Absorber aus Handtüchern?

Björn

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Was sagt ihr dazu? Kann man das ernst nehmen?
Ich werde es wohl mal ausprobieren, da mir grade der finanzielle Background für Basotec G+ fehlt. Obwohl ich ja auch lieber nach der "Wer-billig-kauft-kauft-doppelt"-Divise handel ...

 
ich sag mal (nach jetz etwas genauerem Hinschauen, danke, Björn)...:

Pro: es dürfte in seiner Situation in dem Video (wirklich nackte Wände) sicher besser sein als gar nichts an den Wänden zu haben, und auch besser als einfach nur einen Wandteppich hinzuhängen (was ja gerne gemacht wird, in dem Glauben, dass schon eine dünne Schicht von weichem Material an der Wand irgendwas positives bringt).

Contra, oder zumindest Bedenken: die Oberfläche, die ein straff gespanntes Handtuch bildet, ist möglicherweise glatter als es sinnvoll wäre. Man müsste sich fragen, ob es nicht schlauer wäre, die Glattheit der Oberfläche stärker aufzubrechen.* Man könnte z.B. die Handtücher nehmen, zu Rollen rollen, oder zu Knäulen knüllen, und diese Gebilde dann in die Rahmen einspannen.

Was mich wenig überzeugt (auch wenn genau das Gegenteil beabsichtigt ist), sind diese auf Labor-artig getrimmten Tests, die er da vorführt. Man kann die Dinger nicht einfach aus ihrem authentischen Einsatzkontext rauslösen und isoliert von allen anderen Faktoren durchmessen ("isoliert"... draußen im Garten) und auf der Grundlage dann wieder Rückschlüsse auf den Einsatz im echten Leben ziehen, wo dann diese ganzen anderen Faktoren, die man vorher ausgeschlossen hat, wieder mit voller Wucht zum Tragen kommen.

Davon abgesehen aber, natürlich: es lebe der DIY-Absorber. Studio zwischen vollen Bücherregalen aufbauen und gut is...

*) Mehr so in Richtung dieser (pseudo-)DIY-Lösung: https://acousticsfirst.info/2013/06/20/ ... bass-trap/
 
Ein sehr wichtiger Punkt bei Absorbern ist, dass diese gleichmäßig absorbieren. Ist das Material zu dünn - oder anders gesagt der innere Reibungswiderstand zu gering - werden eben nur die Frequenzen im oberen Spektrum gedämmt und das Ergebnis ist, das die unteren Mitten und Bässe fröhlich vor sich hin schwingen und letztlich das Hörbild versauen.

Basotect ab 10cm dicke absorbiert sehr gleichmäßig bis 200Hz, für den Rest gibt's dann dicke Bassfallen.

Messprotokolle dieses DIY wären bestimmt sehr aufschlussreich.
 
Ach es gibt sooo viele DYI "Lösungen" im Netz zu der Thematik. Viele (wie auch die Handtuchlösung oben) versuchen, den Schall "abzudecken" (siehe sein Versuchsaufbau), was mit der gewünschten, physikalischen Wirkungsweise der „Energieumwandlung“ (=Schallabsorption) wenig gemein hat, sondern mehr einer Schalldämmung entspricht (=Widerstand eines Bauteils gegenüber dem Schalldurchgang in angrenzende Räume. Schalldämmung hat keinen Einfluss auf den Schall in dem Raum, in dem sich die Schallquelle befindet).
Die Handtuch im Rahmen Lösung wird sicher auch einiges an Absorption bringen, aber nur im oberen bis Anfang mittleren Bereich – für die Problemzonen untere Mitten bis Tiefen bringt es rein gar nichts; da schwächeln alle einfachen Baumarktlösungen. Für Gesangskabinen/ Ecken zB. könnte die "Handtuchnummer" evtl. schon einiges bringen.

T.
 
Ja, ne Pressspanplatte würde den Schalldurchgang auch gut abschirmen aber trotzdem reflektieren.
Ich denke aber die Handtücher absorbieren trotzdem ganz gut und reflektieren nicht.

Was ich mich frage ist obs nicht einen Markt gäbe für dekorative Absorberpanels
und warum das keiner macht, oder gibts die?

Das wär auch was für Restaurants und so weiter.
 
deeptune schrieb:
Ach es gibt sooo viele DYI "Lösungen" im Netz zu der Thematik. Viele (wie auch die Handtuchlösung oben) versuchen, den Schall "abzudecken" (siehe sein Versuchsaufbau), was mit der gewünschten, physikalischen Wirkungsweise der „Energieumwandlung“ (=Schallabsorption) wenig gemein hat, sondern mehr einer Schalldämmung entspricht (=Widerstand eines Bauteils gegenüber dem Schalldurchgang in angrenzende Räume. Schalldämmung hat keinen Einfluss auf den Schall in dem Raum, in dem sich die Schallquelle befindet).

Die DIY-Lösung wird ja nicht auf der anderen Seite der Wand (im Nebenzimmer) aufgehängt, sondern vor der Wand. Sie reduziert den Schalldruck, der auf die Wand einwirkt und hemmt ebenso den Schall, der von der Wand zurück ins Zimmer geworfen wird. Der Einfluss auf den Schall im Raum ist deutlich hörbar. Selbst dünne Wandtücher aus Leinen vor der Rauhfasertapete machen einen großen Unterschied.
 
Der Versuchsaufbau ist mir auch nicht schlüssig, aber wie gesagt wurde, hängen die Rahmen (mit mehreren Schichten Handtüchern) ja vor der Wand und sollten dafür sorgen, dass der Schall gedämmt und nicht mehr so stark reflektiert wird.

In unserer aktuellen Kalkulation wird uns empfohlen ca 16 Absorber (je 100 x 50 cm ) mit Basotec aufzuhängen - zusätzlich zu den Bassfallen. Diese können wir aber selber bauen und suchen nun noch nach einer geeigneten Alternative für das Basotec.
 
Björn schrieb:
und suchen nun noch nach einer geeigneten Alternative für das Basotec.

Kenne da nur noch Rockwoll Sonorock...wird schwierig nach einem Material mit vergleichbaren akustischen Werten zu suchen - die geringe Brennbarkeit ist auch nicht zu verachten
 
ich kann mir das Video hier mangels Bandbreite nicht angucken, aber so etwas lässt sich ja ausmessen im Raum, oder ?
Wenn das im Video nicht mit einem Versuch belegt wird, wo es konkrete Messdaten gibt, ist das irgendwie in der Kategorie Eierkartons für mich.
 
Er misst den Durchgang durch das Material mit nem Micro, das ist was weiter oben bemängelt wird.
Es geht allerdings wenig durch, und die Handtücher selber sollten ja nicht reflektieren, ich denke es funktioniert schon.
 
Der "Test" zu beginn besteht darin, dass er Testsignale mit verschidenen Tonhöhen durch einen Lausprecher schickt, diese mit einem Mikrofon aufnimmt und dazwischen diverse Materialien als Dämmung testet:





Das vergleicht er am Computer und stellt dabei fest, dass Handtücher viel besser dämmen als Schaumstoff:
 

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Als Ergebis baut er Absorber mit einem Rahmen und mehreren Lagen Handtüchern drin:





Wissenschaftlich ist anders - ist mir klar. Aber die Verlockung, hier richitg Geld sparen zu können, ist groß. Deshalb habe ich dieses Thread gestartet um mal eure Meinungen dazu zu hören und zu fragen, ob vieleicht sogar schon jemand sogar Erfahrungen damit gesammelt hat.
 

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Ich sehe nicht ganz wo da Geld zu sparen ist. Beim T. kostet die Platte Basotect 100 x 50 cm² in 50 mm Stärke knapp 20 Euro.
Bei Amazon kosten 4 Handtücher in der Größe auch etwa 20 Euro.
 
zum einen gehe ich von einer größeren Stärke als 50 mm aus, zum anderen kann man sich die Handtücher in Secondhand-Läden sehr günstig besorgen. Fast niemand kauft gebrauchte Handtücher ...
 
Du kannst auch massig alte Tittenhalter in doppel D sammeln und an die Wand tackern, das hätte wenigsten Stil :lol:
 
MickMack schrieb:
Du kannst auch massig alte Tittenhalter in doppel D sammeln und an die Wand tackern, das hätte wenigsten Stil :lol:

Gibts da Push Ups mit Steinwolle?

Ich hab damals bei Schaumstofflager.de relativ günstig die normalen Basotectmatten (10 Tiefe) gekauft und aus billigem Fichtenholz die Rahmen selbst gebastelt. Um voranzukommen reicht es immer mal wieder kleine Pakete zu bestellen und zu verarbeiten. Dann verteilen sich die Kosten recht gut. (Alles aufs Mal liefern lassen ist bei der Menge auch echt schwer zu lagern und transportieren.)
 
Björn schrieb:
zum einen gehe ich von einer größeren Stärke als 50 mm aus, zum anderen kann man sich die Handtücher in Secondhand-Läden sehr günstig besorgen. Fast niemand kauft gebrauchte Handtücher ...
Entschuldigung, ich habe allerdings auch noch nie gesehen, dass gebrauchte Handtücher verkauft werden. In second Hand Läden jedenfalls nicht und da geh ich öfter mal durch - Deswegen: Etwas verwirrt...
Kosten verteilen wäre doch ne wirklich gute Sache?
 
Bei uns im Proberaum hängen verteilt mehrere 2x1m Rahmen mit Stein(Glas? Glaube Glas)wolle drin und Molton drüber gespannt.
Einfach, billich, Effektiv :supi: Machen den Raum sehr schön trocken
 
... ich könnte mir vorstellen das Handtücher feuchtigkeit ziehen, und bei z.B einem Kellerraum anfangen zu schimmeln....
 
wäre es nicht besser (egal ob bei handtüchern oder basotect) zwischen den schichten immer etwas platz zu lassen damit die schallwellen mehrfach "brechen".

also ich gehe schon davon aus dass zb. 3 3cm platten basotect mit je 1cm abstand besser absorbiert als eine einzige mit 10 cm... das kann natürlich aber auch falsch sein.

mfg
 
Björn schrieb:
MrAdmiral schrieb:
... ich könnte mir vorstellen das Handtücher feuchtigkeit ziehen, und bei z.B einem Kellerraum anfangen zu schimmeln....

Guter Einwand. Danke

Wenn die Raumbedingungen so sind, dass Handtücher wegen der Feuchtigkeit schimmeln würden, dann würde ich was unternehmen. Und zwar nicht wegen der Handtücher, sondern wegen der Geräte. Denn dann ist es so oder so zu feucht.
Ich habe auch einen Kellerraum, der ist an sich schon trocken. Trotzdem, durch die Atemluft und die nicht ganz optimale Belüftungsmöglichkeit habe ich einen elektrischen Raumentfeuchter, der automatisch bei erreichen eines Grenzwertes angeht. Kann ich nur empfehlen.
 
francesco schrieb:
Ich sehe nicht ganz wo da Geld zu sparen ist. Beim T. kostet die Platte Basotect 100 x 50 cm² in 50 mm Stärke knapp 20 Euro.
Bei Amazon kosten 4 Handtücher in der Größe auch etwa 20 Euro.


:supi:

bei thomann kommt das genannte mass sogar auf unter 15.-

da kann man sich jede bastelei mit handtühcern und rahmen etc. echt sparen, denn selbst wenn man die eigenen arbeiszeit auf absolutem subniveau "rechnet" so kommt man da kaum in die nähe.
 
Es geht bei Absorbern weniger um die Durchlässigkeit, sondern um das absorbieren und zerstreuen des Schalls.
 
Summa schrieb:
Es geht bei Absorbern weniger um die Durchlässigkeit, sondern um das absorbieren und zerstreuen des Schalls.


meinst du mich ?

ich frag nur weil ich die antwort nicht verstehe ;-)

es soll ja nicht durchlässig sein sondern es soll das material optimal genutzt werden.

ich nehem an dass der mahrfache übertritt der schallwellen in verscheidene medien eben einen positiven effekt auf die absorbtion und die streung haben sollte.

?
 


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