AndreasKrebs schrieb:
Ich glaube, der Punkt ist, eine gewisse unmittelbare Verständlichkeit beizubehalten, ohne im Vorhersehbaren steckenzubleiben.
Wenn jemand in ein Konzert geht, dann weiß er doch im Vorfeld was ihn dort musikalisch erwartet. Ich kenne auch niemanden in meinem Bekanntenkreis, der einfach so in einen Plattenladen spaziert, planlos irgendwelche Tonträger kauft, um sich dann daheim von der Musik überraschen lassen.
Nehmen wir einmal an, Markus kündigt im Forum an dass er nach Hamburg kommt, um hier etwas aus seinem Repertoire zu spielen. Sicherlich wird er dann auch angeben was wir hören können. Von da an liegt es an dem Interessierten selbst, sich eingehender mit dem was da kommt zu beschäftigen und herauszufinden ob das für ihn überhaupt etwas wäre das ihn als Hörer anspricht. Wer Dixieland Kram hören will, sollte sich im Nachhinein auch nicht beschweren, dass ihm so etwas eben nicht auf einem Nitzer Ebb Konzert geboten wird.
Anhaltspunkte anbieten: rhythmische Strukturen, harmonische Strukturen, was auch immer, solange der Hörer dadurch einen Rahmen findet, innerhalb dessen eine Orientierung möglich ist.
Ich meine eher das sich der Hörer hier selber seinen ihm passenden "Rahmen" zu suchen hat (siehe oben). Wer rhythmische Strukturen bevorzugt oder sich generell gerne von anderen einen Rythmus aufzwingen lässt und ihm nicht gelegen ist da auszubrechen, der kann sich gerne in diesem - wohlmöglich von anderen ihm übergestüllpten - Käfig bewegen. Das hat für mich schon etwas von buhlen um die Gunst des Hörers, durch ausfüllen von Kästchen auf Rechenpapier das alle aus der Schulzeit kennen. Wenn man damit aber glücklich ist und das alles dem eigenen empfinden und der Ausrichtung an der eigenen inneren Uhr entspringt, dann eben einfach machen.
Musik machen betrachte ich aber nun auch nicht als Leistungssport/Wettkampf, bei dem man dann am Ende eine Medallie um den Hals gehängt zu bekommen. Für mich ist es viel wichtiger, dass das was ich mache seinen Urspung in mir hatte und ich nicht nachher etwas in Händen halte, dass eventuell nur noch 10% meiner Persöhnlichkeit ausmacht. Dies ist zwar dann nicht möglich, wenn ich mit Material von anderen etwas erarbeite, aber ich schaffe es auch da ganz gut dem meinen Stempel zu verpassen. Das ist für mich zwar schwiriger, aber Spass macht mir das auch, denn ich habe so etwas Abwechslung und muss mit dem klarkommen das mir zu Verfügung gestellt wird. So komme ich auf andere Gedanken, muss andere Wege gehen da irgendwelche technischen Probleme auftreten, usw. Andauernd würde ich das aber nicht machen wollen, da es doch schon sehr anders ist als etwas von Grundauf selbst zu gestallten.