Das liegt sicher an der Vielfalt. Es gibt sehr viel und sich abzuheben ist schwerer, dazu ist es eben heute auch einfach machbar, was in den 80ern nur sehr wenige machen könnten und mit rel. bescheidenen Mitteln.
Ja, es ist sicher eindeutig, dass ein Video lieber geschaut wird und viele eben Auge und Ohr bedienen. Grade Elektro-Musik wurde schon früh audiovisuell unterstützt, da es meist ja nicht sooo viel zu sehen gibt, was ich auch an meinen eigenen Livemitschnitten durchaus bemerke.
Es kommt daher auch darauf an, was man erreichen möchte. Eine Konzentration - Leute - setzt euch ins Dunkle a la Stockhausen und hört es an oder gar nicht? Das wäre gut, aber nur wenige hören mehr als vorn und in der Mitte ein paar Sekunden, um zu entscheiden ob das gut ist. Soundcloud wist mit Sicherheit nicht die Bedeutung Youtubes erreichen können deshalb, sei auch noch so grandiose Musik da zu finden.
Vermutlich will das verwöhnte Post-MTV-Internetwesen eben auch ausgereizt werden und zu MTV Zeiten beschwerten sich die Älteren über die schnellen Schnitte in Musikvideos. Es ist dennoch so - Es gibt echt tolle ästhetisch gemachte Videos, die die Musik ergänzen. Man MUSS das nicht tun, aber man spricht sicher mehr Leute an. Es geht dabei aber auch um eins - die Aufmerksamkeit pro Stück. Egal was, es ist für viele nur ein kurze Moment, dem sie ggf. da bereit sind zu investieren, siehe den langen endlosen Datenstream in Social Web Portalen.
Das ist sicher nicht "normal" in dem Sinne, aber das ist vermutlich auch mehr dahinter.
Rein künstlerisch finde ich gut gemachte Videos zu passender Musik schon als Erweiterung, so wie bei manchen Sachen schon das Cover sein kann. Klar, man könnte das dann steigern - 3D, Surround / Mehrkanalton und so. Vielleicht noch 1-2 Sinne mehr?
Geruch wäre sicher ungeeignet, aber Tastsinn vielleicht noch für bestimmte Zwecke oder für Spiele oder so.
Ja, wir sind schon arme Schweine, wir Musikmacher™. Wir haben mit mp3, Russenserver und dem Untergang der Tonträger eigentlich nicht so viel zu grinsen, aber wenn man ehrlich ist, lag das auch daran, dass sich halt nicht jeder sowas leisten kann. Jetzt gibt es ggf. sogar noch mehr Leute, die die Musik, die sie lieben auch selbst machen wollen und es ist nicht mehr so besonders, weil das macht jeder und man kann halt nicht mehr so viel damit erreichen, weil die Exklusivität von "elektronischer Musik" mehr fehlt.
Das entwertet gute Musik nicht wirklich, aber sie ordnet sich offenbar schon neu ein.
Ich bleib allerdings dabei, dass ich Musik wirklich sehr lieb habe, kann man halt nichts machen.