Schrittweiser Umstieg von zu vielen Geräten auf Modularsystem... Wie anfangen?

KlangAnarchie

KlangAnarchie

...
Hallo liebes Sequencer-Forum,

ich bin Daniel und habe meinen ersten Synthesizer (Bass Station ll) vor etwa 4 Jahren zugelegt.
So wirklich regelmäßig beschäftige ich mit seit 2 Jahren mit der Produktion von Sound und Tracks.

Aktuell sieht mein Aufbau wie folgt aus:

Drums:
- Elektron Digitakt
- Vermona DRM1 MK lll (wird von Digitakt über MIDI gesteuert)

Synths:
- Elektron Digitone
- Vermona Mono Lancet ´15 (wird von Digitone über MIDI gesteuert)
- Novation Bass Station ll (wird von Digitone über MIDI gesteuert)

Das ganze läuft in einen 4-Kanal DJ-Mixer (A&H Xone:43c), in das ich noch ein Effektgerät (Lexicon MX300) eingeschliffen habe.

Ursprünglich wollte ich hauptsächlich mit den beiden kleinen Elektrons und Overbridge arbeiten. Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass ich eh immer weniger mit dem PC arbeite und eher einen Hardware-Schraub-Workflow habe, weshalb die beiden Vermonas als analoge und nicht speicherbare Geräte hinzugekommen sind.
Nun möchte diesen Schritt noch weiter gehen und auf ein modulares System umsteigen.

Meine Idee war es, mit folgenden Modulen anzufangen:
- Vermona Modular Dock (um den Lancet einzubinden, MIDI to-CV integriert)
- Mutable Instruments Tides (als Hüllkurvengenerator für die Eingänge des modular Docks)

Dann ist mir aufgefallen, dass es für den Preis des Lancet + Modular Dock (ca. 600€) schon ziemlich umfangreiche Synthesizer-Module im Eurorack-Format gibt und es kam mir der Gedanke, den Lancet zu verkaufen (da ich mit der Bass Station 2 ja eh einen eigenständigen analogen Synth habe).

Bei diesem Vorhaben würde ich jedoch noch ein MIDI to CV-Modul benötigen, welches neben CV auch Clock hat.

Am Ende des Tages möchte ich ein Eurorack-System haben, welches ich für Live-Performances nutzen kann.
Die Digitakt möchte ich auf jeden Fall behalten, da ich das Teil mittlerweile sehr gut bedienen und damit später auch das Eurorack-System sampeln kann.

Ist es überhaupt sinnvoll Schritt für Schritt umzusteigen und zu versuchen seine aktuellen Geräte in ein Eurorack zu implementieren, oder sollte man vielleicht auf der grünen Wiese bei null anfangen?
Ich finde wie ihr merkt irgendwie den Einstieg in dieses Thema nicht.
Dieser Beitrag ist als ein kleiner Aufruf zum Brainstorming und für mich auch als Hilfestellung gedacht. Ich habe mich zwar schon in das Thema Modular eingelesen, aber irgendwie bleiben Bedenken, dass ich etwas vergesse und am Ende mit einem System ohne Funktion dastehe.


Rückwirkend auf jeden Fall schon Mal vielen Dank an alle Mitglieder in diesem Forum, welches mir schon oft geholfen hat!

Gruß Daniel
 
Nur ein kurzer Gedanke zu der langen Überschrift: auch in ein Modularsystem kann man zu viele Module reinstecken. Also welche, die man so gut wie nie benutzt, von denen man sich mehr versprochen hat, die unbedingt sein mussten, um den nächsten Welthit hinzubekommen. Davor schützt ein Modularsystem definitiv nicht! Und für Module kann man sehr viel Geld ausgeben.
 
Willst du viel mit Samples arbeiten, oder eher mit der Essenz an Synths live zusammen jammen?
Drums haste ja, Bass Synth auch 2x (ja, ist vielleicht einer zu viel)
Digitalen polyphonen DigiTone
Eigentlich wäre ja noch ein analoger Polyphoniker passend und/ oder was klassisches mit Piano und Rhodes sounds.
Meinetwegen auch noch ein extra Lead Synth.
Die kann man schön mit Midi verkabeln.
Vielleicht noch ein anderer Sequencer Pyramid oder kilpatrick Carbon als allgemeine Steuerzentrale.
Fang bloß nicht mit Eurorack an! :ladyterror:
 
Also Module sind nicht immer besser. Das fängt schon bei der Länge der Sequencer-Spuren und Anzahl an.
So ein Elektron könnte das also auch steuern.

Aber ja - du könntest natürlich einen Eloquencer nehmen und für die Digitakt ein Sample-Modul wie Rossum Assimil8or (oder sowas in der Art)
und den Lancet könntest du mit einem VoiceModul oder aber durch eine Kombination VCO (besser 2) - Filter, VCA ersetzen.

Für den Digitone haben wir jetzt im SynMag was jetzt am Monatsende kommt ein Modul was FM kann vorgestellt, ggf. wäre das ganz gut ..
Aber polyphon wirst du damit nicht werden, das ist modular zu teuer und wäre zu aufwendig, ggf. 2 der FM OSCs nehmen und dann durch ein Filter ... ginge noch..

Modular ist nicht nur von Vorteil - ich würde nur da umsteigen, wo du den Vorteil der Euroracks nutzen kannst: wenn du eine Struktur ändern willst, anders als in fertigen Geräten - also die Module und Baugruppen anders anordnen oder dir zu wenig LFOS hier oder da vorhanden sind - so Dinge.

Beim DRM1 zB gibt es etliche Drum Module wie sogar ein ganzes System (Erica Techno System) - aber das geht dann schnell Richtung 4k€ - ich empfehle für Drums eh kein Modulsystem, außer man möchte die Drums auch freier gestalten - den Sinn von fertigen Drummodulen sehe ich nicht so recht, außer Formfaktor.

Daher - würde darüber nachdenken und die Dinge die ohne modular einfacher zu machen sind da auch belassen und schauen, was dir konkret fehlt - DAS kannst du dann so umsetzen. Spart sehr viel Geld, Platz und so weiter..
Klassische Sachen ersetzen bringt eigentlich keine Vorteile.

Von System80 gibt es Roland-artige Baugruppen - die könnten die BS "ersetzen", denke aber dass du da den AFX Mode nicht reproduzieren kannst - generell ist Steuerung und MIDI dann natürlich deutlich begrenzter in der Modulwelt. Das Jupiter 6 Filter würde aber bei dem Klang helfen, denn die BS2 klingt schon ziemlich nach ihm, WASP ginge aber auch, ist davon inspiriert und Huggett hat den ja gemacht. Wie auch immer- ist bewusst Roland-artig.
 
Zuletzt bearbeitet:
was wäre denn für Dich der 'Mehrwert'(wenn man das so sagen kann) eines Modularsystems ggü. Einzelgeräten? Was erhoffst Du Dir dadurch, was wird durch modular besser als mit Einzelgeräten? Ist es essenziell für Deine Musik? Improvisierst Du viel?
 
Am Ende des Tages möchte ich ein Eurorack-System haben, welches ich für Live-Performances nutzen kann.
Die Digitakt möchte ich auf jeden Fall behalten, da ich das Teil mittlerweile sehr gut bedienen und damit später auch das Eurorack-System sampeln kann.

Welche Rolle soll das Modular in der Live-Performance übernehmen ? Diese Frage würde ich ganz genau klären um das Vorhaben auf diese eine einzelne zu fokusieren.

Bei Modular nimmt natürlich zwar der Umfang an Möglichkeiten zu, aber auch die Aufwände und die Risiken, muss man es ja jeweils patchen und letztlich mehr macht man an nem kleinen Modular bezügich Performance doch auch nicht, ausser man kauft entsprechende Module die einen anderen Zugang ermögichen. Die aber auch entsprechend kosten. Deshalb würde ich mir genaue Gedanken machen zur Rolle des Modular-System innerhalb der Performance.

Als Klang-Schmiede im Studio in ein System definitiv unbestritten meist super flexibel. Doch bezügich Live-Performance bin ich zunehmend skeptisch und wenn es primär darum geht könnte man auch mit nem semimodularen anfangen und sich auf die Controller-Module fokusieren.

Um den DRM1 ebenbürdig zu ersetzen braucht es einiges an Module und das dürfte ins Geld gehen. Sind ja jeweils einzelne Synth-Voices und da brauchst Du auch noch einen Mixer.

Um bestehende Geräte zu reduzieren halte ich das Vorhaben für schwierig. Um mit Modular noch grössere Flexibilität und zusätzliche Möglicheiten zu erhalten gibt es natürlich diverse Ansätze.

Ein Ansatz ist : Den Monolancet durch Module zu ersetzen oder einen Semimodularen wäre ein mölglicher Start. Man hat halt die Initialkosten (Case, Midi-Interface, Output-Modul usw.), die stellen zuerst mal die erste grosse Hürde. Und dann ist es natürlich die grosse Frage : Welche Module dürfen es denn sein.......

Doch vorher nochmals die zentrale Eingangsfrage : Welche Rolle soll das Modular in der Live-Performance übernehmen ?
 
Die Entscheidung ist doch eigentlich schon gefallen, der TE hat Blut geleckt. Also wird er es tun, ob sinnvoll oder nicht. Und was soll's, es macht doch Spaß.
Also: kauf' das Gehäuse nicht zu klein, ich empfehle gerne das Doepfer Low Cost Case, ich habe selbst ein paar davon. 3 Reihen, da passt erst mal genug rein, und dann fang an zu experimentieren. Was Du dann live damit machst wird sich zeigen, du kannst rülpsen und furzen, aber das Ganze auch durchaus musikalisch einsetzen, schau mal bei den Usern @Bernie und @Rolo hier, die tun das u.a. Auch im Kontext mit anderen Synths/Instrumenten
 
sozusagen, die Büxe der Pandora;-)

machste die auf, geht die Vernunft übern Jordan.

Nee, aber zurück zur Frage: was mir halt sofort einfällt (weil du ja zum Brainstorming aufrufst): zwei Jahre sind m.E. nicht wahnsinnig viel Zeit. Interessant fände ich, was du in dieser Zeit so an Musik gemacht hast, wie zufrieden du mit den Ergebnissen bist, und woher deine Skepsis gegenüber deinem bisherigen Setup kommt (außer durch zuviel Forengucken). Hast du tatsächlich den Eindruck, dass du schon an die Grenzen dessen gekommen bist, was dein Setup hergibt? Und selbst wenn: muss das zwangsläufig tabula rasa und totaler Umstieg heißen? Ich würde auf keinen Fall einen "Umstieg" anpeilen, sondern, wie du ja auch schon vorschlägst, gucken, dass du Eurorack eher als Erweiterung deines bisherigen Setups angehst. Das muss auch gar nicht in Form eines weiteren Klanggenerators sein. Du kannst dir damit erstmal auch Effekte bauen, um deine bisherigen Sounds neu zu verwursten.

Ich würde jedenfalls nicht leichtfertig Geräte preisgeben, mit denen du dich gut eingearbeitet hast. Ein Gerät wirklich zu beherrschen ist unheimlich viel wert, das wird gerne unterschätzt.
 
Richtig, alles was du jetzt aus einer Laune heraus verkaufst, wird dich später wahrscheinlich ärgern, bzw. wenn du den Lancet mit Modulen quasi nachbaust, wird dich das klanglich nicht weiter bringen.....
Und nebenbei, 600,- sind im Euroland ein Witz, wirklich! Alleine das Case (und da solltest du wirklich nicht sparen, weder bei der Größe, noch beim Netzteil) kostet ja unter Umständen so viel.......

Ich empfehle ja Anfängern mit kleinen Budget gerne ne Synthstimme, zb Atlantis oder Delta-Cep, dann hat man schon mal ein Modul und kann die einzelnen Teile später in sein weiteres System integrieren.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du das wirklich vorhast mit Eurorack, wird dich niemand abhalten. Ist ja auch ne lustige Sache. Aber mein Ergebnis ist, dass sowohl der Recherche, wie auch der finanzielle Aufwand nicht zu unterschätzen sind. Und der Recherche-Aufwand steigt nochmal, wenn das Geld knapp ist. Und die Frustration, weil die VCAs, Attenuators, LFOs und EGs nie ausreichen und wenn davon genug existieren, fehlen die Kabel, oder ein stärkeres Netzteil oder weiteres Busboard muss her… das alles kann ordentlich vom Musik produzieren abhalten. Was vielleicht ja auch manchmal der Zweck solcher Aktionen ist :)
Aber wenn du das Geld hast, die Zeit, den Platz (bei allen Faktoren mit dem doppelten bis dreifachen dessen rechnen, was du dir aktuell vorstellst), dann: warum nicht?
Aber auf keinen Fall würde ich, wie hier schon mehrfach gesagt, vorhandenes Equipment im Voraus schon verkaufen. Du bekommst nix davon zu diesem Preis im Eurorackland. Wenn dein anfängliches Budget nicht genügt für ein erstes Rack, fang am Besten nicht an. Außer du hast ausreichende Elektrotechnikkenntnisse und kaufst Module nur als PCBs+Panel.

Das kommt jetzt ziemlich negativ rüber und liegt natürlich auch daran, dass ich grade dabei bin mein eigenes Rack genervt aufzulösen. Eurorack macht Spaß. Module ausprobieren, selbst bauen, patchen, Workshops besuchen, falsch-anschließen-und-selbst-reparieren-lernen, alles spannend. Als Spielwiese toll, im Songwriting Prozess zu teuer, zu platzraubend und zu zeitaufwändig (für mich). Das kann für den TE natürlich alles ganz anders aussehen. Das "warum eigentlich modular" ist die entscheidende Frage. Wenn es nur darum geht, dass einzelne Geräte nerven – ich bin nicht sicher, ob ein Rack voller Geraffel darauf eine gute Antwort ist.
 
Die Entscheidung ist doch eigentlich schon gefallen, der TE hat Blut geleckt. Also wird er es tun, ob sinnvoll oder nicht. Und was soll's, es macht doch Spaß.

Du hast nicht Unrecht damit, dass der TE sich schon ziemlich orientiert hat. Und jeder ist frei in der Entscheidung. Ich finde die o. a. warnenden Stimmen gerade bei dieser Thematik unheimlich wichtig, denn bei Modular klaffen Vorstellung und Realität weiter auseinander als bei anderen Synth-Themen.
 
Meine Erfahrung der letzten Monate:
z.B.: FX fürn E-Bass
Modularsystem: zusammen mit dem Sonicsmith geniale ultrafette Sounds ungeahnte Möglichkeiten aber auf 10min Musizieren kommen min.30min patchen/etc und die Kosten liegen bei ca. 1500€. Reproduzierbar ist das auch nie wieder
PC + Guitarix: nach ca. 1min kann ich stundelang jammen. Die kosten liegen bei ca. 500€ für den PC das wars. Ich habe Presets und ein Tablet mit dem ich die FX fernsteuern kann.

z.B.: experimentelle Sounds
Modularsystem: alles ist möglich nichts ist reproduzierbar ewige Fehlersuche wenn Module nich miteinander klarkommen. Spannende kreative Stunden mit kurzen Glücksmomenten. Das ganze für 5k€ und hunderte Stunden DIY-Spaß
Aturia Microfreak: Einschalten und ab die Post, es gibt sogar nen Save-Button

z.B.: Drums
Modular: die fetteste Kick die geilste Snare der wahrgewordene Traum mithilfe von Schippmann OmegaPI WMD Pole Zero und ein paar anderer preiswerter Zutaten
halt nicht in bpm sondern bphour
Vermona DRM1: einschalten mit Midi/trigger füttern => Abtanzen

wenn die Musik nicht mittel zum zweck meiner Elektronikbastelerei wäre, hätte ich nach den ersten zwei Modulen aufgegeben
 
Hallo Daniel,

Ich teile die kritische Meinung meiner Vorredner ebenfalls. Um die Produktivität zu erhöhen ist ein Modularsynth nicht unbedingt der beste Weg. Am besten ist es sich auf wenige Geräte zu beschränken und damit abzujammen wann immer es geht. Sollte Dich ein Modularsynth mit den 1001 Möglichleiten natürlich grundsätzlich reizen, dann nur zu!
 
Das größte Problem beim Modularsystem sehe ich allerdings im Mangel von Standards bezüglich der Steuerspanungen u. Signalamplituden. Je nach individulem Setup verhalten sich Module unterschiedlich.
Das hat zum Einem zur Folge das Sounddemos/videos nicht wirklich aussagekräftig sind. Des weiteren bist Du eigentlich gezwungen nach (leider selten verfügbaren) techn. Spezifikationen auszuwählen. oder Du arbeitest mit vielen Dämpfern/Verstärkern und aktiven Multiples um die optimale Funktion entweder mit nem Osziloskop oder spassigen try&error zu erhalten.

als Beispiel:
vor kurzem hab ich mir nen FrequencyCentral DualXVCA zusammengelötet. Beim abgleichen des Modules erst wurde mir bewusst das das Ding 8V CV-Steuerspannung braucht um 100% Ausgangssignal zu bringen. im linearen Mode ist das ja nicht tragisch wenn die ADSR weniger Spannung liefert. Wenn ich nun aber eine lin. Envelope mit 5V Ausganssp. anschließe funktionert der VCA im exp. Mode nicht wirklich korrekt.

oder der Signalpegel:
das PoleZero-VCF/VCA braucht ordentlich Eingangssignal damits wummt. das packen ohne zusätzliche Verstärkung weder der Dixie2 VCO als auch der OmegaPI (bei jeder Wellenform).

oder fehlende Buffer in den Modul-In/Out's:
klar kan ich Schippman VCF und VCA aus einem passiven Multiple mit V/oct. versorgen. Dumm nur das ich den ContinumPhaser irgentwann auch noch mit dem Multiple verbunden hab. ergo Ende des Wohlklangs die Steuspannung sackte ab. \o/

und so weiter und so fort

Kurz gesagt Modular ist techniklastig...das muß man mögen
 
Ich würde es erstmal weiter mit dem vorhandenen Setup ausprobieren. Wie bereits gesagt, in Modularsysteme kann man sehr viel Geld versenken, 600€ sind da nichts, selbst wenn man nur bei den günstigen Modulen bleibt. Alleine die einfachsten VCOs kosten immer etwas über 100€, dann kommt noch Filter, VCA und ADSR dazu. Und das ist wirklich nur Basic und inkl. Case und Stromversorgung sind die 600€ weg.
Ohne jetzt Werbung für Behringer machen zu wollen, aber falls die irgendwann in absehbarer Zeit ihre System 100m Module rausbringen sollten, dann kommt man da preislich recht gut hin, weil die recht günstig werden. Bis dahin sind Modularsysteme der perfekte Einstieg ins finanzielle Verderben. Okay, ein wenig Übertreibung ist dabei, aber da gehen die Hunderter nur so weg.
 
Alternative: bei Ebay Kleinanzeigen gucken, da gibt es gebrauchte Module günstiger. Damit kann man Geld sparen.
Was man nicht vergessen sollte: was Du in einem fertigen Synthi recht schnell zusammenstellen und speichern kannst, kann mit Modulen sehr umständlich werden. Und es ist nicht speicherbar.
 
Ein Basissystem von einem einzigen Hersteller bringt auch erst mal Vorteile wenns darum geht Erfahrungen zu sammeln, ich hab mit nem Pittsburgh System System1
angefangen damit hatt ich erst mal ne nutzbare Referenz aller nötigen Bestandteile.
 
Ist es überhaupt sinnvoll Schritt für Schritt umzusteigen und zu versuchen seine aktuellen Geräte in ein Eurorack zu implementieren ...
ganz sicher nicht sinnvoll.
Ein Modularsystem nimmt im direkten Vergleich zu einem Kompaktsynthie immer viel mehr Platz ein und kostet auch deutlich mehr Geld.
Würde dann eher ein ergänzendes System empfehlen, für all das, was mit den anderen Kisten technisch nicht geht.
 
Hallo!

Vielen Dank für den Input. So viel Resonanz habe ich nicht erwartet!
Ich habe alles gelesen und mache mir da heute Gedanken drüber. Da sind wirklich ein paar Fragen aufgekommen, die ich für mich noch klären muss.
Getreu meinem Montags-Motto "Fresse halten und arbeiten!" war ich gestern Abend viel unterwegs und hatte keine Zeit dafür. Das wird heute anders. Werde heute Nachmittag auf viele Dinge eingehen.

@KlangAnarchie Geht das so in deiner Richtung oder anderes? Weil vielleicht machen wir das Falsches?

Die Richtung passt genau!


Gruß Daniel
 
Willst du viel mit Samples arbeiten, oder eher mit der Essenz an Synths live zusammen jammen?

...

Vielleicht noch ein anderer Sequencer Pyramid oder kilpatrick Carbon als allgemeine Steuerzentrale.

...

Ich arbeite lieber an der Essenz.
Mit dem Digitone und Digitakt habe ich ja schon 2 Sequencer. Denke nicht, dass ein dritter Sinn ergibt?




was wäre denn für Dich der 'Mehrwert'(wenn man das so sagen kann) eines Modularsystems ggü. Einzelgeräten? Was erhoffst Du Dir dadurch, was wird durch modular besser als mit Einzelgeräten? Ist es essenziell für Deine Musik? Improvisierst Du viel?

Mehrwert/ Besser:
Erhöhte Flexibilität. Vor allem im Bereich von Hüllkurven. Da habe ich oft genaue Vorstellungen, wie ich den Ton gerne hätte. Diese Vorhaben können allerdings durch die Standard-LFO, kombiniert mit Fade-IN & -Out nicht umgesetzt werden.
Wobei ich bei dem Thema zugeben muss, dass der Digitone sehr mächtig furch die FM-Geschichte ist. Hier kommt jedoch das Thema "Abstraktheit von Digitalem" zum Einsatz. Ich arbeite ungern mit Zahlen, die auf Displays stehen, sondern würde das lieber selber in Handarbeit analog frickeln.

Essenziell für meine Musik:
Ich versuche eigentlich immer meine derzeitige Stimmung einzufangen Daher ist der Stil teilweise unterschiedlich.
Was sich durchzieht, ist eine Struktur, die dem Techno angelehnt ist und mehrere Instrumente, die miteinander Kommunizieren. Ich habe oft eine Aktion/ Reaktion in meinen Songs. Zumindest versuche ich das des Öfteren.
Es werden auch gerne Harmonische Klänge mit eher rauem Krach gemischt.

Improvisation:
Sehr viel.





... die zentrale Eingangsfrage : Welche Rolle soll das Modular in der Live-Performance übernehmen ?

Ich stelle mir vor, dass die Klänge in einem Modularsystem fließend und ohne große Sprünge verändert werden können. Eben weil nichts speicherbar ist und jede Veränderung an einem Parameter viele der übrigen beeinflusst. Es ändert sich etwas, aber eben auch mit einer - gewissen - Harmonie.




Die Entscheidung ist doch eigentlich schon gefallen, der TE hat Blut geleckt. Also wird er es tun, ob sinnvoll oder nicht. Und was soll's, es macht doch Spaß.

Also: kauf' das Gehäuse nicht zu klein, ich empfehle gerne das Doepfer Low Cost Case, ich habe selbst ein paar davon. 3 Reihen, da passt erst mal genug rein, und dann fang an zu experimentieren. Was Du dann live damit machst wird sich zeigen, du kannst rülpsen und furzen, aber das Ganze auch durchaus musikalisch einsetzen, schau mal bei den Usern @Bernie und @Rolo hier, die tun das u.a. Auch im Kontext mit anderen Synths/Instrumenten

Du hast Grund meiner Threaderstellung voll und ganz erkannt.
Die Frage ist nicht, ob ich mit Modular anfangen soll und ob ich mir das leisten kann, sondern wie ich in diesen Prozss am besten einsteige.



machste die auf, geht die Vernunft übern Jordan.



Nee, aber zurück zur Frage: was mir halt sofort einfällt (weil du ja zum Brainstorming aufrufst): zwei Jahre sind m.E. nicht wahnsinnig viel Zeit. Interessant fände ich, was du in dieser Zeit so an Musik gemacht hast, wie zufrieden du mit den Ergebnissen bist, und woher deine Skepsis gegenüber deinem bisherigen Setup kommt (außer durch zuviel Forengucken). Hast du tatsächlich den Eindruck, dass du schon an die Grenzen dessen gekommen bist, was dein Setup hergibt? Und selbst wenn: muss das zwangsläufig tabula rasa und totaler Umstieg heißen? Ich würde auf keinen Fall einen "Umstieg" anpeilen, sondern, wie du ja auch schon vorschlägst, gucken, dass du Eurorack eher als Erweiterung deines bisherigen Setups angehst. Das muss auch gar nicht in Form eines weiteren Klanggenerators sein. Du kannst dir damit erstmal auch Effekte bauen, um deine bisherigen Sounds neu zu verwursten.



Ich würde jedenfalls nicht leichtfertig Geräte preisgeben, mit denen du dich gut eingearbeitet hast. Ein Gerät wirklich zu beherrschen ist unheimlich viel wert, das wird gerne unterschätzt.

Zwei Jahre:
Sind in der Tat nicht sonderlich viel.

Was ich bisher gemacht habe:

Ich glaube nicht, dass ich an die Grenzen von dem angekommen, was mein Setup hergibt. Habe aber auch nicht vor, diese Grenzen zu erreichen.
Ich bin grundsätzlich neugierig und habe nicht den Anspruch überall 100% zu erreichen. 80/20 reicht mir frei nach Pareto aus. Mehr ist (nach meinen Erfahrungen) meist vergebene Mühe.

Ich mache meine Musik um abzuschalten, Spaß zu haben und mich mit neuen Themen zu beschäftigen. Ob das Endergebnis am Ende ein Welthit wird, ist mir relativ egal.
Wenn es Menschen gefällt, freut es mich natürlich. Das steht aber echt an zweiter Stelle.
In das Thema Homepage musste ich mich z.B. auch erst einarbeiten.

Danke für Deine Einschätzungen. Ich bin mittlerweile auch eher auf dem Pfad, dass ich parallel zum bestehenden System ein Eurorack aufbauen möchte.

Nachtrag: Und für den angedachten Live-Einsatz hast Du doch bereits ein gutes Setup!

:)


Das größte Problem beim Modularsystem sehe ich allerdings im Mangel von Standards bezüglich der Steuerspanungen u. Signalamplituden. Je nach individulem Setup verhalten sich Module unterschiedlich.

Das hat zum Einem zur Folge das Sounddemos/videos nicht wirklich aussagekräftig sind. Des weiteren bist Du eigentlich gezwungen nach (leider selten verfügbaren) techn. Spezifikationen auszuwählen. oder Du arbeitest mit vielen Dämpfern/Verstärkern und aktiven Multiples um die optimale Funktion entweder mit nem Osziloskop oder spassigen try&error zu erhalten.



als Beispiel:

vor kurzem hab ich mir nen FrequencyCentral DualXVCA zusammengelötet. Beim abgleichen des Modules erst wurde mir bewusst das das Ding 8V CV-Steuerspannung braucht um 100% Ausgangssignal zu bringen. im linearen Mode ist das ja nicht tragisch wenn die ADSR weniger Spannung liefert. Wenn ich nun aber eine lin. Envelope mit 5V Ausganssp. anschließe funktionert der VCA im exp. Mode nicht wirklich korrekt.



oder der Signalpegel:

das PoleZero-VCF/VCA braucht ordentlich Eingangssignal damits wummt. das packen ohne zusätzliche Verstärkung weder der Dixie2 VCO als auch der OmegaPI (bei jeder Wellenform).



oder fehlende Buffer in den Modul-In/Out's:

klar kan ich Schippman VCF und VCA aus einem passiven Multiple mit V/oct. versorgen. Dumm nur das ich den ContinumPhaser irgentwann auch noch mit dem Multiple verbunden hab. ergo Ende des Wohlklangs die Steuspannung sackte ab. \o/



und so weiter und so fort



Kurz gesagt Modular ist techniklastig...das muß man mögen

Ich bin von Beruf Elektromeister und kann mich sicherlich in ein paar Dinge einlesen.
Aber Danke für die Hinweise, dass es sogar bezüglich der CV Unterschiede zwischen den Herstellern und Modulen gibt.
Werde anhand der Info noch genauer schauen, was ich mir zusammenstelle!



Ein Basissystem von einem einzigen Hersteller bringt auch erst mal Vorteile wenns darum geht Erfahrungen zu sammeln, ich hab mit nem Pittsburgh System System1

angefangen damit hatt ich erst mal ne nutzbare Referenz aller nötigen Bestandteile.


Das ist eine guter Hinweis. Habe mir das System mal angeschaut. Wenn ich das richtig sehe, kann man das Gehäuse sogar demontieren und das ganze Modul in ein späteres Eurorack-System integrieren. Hört sich gut an, um frustfrei erstmal mit der Hardware / Patchen etc. zu arbeiten.



ganz sicher nicht sinnvoll.

Ein Modularsystem nimmt im direkten Vergleich zu einem Kompaktsynthie immer viel mehr Platz ein und kostet auch deutlich mehr Geld.

Würde dann eher ein ergänzendes System empfehlen, für all das, was mit den anderen Kisten technisch nicht geht.


Eine klare Einschätzung. Werde das mit dem ergänzenden System auf jeden Fall im Auge behalten.

Gibt es eigentlich auch nahezu fertige Modulare Effektgeräte (analog zum Pittsburgh System 1, der ja ein Synth ist)?
 
Für Live Techno ist ein klassisches Modularsystem nicht gut geeignet, das ist höchstens ne Ergänzung und auch dann nicht sonderlich effektiv. Sowas wie ein Erika Techno System kann Live natürlich funktionieren, trotzdem hat man zusätzlichen Aufwand, das ist live meist hinderlich.
 
Ich würde sagen, fang einfach an:) jast ja schon einige Tipps bezüglich Gehäuse/Netzteil bekommen, mehr ist mehr!
Bei den Modulen würde ich nicht zu stark nach den Specs gehen, nicht zu viel YouTube schauen, meistens erwartet man von den Modulen etwas, was sie dann nicht halten können..... so geht es mir zumindest oft....
Es ist auch ganz normal, dass man am Anfang Kram kauft, den man dann doch selten braucht und verkauft wieder usw.... ich habe am Anfang echt geile Module gehabt, die ich dann leider alle wieder verkauft habe, um andere zu kaufen. Habe dann für mich festgelegt, nichts mehr zu verkaufen, echt nur, wenn es wirklich total überflüssig ist und mein System lieber wachsen zu lassen. Das braucht natürlich Platz, aber ich habe nur noch das System und mache damit wirklich alles, von Drums bis Sounds, FX usw.... mittlerweile ist es so groß, das ich nichts mehr brauche, habe mein Gas gut im Griff, bzw habe garkein Gas mehr. Kaufe nur noch, wenns günstig ist, oder ich wirklich das Gefühl habe, ich kann eine spezielle Anwendung nicht mit vorhandenen Modulen erreichen.

FX-Module gibt es einige, die mehr oder weniger modular sind.

Ganz nett zum planen ist übrigens Modulargrid, falls du die Seite noch nicht kennst...
 
Für Live Techno ist ein klassisches Modularsystem nicht gut geeignet, das ist höchstens ne Ergänzung und auch dann nicht sonderlich effektiv. Sowas wie ein Erika Techno System kann Live natürlich funktionieren, trotzdem hat man zusätzlichen Aufwand, das ist live meist hinderlich.

So wie es hier steht würde ich widersprechen, auch wenn ich noch nie Live Techno mit was anderem als meinem Eurorack gemacht habe. Wo ich aber zustimme: Es ist sehr aufwändig, vor allem die mir aus meiner Anfangszeit bekannten Denkweisen wie "ich dreh dann mal kurz hier und dann ist alles fließend anders" gestalten sich etwas komplizierter. Die etlichen Freiheiten sind eben auch viele kleine Kinder, um die man sich kümmern muss.

Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude beim Einstieg.

Die üblichen Hinweise für Neulinge:
-utilities ftw (hilfsmodule, die idr erst die fähigkeiten scheinbarer hauptdarsteller entfalten)
-used market ftw (kaufen & verkaufen von modulen für 70-80%)
-großeres case als du denkst, noch wichtiger ist aber eine gute stromversorgung. gibt einige gute sachen auch im diy/"diy" bereich, als elektromeister kennst du dich da sicher gut aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Live Techno ist ein klassisches Modularsystem nicht gut geeignet, das ist höchstens ne Ergänzung und auch dann nicht sonderlich effektiv. Sowas wie ein Erika Techno System kann Live natürlich funktionieren, trotzdem hat man zusätzlichen Aufwand, das ist live meist hinderlich.
würde ich so nicht unterschreiben, ist doch stark abhängig von den Modulen und dem Bediener.
 
Gibt es eigentlich auch nahezu fertige Modulare Effektgeräte (analog zum Pittsburgh System 1, der ja ein Synth ist)?
eigentlich gibt es heute fast alles, was das Herz begehrt.
Für eine grobe Marktübersicht, kann Modular Grid recht hilfreich sein, zumindest zum ersten reinschnuppern.
Ob man das gewünschte Modul dann auf dem Gebrauchtmakt auch findet, ist dann eine andere Sache.
Hier kann man sich sein Wunschsystem zusammenstellen und sieht gleich ob das auch alles in den Koffer passt.
 


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