Oberheim OB-X8 Synthesizer

ach wat, am guten mischpult dreht man das alles zurecht und staffelt ordentlich seinen mix. das kennste doch seit 30 jahren.....ich werd mir den synth diese jahr gönnen, das steht fest. die preise fallen.

ergänzung: mir ist aufgefallen, dass der OB-X8 schon erheblich Lautstärke hat, die man gut reglen kann. Das hat mir beim OB-8 damals gefehlt. Der klang immer etwas leise, zurückhaltend und zahm und hatte mich nicht überzeugt. Verkloppt.
Beim OB-8 gibt es ein paar kleine Modifikationen, die das Problem beheben (Angleichung der Kondensatorwerte im Signalpfad an OB-X und OB-XA). Und man muss die Envelope-Offsets korrekt einstellen (im Service Manual stehen sie verkehrt drin). Und dann sollte man die spätere Version mit 3080 VCAs hinter dem Filter haben, die haben mehr Eier.
 
Ich hatte den damals auch auf der Superbooth angespielt. leider nur über diese miesen Kopfhörer, aber irgendwie hatte ich da schon denselben Eindruck. Ich wüsste gar nicht, wie ich das im Mix unterbringen soll. Alles so edgy und in your Face. Die berühmte "Wärme" höre ich da einfach nirgends. Das ist alles so breit und dick.
Wärme? Die Oberheims sind Rampensäue.


https://www.youtube.com/watch?v=TMSlTQmDLx4&t




https://www.youtube.com/watch?v=3vdTqNLcqUs
 
Hatte gestern (bevor „meine“ Freiburger die Bayern aus dem DFB Pokal schmissen) noch das Vergnügen bei Hieber-Lindberg den OB-X8 mal selbst ausgiebig anzuspielen.

Poly-Glide/Portamento klingt wirklich klasse und so wie man es von den Urahnen gewohnt ist. Da waren meine Hauptbedenken.

Es ist objektiv schon ein toller Synth, jedoch ist der Funke bei mir nicht ganz übergesprungen.

Habe mit dem damals nicht mehr frisch kalibrierten OB-Xa den alten „Drift-Rocker“ im Ohr, bei dem jede Stimme zwar „wohltemperiert“ aber dennoch leicht unterschiedlich klang.
Der X8 ist mir dagegen fast zu brav oder bildlich einfach zu sehr „Schlipsträger“. ;-)
Aber das ist absolut subjektiv.
 
Sollte der Vintage Knob das nicht adressieren?

Der tat zwar irgendwas, aber nix was mir ein Grinsen ins Gesicht getrieben hätte bzw. mich an das Verhalten eines OB-Xa erinnerte.

Oder wieder bildlich, wenn der Schlipsträger sein Sakko gegen die abgewetzte Lederjacke tauscht, sieht er noch lange nicht „gefährlich“ aus.
 
Ich finde das sehr schwierig - wobei ich nie solche real Vintage Kisten besessen habe. Ein Re-Issue wie beim Prophet 5 kann man sicherlich absolut gut vergleichen, der OB-X8 ist halt eine Schnittstellen-Maschine, die eher den Vintage-Geist der 80s überzeugend rüberbringt aber dann auch als eigenständiges Instrument. Legitim finde ich jede Meinung, bei der das Herz beim Original aufgeht und bei der bei einem kombinierten Gerät irgendwas fehlt.. vielleicht auch nur Nuancen aber über Nuancen geht es hier im Forum doch meistens. Und gerade bei 5 großen Schleifen muss ein Kauf zu 100 % passen, da geht man keine Kompromisse ein.
 
Mal doof gefragt, vielleicht gibt es hier Insider... zeichnet sich eine Desktop-Variante zur NAMM oder mittelfristig ab oder muss man sich so ne große Kiste wieder in den Raum stellen?
 
Legitim finde ich jede Meinung, bei der das Herz beim Original aufgeht

Das ist in etwa so, als wenn man sich an die „Odyssee“ mit einem VW T2 über den Gotthard Pass mit erforderlichem Zwischengas beim Schalten erinnert und heute die Tour mit einem Multivan T6 Automatik fährt, das „Abenteuer“ fehlt dann einfach ;-)
 
Der tat zwar irgendwas, aber nix was mir ein Grinsen ins Gesicht getrieben hätte bzw. mich an das Verhalten eines OB-Xa erinnerte.
Verstehe. Ich habe noch keinen Vintage Knob unter meinen Fingern gehabt, nur den Slop beim P6 und das war lame. Es gibt ja noch die Anekdote von Dave Smith oder war es John Bowen, wo User sich damals beschwert hatten, weil der Sound des Synth nach einem Service incl. Engineering Change Note und Calibration nicht mehr so cremig war.

Der Abstrakt Instruments VS-1 wird sich hier dann hoffentlich "echt" und cremig verhalten, wenn er denn jemals ausgeliefert wird.
 
Das ist in etwa so, als wenn man sich an die „Odyssee“ mit einem VW T2 über den Gotthard Pass mit erforderlichem Zwischengas beim Schalten erinnert und heute die Tour mit einem Multivan T6 Automatik fährt, das „Abenteuer“ fehlt dann einfach ;-)
Interessanter Gedanke, aber es ist ja nicht pauschal so, dass früher alles besser war ... würde sagen, der Vergleich hinkt etwas ;-)
 
Interessanter Gedanke, aber es ist ja nicht pauschal so, dass früher alles besser war ... würde sagen, der Vergleich hinkt etwas ;-)
Relativ, wie @swissdoc anmerkte will doch eine Wiederauflage alte “Erinnerungen” hervorrufen. Ist diese zu perfekt/steril fehlt dem Feeling etwas.

Aber wie gesagt, ich jammere subjektiv auf allerhöchstem Niveau ;-)
Objektiv ist der OB-X8 ein toller Synthesizer PUNKT!
 
wo User sich damals beschwert hatten, weil der Sound des Synth nach einem Service incl. Engineering Change Note und Calibration nicht mehr so cremig war.

Genau so würde ich meine Erinnerung auch beschreiben.

Habe das ja noch irgendwo als Audio auf der Platte.
Vor Verkauf des Xa habe ich den ein oder anderen Lieblingssound noch in 4-5 Halbtonschritten recorded, dabei teilweise auch komplett „Round Robin“, d.h. nacheinander alle 8 Stimmen/Ton um die „Unzulänglichkeit“ perfekt einzufangen :). Aus Zeitgründen allerdings noch nicht weiter bearbeitet bzw. noch keine Multisamples erstellt.
 
Relativ, wie @swissdoc anmerkte will doch eine Wiederauflage alte “Erinnerungen” hervorrufen. Ist diese zu perfekt/steril fehlt dem Feeling etwas.
Ist bei Fotografie mit alten Objektiven (Altglas) ähnlich. Man hat Vignette, CAs und Koma, die Ränder werden erst ab f/8 scharf und bei Gegelicht bricht der Kontrast ein. Aber ein modernes Glas ist i.d.R. perfekt und damit auch etwas steril. Wenn man dann noch mit dem Spassfaktor von Film vergleicht, wo auch die Farben all over sein können. Wer erinnert sich nicht gerne an die krass übersättigten Bilder auf Postkarten, aber nur diese Bilder bleiben einem emotional in Erinnerung einer frühen Italien-Reise.
 
ich glaube da ist auch viel Voodoo in den Erinnerungen dabei. Wie so oft wenn man zurückblickt.
Bin übrigens immer noch super zufrieden mit dem OB-X8. Wenn ich den spiele geht die Sonne auf und die Zeit läuft im Zeitraffer. Der klingt einfach cremig und die kleinsten Änderungen erschaffen einen neuen Raum.
Steril ist da nichts.
 
Es bleibt die Frage, für welchen Synth man sich selbst wohl Anfang der 80er in einem Musikgeschäft,
so nach wochenlangem Testen, Schnacken und Rumlungern dort (wie´s damals so schön üblich
war...), entschieden hätte , stünden dort OB-X , OB-Xa , OB 8 und OB-X8 im direkten Vergleich
mit all ihren jeweiligen Vorzügen, wie auch Nachteilen, zur Auswahl...
 
Vermutlich hätte 1981 ein fabrikneuer OB-Xa im Geschäft wie heute der X8 geklungen.

Ich „lungerte“ erst ab 1982 in Musikgeschäften herum und das Teenie-Budget reichte nur für einen Yamaha CS15 (Inzahlungnahme Rückläufer für 590 DM incl. Staubabdeckung einer Yamaha Tischhupe gekauft). An die Hochpreisigen war gar nicht zu denken, das maximale Anklimpern galt den immer noch unerschwinglichen Synths in der Preisklasse Juno 60 oder Polysix.
 
Es bleibt die Frage, für welchen Synth man sich selbst wohl Anfang der 80er in einem Musikgeschäft,
so nach wochenlangem Testen, Schnacken und Rumlungern dort (wie´s damals so schön üblich
war...), entschieden hätte , stünden dort OB-X , OB-Xa , OB 8 und OB-X8 im direkten Vergleich
mit all ihren jeweiligen Vorzügen, wie auch Nachteilen, zur Auswahl...
Da hätten wir vermutlich alle unterschiedliche Kriterien und auch unterschiedliche Ergebnisse in der Auswahl (mal abgesehen davon, dass niemand wirklich weiß, wie ein brandneuer OB-X im Vergleich zu einem brandneuen OB-X8 klingen würde, weil es halt keine brandneuen OB-Xe mehr gibt).
Meine Wahl wäre definitiv der OB-X8, und zwar wegen der Anschlagdynamik. Ein nuanciertes Spiel auf einem Musikinstrument ist mir sehr viel wichtiger als das letzte Zipfelchen Wärme/Fettheit/Authentizität.
Aber das wäre nur ich - andere Musiker (der von mir sehr verehrte Vince Clarke zum Beispiel) finden Dynamik eher überflüssig bis lästig.
In den realen 80ern war meine Wahl allerdings der Poly-800 - mir ging es da ähnlich wie micromoog.

Ist Sequential/Oberheim eigentlich auf der Superbooth? Vermutlich ja.
Da werde ich irgendwie einen Weg finden müssen, den OB-X8 NICHT erneut anzuspielen...

Schöne Grüße
Bert
 
An die Hochpreisigen war gar nicht zu denken, das maximale Anklimpern galt den immer noch unerschwinglichen Synths in der Preisklasse Juno 60 oder Polysix.
Auf der Musikmesse damals, als so Jupiter 8 und die gestreiften Oberheims herauskamen, da haben sie eh nur solvente Erwachsene an diese Geräte gelassen. Kids wie ich damals durften nur mal dran schnuppern und mit viel Glück einen MS 20 spielen. Jupiter 4 und Promars war wohl dem Volk zugänglich. Ein Kawai SX-240 stand irgendwo verlassen herum, nur war der so verstellt, dass kein Ton herauskam. Dort mal eben so ad hoc das System verstehen, keine Chance.
 
Neben Musikhaus Pfetscher und Musik Schlaile gab es hier noch das "Orgelstudio" Diehr. Der Inhaber Klaus Decker hatte neben dem Schwerpunkt Heimorgeln auch Synthesizer. Kann mich noch an das "Feuerwerk" erinnern, als er auf einer Technics U90 einen Jupiter 4 hatte und dort LFO-Ufos und sonstige für mich "unerhörte" Klänge abfeuerte. Ich stand als 12 jähriger sprachlos da. Später hatte er dort noch neben diversen anderen einen Poly 61 und Siel Opera 6.
Ab 1983/84 war dann eher JX3P und Juno 106 die evtl. mal finanziell erreichbaren Synths und somit die Objekte der Begierde. 84 lief ich dann zu einem gebrauchten DX9 der mich im Vergleich zu Analogen mit noch abgedrehteren Sounds begeisterte und den dann für 1500 DM kaufen konnte.

Es sind ja heute auch andere Hörgewohnheiten. Der Oberheim OB-Sound und allgemein der Analogsound wurde für mich (und wohl viele andere) in den schnelllebigen 80ern schnell "antiquiert". DX-Reihe, M1, D50 und Sampler lieferten immer wieder neuere Wow-Erlebnisse, Kriterien wie MIDI und Multimode waren oft auf der Prio-Liste höher als der eigentliche Sound des Klangerzeugers.

Heute im absoluten Synthesizer El Dorado mit seit gut 15 Jahren anhaltendem Analog-Revival hat man wieder andere Prioritäten. Die (oder *wir*) Teenies von damals sind seit Jahren alle mehr oder weniger am Geldverdienen und erfüllen uns heute unsere Jugendträume die wir uns damals nicht leisten konnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf der Musikmesse damals, ... , da haben sie eh nur solvente Erwachsene an diese Geräte gelassen.
...
Als der OB-8 damals neu vorgestellt wurde, da durfte ich die Demo in einer heißen engen Kabine mit stickiger Luft erleben. Anfassen war nicht möglich. Aber den Memory Moog konnte ich in aller Ruhe ausgiebig ausprobieren (hatte vom Musiklehrer eine Eintrittskarte für die Fachbesuchertage bekommen und war daher ausnahmsweise nicht in der Schule). Der war ja da auch schon nicht mehr ganz frisch vorgestellt. Das die Knöpfe nicht den aktuellen Wert darstellen war damals neu für mich. Aber wenn man an genug Reglern gedreht hatte, dann war das dann wieder wie vom Prodigy gewohnt.

Damals habe ich die Prospekte genau gelesen. Und ich hätte damals den OB-8 genommen, weil der etwas mehr Möglichkeiten bot. Und wahrscheinlich hätte ich einen OB-X8 noch besser gefunden, auch wenn man damals MIDI noch nicht kannte und Velocity und Aftertouch noch nicht geläufig waren.

Aber 1983 habe ich den DX-7 wegen seiner für mein Empfinden unmöglichen Bedienung und der komischen Klangsynthese links liegen lassen. Und MIDI war damals für mich auch uninteressant. Hatte keinen Heimcomputer und auch keine zwei Geräte mit MIDI. Und wozu zwei Synths gleichzeitig die selben Noten spielen lassen.

Mich hat da der additive Synthesizer aus der Seiko DS202 und DS310 Kombination viel mehr interessiert. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das im selben Jahr wie der OB-8 und der DX-7 war.
 
Mich hat da der additive Synthesizer aus der Seiko DS202 und DS310 Kombination viel mehr interessiert. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das im selben Jahr wie der OB-8 und der DX-7 war.
Kommt hin. Sind alle aus dem Jahr 1983. Seiko 202 mit DS 310 und DS 320 habe ich hier stehen. Und noch DS 250 dazu.
 


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