Die genannten Methoden laufen natürlich alle in etwa auf dasselbe hinaus: mittels Chorus, Flanger, Phaser usw. unterschiedliche "Kopien" des Mono-Signals für links und rechts zu erzeugen, um es irgendwie "breiter" zu kriegen. Ist auch okay, aber es geht noch einiges mehr bzw. grundsätzlich anderes.
Du kannst z.B. die Position des Monosignals im Raum dynamisch modulieren. Das geht natürlich schon mit einem einfachen LFO, schon interessanter wird's mit einem Envelope -- vor allem aber: warum nicht einfach das Signal selbst bestimmen lassen, wo es im Raum stehen soll? Also dein Signal (ggf. nur bestimmte Frequenzbänder) in einen Envelope-Follower schicken, dessen Output dann wiederum dann die Position des Signal im Raum zwischen links und recht hin- und herschiebt? Das Signal würde dann also, abhängig von seiner Lautstärke, sich beständig im Panorama bewegen. All das kannst du sowohl in Software (da sowieso) als auch mit manchen handelsüblichen Multieffektgeräten machen.
Eine andere schöne Sache ist das sogenannte Panning über den sog. "Haas-Effekt". Dabei geht es darum, dass unser Ohr keineswegs einen Unterschied in der *Lautstärke* zwischen links und rechts braucht, um das Signal zu verorten -- sondern bereits über einen leichten Unterschied in der *Zeit*, in der das Signal unsere beiden Ohren erreicht, eine Einordnung des Signal im Panorama vollzieht. Wenn das Signal z.B. auf dem linken Ohr 2ms früher eintrifft, werden wir es als von-links-kommend wahrnehmen. Das ist dann interessant, wenn du links-rechts-Unterschiede in der Wahrnehmung ermöglichen, dabei aber zu krasse Unterschiede in der Lautstärke zwischen den beiden Kanälen vermeiden willst. Der Haas-Effekt geht sogar soweit, dass das Signal auf der "späteren" Seite auch ein Stück lauter sein kann als auf der "früheren", und die Ortung trotzdem korrekt bleibt.
Damit kann man dann wiederum zu spielen anfangen, indem man z.B. diesen Laufzeitunterschied zwischen links und rechts nicht konstant hält, sondern, auf welchen Wegen auch immer, auf der Zeitachse sich verändern lässt.
Alles natürlich mit der schon erwähnten Warnung: immer mal wieder überlegen, ob's denn mit der Effekthascherei nicht auch irgendwann mal gut ist.