Warum fängt eine Oktave bei C an?

A

Anonymous

Guest
Warum fangen eigentlich die Oktaven auf der Klavitur bei C an? Die Notenfolge ist doch A, B, C, D, E, F, G. Gut weil die Deutschen das B falsch abgeschrieben hatten heißt es hier für immer H, aber normal auf der Rest der Welt ist ja die alphabetische Anordnung.
 
Eine Oktave ist nur ein Intervall, das losgelöst ist von der ersten Taste auf der Klaviatur.

Ich habe Steinway- und Bösendorfer-Konzertflügel gesehen, deren tiefster Ton ein E oder F war. Der tiefste Ton meines Rhodes 73 ist ein E, die Oktave darüber wieder ein E, darüber wieder ein e, darüber wieder...

Stephen
 
ich denke, der fragesteller meint, warum die tonleiter nicht auf dem A beginnt, sondern auf dem C.

ursprünglich begannen die tonleitern auf dem kammerton A. die meisten lieder wurden aber in C-dur geschrieben, der tonparallele zum A-moll.
darum, weil 90% aller lieder der letzten 1500 in C-dur waren, hat man C als ausgangspunkt gewählt.

darum gibt es auch die sogenannten skalen (heute modes genannt). man konnte tonlagen von C ausgehend versetzen, um sich an verschiedene instrumente oder gesangslagen anzupassen. dabei haben sich aber die halbtonschritte in der skala verschoben, was dann zu interessanten musikstilen führt.

erst seit 400 jahren gibt es versetzungszeichen "#" oder "b", welche das transponieren in andere tonlagen ermöglicht, unter beibehaltung der üblichen halbtonschritt positionen.
 
darkstar679 schrieb:
ich denke, der fragesteller meint, warum die tonleiter nicht auf dem A beginnt, sondern auf dem C. [...]

Eine C-Tonleiter beginnt beim C, eine A-Tonleiter beginnt beim A, eine F#-Tonleiter beginnt beim F#.

Stephen
 
darkstar679 schrieb:
wie gesagt, früher gab es keine tonleitern auf F#.
es gab nur skalen von C.

Das stimmt so nicht ganz . Es gab die Kirchentonleitern :
C-Ionisch, D-dorisch, E -Phrygisch,usw...
Davor war der Grossteil pentatonisch .

Jedenfalls bedeutet Oktave nichts anderes wie : 12 Halbtonschritte vom Grundton aus gesehen .... der Grundton kann in dem Fall jeder Ton sein . (C-Cis-D-Dis -E...usw.)
Die Oktave ist übrigens ein reiner Intervall. Aus dem Grund trifft das mit den 12 Halbtonschritten genau zu.
Eine Terz kann zum Beispiel klein oder gross sein. Aus der kleinen Terz schichtet man dann einen Moll-Akkord , aus der grossen einen Dur-Akkord.

Liebe Grüsse
 
och es gibt auch Tonleitern ohne Oktave ;-)
da werden aber die wenigsten mit Erfahrung haben :kaffee:
 
Prüfung Musiktheorie
"Was ist die Subdominante von F-Dur?" "Wieso, F-Dur ist doch die Subdominante?"
 
Wenn man ab A die weißen Tasten spielt, spielt man eine Moll-Tonleiter.
Wenn man ab C die weißen Tasten spielt, spielt man eine Dur-Tonleiter.

Als man eine Oktave mit A begonnen hat, ist man von einer Moll-Tonleiter ausgegangen.
Und dann hat jemand entschieden, dass man eine Oktave lieber im parallelen C-Dur beginnen soll.

Ist so ähnlich wie mit Sprachen. Da gibt's welche, wo von rechts nach links geschrieben wird. Der Erfinder war Linkshänder. Wenn man unsere westlichen Melodien von rechts nach links spielt, klingt oft orientalisch. So ist auch orientalische Musik entstanden. Jemand hat westliche Musik fälschlicherweise von rechts nach links gespielt.
 
Michael Burman schrieb:
Wenn man unsere westlichen Melodien von rechts nach links spielt, klingt oft orientalisch. So ist auch orientalische Musik entstanden. Jemand hat westliche Musik fälschlicherweise von rechts nach links gespielt.

:waaas: Du willst uns veräppeln, oder?
 
virtualant schrieb:
:waaas: Du willst uns veräppeln, oder?
kennst du ägyptische musik? unsere musik rückwärts abgespielt kann dieser sehr ähneln. habe ich durch zufall entdeckt. vielleicht war es auch umgekehrt. ägyptische musik rückwärts gespielt ergab so melodien im style von mozart.
 
Mal im Ernst. Eine Oktave ist der Abstand zwischen einem Ton mit der Frequenz x und dem Ton mit der doppelten Frequenz (2x) bzw. dem Ton mit der halben Frequenz (x/2). Oder mathematisch ausgedrückt: Man stelle sich eine schwingende Gitarrensaite vor. Der Ton, den man erhält, wenn man diese Saite genau in der Mitte abgreift, ist genau eine Oktave höher als die frei schwingende leere Saite. Eine Oktave lässt sich also mit dem Teilungsverhältnis 1/2 einer Saite beschreiben (die Quinte mit 1/3, die Quarte mit 1/4 usw.).

Die Benennung der Töne und ihre Anordnung auf der Klaviatur hat damit zunächst einmal gar nichts zu tun.

In der europäischen Musikkultur hat sich die Verwendung diatonischer Tonleitern sehr früh entwickelt. Die Tonhöhenverhältnisse wurden von Pythagoras beschrieben und die "Kirchentonarten" schon lange verwendet, bevor es christliche Kirchen gab.
 
darkstar679 schrieb:
ich denke, der fragesteller meint, warum die tonleiter nicht auf dem A beginnt, sondern auf dem C.

ursprünglich begannen die tonleitern auf dem kammerton A. die meisten lieder wurden aber in C-dur geschrieben, der tonparallele zum A-moll.
darum, weil 90% aller lieder der letzten 1500 in C-dur waren, hat man C als ausgangspunkt gewählt.

darum gibt es auch die sogenannten skalen (heute modes genannt). man konnte tonlagen von C ausgehend versetzen, um sich an verschiedene instrumente oder gesangslagen anzupassen. dabei haben sich aber die halbtonschritte in der skala verschoben, was dann zu interessanten musikstilen führt.

erst seit 400 jahren gibt es versetzungszeichen "#" oder "b", welche das transponieren in andere tonlagen ermöglicht, unter beibehaltung der üblichen halbtonschritt positionen.
Danke und keine Sorge mit Quinte, kleiner Terz, großer Terz, Umkehrungen, Tonika, Dominante, Subdominante, Progressionen usw. werde ich nicht verwirrt. Auch wenn ich Software only präferiere, so habe ich auch Interesse an einen kleinen Teil der Harmonielehre.
 
virtualant schrieb:
Michael Burman schrieb:
Wenn man unsere westlichen Melodien von rechts nach links spielt, klingt oft orientalisch. So ist auch orientalische Musik entstanden. Jemand hat westliche Musik fälschlicherweise von rechts nach links gespielt.

:waaas: Du willst uns veräppeln, oder?
Wieso sollte er? ;-)

Hatte vor einiger Zeit schon mal gelesen das die melodische Moll Tonleiter gerne für aufwärts und die natürliche Moll Tonleiter für abwärts genommen wird....
 
Rastkovic schrieb:
Hatte vor einiger Zeit schon mal gelesen das die melodische Moll Tonleiter gerne für aufwärts und die natürliche Moll Tonleiter für abwärts genommen wird....
Könnte auch damit zusammenhängen. Bin nicht so stark in der Musiktheorie, insb. nicht weltübergreifend. Aber ich frage mich außerdem auch, wie in den Ländern mit der rechts-nach-links-Schrift Musik mit Texten notiert wird. Noten werden von links nach rechts geschrieben und Worte untendrunter von rechts nach links? Silbentrennung wohl schlecht möglich. :roll: Hat mit der ursprünglichen Frage allerdings jetzt wenig zu tun, außer dass Intervalle und Tonleiter, wenn man von der Tastatur ausgeht, natürlich auch nicht nur von links nach rechts, sondern auch von rechts nach links gespielt werden. Musiktheorie in ihrer Gesamtheit ist ziemlich komplex. A-Moll vs. C-Dur gehört noch zu den einfachsten Basics, zumindest in der Theorie. In der praktischen Anwendung solche Zusammenhänge erkennen und nutzen ist nochmal eine weitere Ebene. 8)
 
otto auch schrieb:
Also wenn vielleicht eher Notation gemeint war. Dann ist dem korrekt Oktavräume fangen bei C an.
Das stimmt so generell nicht. Ohne Hilfslinien beginnt Violinschlüssel mit D und endet mit G (Violinschlüssel = G-Schlüssel). Bassschlüssel beginnt ohne Hilfslinien mit F und endet mit B (Bassschlüssel = F-Schlüssel). Wenn man allerdings einen Ausschnitt von 6 Oktaven nimmt, dann kann man mit beiden Schlüsseln und jeweils maximal 5 Hilfslinien von C bis C abbilden:

http://michael-burman.de/music/Noten_040929_MB.pdf
 
ich erhelle mal: alle gesungenen und gespielten tonmaterialdingnes sind notationsmäßig (!) vom schlüssel abhängig: f-schlüssel, g-schlüssel usw... da war C nix bedeutendes.
ensembles hatten oft ihren eigenen "ton" (und auch stimmung): bläsersätze (also die instrumente) in b oder f oder g oder was auch immer. chorton, kammerton, usw.

ABER: bei den tasteninstrumenten (die klaviaturen gehen dabei auch oft vom F aus) gibt es die ORGEL... und hier war und wid die registertonhöhe nach der länge der größten C pfeiffe des registers bestimmt. c 8" war 2,38m lang (also 8 fuss), usw.

diese regel war dann mit sicherheit auch der auslöser für die oktavzählung etc.
 
otto auch schrieb:
Doch das stimmt. Aber bitte die Aussagen nicht vermischen.

1.) welche Note liegt den zwischen B & D? Selbst wenn Du meinst*, das wäre nicht das c', ändert das nichts daran, das

da wir deutsch sprechen liegt bei mir zwischen B & D immer noch H und C und Cis ;-) :mrgreen:
 
da es ja auch nicht überall c, d, e etc.. hesisst, sondern z.b. auch mal do, re mi. fa, sol etc... würde ich dem buchstaben keine besondere bedeutung geben

es geht ja nicht darum wie etwas heisst sondern darum dass man die tonhöhen identifizieren kann - insofern macht auch fahrad dur und hemd moll sinn - wenn man das so nennen will
 
Bach wäre nicht begeistert, B - A - C - H funktioniert dann nicht mehr :floet:
meine Tastatur hat auch ein ä, ein ü und ein ö, die lasse ich mir ebensowenig wegnehmen wie das H
bb ist doch totaler Unsinn :floet:
dont mess with musikgeschichte :school: lol

auf do - re - mi - fa so la ti do würd ich mich ja einlassen, blöd nur daß dann niemand weiß wie die schwarzen tasten heißen, ich musste auch gerade nachschlagen :lol:
 
kb2.gif


:school: :mrgreen:
 
dat is englisch nicht deutsch :floet:
B A C H
 

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otto auch schrieb:
@Michael Burman: ich schrieb von Oktavräumen und die fangen nun mal mit c an.
Ok, jetzt habe ich es, glaube ich, verstanden: Du hast die Ausgangsfrage des Threads umformuliert. Nicht die Oktave fängt bei C an, sondern Oktavräume in der klassischen Musiktheorie. Richtig? :roll:
 
wenn man so auf eine Klaviatur guckt scheint es mit C anzufangen von der Anordnung der tasten her ...
 


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