Moinsen!
Ich dachte, wir sind hier noch nicht fertig?
Den Cosmos hatte ich schonmal ausprobiert und fand den echt mega geil, aber: Die Größe ist ein Problem in meinem Mini-Studio und das wird auch in absehbarer Zeit so bleiben, da ich nunmal primär Filmemacher bin und damit auch Geld verdienen muss.
Trotzdem lässt mich das Teil nicht mehr los.
Inzwischen habe ich mich ja für ein Delay entschieden - das Intellijel Sealegs Eurorack Delay. Es ist fantastisch und super flexibel. Es hat 3 Algorithmen, ebensoviele Stereo Modi und etliche Modulationsmöglichkeiten inkl. LFO mit div. Waveforms, W+F, S+H sowie Envelope Follower.
Ich habe damit auch schon ohne zu patchen ein frippertronicähnliches Verhalten hinbekommen. Aber natürlich kann das das Cosmos nicht ersetzen und ein "normales" Delay braucht man ja eh.
Also geht's jetzt wieder los.
Wie gesagt, Platz spielt ein Rolle, weshalb ich auch auf Eurorack-Module schiele.
Das QuBit Stardust ist schon super gut, aber man hört doch kaum Erfahrungsberichte. Das schreckt mich etwas ab. Außerdem ist es dem Sealegs nicht ganz unähnlich, außer das es eben loopen kann.
Es hat aber eben auch einen Frippertronics/Decay-Modus integriert, dessen Intensität mittlerweile durch Firmwareupdate nicht nur regelbar, sondern sogar patchbar ist. Mega!
Ein paar Samples (32) kann man auch per SD-Karte in den Buffer laden und damit spielen. Es ist also, in Grenzen, auch ein Sampler.
Eigentlich hatte ich aber das Intellijel Multigrain schon im Einkaufskorb, da es nach Firmwareupdate den live-Mode spendiert bekommen hat.
Nun ist es nämlich nicht nur Granular-Sampler mit bis zu 8 Samples gleichzeitig, sondern eben auch Effekt-Gerät mit "Looping Recorder".
Inzwischen wurde die mögliche Sample-Größe erweitert - ich glaube es sind bis zu 32s Aufnahme möglich, womit es tatsächlich auch schon ein mächtiger Looper sein kann.
Aber: Frippertronics damit geht irgendwie nicht so recht - außer über den Umweg, einen bestimmten Live-Sound als Grain eben in unterschiedlichen Clock-Rates zu loopen. Das scheint mir aber damit nicht gerade intuitiv zu sein.
Was aber hier echt super ist: Jedes "Setup" kann mit einer Tastenkombi gespeichert werden und sammelt dabei auch alle zugehörigen Samples und steckt alles in einen Ordner auf der Karte. Super für die Vorbereitung von Performances, wo man evtl. anstatt dutzender Soundgeneratoren einfach nur ein paar Loops benötigt.
Klar, das Hologram Microcosm (z.Z. für 475,- inkl. MwSt., Import und Versand) gibt's auch noch. Das kann wesentlich mehr und hat eben auch einen Looper-Modus (max 60s) mit an Bord. Leider ohne eine Decay-Funktion, sodass man immer nur weiter schichten kann.
Die Multi-Delay-Optionen produzieren dabei zwar sowas ähnliches wie Frippertronics, aber man halt halt keine echte Kontrolle, wie es rhythmisch/arrhythmisch oder eben langsam alte Sounds verschwindend weiter geht. Das entscheidet halt im Großen und Ganzen der Algorithmus.
Alternativ kann man natürlich "einfach" einen Looper mit Decay-Funktion nehmen (z.B. Ditto X4 oder Pigtronix Infinity 3) und dort entsprechend Klänge arrhythmisch einspielen. Idealerweise macht man das mit zwei Loops, die nicht gesynct sind und sich so auch unterschiedlich, polyrhythmisch zueinander entwickeln.
Das sollte eigentlich ganz easy gehen...
Allerdings ist v.a. das Ditto X4 mit 24x15cm auch schon wieder ein ganz schöner Klopper. Dafür speichert es die Loops auf verschiedenen Preset-Plätzen, welche sich später wieder abrufen oder auch auf den Rechner laden lassen.
Das Pigtronix ist eigentlich grundsätzlich ähnlich, etwas fummeliger in der Bedienung, dafür aber ein ganzes Stück kleiner (19x13cm).
Beide sind voll midikompatibel und clockbar, günstig sind sie ebenfalls. Alles kann außerdem per MidiCCs bedient und auch moduliert werden, wenn gewünscht (siehe OXI E16, womit das ganz easy geht).
Dann gibt es von Walrus noch den recht kompakten Polylooper, der zwei Loops aufnehmen und diese unterschiedlich gesynct wiedergeben kann. Interessant für Frippertronics wären der Modus >unsyced< oder sogar >poly mode<, der den beiden Loops zwar den selben Takt-Teiler verordnet, aber unterschiedliche Multiplier erlaubt (z.B. 4/4 vs ¾).
Ich will eigentlich primär einzelne Sounds (v.a von handgespielten, percussiven "Instrumenten" wie der Leaf Audio Soundbox o.ä.) in die Ambientwolke der Synthesizer einsprenkeln und sich diese entwickeln lassen, damit ich mich wieder der Schrauberei am Sound widmen kann, während die Elemente interessant weiterloopen/frippen.