Stellen wir uns doch die Frage: "...und was ist danach?"
a) Du hast (je nach Erstkauf) einen ordentlichen Wertverlust.
b) Du wirst spätestens beim Klavierlehrer(!) auf eine Hammermechanik treffen.
c) Du hast ab da für deine Tochter eine doppelte Investition zu tätigen.
Ist so, kann man so unterschreiben. Wer billig kauft, kauft zweimal.
Wird im Nachbarforum™ auch immer gepredigt, wenn jemand (oder dessen Kind) Klavier lernen will und dann nur so eine Yamaha-, Casio- oder Billigst-China-Hupe angeschafft werden soll, weil "bin armer Schüler/Student, hab doch kein Geld" oder "mehr als 100 € lohnt sich nicht am Anfang, wenn das Kind nicht mehr will, war das rausgeschmissenes Geld": Klavier = 88 Tasten und Hammermechanik und Anschlagdynamik. Keine Diskussion. Gibt's nicht für den Hunni, und es nimmt zumindest beim Spielen Platz weg ("hab doch nur so'ne Winzbude, wo keine 88 Tasten nebeneinander reinpassen"), aber da muß man durch oder sich ein anderes Hobby suchen.
Wenn die Kleine im Unterricht keinen vernünftigen Tastenanschlag hinkriegt, weil sie zu Hause auf ungewichteten Synthesizer- oder gar Minitasten üben muß, die schlimmstenfalls nicht mal Anschlagdynamik haben, dann ist das scheiße.
Wenn sie im Unterricht Probleme hat, weil sie sich einfach nicht an die schwergängigen Tasten eines mechanischen Klaviers gewöhnen kann, oder umgekehrt zu Hause keinen Bock auf Üben hat, weil das Tastenfeeling auf dem USB-Controller oder der Tischhupe mit den ungewichteten Synth-Tasten einfach nicht da ist, dann ist das scheiße.
Wenn sie zu Hause eine Chopin-Etüde üben soll, das aber nicht kann, weil beim Übungskeyboard links und rechts jeweils eine Oktave fehlt oder zwei, dann ist das scheiße. (Und nein, wenn du beidhändig ständig auf den Tasten am Spielen bist, hast du keine Hand mehr frei, um ständig an den Oktavtastern rumzufriemeln im Versuch, die fehlenden Tasten auszugleichen.)
Alles eine Frage des passenden Lehrpersonals. Klassiklehrer = klassischer Unterricht mit Bach und Etüden etc. und selbstredend Noten. Interdisziplinärer Lehrer = Bach, Jarre, Saga, Corea und selbstredend Noten, Lead Sheets, Impro Anleitung für Piano, Hammond, Synthesizer.
Letzteres gibt's?
Klavierlehrer, die einem auch Jazz-/Rockorgel und Electronica beibringen?
Ich hab zwar selbst nie Klavier gelernt, aber mir sieht die Teilung eher aus zwischen einerseits dem stockkonservativen Klavierlehrer, der aus Prinzip nur Klassik nach jahrzehntealtem Lehrbuch lehrt, und andererseits dem immer noch reinen Klavierlehrer, der auch mal Jazz, Rock oder Pop mit reinnimmt.