfluss auf das heutige Musikgeschehen hat und unsere Gesellschaft als ganzes irgendwie depressiv ist. Corona kommt nur on top
 
Das meiste wurde hier auch bereits schon genannt. Zum einen hast du von 12-22 eine der wichtigsten Prägungsphasen. Über die Jahre kommt hinzu, dass man einfach auch immer weniger Zeit hat, sich mit neuer Musik zu beschäftigen.
Bei mir gab es eine Phase der Familiengründung, wo ich gar keine Musik mehr gehört hatte. Das letzte Mal dass mich aktuelle Musik noch interessierte war glaube ich mit Mitte 30. Ab da an war es irgendwie vorbei. Wenn im TV irgendwelche Stars vorgestellt wurden, konnte ich nur mit den Achseln zucken.
 
Also ich habe seit einigen Jahren schon kein Radio gehört und kann von daher gar nicht sagen was jetzt so angesagt ist. Ich höre immer nur Sachen über SC oder YT - mir reicht das auch aus. Was ich allerdings auch nicht sagen kann, ist, wie alt die Ersteller der Musik sind die ich hören, meine, bei Pink Floyd ist das ja noch nachzuvollziehen, aber bei den meisten Sachen auf SC kann ich das nicht mehr sagen. Glaube aber schon das da auch jüngere drunter sind.
 
Ich bin auch viel bei YouTube unterwegs, besonders wenn ich alte Musik mal wieder hören möchte.
 
Das spielen sie ,und andere nette Sachen , auf Radio freefm Ulm , wenn ich zum Klavierstimmen durch Oberschwaben fahre . Mir gefällts was diese jungen Menschen so machen. Also lieber Summer of 99 als 69(Würg). Aber nicht gleich abschalten ab ca.2.40 kommen ein paar nette Syntharpeggios dazu
https://youtu.be/-jYPNfJenrQ
 
Dazu gab es mal eine Untersuchung von Deezer:
Das meiste wurde hier auch bereits schon genannt. Zum einen hast du von 12-22 eine der wichtigsten Prägungsphasen. Über die Jahre kommt hinzu, dass man einfach auch immer weniger Zeit hat, sich mit neuer Musik zu beschäftigen. Der große Pool an neuer Musik kommt dann erschwerend hinzu. Und es ist für uns dadurch "einfacher" und "entspannter" auf die gleiche oder zumindest ähnliche (Musikalische) Eindrücke einzugehen. Stichwort Nostalgie. Diese löst dann -vermutlich- eben auch ein sehr angenehmes Wohlgefühl aus, weil man unterbewusst in alten Erinnerungen/Gefühlen schwelgen kann. (hier gibt es auch ein sehr interessanten research: )

Zu dioesem 'we' scheine ich nicht dazu zu gehören. :)

Im Alter von 24 bekam ich meinen ersten CD-Player. Vorher wenig mit Jazz zu tun gehabt (Prä.Internet-Ära), aber fast nur Jazz-Cds gekauft.
Den Einstieg in 'Free Jazz' machte ich mit 'L'heure Blue' von Koglmann, erschienen 1991, da war ich 27.
Und es kamen noch weitere Entdeckungen bis in meine 30er und 40er.
Ein offenes Ohr für neues kann man auch jenseits der 50 haben.

BTW: Was mich nicht geprägt hat: Was die anderen so hören.

Grüße
Omega Minus
 
Was hat es damit auf sich?
Es ist ja nicht so als würde die Musik von Jahr zu Jahr schlechter werden.
Früher hat man 20 Mark für 'ne LP/CD gelegt. Das suggerierte einen Wert, zumal man einen physikalischen Tonträger hatte, der auf speziellen Geräten abgespielt werden musste. Das alles fällt nun weg. Der Akt des Musikhörens ist ein anderer. Selbst wenn du gut bist, liegt dein Song auf kleinen Devices, für die Musikspielen nur eine Zusatzfunktion ist, neben 1000en anderen Songs. Das ist den Musikern und Produzenten durchaus bewusst.
 


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