Seid ihr Musik- Künstler oder Bastler?

Künstler:
- jemand, der [berufsmäßig] Kunstwerke hervorbringt oder darstellend, aufführend interpretiert
- jemand, der auf einem Gebiet über besondere Fähigkeiten verfügt

Musiker:
- jemand, der beruflich Musik, eine Tätigkeit im musikalischen Bereich ausübt (Berufsbezeichnung)
- Mitglied eines Orchesters; Orchestermusiker (Berufsbezeichnung)

Basteln:
- sich [in der Freizeit] aus Liebhaberei mit der handwerklichen Anfertigung verschiedener kleiner Dinge beschäftigen
- durch kleinere Handwerksarbeiten [als Hobby] herstellen, [nach eigenen Ideen] anfertigen
- sich an etwas handwerklich oder technisch betätigen, was man verbessern, um- oder ausbauen will

Hobby:
- als Ausgleich zur täglichen Arbeit gewählte Beschäftigung, mit der jemand seine Freizeit ausfüllt und die er mit einem gewissen Eifer betreibt
Die Definitionen gefallen mir ganz gut und geben auch wieder warum ich kein Künstler oder gar Musiker bin, sondern warum das alles basteln mit Tönen als Hobby ist.
 
Feste Definitionen und Standards wirken sich immer negativ auf regionale Entwicklungen aus, von denen sich insb. die Kunst nährt.

Der Mensch will regionale Besonderheiten.
Einheitsbrei liegt ihm nicht und deshalb ist es gut, wenn wir uns nicht auf ekne Sprache einigen, aber offen für regionale Besonderheiten bleiben.
 
Feste Definitionen und Standards wirken sich immer negativ auf regionale Entwicklungen aus, von denen sich insb. die Kunst nährt.

Der Mensch will regionale Besonderheiten.
Einheitsbrei liegt ihm nicht und deshalb ist es gut, wenn wir uns nicht auf ekne Sprache einigen, aber offen für regionale Besonderheiten bleiben.
Das stimmt schon. Aber feste Definitionen machen eine Sprache aus :D
 
Der Mensch will regionale Besonderheiten.
Einheitsbrei liegt ihm nicht
Sehr interessante These. Ich glaube schon, dass der Mensch sehr auf Einheitsbrei steht, also die Brötchen sollen immer gleich schmecken, eine Musik eines Genres sollte diesem Genre auch zugeordnet werden können, also muss es einheitlich in dessen Grenzen klingen, sonst wäre es ein anderes Genre usw.

Ich denke, es gibt mehr Sachen, die wir immer gleich haben wollen, also jene die bitte jeden Tag komplett anders sein sollen. Veränderungen können sehr anstrengend sein und mehr Energie abverlangen als nötig, das haben die ewig Gestrigen schnell erkannt. Wer natülich eine miese Zeit hat, der blüht bei Veränderung auf, aber wenn es ihm gut geht, dann möchte er diesen "Einheitsbrei" doch so lange es geht aufrecht erhalten.

Von daher denke ich, dem Menschen, als Gewohnheitstier, ist der Einheitsbrei auf den Leib geschneidert. Sieht man schön in der Musik, wenn man genauso produziert, wie es gerade "in" ist, dann verdient man gut.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein Beispiel wäre McDo, wo der Burger weitestgehend auf der ganzen Welt gleich schmeckt, seit Jahren aber kleine Burgerläden boomen.

Oder Vinyl.

Oder Lokale, in den regionale Bands auftreten.

Vereine für einen Dialekt. Sie boomen. Siehe Plattdeutsch.

Ich denke schon, dass das der Kern des Besonderen ausmacht, aus dem sich alles Besondrre entwickelt.
 
Das sind in meinen Augen meist Gegenbewegungen, mag das wirklich die Masse auch so?
 

Seid ihr Musik- Künstler oder Bastler?

Sein im Sinne von Kennzeichnung, nehme ich an?
Denn was man ist, ist man nach Abzug aller individuellen Eigenschaften. Man ist.
Kennzeichnung: Aha - das ist Kunst, das ist Bastelei (ganz nett, der Bruder von Scheiße). Musiker? Das nennt er Musik? pöh..
Als wäre das eine ohne das andere möglich..
Wenn man Bandschleifen herstellt, ist das ziemlich bastelbehaftet. Diese jedoch musikalisch, nach den Regeln der Kunst, zu einer Komposition zusammenzufügen, erfordert sowohl musikalisches, als auch künstlerisches Vermögen. Die Grenzen sind fließend und niemand macht (ist) ausschließlich dieses oder jenes. (Der Übertrag zu DAW/Sampler ist statthaft.)
Oder eine Band wie die Neubauten. Die müssen erst mal auf den Schrottplatz, Material beschaffen, das sie dann verbasteln um künstlerisch Musik zu erschaffen.
Selbst wenn ein Brian Eno sich als "Nichtmusiker" bezeichnet, soviel steht ihm immerhin zu, ist er doch nicht geringeres als eben ein Musiker. Oder möchte jemand behaupten er mache keine Musik, auch wenn er selbst angibt, kein Musiker zu sein?
Basteln, Kunst, kreativ sein (Kreativität) ist im Menschen angelegt, wenn auch zu verschiedenen Anteilen.
Ich glaube nicht, dass man ganz ohne eine der drei (oder mehr) Eigenschaften "spielen" kann.
Bin Mensch - spiele gern.
Möglicherweise war die Frage anders gemeint? Wer ist Instrumentalist, DJ, Sachensucher? (Wer kann was, wer tut nur so?)
Ich persönlich bastel mir aus selbstbeschafften Fieldrecordings Samples, die ich kunstfertig arrangiere, um sie mit von mir selbst gespielter Musik zu einem kleinen Kunstwerk werden zu lassen. Wenn es mir Befriedigung verschafft hat, mache ich tabula rasa und beginne von vorn.
Es ist mein Hobby. Ich bin aber noch anderes, viel mehr als das. Koch, Verzehrer, Liebhaber, Liebgehabter, Arbeitnehmer, Erzeuger, Steuerzahler, Konsument, Leser, Autor, Tänzer, Spieler, Kartenleger, Seher, Träumer, Halluzinierender, Lauschender, Zuhörer, Sprecher, Sänger, Reisender, Yogi, Schattenboxer, Musikus, Luftikus, Simplicius Simplicissimus.
War hier und bin bald dort. Und so weiter und so fort..
 
Das sind in meinen Augen meist Gegenbewegungen, mag das wirklich die Masse auch so?

Die Masse weiss idR nicht was sie mag oder was sie nicht mag. Abwechslung regt an, beugt Depressionen oder Weltschmerz vor, es erhellt. Ich denke nicht, dassdie Masse sich derartige Auswirkungen auf sich selbst bewusst ist.

Damit ist es eine Stellschraube des Systems, welches die Rahmenbedingungen schaffen und die Möglichkeit der Vielseitigkeit fördern sollte.
 
Ist Johannes Kreissler Musiker/ Künstler oder mehr Selbstdarsteller?
Offenbart ETA Hoffmann nur seine Position als Künstler/Komponist, versteckt hinter seinem Alter Ego?
Ist es anmaßend sich den Namen eines ziemlich bekannten Komponisten in seinen Namen einzutauschen?
Zeitgenossen wie Goethe fanden sein Geschreibsel krank und schlug ihnen auf den Magen. Als Orchesterleiter wurde er schon nach wenigen Monaten gekündigt.
Bei YouTube schrieb einer zu Hoffmann' Sinfonie, daß die nur den Stil von Händel und Mozart kopiere.
Ist er jetzt guter Handwerker (auch im Sinne von Musiker) oder nur Nachahmer und deshalb auch kein Künstler in modernen Zeiten. Ist irgendwie paradox.
Übrigens Punk war er auch:

170px-E._T._A._Hoffmann_-_Kapellmeister_Kreisler.jpg
 
Einheitsbrei liegt ihm nicht ...
hmmm.....glaube ich nicht dran.
ich behaupte, die meisten möchte den einheitsbrei - gelegentlich garniert mit etwas anderem.
heißt, einen burger, aber statt bulette, mal mit schinken drauf, aber trotzdem immer noch burger.
und McD trägt dem rechnung mit der palette an ähnlichen produkten.

und so funktioniert auch musik. gleichförmige wiederholungen, mit gelegentlichen effekten.....deshalb hat sich stockhausen nicht durchgesetzt.
 
Ich bin mir sehr sicher, dass die meisten glauben, dass sie das möchten und so meinte ich das auch nicht. s.o.
sehr kleine veränderungen sicherlich, aber keine großen.
jeder mensch freut sich auf:
- morgens etwa um die gleiche zeit aufstehen
- duschen
- zähneputzen
- frühstück
- zähneputzen

die veränderung wäre, mal etwas früher oder später aufstehen, oder statt toastbrot mal ein brötchen.....aber jeder wäre gestesst, wenn es so ablaufen würde

tag 1:
- aufstehen
- abwurf mit dem helikopter in ein krisengebiet

tag 2:
- aufstehen
- abnoetauchen auf 110m

tag 3:
- aufstehen
- 40 mann warten drauf sich mit einem zu prügeln

was würde man am tag 4 dafür geben....
wenn man einfach mal zähneputzen dürfte
 
Sehr interessante These. Ich glaube schon, dass der Mensch sehr auf Einheitsbrei steht, also die Brötchen sollen immer gleich schmecken, eine Musik eines Genres sollte diesem Genre auch zugeordnet werden können, also muss es einheitlich in dessen Grenzen klingen, sonst wäre es ein anderes Genre usw.

Ich denke, es gibt mehr Sachen, die wir immer gleich haben wollen, also jene die bitte jeden Tag komplett anders sein sollen. Veränderungen können sehr anstrengend sein und mehr Energie abverlangen als nötig, das haben die ewig Gestrigen schnell erkannt. Wer natülich eine miese Zeit hat, der blüht bei Veränderung auf, aber wenn es ihm gut geht, dann möchte er diesen "Einheitsbrei" doch so lange es geht aufrecht erhalten.

Von daher denke ich, dem Menschen, als Gewohnheitstier, ist der Einheitsbrei auf den Leib geschneidert. Sieht man schön in der Musik, wenn man genauso produziert, wie es gerade "in" ist, dann verdient man gut.

Ein Brötchen hat immer die gleiche Form... Ein Kaiserbrötchen ist ein Kaiserbrötchen.... Der Geschmack ist aber nur annähernd gleich mit regionalen Unterschieden ;-)

...oder Brot: Ich hab mich mal mit einem Niederländer unterhalten (die unterscheiden zwischen Holland und Niederlande ;-). Der sagte, das deutsche Brot mit seiner Geschmacksvielfalt findet er bewundernswert und mag es gern, er sagt auch, das es bei ihnen, also das Niederländische Brot immer gleich schmeckt, egal wie es aussieht :D

Mein Opa hat das Backhandwerk gelernt... Der unterschied liegt in der Auswahl der Zutaten und die Kunst ist es, den richtigen Geschmack zu treffen. Brötchen backen kann jeder...

ein Brötchen ist übrigens die Verkleinerung/Verniedlichung des Wortes Brot...

Deutsche Sprache, schwere Sprache :hupfdrone:
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht muss man den Bastler auch mal positiv sehen. Ich mache ja nun keine Weltgeburten, bin aber damit zufrieden was ich hinbekomme. Ich glaube so sollte man das sehen, also positiv und einen Draht dazu haben. Das reicht doch schon aus, finde ich. Man macht halt was man hinbekommt und das sollte auch ausreichen.
 
Wäre mal interessant zu wissen, wie ihr euch so einschätzt.
Zu mir würde ich sagen, am Keyboard bin ich Bastler. Ich kann zwar die Grundakkorde auch nacheinander einigermaßen flüssig greifen, das war es aber auch schon. Alles was darüber hinausgeht, müsste ich nachschlagen und üben. Von parrallel dazu mit der linken Hand eine Bassbegleitung reden wir lieber gar nicht erst. Da ist dann Midi und DAW/Maschine mein Freund.
Etwas besser sieht es an der Gitarre aus. Da zähle ich mich irgendwo Richtung Fortgeschrittener. Offene und Barreakkorde und leichte Leadlines bekomme ich da einigermaßen gut hin. Auf dem Level bewege ich ich dann auch schon seit 20+ Jahren.

PS: Der Begriff Bastler soll hier nicht negativ gemeint sein und keineswegs euer Level an Kreativität beschreiben, die ihr in eure Musik einfließen lasst. Hier geht es ausschließlich um den (virtuosen) Umgang mit dem Instrument.

Das ist der Eingangspost.... Wie schätzt IHR EUCH EIN...
 
PPS: Handwerksgilden und Zünfte wurden genau aus diesem Grund gebildet, damit sichergestellt werden konnte, das ein Handwerker sich auch Handwerker nenn darf. Wer handwerkt, war noch lange kein Handwerker
Für mich sind Bastler Nachbarn, die ihre Hütte selber umbauen und nie fertig werden. Und wenn die Ehefrau sich endlich durchsetzt, wird alles Angefangene von Handwerkern zu Ende gebracht :P
 
Ich habe keine Probleme mit meinen Resultaten, auch wenn ich nur Bastler bin. Aber ich könnte manches sicher besser machen. Nur fehlt mir die Lust dazu. Und solange ich für meine Bemühngen nicht bezahlt werde ist mir das auch ziemlich schnuppe.
 
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Künstler würde ich mich nie nennen.

Ob ich vor den Geräten sitze und einfach jamme oder versuche, ein Stück zusammen zu stellen ist stark tagesformabhängig. Ich glaube, aus meiner Handwerkervergangenheit hab ich immer noch gern, am Ende des Tages etwas fertiggestellt zu haben. Das mache ich auch gerne, aber es ist anstrengend.
Jammen ist bei mir mehr treiben lassen. Das ist was, was ich nie gelernt habe, aber mittlerweile öfters mal nötig habe 🥴

Was mir sehr viel gebracht hat bei den wenigen Sachen, die ich gemacht und auch hier reingestellt habe ist, dass ich viel konstruktive Kritik erhalten habe und damit viel gelernt habe. Und auch, wenn ich absolut keine Musiker-Karriere anstrebe, freue ich mich jedesmal, wenn ich wieder was gelernt habe.

vermutlich wünscht sich so manche ehefrau einen zünftigen handwerker.....mit einer körperlichen statur wie ein chippendales.
Ich habe lange in verschiednen Handwerksberufen gearbeitet und den Traumkörper haben die meisten (mich eingeschlossen) gut versteckt 😁
 
Wäre mal interessant zu wissen, wie ihr euch so einschätzt.
Zu mir würde ich sagen, am Keyboard bin ich Bastler. Ich kann zwar die Grundakkorde auch nacheinander einigermaßen flüssig greifen, das war es aber auch schon. Alles was darüber hinausgeht, müsste ich nachschlagen und üben. Von parrallel dazu mit der linken Hand eine Bassbegleitung reden wir lieber gar nicht erst. Da ist dann Midi und DAW/Maschine mein Freund.
Etwas besser sieht es an der Gitarre aus. Da zähle ich mich irgendwo Richtung Fortgeschrittener. Offene und Barreakkorde und leichte Leadlines bekomme ich da einigermaßen gut hin. Auf dem Level bewege ich ich dann auch schon seit 20+ Jahren.

PS: Der Begriff Bastler soll hier nicht negativ gemeint sein und keineswegs euer Level an Kreativität beschreiben, die ihr in eure Musik einfließen lasst. Hier geht es ausschließlich um den (virtuosen) Umgang mit dem Instrument.
Wir sind Klangmanipulatoren ....
 


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