Summa schrieb:
Ist beim Sunsyn alles gegeben und es kann zusaetzlich zwischen 2 Einstellungen gemorphed werden...
Warum sollte man das abschalten wollen?
Danke für die Beispiele.
Warum man das abschalten wollte ?
Vielleicht, weil man ein "normales" Verhalten, mit gleichem Cutoff in allen Polen wünscht (siehe weiter unten, posting an Fetz).
Eine Frequenzverschiebung der einzelnen Pole stelle ich mir durchaus interessant vor.
Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, daß ein Moog-Ladder - Besitzer oder auch des MOTM440 auf diesen Originalsound verzichten möchte.
Ich möchte es jedenfalls nicht.
Was nicht heißt, daß mir andere Möglichkeiten nicht auch gefallen, z.B. die meines Pole-Mixers zum MOTM440.
Fetz schrieb:
Ein Tiefpaß 2. Ordnung hat zwei Pole, die mit Frequenz und Resonanz verstellt werden können. Mehr Parameter gibts nicht[1]. Insofern sind Filterkombis aus zwei 12db-Filtern komplett einstellbar. Man muß nur Resonanz und Eckfrequenz beider 12db-Teilfilter unabhängig voneinander bewegen.
Richtig, war mir klar. Weshalb ich ja auch gepostet hatte
"Von der Möglichkeit, z.B. zwei 12dB Filter hintereinander zu schalten, mal abgesehen"
weil mich eben Beispiele von Synths interessierten, die die einzelnen Pole innerhalb
eines Filters verschieben.
Fetz schrieb:
Ein Filter 4. Ordnung hat seine Pole generell weder alle auf der gleichen Frequenz noch liegt einer der Pole auf der Filtereckfrequenz.
Theorie und Praxis.
Hier mal drei Beispiele:
1 -
J.Haibles SSM Clone
Eine Grundschaltung, ein Entwurf, der im späteren MOTM440 endete.
Den MOTM-Schaltplan findest Du nicht im Netz, aber ich habe ihn hier vor meiner Nase und was das folgende betrifft, stimmen sie überein.
Alle 4 Pole besitzen identische Bauteile, von den frequenzbestimmenden Kondensatoren, von den Transistoren und Widerständen.
Alle 4 Pole werden von ein und demselben Steuerstrom gesteuert.
Frage: wodurch soll sich also hier (und in den nachfolgenden Beispielen) die Grenzfrequenz der einzelnen Pole unterscheiden ?
Frage: Warum sollten (und haben) die frequenzbestimmenden Kondensatoren sehr niedrige Toleranzen oder sollten (auf Gleichheit) ausgemessen werden?
Meineserachtens haben alle Pole die gleiche Grenzfrequenz.
(Vielleicht klingt das MOTM ja
genau deshalb so geil und ist so beliebt.

)
2 -
ARP 4072 Clone von I. Yousson
Auch hier wieder das gleiche - alle Bauteile in den Polen sind identisch, ein Steuerstrom, der alle vier füttert.
Und als letztens noch ein etwas simplerer Vertreter der OTA-Filter :
3 -
Das 4pol OTA Filter von Ray Wilson
Fetz schrieb:
P.S. in einem Analgosynth werden die Pole prinzipbedingt einzeln frequenzgesteuert, in der typischen OTA-Schaltung sitzt dazu pro Pol ein OTA. Da braucht man nur die Steuerströme etwas variieren.
Ich ging in meiner Annahme, daß der komplette Expokonverter dafür quadrupelt werden muss, davon aus, daß das Steuerstromverhalten für die OTAs alles andere als dem Verhalten der Potis
vor dem Expokonverter entspricht.
(das zeigen jedenfalls meine Experimente mit OTAs in VCAs z.B.
Auf einen Versuch käme es an.
Ob sich mit einem simplen Poti, welches in die Steuerleitungen geklemmt wird, das in der Hinsicht zufriedenstellend realisieren läßt, so daß auch das 1V/Okt-Tracking nicht beeinflußt wird, wage ich mal vorsichtig zu bezweifeln.
Wie sich das in einer
Ladder - Schaltung, in der keine "Pole" sind, welche parallel mit dem gleichen Steuerstrom versorgt werden, realisieren ließe, kann ich mir (leider) gar nicht vorstellen.