Behringer System 55

Man hat dann mit dem B-“Clone” einen großen und immer noch relativ teuren Berg Elektronikschrott,

Und genau solch polarisierende Sätze, sind einfach nur noch nervig.
Ich habe auch so Einiges von Behringer im Heimstudio.
Bis jetzt läuft auch der uralte Kram noch einwandfrei.

Mal abgesehen davon, finde ich den 55er Clone optisch und funktionell echt gelungen.
Ich bin auch kein Freund von bunt zusammengewürfelten Modularsystemen.
Wenn ich mir was Modulares zulegen würde, dann so ein schickes 55er B-System.
 
@VEB Synthesewerk, du solltest den Post von @hannes bieger bitte noch einmal in Gänze und in Ruhe lesen. Denn er hinterfragt ja gerade nicht Behringer im Allgemeinen, sondern die Sinnhaftigkeit eines 1:1 55er-Clones im Speziellen.
Daher polarisiert der Satz m.E. auch nicht, wenn man ihn vollständig zitiert:

Man hat dann mit dem B-“Clone” einen großen und immer noch relativ teuren Berg Elektronikschrott, von dem mit dieser Konfiguration ein Großteil der Module brachliegen wird.

Solange wir alle hier unsere Instrumente / Module / sonstiges Gear nicht regelmäßig nutzen, sind sie überspitzt gesagt genau das: "Elektroschrott" - völlig egal, welcher Name da drauf steht (Reminder an mich selbst: endlich mal Fotos machen und in die Kleinanzeigen einstellen... :floet:).

Deine optischen Vorlieben bei Modularsystemen teile ich übrigens - weshalb ich mir wenn auch diverse COTK-/Moon-/Erica-/...-Module kaufen würde, aber sicherlich kein 55er-System in der originalen Zusammenstellung.
Wenn das für dich aber so passt, alle deine Wünsche vollumfänglich erfüllt und du auch alle Module nutzt (denn darum ging es Hannes): viel Spaß damit!

Sorry für das OT - aber ich find's schade, wenn eine vermeintliche Frontenbildung kritisiert wird, wo gar keine aufgebaut werden.
 
[...] Ich finde generell, dass ein System 55 Clone nicht so wahnsinnig viel Sinn macht mit dieser Modulauswahl. [...]

Das hat das originale System 55 auch nicht, und dennoch haben Moog es gebaut und Leute gekauft -- und Platten damit gemacht.

Die Frage, die sich mir eher stellt, ist, ob ein fünfstelliger Preis für den funktionalen Umfang, den ein Moog Model 10 bietet, gerechtfertigt ist oder maßlos überzogen und nur durch die Tatsache zu rechtfertigen ist, daß Moog draufsteht (ein mir ebenfalls unsympathischer Hersteller).

Das ist aber nicht die Frage, die es hier zu erörtern gilt.

Stephen
 
Das hat das originale System 55 auch nicht, und dennoch haben Moog es gebaut und Leute gekauft -- und Platten damit gemacht.

Die Frage, die sich mir eher stellt, ist, ob ein fünfstelliger Preis für den funktionalen Umfang, den ein Moog Model 10 bietet, gerechtfertigt ist oder maßlos überzogen und nur durch die Tatsache zu rechtfertigen ist, daß Moog draufsteht (ein mir ebenfalls unsympathischer Hersteller).

Das ist aber nicht die Frage, die es hier zu erörtern gilt.

Stephen
Ja, aber als das originale System 55 designt wurde gab es spannungsgesteuerte Synths in dieser Form gerade mal ein halbes Jahrzehnt. Jetzt sind wir ein gutes halbes Jahrhundert weiter… versteh mich nicht falsch, ich kann es im Prinzip gut verstehen warum man sowas haben will. Ich hab ein Moog System 35 mit Sequencern und ein Model 10. Aber die Modulzusammenstellung vom 55 ist aus heutiger Sicht extrem seltsam. 10 Oszillatoren und ein Lowpassfilter braucht man in der Kombination nun wirklich extrem selten… zum Preis von aktuellen Moogs hab ich im Model 10 thread gerade was geschrieben.
 
Ja, aber als das originale System 55 designt wurde gab es spannungsgesteuerte Synths in dieser Form gerade mal ein halbes Jahrzehnt. Jetzt sind wir ein gutes halbes Jahrhundert weiter… versteh mich nicht falsch, ich kann es im Prinzip gut verstehen warum man sowas haben will. Ich hab ein Moog System 35 mit Sequencern und ein Model 10. Aber die Modulzusammenstellung vom 55 ist aus heutiger Sicht extrem seltsam. 10 Oszillatoren und ein Lowpassfilter braucht man in der Kombination nun wirklich extrem selten… zum Preis von aktuellen Moogs hab ich im Model 10 thread gerade was geschrieben.

Es steht jedem frei, das System so zu konfigurieren wie ihm der Sinn steht -- bei den meisten Eurorack-Systemen will mir Sinn und Zweck nicht einleuchten, aber wenn es die Menschen glücklich macht...

Ich kaufe mir weder das eine, noch das andere, noch das andere System.

Stephen
 
Ja stimmt, hatte ich mir falsch gemerkt. Trotzdem nur ein Lowpass…

Ja, und keine Abschwächer und Input Mixer in den Modulen integriert. Und Switch Trigger statt Voltage Trigger, die zu allem Übel auch noch an komischen Cinch-Jones-Buchsen hängen. Und keine quantisierten Steuerspannungen für den Sequencer, und am Sequencer immer nur eine Richtung: Vorwärts. Und keine Trigger Busses an den einzelnen Sequenzerschritten, und blödsinnige Routingschalter für Trigger und VC. Und nie genügend Multiples.

Hat aber offenbar niemanden gestört bzw. stört niemanden. Wenn's die Leute glücklich macht...

Stephen
 
Ja, und keine Abschwächer und Input Mixer in den Modulen integriert. Und Switch Trigger statt Voltage Trigger, die zu allem Übel auch noch an komischen Cinch-Jones-Buchsen hängen. Und keine quantisierten Steuerspannungen für den Sequencer, und am Sequencer immer nur eine Richtung: Vorwärts. Und keine Trigger Busses an den einzelnen Sequenzerschritten, und blödsinnige Routingschalter für Trigger und VC. Und nie genügend Multiples.

Hat aber offenbar niemanden gestört bzw. stört niemanden. Wenn's die Leute glücklich macht...

Stephen
Du, ich kann den Appeal dieser Technik voll verstehen! :)

Wie gesagt, ich hab selbst ein System 35 und ein Model 10. Ich finde trotzdem, dass das 55 von der Modulzusammenstellung her das am wenigsten interessante Moog-System ist.
 
Du, ich kann den Appeal dieser Technik voll verstehen! :)

Wie gesagt, ich hab selbst ein System 35 und ein Model 10. Ich finde trotzdem, dass das 55 von der Modulzusammenstellung her das am wenigsten interessante Moog-System ist.
Verglichen mit dem 15er hat das 35er kein sonderlich attraktives Preis-Leistungsverhältnis gehabt: Das 35er kostete 23k Euro, dafür gab es zwei Model 15 – und es blieben noch 3.000 Euro über.

Ja, selbst mit zwei Modell 15 hat man immer noch nicht das spannungssteuerbare Hochpaßfilter des 35er (aber man kann sich über ein Tiefpaßfilter, einen Inverter und einen Mischer etwas ähnliches zusammenschustern),
beim 35er gibt es drei Mischer statt zwei,
und seine beleuchteten Schiebeschalter ersparen die gängigsten Patchverbindungen.

Doch dafür bieten die zwei 15er
2x große 921-Oszillatoren statt nur einem,
2x 907 Filterbänke statt nur einer,
4x VCAs samt ebensovielen Hüllkurven statt nur 3.

Wenn Dir das 55er schon aufgrund der von Dir als Missverhältnis wahrgenommenen Anzahl von VCOs zu VCFs suspekt ist, wie stehst Du dann zu einem IIIp?

P.S. Mir reicht (m)ein 15er.
 
System 55 hat doch nur sieben vcos, wenn‘s mir recht ist.
Ja stimmt, hatte ich mir falsch gemerkt. Trotzdem nur ein Lowpass…
Ich glaube, dass dieser Oszillatorenüberschuss ("Oszillatorenüberschuss, frag nach Oszillatorenüberschuss!") historisch begründet ist, immerhin konnte man sich damit an einer primitiven additiven Synthese versuchen. Diese mag zwar aus heutiger Sicht überaus krude erscheinen, aber so konnte man dieses Verfahren zumindest erkunden, ohne übermäßiges Bandrauschen und Verzerrungen durch eine Unzahl von Ping-Pong-Aufnahmegenerationen in Kauf nehmen zu müssen, wie es ansonsten in den 50ern und 60ern in den Studios für elektronische Musik üblich war – vom erheblichen Zeitaufwand, den die Erzeugung additiver Spektren per Tonband mit sich brachte, schweigen wir besser.

Tomita hat übrigens – so meine ich mich zu erinnern – etliche Glockenklänge seines Debussy-Debut-Albums "Snowflakes are dancing" von 1974 über additive Synthese auf seinem IIIp erzeugt.

Passt ja auch ganz gut: Jeweils drei Oszillatoren in einen von drei Mischern, diese wiederum in drei VCAs, die von ebenso vielen Hüllkurven gesteuert werden. Damit kann man schon dynamischen Spektrumspaß haben, und zwar ganz ohne Filter.

Und dann gibt es noch Klänge, die überhaupt keines Tiefpaßfilters bedürfen: Flötenähnliche zum Bleistift (ach, ich habe ewig gewartet, diesen Scheißschulwitz zu bringen!). Die überaus bemitleidenswerte Klangqualität dieses hingeklatschten Beispiels wird die Idee hoffentlich dennoch erkennen lassen: Drei Oszillatoren und der Tiefpaß für den Bass, drei Mal Sinus ohne Tiefpaß für die Flöte, dank des 911A Dual Trigger Delay ein verzögertes Vibrato, gedudelt auf dem 55er eines Freundes.
Anhang anzeigen 55er gedudels.mp3

Hier ein weiteres Beispiel dafür, dass ein Tiefpaßfilter keinesfalls immer notwendig ist: Zuerst drei Oszillatoren durch die Festfilterbank, dann weitere drei durch Hoch- und Tiefpaßfilter, schließlich die letzten drei durch den Federhall – alles auf einmal aus einem IIIp, der mir mal für einige Zeit zur Verfügung stand. Die metallische Sequenz ist ein Overdub mit einem IIIp und dem Sequencer.


https://soundcloud.com/wolfgangschaltung/insectoid-machinery
 
Verglichen mit dem 15er hat das 35er kein sonderlich attraktives Preis-Leistungsverhältnis gehabt: Das 35er kostete 23k Euro, dafür gab es zwei Model 15 – und es blieben noch 3.000 Euro über.

Ja, selbst mit zwei Modell 15 hat man immer noch nicht das spannungssteuerbare Hochpaßfilter des 35er (aber man kann sich über ein Tiefpaßfilter, einen Inverter und einen Mischer etwas ähnliches zusammenschustern),
beim 35er gibt es drei Mischer statt zwei,
und seine beleuchteten Schiebeschalter ersparen die gängigsten Patchverbindungen.

Doch dafür bieten die zwei 15er
2x große 921-Oszillatoren statt nur einem,
2x 907 Filterbänke statt nur einer,
4x VCAs samt ebensovielen Hüllkurven statt nur 3.

Wenn Dir das 55er schon aufgrund der von Dir als Missverhältnis wahrgenommenen Anzahl von VCOs zu VCFs suspekt ist, wie stehst Du dann zu einem IIIp?

P.S. Mir reicht (m)ein 15er.
921er kann man nie genug haben. :) ich kenn jemanden der zwei Model 15 hat, das ist schon sehr nice. Klar, IIIp hat auch Oszi-Overkill. Ich glaub der hat 10, oder? Als Modulationsquelle ist der 921 schon sehr viel cooler als der 901, von daher wäre der IIIp auch nicht meins. Optimal wäre eigentlich ein Hybrid aus 10 und 15, mit der 901 bank und einem 921.
 
Auch wenn das System 55 im Original und in der Behringer Version nicht wirklich allen in der Funktion und Bestückung der Module gefällt, so hat man dadrauf durchaus zumindest achtenswerte Musik produzieren können. Warum aber Behringer bei seinen Nachbauten auf S-Trigger bestand und dann auch noch dafür die selben Buchsen wie für Audio und CV verwendet, erschließt sich mir nicht. Selbst an sonsten sehr genau Nachbauten wie die von SynthWerk verzichten zum Glück auf S-Trigger und die komischen Cinch-Jones-Buchsen und Stecker.

In meinem Eurorack habe ich wegen dem Behringer S-Trigger nicht deren Hüllkurvengeneratoren gonommen, weil ich keinen Platz für ein Interfacemodul verschwenden wollte.

Zu den Moog Oszillaotren:
Ich liebe die 901B VCOs wegen dem Klang. Aber die halten halt nicht über 5 Oktaven die Stimmung. Die 921er sind u.a. als LFOs ideal. So habe ich in meinem SynthWerk beide. Im Waldorf kb37 habe ich zwei Behringer 921er.
 
Die 921b haben doch einen Softsync-Modus, damit müsste sich doch die additive Synthese mit fester Phasenlage zueinander umsetzen lassen, oder?
 
Klar, IIIp hat auch Oszi-Overkill. Ich glaub der hat 10, oder?
Ich finde den von Dir gewählten Grenzwert von fünf Oszillatoren, oberhalb dessen Du von "Oszi-Overkill" sprichst, reichlich willkürlich: Warum sind die fünf Deines 35er OK, die sieben eines 55er oder die zehn eines IIIp aber "Overkill"?

Ich habe in meiner zweiten Post an Dich herzuleiten versucht, wie es zu einer Dir überbordend erscheinenden Anzahl von Oszillatoren gekommen ist, und ein paar Anwendungsbeispiele gegeben. Das scheint Dich nicht überzeugt zu haben, zumindest gehst Du nicht auf diese Argumente ein.

Daher noch ein letzter Versuch: Wie stehst Du zu Unisono-Stimmenzuordnungen in polyphonen Synthesizern, bei denen auf Knopfdruck ja je nach Instrument vier, sechs, zehn, zwölf, sechzehn oder gar achtzehn Oszillatoren erklingen? Ist das auch "Oszi-Overkill" oder vielleicht doch eine ebenso legitime Klangformungsmöglichkeit, wie es die vielen Oszillatoren im 55er und IIIp sind?

Oder – zugegeben etwas polemisch – auf den akustischen Bereich übertragen: Lehnst Du den warmen, vollen Klang der vielfach besetzten Streichersektionen eines Orchesters auch als "Geigen-Overkill" ab und bevorzugst stattdessen die strenge klangliche Kargheit eines Streichquartetts?

EDIT: Bitte nicht falsch verstehen – ich will Dich hier nicht vorführen oder zu einer Antwort zwingen, ich bin wirklich nur interessiert daran zu erfahren, welche klangästhetisches Ideal Dich dazu bringt, Architekturen mit mehr als fünf Oszillatoren pro Stimme abzulehnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
10 Oszillatoren und ein Lowpassfilter braucht man in der Kombination nun wirklich extrem selten…
Das ist der damaligen Zeit geschuldet, denn es gab ja noch keine polyphonen Synthesizer.
Man sollte auch Orgelklänge und ähnliches damit realisieren können.
Mit einem 3p kann man beispielsweise mit 3 VCOs pro Voice immerhin sequenzergesteuerte 3-Klänge abspielen und da reicht auch ein Filter aus.
 
Daher noch ein letzter Versuch: Wie stehst Du zu Unisono-Stimmenzuordnungen in polyphonen Synthesizern, bei denen auf Knopfdruck ja je nach Instrument vier, sechs, zehn, zwölf, sechzehn oder gar achtzehn Oszillatoren erklingen? Ist das auch "Oszi-Overkill" oder vielleicht doch eine ebenso legitime Klangformungsmöglichkeit, wie es die vielen Oszillatoren im 55er und IIIp sind?

Oder – zugegeben etwas polemisch – auf den akustischen Bereich übertragen: Lehnst Du den warmen, vollen Klang der vielfach besetzten Streichersektionen eines Orchesters auch als "Geigen-Overkill" ab und bevorzugst stattdessen die strenge klangliche Kargheit eines Streichquartetts?
Ich habe schon Samples mit 10 VCOs (mit dem PPG 300 Modular) für den Kronos erstellt. Wenn du mit diesen Sounds spielst, ist da enorm viel Leben drin, obwohl es nur Samples sind.
Wem das dann nicht reicht, der kann sie noch 16-fach laylern ...
 
Ja, und keine Abschwächer und Input Mixer in den Modulen integriert.
Das war ja die Philosophie vom Moog, jeden Teil möglichst separat zu halten.
So findet man u. a. ein riesiges Panel beim Random Signal Generator (Noise) mit nur 4 Klinkenbuchsen und sonst nix.
Abschwächer gibts aber genug in den alten Systemen und in den größeren Kisten hatte es auch noch den Matrix-Mixer.

Und Switch Trigger statt Voltage Trigger, die zu allem Übel auch noch an komischen Cinch-Jones-Buchsen hängen.
Die Chinch-Jones sind zwar hässlich, unpraktisch, aber eben historisch bedingt.
Wer noch älteres Zubehör einsetzt, wie den Ribbon Controller, Percussion Controller oder das wunderbare Sample&Hold, ist glücklich darüber, das auch die ReIssue diese Anschlüsse haben.
Kann man auch wunderbar mit dem alten Mini verknubbeln.
Den Switch Trigger ziehe ich grundsätzlich dem Voltage Trigger vor.
Er ist präziser und universeller einzusetzen, Sequenzer lassen sich mit einem einfachen Fußtaster weiterschalten.
Man kann auch beim Tommeln rhythmisch dazu mit dem Fuß Hüllkurben auslösen, usw. -alles sehr easy.

Und keine quantisierten Steuerspannungen für den Sequencer, und am Sequencer immer nur eine Richtung: Vorwärts. Und keine Trigger Busses an den einzelnen Sequenzerschritten, und blödsinnige Routingschalter für Trigger und VC.
Die fehlende Quantisierung sehe ich als Vorteil und wo ich sie habe, schalte ich das aus.
Lieber einen tighten Sequencer ohne Quantisierung, als einen der mit der Spannung immer etwas daneben liegt.
Außerdem kann ich so meine Schwebungen frei einstellen, wie ich sie mag.
Aber der 960 konnte damals eben nicht mehr, die Konstruktion ist ja schon uralt.

Und nie genügend Multiples.
Multiples hat man nie genug!
Moog hat da ja auch ziemlich den Platz verschwendet und nur 8 Buchsen auf das Panel gesetzt.
 
Zu den Moog Oszillaotren:
Ich liebe die 901B VCOs wegen dem Klang. Aber die halten halt nicht über 5 Oktaven die Stimmung. Die 921er sind u.a. als LFOs ideal. So habe ich in meinem SynthWerk beide. Im Waldorf kb37 habe ich zwei Behringer 921er.
ich mag den Sound auch sehr und setze die gerne für Bässe ein. Die spielen sich eh nur auf zwei Oktaven ab, das passt schon.
 
EDIT: Bitte nicht falsch verstehen – ich will Dich hier nicht vorführen oder zu einer Antwort zwingen, ich bin wirklich nur interessiert daran zu erfahren, welche klangästhetisches Ideal Dich dazu bringt, Architekturen mit mehr als fünf Oszillatoren pro Stimme abzulehnen.

Ich glaub du hast mich falsch verstanden. Ich lehne nichts ab, ich denke nur, dass das Verhältnis in den meisten Anwendungsfällen etwas ungünstig ist. Deine Beispiele sehen spannend aus, ich hatte einfach noch keine Zeit sie mir anzugucken.

Ich finde ein 55 oder IIIp völlig legitim. Ich glaube nur, man braucht nicht wirklich einen 1:1 Clone von B davon. Und ich bin mir sicher: Wenn man hier eine Umfrage macht, was für ein Oszillator/Filterverhältnis macht, was die Leute so in ihren Eurorack-Systemen haben, dann ist die durchschnittliche Rate nicht 10:1 und nicht 7:1 und mit ziemlicher Sicherheit nicht mal 5:1.

Insofern ist mein Punkt: mit dem buzzword “55” kauft man hier eine Modulzusammenstellung die man so ohne dieses buzzword niemals getätigt hätte, und die zwar in Spezialfällen durchaus sinn machen kann, die aber am Alltag der allermeisten Modular-User vorbeigeht.
 
Das ist der damaligen Zeit geschuldet, denn es gab ja noch keine polyphonen Synthesizer.
Man sollte auch Orgelklänge und ähnliches damit realisieren können.
Mit einem 3p kann man beispielsweise mit 3 VCOs pro Voice immerhin sequenzergesteuerte 3-Klänge abspielen und da reicht auch ein Filter aus.
Ja, ich weiß. Mein Punkt war aber: braucht man das heute, über 50 Jahre später, unbedingt noch so? Ich denke, die allermeisten Anwender konfigurieren ihre Systeme heute aus guten Gründen anders.
 
Ja, ich weiß. Mein Punkt war aber: braucht man das heute, über 50 Jahre später, unbedingt noch so? Ich denke, die allermeisten Anwender konfigurieren ihre Systeme heute aus guten Gründen anders.
Heute hat man andere Möglichkeiten, das ist richtig.
Mich wundert dabei nur, das Begringer dafür keinen V-Trigger verwendet hat, denn dann könnte man die Module viel besser mit anderen Eurorackmodulen einsetzen.
 
Heute hat man andere Möglichkeiten, das ist richtig.
Mich wundert dabei nur, das Begringer dafür keinen V-Trigger verwendet hat, denn dann könnte man die Module viel besser mit anderen Eurorackmodulen einsetzen.
Vllt, damit noch das Trigger converter Modul mit dazu verkauft werden kann.^^ Oder Moog only Mensch, sein System günstig erweitern könnte?
 
Insofern ist mein Punkt: mit dem buzzword “55” kauft man hier eine Modulzusammenstellung die man so ohne dieses buzzword niemals getätigt hätte, und die zwar in Spezialfällen durchaus sinn machen kann, die aber am Alltag der allermeisten Modular-User vorbeigeht.
Danke für Deine Antwort.

Ja, das ist wohl eine unumgängliche Konsequenz der Tatsache, dass diese possierlichen Instrumente eine (wenn auch noch eher kurze) Geschichte haben, auf die die seit Jahren grassierende Nachbauten-Welle zwangsläufig Bezug nehmen muss. Nimm den Minimoog, dessen Behringer-Nachbau auch über das Reizwort "Model D" funktioniert: Kein Mensch käme auf den Gedanken, statt einer "ordentlichen" ADSR-Hüllkurve eine Hüllkurve zu wählen, bei der es entweder gar kein Release gibt oder Release gleich Decay ist. Man baut und kauft dies, weil es aus historischen Gründen so erwartet wird.

Daher kann man Behringer danken, dass sie beim Nachbau des ARP2600 wenigstens einen Teil seiner konzeptionellen Schwächen ausgeräumt haben: So bietet der Nachbau Sync der Oszillatoren, VCO3 ist ebenso reichhaltig ausgestattet wie VCO2 (anstatt so karg wie VCO1) und die Hüllkurvenzeiten sind umschaltbar (dies mag vielleicht auch den kürzeren Fadern geschuldet sein).

Interessant wird es bei der Frage, ob es tatsächlich so etwas wie einen "Alltag der allermeisten Modular-User" gibt, von dem ausgehend man bestimmte Modulkonfigurationen als (heute) eher sinnlos und andere als (heute) eher typisch bezeichnen kann. Du scheinst davon überzeugt zu sein, ich bin es nicht. So sehe ich – um wieder auf die Frage nach "wieviel Oszillatoren sind heute in einem modularen Kontext sinnvoll" zurückzukommen – in dem Vorhandensein von Unisono-Schaltungen in polyphonen Synthesizern, Chorus-Effekten in Synthesizern mit nur einem Oszillator pro Stimme und modernen Supersaw-Oszillatoren einen Beleg dafür, dass es einen musikalischen Bedarf gibt, das Klangmerkmal "Schwebungen" in weiten Bereichen kontrollieren zu können. Wie man diesen Bedarf nun deckt (ob mit Chorus, Supersaw-Oszillator, Unisono oder eben mit neun VCOs), ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks und der bevorzugten Bedienphilosophie.
 


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