Kann man einen Drumbeat urheberrechtlich schützen?

Stell Dich mit der Aussage auf einem Schild vor ein Konservatorium wo man Schlagwerk, oder Jazz Drums studieren kann und ich garantiere die Schläge - anderer Natur - sind Dir sicher.

Und die Prügel hättest Du sogar verdient :harhar:
Ach!?... Am Konservatorium können nicht nur angehende Musiker, sondern auch Schlagzeuger studieren?... :agent: :mrgreen:
 
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Klar ist Schlagwerk Musik und werden mit Noten notiert.
Mehr noch: Rhythmus ist das grundlegendste, Bass ist dazwischen dann kommen alle anderen Instrumente. Ohne Rhythmus kann man nur schwer ein Instrument spielen.
In der Elektronischen Musik ist man aber eher auf das Pattern 1malen spezialisiert, Noten und so sind da eher verpönt. Daher evt. die Wahrnehmung.
 
Ich hab irgendwie was im Hinterkopf das es mal mit dem Drumbeat des Songs Streats of Philadelphia von Bruce Springsteen was gab. Bekomme es aber nicht mehr zusammen.
 
In der mir bekannten klassischen afrikanischen Musik sind die Rhythmen klar definiert, wird halt traditionell nur nicht schriftlich weitergegeben.
 
Die entscheidende Frage ist doch, von welchem Urheberrecht wir sprechen. Deutsches? US-amerikanisches? Britisches? Burundi? Philippinen? ...

Während US-amerikanisches Urheberrecht die schutzfähigen Inhalte in weiten Bereichen über Grundsatzurteile schriftlich vordefiniert, ist beruht das deutsche Urheberrecht bezüglich der schutzfähigen Werke komplett auf Einzelfallentscheidungen - und typischerweise beruhen die Entscheidungen zu 100% auf Gutachteraussagen. Da kann ein Gutachter sagen, der Bumm-Zick-Bumm-Zick-Rhythmus ist schutzfähig, und dann folgt der Richter dem. Der nächste Gutachter sagt Bumm-Zick-Duff-Zack ist nicht schutzfähig, dann folgt der entsprechende Richter (ggf der selbe) dieser Aussage.
 
Das heist ja im Endefekt das die Bundesbahn jeden Techno-Produzenten verklagen könnte
 
Ich bezweifel dass die Schöpfungshöhe ausreicht bzw der Beweis, dass ein Rhythmuspattern nicht vorher schon von jemand anderen komponiert wurde.
 
Drums bzw. Rhythmen sind keine Melodie - für mich zumindest nicht.

mit solchen riesen drumkits sind aber noten und melodien spielbar ;-)

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Terry-Bozzio-Kit-Setup-03-1024x768.jpg
 
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Man kann auch nur eine Snaredrum nach Noten spielen.
Rhythmen können genau so gleichwertige Kompositionen wie Melodien sein, das macht absolut keinen Unterschied.

soweit ich weiss kann 'ne snare nur auf eine note/tonhöhe gespannt werden aber wenn denn die anschläge 'ne melodie ergeben ok, denn ist das wohl auch schon urheberrechtlich schützbar.
 
Ich frag mich ob man einen bestimmten Drumsound (z.B Kickdrum) samplen kann dass sehr Signifikant ist für den Künstler der es gemacht hat.
 


Amazing Street Musician Bucket Pipe Drummer
 
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Interessantes Thema. Ich denke es kommt darauf an wie du es neu zusammenmischst. The Prodigy hat für ihren Track alles geklaut und gepitched oder das Tempo verändert. Im Prinzip darfst du alles klauen. Du darfst damit nur kein Geld verdienen.
 
Fun Fact zu Anzahl möglicher Kombinationen, allein ein Takt mit maximal 16tel aufgelöst bietet für ein einzelnes Drum Element immerhin 2 hoch 16 Möglichkeiten. Mit 2 Elementen schon 32 Bit, also sehr sehr viele Dynamik noch nicht mal eingerechnet.

KLF haben im Manual erwähnt, dass man Rhythmen klauen kann wie man will. Die haben das auf die Dominanz der weißen Juristerei bzw. historischen Unwichtigkeit von Rhythmen in der weißen Welt geschoben und gemeint, als talentierter Anwalt könnte man "make history" wenn man das ändern würde. Ist aber natürlich ein Spaßbuch
 
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Fun Fact zu Anzahl möglicher Kombinationen, allein ein Takt mit maximal 16tel aufgelöst bietet für ein einzelnes Drum Element immerhin 2 hoch 16 Möglichkeiten. Mit 2 Elementen schon 32 Bit, also sehr sehr viele Dynamik noch nicht mal eingerechnet.

KLF haben im Manual erwähnt, dass man Rhythmen klauen kann wie man will. Die haben das auf die Dominanz der weißen Juristerei bzw. historischen Unwichtigkeit von Rhythmen in der weißen Welt geschoben und gemeint, als talentierter Anwalt könnte man "make history" wenn man das ändern würde. Ist aber natürlich ein Spaßbuch

Für mich ist das eher ein sehr spaßig geschriebenes, aber im Herzen ernstes Buch. Und sie haben Recht: Der reine Beat ist ein so „junges“ Phänomen der klassisch europäisch geprägten populären Musik, dass es ohne Relevanz im sehr starren System der Schöpfungshöhe von Amts wegen ist. Und inzwischen ist das Kind eh in alle Brunnen gefallen.
 
Wenn ich mit der Tabla Tarang einen wiederkehrenden Beat spiele und kombiniere in diesen Beat eine leichte Melodie, dann könnte ich mir das vorstellen.


Oder noch ein abgefahrener Gedanke: Auf einer MPC einen Groove spielen und in Echtzeit pitchen. Was meint ihr?
 
soweit ich weiss kann 'ne snare nur auf eine note/tonhöhe gespannt werden aber wenn denn die anschläge 'ne melodie ergeben ok, denn ist das wohl auch schon urheberrechtlich schützbar.
Das ist wohl richtig. Aber warum sollte nur die tonale Abfolge von Noten schützbar sein und kein spezieller Rhythmus?
 
Ich glaube sich darüber Gedanken zu machen fordert mehr Energie als ein Album zu Produzieren. Also ich bin da raus :cool:
Hab jetzt'n RX5 und klopp drauf rum nur nach Gefühl, ohne dabei zu denken(klar editiere ich sounds ein wenig und programmiere beats). Das rockt vieleicht kann ich sagen...die Pads sind ja so geil.
Ich glaube daß die besten Beats ausm Bauch kommen, ohne jegliche Theorie sich über Beats schützen Gedanken zu mach, aus meiner Sicht unnötige Zeitverschwendung.
 
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Man kann auch nur eine Snaredrum nach Noten spielen.
Rhythmen können genau so gleichwertige Kompositionen wie Melodien sein, das macht absolut keinen Unterschied.

is ja auch wieder richtig aber wenn sozusagen grund rhythmen geschützt werden müssen wir denn bald alle tantiemen dafür zahlen nur weil wir den benutzen selbst wenn nur 'n stumpfe 4/4 bassdrum durchläuft ?

das wäre ja richtig übel...
 
is ja auch wieder richtig aber wenn sozusagen grund rhythmen geschützt werden müssen wir denn bald alle tantiemen dafür zahlen nur weil wir den benutzen selbst wenn nur 'n stumpfe 4/4 bassdrum durchläuft ?

das wäre ja richtig übel...
Es gab immer schon ganz neue und besondere Rhythmen, ich werfe als Beispiel mal den Amen Break in die Runde.
Der wäre doch vielleicht schützenswert gewesen.
 
Die Grenze ist sicher nicht einfach zu ziehen, aber das gilt ja für Melodien im Prinzip auch.
Schöpfungshöhe ist da das Stichwort. Die wird kaum jemand den vielen ohnehin verbreiteten Grundrhythmen zuerkennen.
Gerade auch, weil so viele Rhythmen in traditioneller Musik verwurzelt sind. Grundlegend spricht nichts dagegen,
dass die schöpferische Leistung, die einen Rhytmus hervorbringt, ebenso schützenswert ist wie bei Melodien.
Meine Vermutung ist aber, dass die Beurteilung der Schöpfungshöhe schwerer fallen würde.
Also auch in der Hinsicht, dass ein Rhythmus so weit weg vom 0815 sein müsste um patentierbar zu sein,
dass er eigentlich als kommerzieller massentauglicher Rhythmus gar nicht mehr taugen würde
und die Problematik damit gar nicht so relevant wäre.
Das ist bei Melodien noch etwas anders.
Also bei einer Melodie kann auch ein Gassenhauer ein einmaliger Geniestreich sein, während ein Rhythmus für denselben Gassenhauer das gar nicht braucht, um den Job zu tun, bzw. das in vielen Fällen eher kontraproduktiv wäre.
 
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Es gab immer schon ganz neue und besondere Rhythmen, ich werfe als Beispiel mal den Amen Break in die Runde.
Der wäre doch vielleicht schützenswert gewesen.

Da macht aber auch eher der Sound die Musik, wie die Schläge gesetzt sind ist ja nicht sooo komliziert, kann es ja wie gesagt auch gar nicht sein, weil man halt nur in einem 16 oder 32 Raster Schläge setzen kann. Klar, es gibt noch Anschlagstärke und verschiedene Sounds aber im Grunde ist vom Rhythmus her schon alles dargewesen, die Auswahl ist ja wie gesagt nicht sehr groß, wie man die Schläge setzen kann.
 
... wie die Schläge gesetzt sind ist ja nicht sooo komliziert, kann es ja wie gesagt auch gar nicht sein, weil man halt nur in einem 16 oder 32 Raster Schläge setzen kann. Klar, es gibt noch Anschlagstärke und verschiedene Sounds aber im Grunde ist vom Rhythmus her schon alles dargewesen, die Auswahl ist ja wie gesagt nicht sehr groß, wie man die Schläge setzen kann.

gibt noch ganz andere möglichkeiten , wäre ja schlimm wenn 16, 32 alles wäre...
 
Es gab immer schon ganz neue und besondere Rhythmen, ich werfe als Beispiel mal den Amen Break in die Runde.
Der wäre doch vielleicht schützenswert gewesen.

ja da kommt immer wieder was neues auf...

der amen break bzw. breakbeat gabs ja auch schon länger und lebte ja später im doppeltempo noch ganz neu auf.

die idee rhythmen zu schützen ist ansich einfach 'ne gaaanz schlechte idee finde ich.

es ist nur ok für ein kompletten song oder track in dem sinne als gesamtkunstwerk.
denn
wäre es so könnte nur musiker die kohle haben mit einem bestimmten rhythmus arbeiten um die anfallenden tantiemen zahlen zu können...
das passt natürlich hevorragend zum vorherrschenden kapitalismus !
so wäre dann sowas eine profit angelegenheit und beschränkt künstlerische fähigkeiten und entwicklungen der sozialen unterschichten die das sogar wie soll ich sagen auch erfunden hatte und bevorzugt damit , wie so oft in der gesellschaft die elite, bzw. musik elite.

is es wirklich das was wir wollen ?

ich bin froh das es in der musik wenigstens noch freiheiten gibt auch wenn diese nicht jeder nutzt...

open your mind
 


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