Michael Burman schrieb:
wie kann das sein, dass z.B. das 707er Crash-Becken mit 16 bit, 44,1 kHz gesampelt (= 705 kbps) 108 KiloByte groß ist? Auf 8 bit runter gerechnet wären es immer noch 54 KiloByte, ...
Das stimmt. Aber da die Sample Rate der TR-707 nur 25 kHz beträgt, kommen wir auf 25kHz / 44.1kHz * 54kByte = 31kByte. Und Crash und Ride sind in zwei extra ROMs mit je 32kByte abgespeichert und werden, wie ich oben schon sagte, mit nur 6 Bit D/A-gewandelt.
Michael Burman schrieb:
... und der Frequency Analyser zeigt noch Obertöne bis 22 kHz an.
Ja, das liegt daran, daß es nahezu keine Rekonstruktions-Filter gibt. Also wird nicht nur Spektrum bis knapp unter die Nyquist-Frequenz erzeugt, sondern auch noch darüber, nämlich als Obertöne der nicht weggefilterten Rechteckstufen. Würde sonst auch etwas dumpf klingen mit nur maximal 10-12kHz Bandbreite.
Michael Burman schrieb:
das Crash-Becken könnte auch geschickt geloopt sein und über die Amp-Hüllkurve abfallen... Klingt auch verdächtig gleichmäßig zum Ende hin...
Loopen kennt die TR-707 nicht. Aber wie ich oben schon sagte, Expander.
Michael Burman schrieb:
was da in der Klangerzeugung offenbar für ein Aufwand betrieben wurde, nur weil der Sample-Speicher knapp und teuer war
Naja, eigentlich ja nicht, denn Loopen wäre echter Aufwand gewesen. Es wurde einfach jeder Sound so kurz wie irgend möglich aber dann komplett ins ROM gebrannt. Eigentlich sogar sehr simpel.
Und damit ich nicht auch gefragt werde, woher ich das weiß: Ich hatte seinerzeit die ROMs ausgelötet, ausgelesen, die Sounds u.a. durch Phil Collins Samples ersetzt und neu gebrannt.
microbug schrieb:
Laut Servicemanual wird bei der Wandlung nicht der Originalpegel hergestellt, wohl aber auf PCM-Ebene eine Technik zum verbessern des Ausgangssignals verwendet - sehr nebulöse Aussage.
Jo, das sind die von mir oben schon erwähnten Expander, die sogar mit getrennten Zeitkonstanten für die verschiedenen Instrumente arbeiten.
Leider hat das alles für die Toms nichts gebracht: Weil sie einfach noch länger klingen mußten, hat sich Roland für die Halbierung der Abtastrate entschlossen (12.5kHz und damit maximal 5 bis 6kHz Bandbreite plus artefaktische Obertöne mangels steiler Filter). Und Toms klingen lange aus, also konnten auch die Expander nicht viel tun. Und so rauschen die Dinger eben wie Hulle.
Außerdem finde ich ganz persönlich, daß auch die Grundsounds schon von den schlechtesten Toms weltweit stammen. Wie gut, wenn man noch eine 505 hatte, deren Toms zwar viel kürzer waren, aber deutlich besser klangen.