Modular polyphon

Hallo zusammen,

derzeit beschäftige ich mich wieder intensiver mit dem Thema Polyphonie in modularen Systemen. Das war einmal ein absolutes "no-go" aufgrund des erforderlichen Aufwands: Wenn man nicht jede Stimme mühsam per Hand angleichen wollte, waren unzählige VCAs zur gleichzeitigen Steuerung z.B. der Filterfrequenz, von ADSR-Parametern (so man denn überhaupt spannungsgesteuerte ADSRs hatte) usw. erforderlich. Vom Midi2CV-Interface mal ganz zu schweigen (da gab es lange nur das mittlerweile eingestellte Kenton Pro-2000 mit ganzen 2 vollwertigen Stimmen).

Heute gibt es zumindest das vierstimmige Vermona-Midi-Interface, das ebenfalls vierstimmige Doepfer A-190-5 und die vierstimmigen CV-Ausgänge beim Arturia Keystep Pro. Dazu noch eine Reihe neuerer Module von Doepfer wie einen polyphon ausgelegten (analogen) VCA A-132-8, VCO A-111-4, VCF A-105-4 und VC ADSR A-141-4. Viele weitere Module sind praktischerweise auch schon vierfach ausgelegt, ich finde LFOs, Matrix-Mixer, vierfache VC-Mixer usw. Damit lässt sich schon einiges anstellen, was Spaß macht (ok, mir zumindest).

Gibt es hier noch weitere poly-Modular-Verrückte? Für mich persönlich geht da gerade ein (sehr) lang gehegter Wunsch in Erfüllung, ich sehe aber noch recht wenig Diskussion dazu.

Andreas
 
Allerdings glaube ich, dass viele Nutzer ihr Eurorack mehrstimmig nutzen, aber nicht so, wie einen Polysynth. Mehr wie eine Art Grovebox, also Drums, Bass und was auch immer.
 
Vom Midi2CV-Interface mal ganz zu schweigen (da gab es lange nur das mittlerweile eingestellte Kenton Pro-2000 mit ganzen 2 vollwertigen Stimmen).
Da gab es zB auch das Yarns von Mutable Instruments. Bis zu 4 Stimmen polyphon. Dazu ein Veils Quad VCA. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ein Poly-Modular Spezialist zu sein. Aber zumindest habe ich ein paar Experimente damit gemacht. Im Ergebnis aber eher paraphon mit gemeinsamen Filter für alle Stimmen.
 
Da gab es zB auch das Yarns von Mutable Instruments. Bis zu 4 Stimmen polyphon. Dazu ein Veils Quad VCA. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ein Poly-Modular Spezialist zu sein. Aber zumindest habe ich ein paar Experimente damit gemacht. Im Ergebnis aber eher paraphon mit gemeinsamen Filter für alle Stimmen.
Ah, danke für den Hinweis! Mutable ist ja leider Geschichte, aber die haben schon tolle Module gebaut.

Beim Filter spiele ich mich gerade mit dem A-105-4, den ich klanglich sehr schön finde (hab auch schon lange das ursprüngliche "monophone" A-105). Ich habe mir auch ein Bündel Arduino-Kabel zugelegt, um die Basis-Verkabelung der Poly-Module "unter die Haube" zu legen (es gibt Pins für einige Steuerspannungen usw. auf den Platinen vom A-190-5 & Co), man hat dann ja doch einiges an Kabelsalat auf engstem Raum, wenn es polyphon sein soll...
Andreas
 
Das Ziel war weniger ein polyphones Modularsystem. Das geht auch mit dem Buchla.
Vierfache Polyphonie geht ganz wunderbar mit einem Buchla 200e.

Es ist aber auch dafür ausgelegt: Nicht nur, dass ein Modul gleich vier LPGs beinhaltet und ein anderes gleich vier Funktionsgeneratoren, nein, es gibt auch ein internes (auf i2c aufgebautes) digitales Bus-System. Dieses bietet u.a. vier Noten-Busse, pro Bus werden Pitch-CV, Gate und Anschlagsdynamik übertragen (jeweils einstimmig), wobei die vier Busse entweder getrennt als vier monophone Stimmen oder als vierfach polyphones System genutzt werden können. Gespeist werden die Busse per MIDI.

Jeder der bis zu vier Klangstränge muss allerdings separat eingestellt werden, wobei die Speicherbarkeit des 200e diese Fronarbeit etwas erträglicher macht. Und da die grundsätzliche Klangerzeugung des Buchla (also Oszillatoren, LPGs und Funktionsgeneratoren) ja mit vergleichsweise wenigen Parametern auskommt, hält sich der Aufwand dafür in noch handhabbaren Grenzen.

Ein oft übersehener Pluspunkt der Oszillatoren (Verzeihung: Es muss natürlich "Waveform Generators" heißen!) ist die Tatsache, dass jede über einen Noten-Bus empfangene MIDI-Note den Oszillator stets mit der Tonhöhe dieser MIDI-Note erklingen lässt, und zwar unabhängig von der Einstellung des Coarse-Tune-Reglers. Ich habe also keinerlei Stimmungsprobleme.

Ein Beispiel: Ich spiele eine MIDI-Note, diese erklingt mit der dieser MIDI-Note entsprechenden Tonhöhe, so ergibt z.B. MIDI-Note 69 stets den Kammerton a. Wenn ich nun den Coarse-Tune-Regler drehen, so wird die Drehbewegung relativ auf die erklingende Tonhöhe hinzugefügt bzw. abgezogen (je nach Drehrichtung). Es gibt also keinen Tonhöhensprung – und bei der nächsten eintreffenden MIDI-Note wird die (v)erdrehte Tonhöhe wieder zurückgesetzt. Ich kann also einen Akkord spielen, während dieser erklingt, diesen zu einem atonalen Cluster verdrehen – und einfach durch Spielen eines weiteren Akkordes erklingt alles wieder perfekt gestimmt.
 
Ich arbeite auch mit den von Dir genannten Doepfer-Modulen, die teilweise intern und teilweise extern verkabelt sind. Dieser polyphone Teil meines Systems sieht wie folgt aus:

30A161AF-35FF-44CE-A707-632DE52BFA91.jpeg

Allerdings glaube ich, dass viele Nutzer ihr Eurorack mehrstimmig nutzen, aber nicht so, wie einen Polysynth. Mehr wie eine Art Grovebox, also Drums, Bass und was auch immer.
Das mache ich darüber hinaus auch. Mein System ist gedanklich in verschiedene Stimmen organisiert, von denen die oben abgebildete dann die vierstimmig polyphone „Harmonie-Stimme“ ist.
….

Für das SynMag habe ich übrigens zu den polyphonen Doepfer Modulen ein paar Artikel geschrieben und es gibt auch ein Video von mir dazu:



Ein Tipp noch: Wenn man nur einen A-111-4 einsetzt, sollte man m. E. über vier Sub-OSCs nachdenken. Leider konnte ich Dieter Doepfer nicht davon überzeugen, einen vierfachen Sub-OSC als Modul anzubieten, weil er meinte, ich sei bisher der Einzige, der danach gefragt habe, aber vier A-115 würden es (bei etwas Platzverlust) natürlich auch tun.

Übrigens gibt es ein sogar sechsstimmig-polyphones MIDI-CV-Interface auch von Analogue Systems. Möglicherweise ist das über Schneiders Laden auch noch erhältlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Tipp noch: Wenn man nur einen A-111-4 einsetzt, sollte man m. E. über vier Sub-OSCs nachdenken. Leider konnte ich Dieter Doepfer nicht davon überzeugen, einen vierfachen Sub-OSC als Modul anzubieten, weil er meinte, ich sei bisher der Einzige, der danach gefragt habe, aber vier A-115 würden es (bei etwas Platzverlust) natürlich auch tun.
Mittlerweile sind wir schon 2, die gerne einen polyphonen Sub-OSC hätten :)
Mein Traum wäre ja ein polyphoner Trautonium-Suboszillator wie der A-113. Der bräuchte gar nicht die aufwändigen Speichermöglichkeiten vom A-113, aber einen gemeinsamen Regler/CV-Eingang für den Teiler. Ansonsten plane ich statt einem zweiten A-111-4 vier A-111-3: die sind klein und flexibel und die gemeinsame Steuerung (gemeinsame Oktavumschaltung usw.) übernimmt dann ein A-185-2.
Andreas
 
die gemeinsame Steuerung (gemeinsame Oktavumschaltung usw.) übernimmt dann ein A-185-2.
Da musst Du noch etwas löten. Für vier Stimmen hat der A-185-2 nur 3 positive Ausgänge und einen invertierten. Oder halt noch ein aktives multiple hintendran, aber da wird es schon wieder umständlich
 
Mir ist nicht ganz klar, wie dieser Oktav-Umschaltungsaufbau mit dem A-185-2 und vier A-111-3 funktionieren soll, aber generell finde ich die Idee mit den vier A-111-3 gut. Wird allerdings ein bisschen teurer insgesamt als einfach ein zweites A-111-4 zu verbauen. Und der Klang müsste eigentlich identisch sein.
 
Sehr schön – eine Frage aus reiner Neugier: Warum ist der rechte A-141-4 offenbar nicht intern mit dem A-132-8 verkabelt, während der linke A-141-4 ja intern mit dem A-105-4 verkabelt zu sein scheint?
Weil man beim A-132-8 sehr schlecht an den entsprechenden internen Stecker kommt und dazu das Modul auseinanderbauen müsste. Das habe ich mir dann erspart. Werde ich vielleicht irgendwann mal nachholen.
 
Wenn ich mein Modular mehrstimmig benutze, dann in der Regel nur paraphon, das genügt mir klanglich meistens, sind dann eh eher einfache Akkorde, da brauche ich nicht unbedingt die volle Polyphonie…
Mit Einzelmodulen wäre mir der Aufwand auch zu groß.
VCOs gibt es ja mittlerweile einige, die mehrstimmig angesteuert werden können habe auch einige im Case, aber Filter habe ich höchsten dual, garnicht genug VCAs für viele Stimmen usw.…
Die Doepfer Module sind ganz interessant, weil man damit ja recht schnell ans Ziel kommt, persönlich brauche ich das aber zu selten.

Das Endorphines Shuttle Control ist übrigens auch polyphon, wenn ich mich recht erinnere….
 


Geiler gehts imho zur Zeit kaum.

Das Modul hab ich auch und mag es extrem gern (gespielt und gelayert mit dem Reface CS ist das besonders klasse, weil man die Sounds aus dem Modul per Velocity bei Bedarf dazuholen kann).
Aber das ist ja eigentlich kaum wirklich "modular" zu nennen - es ist im Grunde nur ein Synthesizer ohne Gehäuse, der durch seine Bauform prima als Ergänzung ins Eurorack passt.
Richtig modular würde er mit einem Ergänzungs-Panel, bei dem jede einzelne Stimme modulierbar und an jeder Stelle des Stimmen-Pfades abgreifbar wäre. Das wäre aber wohl ein halber Quadratmeter Patchbay, und es müsste ja auch softwaremäßig umgesetzt werden.

Schöne Grüße
Bert
 
Weil man beim A-132-8 sehr schlecht an den entsprechenden internen Stecker kommt und dazu das Modul auseinanderbauen müsste.
Mit diesem Zwang zum Zerlegen hätte ich nicht bei einem Modul gerechnet, das unter anderem für eben diese interne Verkabelung entwickelt worden ist.
 
Mir ist nicht ganz klar, wie dieser Oktav-Umschaltungsaufbau mit dem A-185-2 und vier A-111-3 funktionieren soll, aber generell finde ich die Idee mit den vier A-111-3 gut. Wird allerdings ein bisschen teurer insgesamt als einfach ein zweites A-111-4 zu verbauen. Und der Klang müsste eigentlich identisch sein.
Ah sorry, hab mich offensichtlich unklar ausgedrückt: Der A-185-2 soll nur die GEMEINSAME Steuerung der vier A-111-3 übernehmen, d.h. bei allen VCOs gleichzeitig die Oktave umschalten oder auf allen vier gleichzeitig eine Modulation. Also das, was beim A-111-4 die Master-Sektion macht. Das geht sogar ohne Verkabelung, weil die A-111-3 auf den CV-Bus zugreifen können.
Die individuelle Steuerung geht dann über Patchkabel vom A-190-5 in die jeweiligen "1V"-Eingänge der VCOs.
der Vorteil der A-111-3 für mich ist, dass ich gleichzeitig (bzw. ohne Ausbau des Moduls und Umstecken von Jumpern) Lin FM und PWM nutzen kann. Das brauche ich aber nicht bei beiden VCOs pro Stimme, so dass die Kombination für mich ganz praktisch ist.
Andreas
 
Hier noch ein kurzes sinnloses Gedudels. (Modulierte) Puls-Ausgänge vom A-111-4 in den A-105-4 und den A-132-8. Nur der VCA wird vom A-141-4 VCADSR gesteuert, das Filter von vier LFOs aus dem A-143-1. Etwas Hall und Echo aus der DAW.



Andreas
 
Ah sorry, hab mich offensichtlich unklar ausgedrückt: Der A-185-2 soll nur die GEMEINSAME Steuerung der vier A-111-3 übernehmen, d.h. bei allen VCOs gleichzeitig die Oktave umschalten oder auf allen vier gleichzeitig eine Modulation. Also das, was beim A-111-4 die Master-Sektion macht. Das geht sogar ohne Verkabelung, weil die A-111-3 auf den CV-Bus zugreifen können.
Ah, an den CV-Bus hatte ich nicht gedacht. Aber von welchem Modul bekommst Du denn die präzisen 1V-Schritte zur Oktavumschaltung her?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit diesem Zwang zum Zerlegen hätte ich nicht bei einem Modul gerechnet, das unter anderem für eben diese interne Verkabelung entwickelt worden ist.
Die Möglichkeit der internen Verkabelung wurde erst ab dem zweiten Batch nachträglich hinzugefügt. Und da hier mehrere Anschlüsse zu integrieren waren (viermal Audio und achtmal CV) kam es wohl nicht anders hin. Vielleicht gibt es auch Menschen, die geschickter sind als ich oder besseres Werkzeug haben, aber Dieter meinte auch, es sei besser, das Modul für den Anschluss der CV-Verbindungen auseinander zu schrauben. Die Audio-Verbindung zum Filter konnte ich ohne diesen Aufwand bewerkstelligen. Schon das war ein wenig fummelig.

Wenn man eine entsprechende Modul-Kombination bei Doepfer direkt kauft, bietet Doepfer übrigens auch die Vor-Verkabelung an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, an den CV-Bus hatte ich nicht gedacht. Aber von welchem Modul bekommst Du denn die präzisen 1V-Schritte zur Oktavumschaltung her?
Wenn man die Eingänge nicht nutzt, hat das A-185-2 4 ziemlich genaue -1V / 0V / +1V Schalter, die sich auch kombinieren lassen. Die resultierende Summenspannung ist mit dem CV-Bus verbunden.
Man könnte zusätzlich auch das A-173-1/2 mit einem der Eingänge vom A-185-2 verbinden, um z.B. alle VCOs um eine Quinte, Terz usw. zu transponieren.
 
Wenn man die Eingänge nicht nutzt, hat das A-185-2 4 ziemlich genaue -1V / 0V / +1V Schalter, die sich auch kombinieren lassen.
Ha! Wieder was gelernt. Dieses Feature habe ich glatt übersehen und noch nie ausprobiert. Könnte nützlich sein, denn ich steuere meine beiden "Melodie-Stränge" jeweils mit einem A-185-2 an. Danke für den Tipp! Ich sollte auf Deiner Webseite noch gründlicher nachlesen als bisher schon! ;-) ...

Man könnte zusätzlich auch das A-173-1/2 mit einem der Eingänge vom A-185-2 verbinden, um z.B. alle VCOs um eine Quinte, Terz usw. zu transponieren.
Ja, natürlich! Da fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren (oder wie war das?) ... A-173-1 und -2 sind ohnehin eine absolut geniale Modul-Kombination. Im Zweifelsfall kann man richtig drauf spielen - aber es gibt so viele andere mögliche Anwendungen. Die Kombination gehört deswegen zu meinen absoluten Lieblings-Modulen.
Das bedeutet auch, dass Du bei einem polyphonen Aufbau mit 2 VCOs pro Stimme mit dem A-173-1/2 ja dann ständig live den einen VCO gegen den anderen halbtongenau verschieben kannst. Daraus müsste sich auch eine große Spielwiese ergeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, hab jetzt meinen Artikel zum Doepfer A-105-4 fertig, dort sind noch zwei weitere Klangbeispiele (Filter-FM durch die VCOs):
https://a100.ideenhase.de/2022/12/05/a-105-4-quad-poly-ssi-vcf/
Viel Spaß beim Lesen!

Wer sich das Lesen des Artikels nicht antun will, hier die Klangbeispiele direkt:



Bei den für mein Setup geplanten A-111-3 VCOs als Ergänzung zum A-111-4 bin ich dafür wieder etwas ins Grübeln gekommen, weil die kleinen Einzel-VCOs wohl einen deutlich höheren Pegel als die vom A-111-4 haben (10Vpp versus 5Vpp). Andererseits ist so etwas natürlich gerade wieder praktisch, wenn man das Filter sehr "heiß" anfahren will, und ich mit zwei VCO-Gruppen sowieso einen Mixer wischen VCOs und VCF brauche. Ich werde berichten...
Andreas
 
So, hab jetzt meinen Artikel zum Doepfer A-105-4 fertig, dort sind noch zwei weitere Klangbeispiele (Filter-FM durch die VCOs):
https://a100.ideenhase.de/2022/12/05/a-105-4-quad-poly-ssi-vcf/
Viel Spaß beim Lesen!
Vielen Dank, das ist sehr lesenswert. Es gäbe natürlich noch viele andere Möglichkeiten, die man auch noch beschreiben könnte, aber man muss ja auch schauen, den Rahmen nicht zu sprengen.

Für meinen Geschmack hättest Du den außergewöhnlich „edlen“ und saftigen Klang des Filter-Moduls ruhig etwas emotionaler darstellen können. Ich empfinde diesen Klang als das Beste, das ich bzgl. 24 dB/Oct-Filtern jemals gehört habe!

Bei den für mein Setup geplanten A-111-3 VCOs als Ergänzung zum A-111-4 bin ich dafür wieder etwas ins Grübeln gekommen, weil die kleinen Einzel-VCOs wohl einen deutlich höheren Pegel als die vom A-111-4 haben (10Vpp versus 5Vpp). Andererseits ist so etwas natürlich gerade wieder praktisch, wenn man das Filter sehr "heiß" anfahren will, und ich mit zwei VCO-Gruppen sowieso einen Mixer wischen VCOs und VCF brauche. Ich werde berichten...
Andreas
Ich denke nicht, dass der unterschiedliche Pegel (der mir bisher gar nicht in der Praxis aufgefallen ist - ich habe im gesamten System je zwei A-111-2, A-111-3 und A-111-4) so eine Relevanz hat. Wie Du richtig sagst, musst Du ja sowieso Mischer einsetzen, die die einzelnen Signale gegen- und miteinander abschwächen. Wenn man da alles mit vollem Pegel zusammenmischen würde, würde es ohnehin nicht mehr schön klingen. Man kann da sinnvollerweise nicht mal annähernd voll „aufdrehen“ für meinen Geschmack. (Umgekehrt geht das natürlich und wäre noch ein weiterer Punkt, den Du beim Thema „modular vs. fest verdrahtet“ benennen könntest. Man ist in einem solchen System nicht an die Limitierungen bzgl. der Pegel gebunden, die alle fest verdrahteten Polysynths notwendigerweise mitbringen müssen, um überhaupt nutzbar zu sein.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, das ist sehr lesenswert. Es gäbe natürlich noch viele andere Möglichkeiten, die man auch noch beschreiben könnte, aber man muss ja auch schauen, den Rahmen nicht zu sprengen.

Für meinen Geschmack hättest Du den außergewöhnlich „edlen“ und saftigen Klang des Filter-Moduls ruhig etwas emotionaler darstellen können. Ich empfinde diesen Klang als das Beste, das ich bzgl. 24 dB/Oct-Filtern jemals gehört habe!
Ja, das stimmt schon. Ich wollte mit - noch sehr einfachen Patches - ein paar Möglichkeiten aufzeigen, die mit konventionellen Synthesizern eher schwer realisierbar sind, so in Richtung von "Alleinstellungsmerkmalen". Aber vielleicht hänge ich noch etwas dran, ich hab gerade ein nettes einfaches Patch im Unisono-Modus...
Andreas
 
Nachdem ich das Thema Polyphonie im Modulasystem weiterhin faszinierend finde, gibt es einen neuen Artikel auf meiner Seite, diesmal zum polyphonen VCA A-132-8:
https://a100.ideenhase.de/2022/12/18/a-132-8-octal-poly-vca/
Auch bei dem habe ich ein paar Klangbeispiele eingebaut (alle übrigens mit dem A-105-4, der wirklich schön klingt).
Ein Beitrag zum A-111-4 Vierfach-VCO und ein Übersichts-"Kapitel" zu polyphonen Doepfer-Modulen sind in Vorbereitung. (Die Seite ist ja so etwas wie der Nachfolger zu meinem Doepfer-Buch, aber ich habe meine liebe Mühe, mit den vielen Neuerscheinungen halbwegs Schritt zu halten :))

Wer nur an den Klangbeispielen interessiert ist:


Lineare Verstärkung in den VCAs.


Exponentielle Verstärkung in den VCAs.


Anschlagdynamik.

Andreas
 
Sehr ausführlich beschrieben und gut nachvollziehbar. Deine Seite entwickelt sich so langsam zum heimlichen Online-Manual zu den Doepfer-Modulen.

Mit der Zeit Schritt zu halten ist natürlich schwer, das kann ich gut nachvollziehen.
 


Zurück
Oben