Nur eine Gitarre und eine Stimme - da können wir alle einpacken ;-)

Ein seltsamer Thread ... ich verstehe die Intention zugegebenermaßen immer noch nicht ganz. Dazu muss ich sagen dass mir das ganze "Unplugged"-Gedöns voll auf den Senkel geht - ich weiss wirklich nicht was daran so toll sein soll. In unserer Region gibts viele Coverbands, von TOP40 bis Metal, die haben alle noch ne Nebenerwerbsschiene wo 2-3 MusikerInnen aus der Band ein akustisches ("unplugged") Programm anbieten. Die sind alle top, was das Können und die Performance angeht. Die übliche Beschreibung lautet "wir bringen die Top Hits der (hier irgendeine Epoche einsetzen) in unserer eigenen völlig neuen Interpretation" oder so ähnlich. Das Ergebnis ist jedesmal perfekt aber totlangweilig - ich finde auch das Video im Eingangspost nun wirklich nicht besonders dolle - jede der grade erwähnten MusikerInnen macht sowas mit links.

"Ehrliche Musik auf nem akustischen Instrument"? Ehrlich: Ich scheiss drauf. Das ist genau das was ich NICHT will. Ich habe die Schnauze voll von weinerlichem Songwritergesülze, bei dem die Betroffenheit aus den Lautsprechern tropft. Ich kanns nicht mehr hören. Jeder ehrliche (ha!) Rechteck oder Sägezahn ist mir lieber als eine tausendmal gehörte akustische Gitarre die doch nur wieder tausendmal gehörte triviale Akkordfolgen in tausendmal gehörtem Sound wiedergibt. Da bin ich voll bei Luigi Russolo:

Ich habe mittlerweile den Eindruck dass manche "Elektroniker" sich dafür geradezu schämen dass ihre Musik Strom benötigt - im Gegensatz zu akustischen Instrumenten, die überall und immer einsatzbereit sind um auch noch das fürchterlichste Musikmaterial von sich zu geben. Meine Fresse! Wir machen Elektronische Musik! Das ist halt nix fürs Lagerfeuer!

Alex
 
Nee, das beste an Modern Talking Playbacks war die Gitarre. :lol:
Haha, ja der Dieter ist absoluter Gitarren Profi.
Ich erinnere mich da an eine Szene in einer seiner Castings Shows, als ein junger Musiker mit Gitarre ankündigte, er würde jetzt einen Song in E Moll spielen und singen.
Der Typ fängt an den ersten Akkord zu spielen und Dieter lässt den ganz großen "Auskenner" raushängen und unterbricht ihn mit den Worten: "Das ist aber kein E-Moll Akkord, den du da spielst"...
Ich hab so abgekniet vor Lachen...
Soviel zum Thema Dieter und die Gitarre. :D
 
als ich das Eingangsvideo zum ersten Mal gehört habe - nebenbei nur, optisch mit anderen Dingen beschäftigt, also nur gehört - war meine Reaktion "ogottogott, schon wieder eine "Singerin/Songwriterin", die mit Pathos vier Akkorde schrammeln kann und singt wie eine gewürgte Asthmatikerin, die dringend aufs WC muss, während sie die Last der ganzen Welt auf ihren Schultern trägt. Angerührt hat mich nichts.
Wissend, dass der Stil (armes Gitarrenspiel, schlechte Intonation) im Trend der Zeit liegt, habe ich das Dings einfach abgebucht.

Wenn die junge Dame allerdings wirklich erst 15 oder 16 ist, dann ist das eine beeindruckende Leistung: in der Fußgängerzone, wo es Direktkritik gibt, dafür braucht man schon Mumm. Der Rest kann ausgebaut werden; ich höre Talent, das gefördert werden sollte. Stimmbildung bis sie ihren eigenen Stil gefunden hat … da kann was von werden.

Nebenbei: es ist doch eigentlich egal, ob man mit einer Synthburg unterwegs ist, oder mit einem akustischen Folk-Setup. Solange was Interessantes dabei herauskommt. Unplugged kann gut sein (Hotel California), kann aber auch in die Hose gehen (ich witzele gern "Kraftwerk unplugged").
Ich mag Fröse und Brian May, beide zusammen gingen überhaupt nicht.
Klaus Schulze und Lisa Gerard ging gut; man mag zu Schulze stehen, wie man will.
Ich würde gern mal Martha Argerich und Nina Hagen zusammen hören.

Ich bin ziemlich bei @ikonoklast und definitiv auf der Sägezahnseite. Synthesizer machen nix nach, sondern sind eigenständige Instrumente, Punkt. Allerdings kann auch mit Synthesizern richtiger Schrott produziert werden (uz-uz-uz-... :)).
Gute, berührende Musik gibts überall, man muss sie nur finden. Und da möchte die nichtelektrischen eben nicht a priori ausschließen, weil mir das aus billiger Dogmatik zu viel Spaß verbauen würde. So, und jetzt gebe ich mir erstmal 10 Minuten Maynard Ferguson, Birdland :).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe es so verstanden, dass er seinen Respekt vor Hand gemachter Musik ausdrücken wollte - insbesondere dem Singer/Songwriter-Genre. Dagegen kann man mit Instrumentalmusik - sogar der von Bach - meist einpacken. So jedenfalls lautet meine Interpretation und dem stimme ich zu.
Also, wenn ich mit Guitar und Stimme die ersten Töne von mir gebe, kann ich ebenfalls einpacken.
 
Ich lerne dazu und muss mich (den erstbeitrag) verbessern:
Es soll hier nur um den AUFWAND gehen - nicht um Musikalisches oder gar Personen!

Vielleicht machen das bilder beutlicher:

singen.jpg + gitarre.jpg

gegen den aufwand den wir betreiben:

studio.jpg



wer sich nicht darauf einlassen möchte, soll einfach weitergehen!

(Und irgendwelche klugen leute werden jetzt sagen, dass man das nicht miteinnander vergleichen kann - stimmt!

Trotzdem kann man sich mal einem moment auf dieses gedankliche experiment einlassen - nix anderes ist das!)
 
gegen den aufwand den wir betreiben:
Ist auch sicher interessant sich mal damit auseinanderzusetzen - auch mit der Frage ob man sich (und seiner Musik) nicht einen großen Gefallen tun würde indem man sich auf nur ein paar Geräte beschränkt und mit diesen dann wirklich jeden Tag übt.

Vor ein paar Jahren war mein Ziel eher so vier Tage die Woche an Musik zu arbeiten, seit gut einem Jahr schaffe ich sieben Tage.
Auch wenn es mal einem Tag nur ne halbe Stunde sein sollte, bringt trotzdem was.

Sein Equipment wirklich meistern, nicht mal dran denken ob Gerät XY evtl. Problem A1 lösen könnte.
Das befreit, finde ich.

Ich hatte viele Jahre Gitarrenunterricht (8 Jahre oder so), da fällt es natürlich schneller auf, wenn man nicht gut geübt hat - wenn man nur sich selbst zur Kontrolle hat ist es schwieriger - niemand der fragt "hast du überhaupt geübt?" weil man auch beim zehnten Versuch nicht mitkommt.
Da muss man sich einen strengen Rahmen setzen.
Auch in einer Band, wenn da einer schwächer ist als die anderen, oder abfällt, das wird dann auch offensichtlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und Rompler^^
Naja, Michael Jackson hatte aber auch wirklich was drauf. Das darf man nicht mit dem Aufwand der Industrie verwechseln, der um ihn herum betrieben wurde.

Gibt sicher einige Dokus über die Jackson Five, ich hatte mal ne gute auf VHS gesehen, da kam das Üben bis zum Umfallen gut rüber...
Er war als Kind doch schon gut.
Sehr strenges Regime, darf man auch nicht vergessen.

In einer der neueren, "kontroversen" Dokus überredet der Reporter ihn doch mal was zusammen einzuspielen, bzw. einen Song zu machen, gleich hier und jetzt.

Ich such die Doku mal raus...

Living with Michael Jackson
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber erst durch diesen Aufwand entstanden große Produktionen. :cool:
Ja sicher, mein Punkt ist einfach, dass Michael Jackson wirklich was drauf hatte.
Da war eine Basis...die Industrie kann doch quasi jeden berühmt machen.
Wenn die neue Single im Radio hoch und runtergespielt wird, im Kino dudelt und in einem Werbespot läuft, vielleicht auch bei Sportveranstaltungen, McDonalds und Co haben ihn in der Playlist... dann reicht das doch schon.
Je mehr Leute dem Song "ausgesetzt" sind, desto mehr mögen ihn irgendwann, und dann finden sie ihn toll.
Hab vergessen, wie der Effekt heisst, er funktioniert aber anscheinend bei einem Großteil der Menschen.

Ob Michael als Singer-Songwriter erfolgreich geworden wäre - k.A. er wäre aber bestimmt gut gewesen (und ein bisschen gruselig). ;-)
 
Wie ich zu Beginn meinte würde es sicher reichen wenn Sie die eine oder andere Sache profesisonel trainieren würde. Dann wären Resultat und Anspruch (?) stimmiger - ho ho ein Wortwitz.

Kleines Detail am Rande: sie sagt mehrfach in den Videos, dass sie 17 ist und ich nehme mal an, dass die aktuell sind - also im Sinne von Entshehugszeitraum = Uploadzeitraum.

In dem Alter macht irgendwie jedes Jahr einen grossen Unterschied in der persönlichen Entwicklung und 17 oder 18 ist was anders als 15.

Keine Ahnung ob die das selber so ambitioniert ist, oder ob sie wie viele viele Kinder lediglich das Opfer der Projektion latent frustrierter Eltern ist.
Dass Pubertierenden natürlich in einer sehr speziellen Wahrnehmunswelt leben wissen wir alle aus der eigenen Erinnerung.

Ihr selber kann man da wohl kaum was vorwerfern sondern die Eltern haben/hätten die Pflicht sie langrfristig positiv zu fördern und genau zu überlegen wie sich eine etwaige frühzeitige mediale Verwertung des Grundtalents auf ihre Persönlichkeit und ihr Leben auswirkt.

Es ist sicher nicht klasse wenn man mal mit 17 ein Youtubestar war und mit 20 dann bei Wendy's Kartfofflel braten muss und man sich am nächsten 17 jährigen Youtubestar leid sieht.
 
Ich lerne dazu und muss mich (den erstbeitrag) verbessern:
Es soll hier nur um den AUFWAND gehen - nicht um Musikalisches oder gar Personen!

Da ist sicherlich was dran, nicht umsonst gibt es den Spruch

A String Section doesn't make your song more important

Und in der Tat lassen sich viele Songs (wohlgemerkt: viele, und das heißt nicht alle) runterstutzen auf den puren Kern der Sache, der dann beim Singer/Songwriter lediglich mit Stimme plus Instrument dasteht. Da trennt sich dann Spreu vom Weizen, man hört alles überdeutlich, jede kleinste Stimmartikulation genauso wie vielleicht die Septime in einem Akkord.

Jedoch, das lässt sich nicht ganz auf Elektronik Musik übertragen. Melodieführung nimmt nicht den gleichen Stellenwert ein wie oben beschrieben, d.h. es kann tatsächlich ein gewisser Aufwand nötig sein, um seine Message so rüberzubringen, dass sie beim Rezipienten verstanden wird. Obwohl ich meine, dass bei vielen Tracks durchaus etwas mehr Wert auf Melodie und schlüssiger Komposition samt Arrangement Raffinessen geachtet werden dürfte. Also sich mal spaßeshalber Sachen anhören, die außerhalb des eigenen Genres sind und daraus was für sich lernen.
 
Also ich fand das ganz ok. Und wenn die Dame erst somit am Anfang ihrer Kariere steht ist das doch ok so. Nicht jeder kann alles gleich gut an seinem Anfang - von daher gucken wie sie sich entwickelt mit der Zeit (und da dann auch dran bleiben damit man die Entwicklung verfolgt meine ich damit). Denke die Zeit sollte man jedem lassen.
 
Ich lerne dazu und muss mich (den erstbeitrag) verbessern:
Es soll hier nur um den AUFWAND gehen - nicht um Musikalisches oder gar Personen!

Für mich gehört der Aufwand dazu. In meinem Mini-Studio siehts halt aus wie in einem Raumschiff, ganz bewusst, die Synthies sind angeordnet wie in einem Cockpit. Die Optik ist für mich durchaus wichtig, das versetzt mich in die richtige Stimmung, so ScienceFiction/StarTrek -mäßig. Das geht einfach nicht mit "ner akustischen Gitarre und weiter nix".

Ich hatte vor kurzem mal nen Anfall und wollte alles verkaufen was ich nicht so oft verwende. Aber dann habe ich mir vorgestellt wie "leer" es dann aussehen würde, und hab die Idee wieder verworfen ...

Und gleich noch nen Controller gekauft :selfhammer:
 
Ich frage mich ob nicht der Diskurs hier irgendwie zerfranst, denn zugegebenermassen hatte der Threadersteller einen Smiley im Titel und abseits aller musikideologischen, soziologischen und pschologischen Ebenen die man da durchaus erörtern kann ist und bleibt eines eben Fakt:

Sie singt ganz gut, aber nicht wirklich toll - etwas das aber trotzdem über Hypemechanismen propagiert wird.

Der Ausdruck ist - wirkt zumindest - inszeniert und es fehlt natürlich wegen dem Alter die künstlerische Glaubwürdigkeit in Bezug auf die Interpretationen.


Alles keine Tragik - vielleicht wird das alles noch besser - vielleicht hört sie auf damit - vielleicht wird sie mit dem gehobenem Mittelmass dennoch längerfristig erfolgreich.


Es gibt so viele Märkte und so viele Geschmacksebene, dass man sich nur wundern kann - wenn man sich mit Themen intensiver auseinanderstzt - warum manche absolut mediokren Menschen und ihre Fans mit dieser Mediokrität zufreiden sind.

Und mit dem Bergriff meine ich schon wirklich unteres Mittelamass - das trifft auf das Mädel hier ja nicht mal zu.

In meinem Bekanntenkreis gib es eine Dame die hübsch, energetisch und umtriebig ist die ihre gesamte musikalische Karriere NUR auf diesen 3 Elementen aufgebaut hat.
Die ist eigentlich für ihr geringes Talent und ihre absolut mangelden Selbstreflexion dazu erschreckend erfolgreich und verdient damit ganz gut.

ABER: Ich kenne niemanden dem ich etwas Geschmack attestiere der sich - wenn man mal über einen Song oder ein Video von ihr stolpert - nicht vor Fremdscham winden würde.

Das finde ich wirklich einen interessanten Teilaspekt der Sache: dass manche Menschen scheinbar kaum eine Gefühl dafür haben sich mit objektiver Qualität in Relation zu setzen. Sollte dass dan gar eine Facette des Dunning-Kruger Effektes sein ? Klingt irgendwie böse, aber ich vermute fast, dass es so ist.

Übrigens muss Gutes ja auch nicht immer komplex sein, oder technisch akkurat - gar nicht - das ist ja das schöne an Kunst, aber es muss jeweils einen eigene Wirkmächtigkeit erlangen oder besser sich selbst zu einer - wie auch immer gearteten - Metaebene erhöhen.

Ein Vorgang der natürlich ebenso in vielen Abstufungen geschehen kann, aber wenn diese Transzendenz da ist, dann ist das Wichtigste gelungen.
 
Mich interessieren die Mittel die jemand für ein Stück/Track verwendet gar nicht sonderlich. Ob das nun Synths sind oder ne Klampfe ist mir eigentlich egal. Meine damit, wenns gut ist für mich, ist es gut und wenn nicht dann eben nicht. Und da mache ich mich sicher nicht von Meinungen anderer abhängig, das entscheide ich für mich selbst und ganz alleine. Nicht die Frau hat hier den Track gepostet, sonder der Threadstarter, was für mich schon mal einen Unterschied macht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ganze Genre Singer Songwriter ist für mich einfach krass verbrannt. Ich hab in meiner Ausbildung da 5000 verschiedene Sänger, Bands, Alleinunterhalter und Gesangsduos gesehen und gehört und leider gleicht sich das nach ner Zeit sehr viel. Alles ist irgendwie ähnlich, die Selbstdarstellung, das Getue, das Rumgehauche usw. Kann ich nix mit anfangen, da kann die Darstellung an sich noch so gut sein.

(Jetzt wollt ich hier ein Beispiel bringen wie es auch anders geht bei der eine mit ner Electribe und etwas Gesang verdammt viel rausholt, finde aber nicht mehr Song noch Video)
 
Ihr seid selbst in schuld, wenn das hier ein ALLIE SHERLOCK FAN-THREAD wird ,-)


https://www.youtube.com/watch?v=v2VAbACVIz4


Was ihr nicht gut findet finde ich super:
Ein ganz normales mädchen, dass noch zur schule geht, aus einer ganz normnalen bürgerlichen familie - ohne künstlerischen background!!!, die einfach lust hat am singen von hits. Das macht sie gut - Sie ist deffinitiv talentiert.

Man merkt ihr den spass an und das kommt bei den leuten an - ganz unbedarft und trotzdem merkt man ihr einen gewissen ehrgeiz an.

Und das gitarre-spielen ist in ordnung ( Ich kann das beurteilen - ich spiele selber gitarre)

dazu kann Sie sich wunderbar bewegen, das sieht man hier und sie deutet das nur an:


https://www.youtube.com/watch?v=WcWA1LoeWU4



Was ihr sehen wollt ist doch ne darke schlampe mit tatoos... und das nennt ihr dann "Künstlerischer Ausdruck"!

Ihr habt es so gewollt! ...
 


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