Warum ist man mit seinen Synths nie zufrieden?

Horn

Horn

*****
Liebe Leute,

ich bin ein typischer Forums-Bewohner, ich leide ständig unter GAS, ich kaufe ständig ZEUG(s), ich verkaufe es meist nach kurzer Zeit wieder, und das only to buy the "NEXT BIG THING" ...

Dabei mache ich durchaus zwischendurch auch ab und zu wirklich Musik. Meistens mit meinen anderen Instrumenten: NICHT mit meinen Synthesizern. Und unter meinen anderen Instrumenten besitze ich einige auch seit 20 Jahren und generell ist die Kauf- und Verkauf-Rate nirgendwo so hoch wie bei meinen Synths. Warum?

Bin ich einfach zu doof zu erkennen, wann ich einen guten Synth in der Hand habe und ihn behalten sollte?

Oder ist das Problem universell? Die Fender Strat gibt es unverändert seit 55 Jahren, auch die Rickenbacker 320/330/620, die Gibson Les Paul, die Fender Telecaster, die Gibson SG - alle diese Gitarren ... aber Synthesizer (mit Ausnahme des Minimoog) kommen und gehen. Muss das so sein?

Warum ist man mit seinen Synths nie zufrieden? Oder bin ich der einzige, der so drauf ist?

Beste Grüße
Markus
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Das ist, wenn man in den Synth etwas Erwartungen steckt, die man ggf. an sich stellt? Das Erstmalnix-Phänomen. Wenn man DEN hat, dann…
Diese Katzendärme sind gleich, ja. Aber viele nutzen seit Jahren einen Juno, Minimoog, DX7 oder was auch immer. Dazu ist die Unterschiedlichkeit doch nicht so stark. Eine große Menge an Synthesizern folgt eigentlich dem Standardkonzept und Struktur, nur etwas andere Knöpfe und Zugang. Deshalb ist mir weitgehend egal, ob ich mit dem oder dem was mache. Ich freu mich, wenn ich die Vorteile des mitgebrachten Synths dann nutzen kann und ja, ich hätte bestimmte Sounds gern immer dabei, aber daran verzweifeln? Das ist dann eher wie die Geige mitgenommen zu haben und den Katzendarm nicht mitnehmen oder eben doch, weil …

Vielleicht ist es also eher eine innere Einstellung dazu? Und ggf. auch das, wie lang dafür geworben wird. Übrigens gibt es kaum einen größeren Markt als den für Gitarren und BodenFX und den Kram drumrum, die sind NIE zufrieden. Musik ist eine kontinuierliche Sache, dennoch könnte man ein Leben lang mit einer kleinen Auswahl und einer kleinen Fluktuation arbeiten. Das Idealisieren eines akustischen Instruments wegen seiner Beschränkung und gleichzeitigen Vielfalt ist sicher auch auf Synthesizer anzuwenden, so viel kann ein Minimoog, Andromeda oder was auch immer auch nicht, …

Beschränkt sind sie, wir Musikanten und so ohnehin. Bin auch sehr lang dieser Sache nachgelaufen und wollte immer viel Synthese und Möglichkeiten. Das Teil konnte immer zu wenig, aber man muss es halt noch unter Kontrolle halten. Und das kann man sich so vielfältig aussuchen. Manche werden wild, wenn sie viel Zeug haben. Aber das ist kein Problem der Möglichkeiten sondern der eigenen Einstellung dazu und vielleicht wie wenn man in eine Bibliothek geht. Die größte am besten! Was zuerst lesen? Aber wenn du weisst, was dich interessierst gehtst du zum richtigen Fach am richtigen Tag.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Moogulator schrieb:
Vielleicht ist es also eher eine innere Einstellung dazu? Und ggf. auch das, wie lang dafür geworben wird. Übrigens gibt es kaum einen größeren Markt als den für Gitarren und BodenFX und den Kram drumrum, die sind NIE zufrieden.
Meine innere Einstellung ist mit Sicherheit das Problem FÜR MICH. Geht es hier anderen genauso?

Aber komischerweise habe ich bei meinem "Erstinstrument" Gitarre sehr klare Vorstellungen, die mich gegenüber der neuesten Variante z.B. einer Fender Strat Relic ´57 komplett immun machen. Ich weiß auch ganz genau, dass ich außer meinem BOSS DD-20 Delay, meinem MXR Phase 90 Phaser, meinem Marshall Jackhammer Verzerrer und meinem Höfner Fuzz genau KEIN weiteres Effektgerät benötige. Meine Einstellung in der Beziehung ist vollkommen relaxt. Ich habe einen VOX AC30 Röhrenverstärker, die genannten Effekte und ein gewisses Arsenal an Gitarren. 3000 Werbekampagnen könnten mich nie davon überzeugen, dass ich in der Beziehung nicht das absolut BESTE Equipment der Welt besitze.

Bei Synths habe ich ein vergleichbares Gefühl nie gehabt. Und das, obwohl ich mich fast genauso lang für Synths interessiere wie für E-Gitarren. Ich habe mit 10 Jahren angefangen, klassische Gitarre zu spielen, das ist jetzt 28 Jahre her, mit 13 Jahren habe ich meine erste E-Gitarre gekauft (25 Jahre), mit 15 oder 16 meinen ersten Synthesizer (23 oder 22 Jahre).

Sicher ist, dass ich bei Tasteninstrumenten nie die Souveränität entwickelt habe, die ich im Bezug auf die Gitarre angesichts meiner Biographie notwendigerweise entwickeln konnte. Ist das der einzige Punkt? Oder gibt es noch andere Faktoren, die hier eine Rolle spielen?
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Dann ist vielleicht das Katzendarmspiel dein Ding. Vielleicht magst du Synthesizer auch einfach weniger oder findest sie weniger passend. Ich könnte es umgekehrt auch nicht so recht aushalten und wär mir zu viel Limitation, verstehe aber weshalb man diese spielt. Man hat halt die Wahl und weiss was man will? Dh. - ich sags ja ungern, aber bei dir ist das ja ziemlich eindeutig.

Und das ist ok so. Es geht auch nicht um das BESTE wegen Preis oder Qualität, sondern was für dich zugänglich ist. Das ist ok. Anderen könneste du dafür 20 Katzen hinstellen, würde so ziemlich jeden Synthesizer vorziehen. Wenn man nicht gezwungen ist alles auf ner 303 zu machen vielleicht.

Und den Grund hast du schon hingeschrieben. Ggf. fühlst du dich halt wohler mit den Katzendärmen. Es gibt ja auch Umsetzungen über diese mit Synthesizern zu arbeiten oder mit Sound. Sprich: Controller, Pickups, V-Gitarrensachen und umbasteln und anpassen und so mit der Elektronik? Naja, ich mach schon Werbung oder Missionierung für Elektronik, aber wenn dich das nicht so erfasst, dann ist das so. Vielleicht findest du da ja noch was…

Aber jetzt überlass ich das Wort denen, die sich so wie du fühlen.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Moogulator schrieb:
Vielleicht magst du Synthesizer auch einfach weniger oder findest sie weniger passend.
Moogulator, glaubst Du, dass ich in diesem Forum soviele Beiträge geschrieben hätte, wenn das so wäre? Ich habe Synths immer geliebt. Und ich habe die Scheuklappen zwischen der Synth- und der Gitarrenwelt auf beiden Seiten nie nachvollziehen können! Meine Lieblingsbands waren meistens Leute wie "The United States Of America", "The Nits" etc., die irgendwo zwischen Electronic und Rock standen.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Naja bei ner Guitarre steht die Spielart im Fordergrund - beim Synthi im Hintergrund. Somit gehts beim Synthi in erster Linie darum wie er klingt und was er kann.
Eine Guitarre hat (bis auf paar Tretminen vielleicht) immer den gleichen Sound. Man muss sich ja zwangsweise aufs Spielen konzentrieren :lol: Beim Synthi hat man die Qual der Wahl. Und warum soll man sich mit etwas abgeben wo es doch bestimmt noch was besseres gibt ? :fawk:
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Markus Horn schrieb:
Dabei mache ich durchaus zwischendurch auch ab und zu wirklich Musik. Meistens mit meinen anderen Instrumenten: NICHT mit meinen Synthesizern.
Vielleicht ist ja genau dies der Knackpunkt. Ich kann nur für mich sprechen: Je mehr ich aktiv Musik mit meinen Synths mache, und mich deshalb mehr in der strukturellen Universen von Melodik/Harmonik/Komposition/Form/Phrasierung etc. bewege, desto mehr treten die klanglichen Eigenschaften meiner Synths in den Hintergrund. Sie werden zu dem was sie eigentlich sind -ein ledigliches Werkzeug um Ideen umzusetzen, ein klangliches Transportmittel. "It's just a tool, like a hammer or a wrench", wie Allan Holdsworth mal treffend formulierte.
Das heisst dann natürlich nicht, dass die Wahl des Instrumentariums hinfällig wird, und es ein VA vorletzterer Generation genauso tun würde wie ein Alesis Andromeda. Aber die Arbeit an der Musik stellt andere Prioritäten in den Vordergrund. Wenn ich z.B. lediglich Kompositionen skizziere, mache ich das immer komplett ITB mit Plugins, da ich da Total Recall habe und das Ganze schnell eingespielt und archiviert habe. Erst bei der finalen Ausarbeitung kommt die besser klingende Hardware zum Einsatz.
Ausserdem hilft mir die Arbeit an der Musik, mir im klaren zu werden (resp. zu bleiben), was ich von einem Synthesizer für meine musikalischen Bedürfnisse wirklich brauche, und was nur überflüssiger Schnickschnack ist. Orientierungsloses G.A.S. weicht einem gesunden, da auf der eigenen musikalischen Vision beruhenden Pragmatismus.
Was nicht heisst dass ich nicht begeisterungsfähig bin, und bei Ankündigung eines für mich interessanten neuen Synths auf dem Markt mich dabei ertappe, wie ich mental meinen aktuellen Kontostand abschätze. :mrgreen: Hey, das ist doch einfach 'part of the game', Teil der ganzen Leidenschaft, das macht Spass und ist darum völlig OK so. :) Z.B. bin ich gerade ganz aus dem Häuschen wegen dem Reissue des Oberheim 4-Voice, und das nur weil ich Lyle Mays-Fan bin und hier momentan gerade wieder viele alte Pat Metheny Alben im CD-Player laufen. Ich liebe einfach diesen Sound. Aber wenn's dann wirklich ums kaufen geht -da bin ich dann schon vorsichtig. Einfach weil ich mittlerweile doch recht genau weiss was ich brauche, auf was ich gerne verzichten kann, oder aber worauf ich auf keinen Fall verzichten kann.

Daher mein Rat: Zwinge Dich vielleicht einwenig dazu, wirklich mal mit deinen Synths Musik zu machen. Komponiere mit ihnen. Komponiere für sie. Entweder Du kommst in den kreativen Flow, und die Synths werden zu dessen Werkzeug, und alles ist bestens. Oder aber irgendetwas an ihnen (meistens Grundklang und/oder Bedienung) lenkt Dich zu sehr ab, stört den kreativen Flow. Dann weisst Du mit Gewissheit, dass es die falschen sind, kannst aber auch eher konkret sagen was es ist was fehlt oder Dich stört. Damit lässt sich dann viel gezielter nach einer Alternative weitersuchen. Mit der Zeit hast Du dann die für Dich passenden Instrumente beisammen.

Ich hab's jedenfalls so gemacht, resp. mache es immer noch so.

just my 2cc
t
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Markus Horn schrieb:
Moogulator schrieb:
Vielleicht magst du Synthesizer auch einfach weniger oder findest sie weniger passend.
Moogulator, glaubst Du, dass ich in diesem Forum soviele Beiträge geschrieben hätte, wenn das so wäre? Ich habe Synths immer geliebt. Und ich habe die Scheuklappen zwischen der Synth- und der Gitarrenwelt auf beiden Seiten nie nachvollziehen können! Meine Lieblingsbands waren meistens Leute wie "The United States Of America", "The Nits" etc., die irgendwo zwischen Electronic und Rock standen.
Hätte ich "vielleicht spielst du einfach lieber Gitarre" schreiben sollen? Ich spreche dir doch nicht dein Interesse ab, sondern vielleicht hilft es ja "sich zu finden". Manchmal ist das ja naheliegend, manchmal auch nicht. Lieg ich halt falsch.

Zwingen würd ich nicht, nur den richtigen Weg finden, wenn du den noch nicht hast. Vielleicht ist ja die Gitarre dein Controller, mit dem kann man ja auch Synthesizer steuern. Ist doch nicht schlecht?
Aber diese Philosophien über Arbeitsweise, sich disziplinieren und so sind sehr unterschiedlich, selbst hier kennst du dich besser als wir das je können. Könnte dir nur meine Sachen sagen, aber das hilft ggf. nicht.

Übrigens - toll finde ich auch schnell was, aber ich weiss doch oft genau so schnell ob das Gadget ist oder ob ich das sinnvoll nutzen werde. Das hat aber auch gedauert. Dazu kommt auch ein Faktor, der irgendwie schräg ist - Verkaufste das alte Macbook Pro, holst dir nen Macbook und denkst - cool, alles schön kompakt. Haste das ne Weile - oooch, so der große Screen war nicht schlecht und überhaupt - man sah ja mehr ;-) - Manchmal ist das nur das typisch Mensch-Ding. Gier. Die ist austauschbar. Da ist es einfach gut auch mal zu sagen - ja, das ist nur anders, aber wenn es anders ist kommt eh das nächste. Ich mag Gadgets zB, ich bin daher ansich sehr empfändlich für sowas wie das iPad oder so - aber dennoch habe ich nicht all das was man da bekommen kann. Aber manchmal gönn ich mir das , aber ich ordne es halt ein. Vielleicht geht das ja auch bei den Instrumenten. Du weisst sicher irgendwann doch, was dir wichtig ist. Wenn nicht, darf die Suchphase anhalten. Es ist KEINE Schande auch mal ein paar Teile durchgeschoben zu haben. Aber bald wird das bei alten Synths sich eh von selbst erledigen, den Rest kann man bestellen und zurückgeben, wenns nicht passt. Ich denke, dass da auch mal was dabei ist, oder?

Geduldig sein Zeug zu nutzen ist schon cool, dann ist das auch ok wenn man auf das was noch kommt gelassen zu sehen und darf auch mal 1 Jahr oder 2 dauern. Und dann bekommst du faktisch alles irgendwie mal. Wenn du das wirklich willst, dann willst du das dann auch noch. Was 1/2 Jahr nur rumsteht, ist vielleicht nicht so der Hammer. Irgendwann wird sicher etwas bei dir länger verweilen. Oder? Ist da nix wo das so war oder ist? Und deiner Arbeitsweise auch gut kommt, deinem Soundgeschmack? Vielleicht sogar am ehesten letzteres und das Ding ist einfach cool? Auch noch in 1 Monat oder so? Oder 1 Jahr? Hab ein paar solche gefunden, in einigen Fällen habe ich die auch erst auf meinen alten Sachen nochmal hören müssen -DAS vermiss ich, das BRAUCHE ich sogar.
Und trotz der Diskussion HIER ist das keine gute Referenz für das was du brauchst, lass dich also von viel oder wenig oder so nicht leiten. Auch bei den Sachen, die hier eher uncool sind oder so, denn das ist nur ein Eindruck. Deine Musik ist der Chef und du selbst letzlich auch.

Achja. Bei obigem Wieder-rein-hören: Da kanns passieren, dass du was magst, es auch gern hast aber nie einsetzt. Kann da einige Teile nennen, die hab ich echt liep™, aber in meiner Musik brauche ich das selten oder gar nicht. Das Zeug hab ich nicht mehr. Freue mich aber wenn jemand einen hat und spiel gern drauf. Man kann halt nicht alles haben. Ggf spielt noch Platz und Kohle ne Rolle dabei, wenn es nicht viel kostet oder so, dann kannst du sowas auch mal behalten.
Ich verrate dir, was das bei mir wäre : Ein Alpha Juno. Find den Sound super, aber ich brauche das zu selten und ist zu eingeschränkt, aber das Teil ist toll. Komisch oder?

__
@Zolo: Das ist doch ein Klischee, finde das nicht unbedingt, spiele selbst auch doch recht viel und finde auch wichtig WAS man da spielt und wie. Virtuos spielen kann man auch Sequencer oder sowas, also mit "Anstrengung". Aber noch mehr das Tonale und das ist doch heute durchaus noch immer wichtig. Man kann es halt nur auch anders umsetzen oder machen, aber wenn man Gitarren sequenzieren könnte (Har har wieso fallen mir die Sisters of Mercy hier ein?) - wären sie dann weniger ………<--- ?
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Du bist nicht sonderlich, das ist ein völlig normales Verhalten.
Du stehst eben auf Instrumente, die gespielt werden müssen,
da sie nicht viele Grundklänge besitzen.

Synths sind wie eine Schatzkammer, man entdeckt alle paar Minuten Neues.
Bei einer Gitarre neigt man eher dazu, sich auf Harmonien, Rhythmus, Spieltechnik
zu konzentrieren.
Bei minimaleren Instrumenten muss man sich auch mehr ausdenken,
um neue Klänge zu erzeugen. Das spielt stark mit rein und reizt stark.
Und jetzt bleib mal bei 3 Klängen pro Synth - fast unmögich, man
baut ja alle paar MInuten Neues. Spielen kann man ja später.
So bleibt man eher beim Klang, als bei der komplexen Melodie.

Wo ist das Problem, wenn die Synths eben seltener eingesetzt werden?
Mir geht es genauso. Du stehst vermutlich auch auf sehr viele Musikstile und
willst nicht den Mix aus 30 machen, sondern bevorzugst die Gitarre.

Nutze deine Neigung, um minimale Musik zu machen.
Ich sehe dies eher als Vorteil, den du noch nicht als solchen erkannt hast.

Ich hatte in der Band früher ca. 3-4 Synths und war weniger kreativ, als
in der Phase, wo nur der MS-20 und ein paar Effekte eingesetzt wurden.


Ich kann es nur noch mal zum 1.000.000.000.000.000 Mal wiederholen:



Weniger ist mehr !!!












.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Zolo schrieb:
Naja bei ner Guitarre steht die Spielart im Fordergrund - beim Synthi im Hintergrund. Somit gehts beim Synthi in erster Linie darum wie er klingt und was er kann.

Nixda! Das ist ein fieser Trugschluss, der für einen Großteil von G.A.S. verantwortlich sein dürfte.
Musikalisch hat der Klang nur in den seltensten Fällen mehr Wert, als die Spielart.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Ist wohl das pheonomen Bedienbarkeit vs Funktion.

Gewisse Dinge gibt es halt leider nur ohne Tasten und umgekert. So redet man sich dann ein, ach das kann ich doch eh alles mit midi machen, wenns dann aber darum geht Musik zu machen fällts dann doch auf das es eigendlich anders besser wäre.

So hätte ich aktuell gerne einen sh-7 statt einen semtex und einen shruti-1 statt cz-1. Was einem mehr zusagt merkt man dann eigendlich erst nach ein paar monaten... Aber dann will man die Sachen halt doch nicht hergeben da man "seinen" sound darauf enteckt hat und auch benutzen will.. So fließt dann das geld dahin :roll:
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Im Vergleich zu anderen Instrumenten hat ein Synthesizer wenig Character. Er ist zu vielseitig.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Bluescreen schrieb:
Im Vergleich zu anderen Instrumenten hat ein Synthesizer wenig Character. Er ist zu vielseitig.

Stimmt, deshalb braucht derjenige der ihn bedient, um nicht beliebig zu klingen, eher mehr Charakter als ein "normaler" Instrumentalist. ;-)
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Die einzelnen Klänge sind schlichtweg primitiver. Ein guter Teil des Ausdrucks ist in die Patch-Erstellung verlagert. Das ist deutlich indirekter.

Guckt euch doch mal einen (echten) Klaviersynthesizer wie Pianoteq an, was der für einen gezielten Aufwand treibt. Eine derartige Detail(!)-Komplexität bietet ein normaler Synthesizer nicht - und sie wäre auch im Rahmen einer Patch-Erstellung durch einen Musiker nicht sinnvoll zu steuern.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

...im Bezug auf Gas gibt es absolut keinen Unterschied zwischen Katzendarm und Synthesizer!!!
Gas war mir auch zuallererst als Guitar Aquisition Syndrome bekannt!

Sei froh das Du es auch nicht noch im Bereich der Gitarre hast.

Die Erklärungen hier im Thread bezüglich der Unterschiede zwischen Gitarre und Synthesizer und dem darausfolgernden Gas
kann ich absolut nicht nachvollziehen.

Ich hatte/habe beides Gitarren und Synthesizer Gas.

Und das die Gitarren seit 55 Jahren unverändert gebaut werden trifft auch nur bedingt zu, nicht Umsonst gibt es z. B. allein im Programm des Fender-Konzern über 200(!) verschiedene Stratocaster-Varianten!!!
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Ich glaube man muss zuerst herausfinden wozu man einen Synthesizer einsetzen möchte, oder wie man ihn aufgrund seiner Fertigkeiten und Workflow einsetzen kann. Es nutzt nichts sich 30 verschiedenen Synth zu kaufen und jeden Einzelout auf einen Kanal einer 64 Kanal Konsole zu stecken. Du musst dir einen Synth suchen der zu dir passt und mit dem du dich wohl fülhst. Zu diesem Prozess gehören auch Fehlkäufe. Wichtig ist ein stehedes und funktionierends Basisi Setup das genau in deinen Workflow und zu dir selbst passt, den Rest kauft man Pö a Pö als Ergänzung oder aus Gier, weil man es sich leisten kann dazu. Es ist aber falsch jedes Teil zu kaufen weil man gehört hat das es so gut ist und man es ebay für ein Schnäppchen bekommen kann. Es mag zwar sein das das Gerät, der Synth so gut ist... Ich meine sonst würde es ja nicht verkauft werden... Aber passt es auch zu deinem persönlichen Workflow und deinem persönlichen Skill? Brauch ich den Synth wirklich'? Was kann der was der Andere nicht kann? usw.

Ich habe sehr viel GAS hinter mir, ich hatte in den letzten Jahren so viele Synth und so viel Outboard, das ich noch nciht mal mehr wuste wie ich den ganzen Scheiss überhaupt anschliessen soll. Ich habe nur schon alleine 2 komplette Racks für Patchfelder verbraten. Aber wie schon erwähnt wurde, es bringt dich nciht weiter, sondern du stolperst nur von einem Fettnäpfchen ins andere und bist mehr damit beschäftigt Gedanken darum zu verschwenden warum jetzt wieder hier was brummt oder da was knackt... Auserdem kannst du wenn du den richtigen Synth in der Hand hast alle Sounds machen wie mit jedem Anderen auch. Da stellt sich dann irgendwann die Frage, wotzu man 30 Synth brauch wenn man mit jedem ohnehin nur das Selbe machen kann :mrgreen: Man muss eben den richtigen Synth oder die richtige Harware für sich finden, wobei die Qualität die Quantität aussticht. die Quantität macht sich gut auf einem Foto, es lässt die Leute staunen, boaaarh was der alles hat und nur das Beste... Aber zum effektiven produzieren bzw. zum effektiven Anwenden mit dem Ziel auf ein sinnvolles Ergebnis ist es eher Hinderlich. Vor allen Dingen muss jedes weitere Gerät erlernt werden und man kann eben nciht alle Geräte gleichzeitig bedienen noch von allen wirklich alle funktionalen Details kennen.

Selbst das ganze Outboard Gelump, so gut es meinetwegen klingen möchte. Also ich habe viele Kompresoren und EQ`s gehabt und FX und weiss der Geier, aber im Endeffekt werden dadurch deine tRacks nicht unbedingt besser, dafür hast du aber ein haufen Geld für Zeug ausgegeben das du nicht brauchst. Auf der anderen Seite ist es natürlich so, das man viel lernen kann. Aber nur alleine aus der Sicht geshen muss man doch sagen das es sein echt teures Hoby ist.

Ich mache mir jetzt ein paar Bratkartoffeln mit Spiegelei :mrgreen:
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Die meisten Keyboards und Synthesizer sind darauf hin entwickelt worden, um bestimmte Instrumente möglichst autentisch zu kopieren.
Dass dabei ein wesentlicher Zug, nämlich Charakter auf der Strecke geblieben ist, kann man sich doch an allen 10 Fingern einzeln abzählen.
Charakterschweine sind für mich Minimoog, PPG Wave und meinetwegen auch noch der DX7.
Mit allen drei Synthesizern kannst du eine Menge wundervolle Musik machen was aber nicht heißt, dass beim Besitz dieser Instrumente die
musikalische Idee von alleine kommt. Ich habe übrigens noch nie einen Maler gesehen, der seine Pinsel und Farben beschimpft, weil ihm
nie so richtig etwas damit gelingen mag. Aber ich höre immer wieder, dass dieses und jenes Keyboard/Synthesizer völlig untäuglich sein.
Und mal ehrlich: sogar mit einer billigen Casio-Büchse lassen sich vorzüglich Kompositionen erstellen. Wenn man denn den kreativen Zugang dazu hat ;-)
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

ganz Salopp gesagt, reichen dir ein oder 2 Synth aus (eierlegende Wollmilch Säue) die alles können.. Da kannst du dann deinen kRam machen und es einfach absampeln. Ich kaufe mir schliesslich keinen neuen Synth weil er geile Presets hat :mrgreen:
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

intercorni schrieb:
Ich habe übrigens noch nie einen Maler gesehen, der seine Pinsel und Farben beschimpft, weil ihm
nie so richtig etwas damit gelingen mag. Aber ich höre immer wieder, dass dieses und jenes Keyboard/Synthesizer völlig untäuglich sein.
Und mal ehrlich: sogar mit einer billigen Casio-Büchse lassen sich vorzüglich Kompositionen erstellen. Wenn man denn den kreativen Zugang dazu hat ;-)
Klasse Zitat!

Wo gibts die vorzügliche Casio-Musik?
(Sowas sagt man theoretisch daher, aber wer kennt de facto jemanden, der aus Sch.. Gold macht?)
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Moogulator schrieb:
Manchmal ist das nur das typisch Mensch-Ding. Gier.

Es gibt scheinbar Leute die sich am Kaufpreis aufgeilen... je teurer um so besser, ob sie den Multibandkompressor brauchen geschweige bedienen können oder nicht, hauptsache man kann über den Weg des Preis protzen :mrgreen:
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Taschenmusikant schrieb:
Wo gibts die vorzügliche Casio-Musik?
(Sowas sagt man theoretisch daher, aber wer kennt de facto jemanden, der aus Sch.. Gold macht?)

Der temporäre Casio-Liebahber Vince Clark
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Offensichtlich gibt es eine Diskrepanz zwischen dem, was sich Herr Horn vorstellt und erhofft, und dem, was er erhält zw. bisher erhalten hat. Vorausgesetzt, Herr Horn hat überhaupt eine konkrete Vorstellung, die er für Außenstehende auch nachvollziehbar formulieren kann, sollte er sich bei Handel einen kompetenten Ansprechpartner suchen und mit ihm Vorstelung und Realität abgleichen. Musikinstrumente - und so verstehe ich Herrn Horn, in dem was er sucht - muss man selbstverständlich neben allen theoritisch erfahrbaren Leistungsmerkmalen, spielen und hören, sonst kocht das Ei nur zufällig 5 Minuten.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Es freut mich, dass dieses Thema auf soviel Interesse stößt und ich scheine ja nicht ganz der einzige zu sein, der zumindest gelegentlich unter GAS leidet.

tim schrieb:
Je mehr ich aktiv Musik mit meinen Synths mache, und mich deshalb mehr in der strukturellen Universen von Melodik/Harmonik/Komposition/Form/Phrasierung etc. bewege, desto mehr treten die klanglichen Eigenschaften meiner Synths in den Hintergrund. Sie werden zu dem was sie eigentlich sind -ein ledigliches Werkzeug um Ideen umzusetzen, ein klangliches Transportmittel. "It's just a tool, like a hammer or a wrench", wie Allan Holdsworth mal treffend formulierte.
Ich glaube, das ist es. Meine Gitarren betrachte ich tatsächlich als Werkzeuge. Ich benutze sie, um meine musikalischen Vorstellungen umzusetzen, ich benutze sie um Musik zu unterrichten, Gitarrenunterricht zu geben etc. Synthesizer sind dagegen eher "Spielzeuge" für mich. Ich bin mir im Moment gar nicht sicher, ob ich damit überhaupt genauso ernsthaft Musik machen will wie mit meinen Gitarren. Vielleicht kann man es vergleichen mit jemand, der sich zu seinem Auto noch ein Motorrad kauft. Mit dem Auto fährt er täglich zur Arbeit, mit dem Motorrad fährt er nur zum Spaß ziellos herum. Ich weiß selbst nicht recht. Muss noch mal darüber nachdenken.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Markus Horn schrieb:
Bin ich einfach zu doof zu erkennen, wann ich einen guten Synth in der Hand habe und ihn behalten sollte?

Vielleicht nimmst du dir einfach nicht genug Zeit zum einarbeiten...

Oder ist das Problem universell? Die Fender Strat gibt es unverändert seit 55 Jahren, auch die Rickenbacker 320/330/620, die Gibson Les Paul, die Fender Telecaster, die Gibson SG - alle diese Gitarren ... aber Synthesizer (mit Ausnahme des Minimoog) kommen und gehen. Muss das so sein?

Nein, bei mir kommen und bleiben sie.

Aus deinen Aussagen in frueheren Threads hab' ich 'nen Eindruck davon was dein Problem sein koennte.

Du hattest hier mal 'ne Q+ Demo geposted, die (fuer meine Ohren) praktisch Hoehenfrei war und den Bass Bereich "zugemuellt" hat. Nun sind LP Filter in Synths eher zur musikalischen Anwendung und nicht zum eliminieren jeglicher Hoehen gedacht, dafuer sind die einfach nicht steilflankig genug, d.h. sobald man sie so weit zugedreht hat dass die Hoehen komplett verschwunden sind, ist auch vom Rest des Sounds nicht mehr all zu viel zu hoeren, ausser man arbeitet von vornherein mit eher hoehenarmen Wellenformen, die halt auch nicht fuer alles zu gebrauchen sind. Von daher rate ich dir zu 'nem extrem steilflankigen High Cut und einer Abhoere die dir Probleme im Bass Bereich aufzeigt, damit du sie (je nach Sound) z.B. mit 'nem Low Cut eliminieren kannst. Wenn man generell nicht den Nerv hat sich intensiv mit Synths zu beschaeftigen, die sich klanglich in weiten Bereichen verbiegen lassen, empfehle ich sich intensiv mit Mixen und Mastern auseinanderzusetzen...

Warum ist man mit seinen Synths nie zufrieden? Oder bin ich der einzige, der so drauf ist?

Ist vielleicht ein wenig wie mit Frauen, im Prinzip braeuchte (der sterotype) Mann eine fuers Bett, eine fuer den Haushalt, eine zum vorzeigen und eine die Trost schenkt aka Mutterersatz. Da man sowas eher selten vereint in einer Frau findet, sucht man entweder einenen guten Kompromiss oder betreibt Vielweiberei.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Summa schrieb:
Du hattest hier mal 'ne Q+ Demo geposted, die (fuer meine Ohren) praktisch Hoehenfrei war und den Bass Bereich "zugemuellt" hat. Nun sind LP Filter in Synths eher zur musikalischen Anwendung und nicht zum eliminieren jeglicher Hoehen gedacht, dafuer sind die einfach nicht steilflankig genug (...)
Danke für den gut gemeinten Rat. Ich weiß sehr genau, wie man ein Filter verwendet und was auch immer ich da gepostet habe, klang zu 100% so, wie ich das wollte, sonst hätte ich es nicht gepostet. Mit meinen Abhör-Monitoren stimmt übrigens alles, ob mit Deinen Ohren auch alles stimmt, kann ich nicht beurteilen.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Ich denke dann kann man dir einfach nicht helfen.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Summa schrieb:
Ich denke dann kann man dir einfach nicht helfen.
Ich habe nicht um Hilfe gebeten, sondern wollte eine Diskussion anstoßen, die bis zu Deinem Beitrag auch konstruktiv war, wie ich finde.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Herr Summa zählt zu den renommiertesten Sounddesignern für Synthesizer. Ihm in dieser Form zu unterstellen, dass er eventuell was an den Ohren hat, ist schon mehr als dreist.
 


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