Synthiesound: Stellenwert 2020 ?

Cosso

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Der Post und die Debatte um den von DS neu aufgelegten Prophet5- und ob dieser (oder andere neuartige) eine quasi "Garantiemaschine" für Hits wären und wer in den letzten Jahren denn spezifische Hits mit den neuen Clones hatten, ließ in mir die Frage aufkommen (und nicht nur in mir):
"Welchen Stellenwert hat der Synthesizer (ob Vintage oder Clone) heute eigentlich wirklich in der Musik 2020 ?"

Ich meine auch wirklich überwiegend den Mainstream und Radiocharts.
(Klar wäre es in einem Synthieforum und unter Elektronikern blödsinnig zu fragen, was der Synth für euch als Stellenwert hätte, genauso nach Trompeten im Trompetenforum zu fragen).

Ich finde, der Synth nimmt wieder deutlicher im Mainstream an Fahrt auf, aber wie weit geht es noch nach vorn- oder ist es nur ein sehr begrenzter Boom ?
Kann der Synth heute den musikalischen Stellenwert wie in den 70/80/90er wieder erlangen ?

Was meint ihr ?

(Apropos: Mit Mainstream meine ich tatsächlich, Radio an, das typische Gedudel von Heute, wieviel Synth (alt wie nue) steckt da wieder drin ?)
 
In den 70ern hatte der Synth gar nicht so den hohen Stellenwert.
Aktuell im 80s Revival steckt eigentlich wieder 'ne Menge Synth drinne, ob mir die pseudo alten Synth Sounds gefallen ist 'ne andere Sache. Ansonsten vereinzelt Pads und Stabs und selbst bei Schlagern bekommt man häufiger die proprietäre Dance Tröte um die Ohren geschlagen.
 
Hatten wir nicht letztens erst einen ähnlichen Thread vom Admin hier?
Da ging es doch auch um Synthie Sound in den Charts.
 
Ich finde, der Synth nimmt wieder deutlicher im Mainstream an Fahrt auf, aber wie weit geht es noch nach vorn- oder ist es nur ein sehr begrenzter Boom ?
Seltsam. Ich finde, dass die Top-Ten-Nummern in den US Charts immer häufiger sich mit Gitarren-Licks profilieren,
 
Hatten wir nicht letztens erst einen ähnlichen Thread vom Admin hier?
Da ging es doch auch um Synthie Sound in den Charts.
Einen Admin-Thread dazu hatte ich nicht erlesen- und womöglich würde das hier auf einen solch bereits vorhandenen vielleicht hinauslaufen.
Dennoch eine These:

Ich selbst komme mehr aus dem Pop-Bereich und hier spielt(e) es (mir) bei einem Synth in diesem Genre bei weitem nicht so die puristische Rolle wie in anderen expliziten Electro-Genres, ob z.B. ein Synthiebass jetzt noch die Prise mehr knarrzt, moduliert, ein Stückchen tiefer in der Magengegend wummert oder ob gar ein Juno, Moog oder ein Prophet den Bass spielt.
Er war nicht wirklich gewichtiger (oder maximal nur genauso) als die Frage, welchen z.B. Congasound oder Hihat man nun verwendet.

Ich könnte es aber durchaus kommen (und hoffen) sehen, dass durch den ganzen gegenwärtigen Clone-Boom und Purismus nicht nur in der Synthieszene, sondern auch wieder der Mainstream expliziter Früchte hieraus tragen könne.
Eben, weil es nicht nur darum geht z.B. einfach nur Sound X/Y einzusetzen, sondern auch ganz bewusst zu entsprechenden Synths zu tendieren und sogar wieder bei einer Hörerschaft mehr Interesse anzutreffen ist, warum Band A vielleicht vom Sound geiler oder eben so anders klingt, als Band B.

In den 70ern hatte der Synth gar nicht so den hohen Stellenwert.
Die 80er sind meiner Erfahrung nach die Quintessenz der Wichtigkeit der Verwendung von Synths in den 70er.
Es gab keinen Act (und das ist eines der großen und wichtigen Pionierleistungen Kraftwerks), dem plötzlich nicht angeraten wurde, unbedingt auch Synthesizer in seinen Songs zu verwenden, wenn man weiterhin die Chance haben will, ganz oben mitzuspielen.

Die ganze Ära um Disco, Funk, RnB, Soul und sogar Rock-Bands... überall tauchte in den späten 70er der Synthie als ein schnell gleichberechtigtes oder gar führendes Element auf, ob als Bass oder Leadsound usw.
Die 80er sind der goldene Höhepunkt und die Glanzzeit des Synthies an vorderster Front, dessen Grundstein an zunehmender Wichtigkeit aber bereits in den 70er prägnant gelegt wurde.
Ich meine daher schon durchaus, dass der Synthesizer, wenngleich auch vom Publikum noch nicht so ganz elementar wahrgenommen, für die Musiker und Musik einen bereits starken und immer wichtiger werdenden Stellenwert hatte.
 
Die ganze Ära um Disco, Funk, RnB, Soul und sogar Rock-Bands... überall tauchte in den späten 70er der Synthie als ein schnell gleichberechtigtes oder gar führendes Element auf, ob als Bass oder Leadsound usw.
Ganz späte 70er - vielleicht so ab ca. 1977, ansonsten eher sporadisch, ein paar Leads oder FX, vieles klingt nach Synth, war aber nur 'ne E-Bass/Gitarre + FX oder irgend ein anderes elektronisches Instrument, Orgel, E-Piano + FX etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Synthesiser klingen durch die Bank uninteressant und sind generell überbewertete Krücken für Leute, die nicht spielen können und einen guten Sound nicht von einem schlechten unterscheiden könnten.

Sogar dann nicht, wenn ihnen ein guter Sound direkt in den Arsch beißen würde.

Ist halt alles beliebig geworden -- der Segen und der Fluch der allgemeinen Verfügbarkeit und des damit verbundenen Überflusses.

Stephen
 
Ganz späte 70er - vielleicht so ab ca. 1977, ansonsten eher sporadisch, ein paar Leads oder FX, vieles klingt nach Synth, war aber nur 'ne E-Bass/Gitarre + FX oder irgend ein andere elektronisches Instrument, Orgel, E-Piano + FX etc.
Eben, (ganz) späte 70er- und bin froh, diese maßgeblich prägende Zeit miterlebt zu haben.
Musik, Film, Schule und Plastikmöbel :D
 
Kann der Synth heute den musikalischen Stellenwert wie in den 70/80/90er wieder erlangen ?

Ich glaube nicht daß der Synth im Mainstream jemals wieder einen besonderen Stellenwert erlangen wird. Ist er doch nix neues. In den späten 70er und bis mitte 80er Jahre
war der Synth "Der Außerirdische" und in jeder Werbung und jedem Film verwurstet. Ich fand das immer toll ,und bedaure daß der Synth heut so geächtet wird.
Genauso ist es mit Vocodersound und besonders Roboterstimmen. Die will heute keine Sau mehr hören. Ich finde sie hingegen immer noch toll.
Der Mainstream will immer was neues. Das sind momentan noch diese hässlichen autotunestimmen. Und ...ja genau..Einfallslosigkeit ist auch mainstream...So ist das momentan.
Der Synthesizersound (sweeps,bleeps und zaps mit noise) ist und bleibt Vergangenheit. Nur noch Nostalgiker machen so etwas.
 
Der Synthesizersound (sweeps,bleeps und zaps mit noise) ist und bleibt Vergangenheit. Nur noch Nostalgiker machen so etwas.
Ich sehe da einen merkwürdig allgemeinen Widerspruch in der Öffentlichkeit.

Ich bekomme durch YT mehrere Hunderte Zuschriften in der Woche, von wegen dieses und jenes Remake zu machen, vorzugsweise 80er Mucke.
Permanent höre ich auch von etlichen jungen Leuten bis 30 Jahre jung, wie geil insbesondere die 80`er gewesen wären und es damals bessere Mucke als
Heute gab.
Wir als Kinder der 80`er und eines Lebensstils, können das natürlich gut nachvollziehen und auch unsere Generation hat auch weiterhin sehr engen Bezug zu der Musike aus Teenagerjahren.
Nur verstehe ich dann allerdings oftmals nicht, wenn die 80`er nach wie vor so hoch im Kurs liegen, diese Musik als Neuauflage dann bei angestrebten (Neu)Publikum so dann aber nicht funktioniert ?

Es ist ein solch krasser Unterschied, ob man einen echten 80`er Song hört oder einen, der zwar vollkommen authentisch und sehr gut ist, aber nur eine Neuauflegung im Stil der 80`er Jahre ist, nicht auf eine ähnlich große Resonanz stösst wie ein Original aus der stammenden Zeit!?
Daher der merkwürdig allgemeine Widerspruch einer Öffentlichkeit in sich.
 
Also vor ein paar Wochen war doch Blinding Lights in den Top10. Davor und dahinter tummelten sich fast ausschließlich irgendwelche Trap Rapper.
wenn ein Synthwave/Retro Song gut ist, hat er auch heute die Chance in die Charts zu kommen.
 
Die breite Masse der Bevölkerung hört den Unterschied zwischen Synthesizersound oder Software doch sowieso nicht raus, falls es da überhaupt noch einen geben sollte. Alles was mit Synths geht, geht ebenso mit Software und manchmal sogar ausschließlich. Wer was anderes behauptet, ist ein ziemlicher Nostalgiker.
Von daher haben Synthesizer im heutigen Mainstream im Prinzip überhaupt keinen Stellenwert mehr.
Ich werde ja teilweise unter Kollegen schon verwundert gefragt warum ich mit Synthies Musik mache. Ist ja mit Plugins viel komfortabler und billiger. Und so ganz Unrecht haben die nicht.
 
Diese Daten lösen sich in ein paar Jahren von alleine auf. Also die von unechten Synthesizern... :tel: :tel:
Ist alles schon vorprogrammiert. :arrow: :arrow:
 
Heute gibt's Synth-Sounds en masse als Plugin auf einer DAW oder auf einem iPad. Den Sound auswählen, spielen / sequenzieren –> Fertig. Mixing und Mastering muss sowieso gemacht werden.
Früher ging das nur mit Hardware, und die ersten Hardware-Synthesizer waren groß und teuer, und zuerst noch gar nicht polyphon.
Heutzutage gibt es keine Notwendigkeit von Hardware-Synthesizern, um Musik zu machen.
Man kauft sich Hardware entweder als überflüssigen Luxus, oder als Regler-Luxus ...
Welchen Stellenwert hat Luxus im Jahr 2020? Luxus hat um so geringeren Stellenwert, je reicher man ist und je mehr man bereits hat.
 
In ein paar Jahren wird auch die letzte Bastion fallen: Vocals
Dann kann man sich in ner Software den Sänger oder Sängerin nach belieben zusammenstellen Und ist nicht mehr auf die Diva in Persona angewiesen.
Also Siri und Alexa, fangt endlich an zu singen !
 
Von daher haben Synthesizer im heutigen Mainstream im Prinzip überhaupt keinen Stellenwert mehr.
wenn ich nen Synth im PC spiele ist das für mich ein Synth, .....ich rede VSTs.
Für dich nicht ? nur einser und nullen.........aber kein Synth ?
ABER: was ist dann ne CD für dich ? .......nur einser und nullen, aber keine Musik ?



Das Piano das ich spiele ist btw. auch ein VST,
und bis "du" im echten Leben ein Piano, ehhm, ich ein Flügel findest,
der mit dem zugehörigen Raum natürlich besser klingt als mein 130€ VST wirst du VIEL Geld ausgeben müssen.
.........für mich ists ein Piano, halt ein einstellbares,.....für dich dann wohl auch nur: einser und nullen........
:) ( nicht als Angriff gemeint, sondern mehr um mal zum nachdenken anzuregen, ...allgemein, und: nicht auf dich bezogen,
gab halt grad die Vorlage ;-) )



allgemein sehe ich, und das kommt auch daher wie ich mit dem Kram umgehe und Musik mache,
keinen unterschied mehr zwischen Synth und Sampler......wobei das doch schon seit jahrzehnten so ist, ne ?
und wo ist der Unterschied zwischen nem sampler und ner schallplatte oder einem anderen abspielgerät ?
......ich mein, die Grenzen sind doch so dermassen fliessend.


und aus meiner sicht war der stellenwert von "Synthetischem" sound in der populären Musik doch nie höher als heute, ne ?
JEDER Musikstil der mir über den Weg läuft ist VOLL mit Synthetisch erzeugten klängen.


ich selbst benutze übrigens mein VST Flügel wenn ich synthetische klänge hören oder spielen will,
und mache dann alles auf FX basierend. Find ich besser als jeden "Synth"

Mit FX kann man heute "JEDEN Furz" zur synthetischen Klangwolke aufblasen !
und es ist GEIL !
Das ist wo wir heute aus meiner sicht stehen.



......wo will man da noch Grenzen ziehen und definieren wo ein "Synthesizer" beginnt, und wo der endet ?
ich nehm YT, mit nem sampler und FX wird das zu meinem synthesizer. oder auch ohne sampler, nur FX.
ach warte, mein FX ist ja auch ein sampler.........lol ( delays )
 
wenn ich nen Synth im PC spiele ist das für mich ein Synth, .....ich rede VSTs.

Und ich dachte, es geht hier noch um die "Hardware" Synthesizer mit echten Knöpfen, Reglern und Tasten.
Wie schon gesagt, der Unterschied in dem was hinten rauskommt ist meiner Meinung nach nicht mehr vorhanden oder so marginal, dass keiner mehr raushören kann ob nun software oder Hardware.
Lies meinen Test nochmal. Eigentlich meinen wir das gleiche ;-)
 
Und ich dachte, es geht hier noch um die "Hardware" Synthesizer mit echten Knöpfen, Reglern und Tasten.
verstehe ich den punkt !


aber:
ich kann dir versichern dass für mich, "in meinem setup",
ein VST Synth "zu spielen" sich (fast *) genauso nach Hardware nutzen anfühlt als hätte ich nen hardware synth vor mir.
(* mal die "möglichen" Latenzen aussen vor gelassen. Was ne Frage der CPU power UND der patches ist)
Im gegenteil: ich bekomme hier ne bessere hardware kontrolle per Knöbbe hin als es jeder hardware synth bot den ich je hatte.
bessere Ergonomie ! mehr knöbbe wenn ich will, ......und das alles auf meine bedürfnisse abgestimmt.

Latenz IST allerdings ein Thema, absolut. Aber ich bin auf nem alten macmini von 2012.
Mit modernen hosts und nem besseren PC sind Latenzen möglich wo man nicht mehr gross die Nase rümpfen muss.
......ist ein recht grosses komplexes thema, man müsste da in die details gehen.
aber im grossen und ganzen ist es wie hardware........so wie wenn man mit nem G2 dealt.
D.h. man muss dann mit vergleichbaren "problemen" dealen.
( allenfalls: komplexe patches, komplexe knob-mappings, ...in die man sich jeweils zuerst wieder reindenken muss wenn man nen sound lädt. UND: diese patches muss man auch zuerstmal erstellen ! .....das gibts net ab Preset)
Das "wie-Hardware" ist machbar. ich hab das so realisiert ( abgesehen vom zu alten PC der mir grenzen auferlegt und mich oft auf buffer von 1024 zwingt. Aber dann mache ich allenfalls bereits sachen die hardware synths nicht können, rein vom routing her nicht vs. das integrieren von FX und dynamik bearbeitung)


D.h. die Grenze ist geknackt.
Es ist wie die Diskussion analog vs. digital, sprich:
die Diskussion ist vorbei, es ist gehupft wie gesprungen ( rein was haptik oder klang angeht)
Das Potential ist heute technisch gegeben.........
 
Ich sehe da einen merkwürdig allgemeinen Widerspruch in der Öffentlichkeit.

Ich bekomme durch YT mehrere Hunderte Zuschriften in der Woche, von wegen dieses und jenes Remake zu machen, vorzugsweise 80er Mucke.
Permanent höre ich auch von etlichen jungen Leuten bis 30 Jahre jung, wie geil insbesondere die 80`er gewesen wären und es damals bessere Mucke als
Heute gab.
Wir als Kinder der 80`er und eines Lebensstils, können das natürlich gut nachvollziehen und auch unsere Generation hat auch weiterhin sehr engen Bezug zu der Musike aus Teenagerjahren.
Nur verstehe ich dann allerdings oftmals nicht, wenn die 80`er nach wie vor so hoch im Kurs liegen, diese Musik als Neuauflage dann bei angestrebten (Neu)Publikum so dann aber nicht funktioniert ?

Es ist ein solch krasser Unterschied, ob man einen echten 80`er Song hört oder einen, der zwar vollkommen authentisch und sehr gut ist, aber nur eine Neuauflegung im Stil der 80`er Jahre ist, nicht auf eine ähnlich große Resonanz stösst wie ein Original aus der stammenden Zeit!?
Daher der merkwürdig allgemeine Widerspruch einer Öffentlichkeit in sich.

Ok, aber The 1975 machen immerhin O2 voll und hatten (alle?) Alben auf #1.
Bruno Mars hat laut Wikipedia einen net worth irgendwas 50 - 100 Mille.
und der macht ultra 80er DX7 Sound, Polysynths Teppich, drums, lila Farben könnte glatt Alexander O'Neal sein.


https://www.youtube.com/watch?v=Wd1Iz6j4WC0
 
Zuletzt bearbeitet:
Der 80-Drops ist sowas von gelutscht.
Wenn ein Bruno Mars die Hallen damit voll macht dann weil es der Name ist.
Der 90-Drops ist auch sowas von gelutscht. Passt vielleicht noch in schlecht gemachte Werbespots a la CHECK24 oder HYPERino oder für das Brandenburger Tor und ZDF zu Sylvester.
2000 ist überwiegend Fahrstuhl und Supermarkt RnB.
Was bringen die 70`s ?
 


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