Waldorf MW XT vs. Waldorf Blofeld

Hi,

lohnt sich die Anschaffung eines XT noch in Angesicht der Existenz eines Blofelds? Kann mich leider zu keiner Erkenntnis durchringen.

Bitte helft mir :D
 
Das kommt drauf an ;-)
Der XT klingt rauher, und weniger HiFi als der Blofeld. Der Blo hat die Wave-Hüllkurve und die Waveshaper-Filter nicht.
Die vielen Knöpfe sind je nach Arbeitsweise auch ein Plus - ich sitze deswegen momentan lieber vor'm XTk ;-)
 
das hilft mir schon sehr weiter :D

Noch jemand Erfahrungswerte aus dem direkten Vergleich der beiden Kisten?
Hatte früher MW I und jetzt noch n pulse, komme also mit der Matrix ganz gut parat. Folgt Waldorf mit dem blofeld weiterhin diesem Konzept oder kann es auch verschachtelter werden? Soll heißen; Doppelfunktion durch shiftknöpfe, Untermenüs in Ebene3 usw..
 
Hat der MW2/XT nicht auch sinnvollere Bezeichnungen für die Wavetables? Ich hab die ganze Palette vom UrMW über MW2, XTk, bis jetzt zum Blofeld durch und ich meine mich zu Erinnern, dass MW2/XT die Tables übersichtlicher organisiert haben, als einfach nur druchnummeriert, wie bei MW1 & Blo.

Die Waldorf-typische Bedienmatrix ist klasse, aber die Knöbbe vom XT sind natürlich ne Bank für sich. Wenn die einen Pulse hast oder anschaffen willst: mit den Reglern eines XT lässt der sich direkt programmieren.

Ansonsten kriegst du beim Blo unterm Strich mehr Synthese fürs gleiche Geld. Und was marv42dp mit Hifi-Sound bezeichnet, ist der wirklich hochwertige Klang des Moduls. Der kann daneben auch richtig übel Rotzen und Schreien.
 
XCenter schrieb:
Hat der MW2/XT nicht auch sinnvollere Bezeichnungen für die Wavetables? Ich hab die ganze Palette vom UrMW über MW2, XTk, bis jetzt zum Blofeld durch und ich meine mich zu Erinnern, dass MW2/XT die Tables übersichtlicher organisiert haben, als einfach nur druchnummeriert, wie bei MW1 & Blo.

Also bei meinem Blo sind die Wavetables so benannt, wie beim MW2/XT...

Ansonsten kriegst du beim Blo unterm Strich mehr Synthese fürs gleiche Geld. Und was marv42dp mit Hifi-Sound bezeichnet, ist der wirklich hochwertige Klang des Moduls. Der kann daneben auch richtig übel Rotzen und Schreien.

Jau, der MW2/XT kann allerdings noch ganz anders dreckig ;-)
 
marv42dp schrieb:
Also bei meinem Blo sind die Wavetables so benannt, wie beim MW2/XT...

Noch ein eingeschworener Waldorfianer. ;-)
Ich hab den Blo ja erst seit dieser Woche und bisher nur Presethopping betrieben und die Sound-Parameter durchgesehen. Aber gerade die Wavetablesynthese hab ich mir schon etwas genauer angeschaut, nen Table angewählt und mit dem LFO durchfahren. Und dabei hab ich eben gesehen, dass die Tables stumpf durchnummeriert sind. Das fand ich schon beim UrMW blöd, weil das völlig abstrakt ist und bei der Klangformung nicht hilft. D.h. wieder alle Tables durchhören, Charakteristik bestimmen und aufschreiben.
Es ist zu lange her, dass ich das noch parat habe, aber ein Grund für mich auf den MW2 umzusteigen war damals, dass Waldorf das verbessert hatte.
 
Das ist ja schonmal ein sehr gewichtiges Argument (neben den Knöpfen und der Fernsteuerungsmöglichkeit meines Pulse) für den XT.

Ist eigentlich die grafische Ausgabe im Display des Blofeld sehr bereichernd für die klangformende Arbeit oder eher ein nice2have Gimmick?
 
analogbomber schrieb:
Hatte früher MW I und jetzt noch n pulse, komme also mit der Matrix ganz gut parat. Folgt Waldorf mit dem blofeld weiterhin diesem Konzept oder kann es auch verschachtelter werden? Soll heißen; Doppelfunktion durch shiftknöpfe, Untermenüs in Ebene3 usw..

Vorteil XT + Pulse, siehe oben.

Ja, der Blofeld hat eine tiefere Menüstruktur. Das beschränkt sich aber auf die Systemparameter, wie MIDI-Kanal etc.
Shift-Doppeltbelegungen hast du auch schon beim Pulse, wenn es dich da nicht gestört hat, dann macht dir das beim Blo auch keine Probleme. Die Klangparameter sind alle an der "Oberfläche", insofern bescheinige ich dem Blo eine ähnliche Bedienbarkeit, wie dem MW1/2 oder Pulse. Neu ist, dass man auf einer Eingabeebene per Drehknopf durch mehrere Menüs blättert. Es bleibt aber übersichtlich und ich hab mich eine ganze Zeit durch die Menüs gearbeitet, ohne ins Manual zu schauen, weil ich was nicht auf Anhieb gefunden habe. Das flutscht und macht Spass, weils sinnvoll organisiert ist: die Werte sind da, wo man sie erwartet. Das fühlt sich alles gut an und schafft schnell Sicherheit.

Ne Wucht, und ein echtes Pro des Blo: das grafikfähige Display! Du siehst schon alleine durch die angezeigte Grafik direkt nach der Anwahl der Filtersektion ob ein HP, LP, BP draufliegt, ob die Resonanz aufgezogen ist usw.

Ganz ehrlich, im Idealfall schafft man sich beides an: den Blo als Allrounder und nen MW2/XT, wenn man sich eingehender mit der Wavetablesynthese beschäftigen will. Das macht der marv schon ganz richtig so... ;-)
 
analogbomber schrieb:
Ist eigentlich die grafische Ausgabe im Display des Blofeld sehr bereichernd für die klangformende Arbeit oder eher ein nice2have Gimmick?

IMHO leider eher Gimmick, da beim Verändern von Parametern eine Box mit dem Zahlen-/Textwert einen nicht unerheblichen Teil der grafischen Darstellung verdeckt.
 
Mmh, meine Meinung mag sich ändern, wenn ich ihn programmiere. Aber ich hab den Blo gleich letzten Dienstag zu nem Jam mitgenommen und da war die Grafik zur Orientierung ne Wucht. Die Werteänderung hab ich dann eh nach Gehör gemacht.
 
Zur Orientierung ist das schon cool, keine Frage. Die Einblendung der Box ist halt schade, weil sie a) eben die grafische Darstellung verdeckt (was sie an anderer Position im Display nicht tun würde), und b) vor allem bei nicht aussagekräftigen Parameterwerten (z.B. Cutoff-Frequenz, Resonanz, Frequenz ungeclockter LFOs) null hilfreich ist. Da stellt man ja eh vollkommen nach Gehör ein, ob das als Parameterwert nun 30 oder 112 ist, interessiert IMHO nicht genug, dass man dafür die grafische Darstellung zerstören muss. Aber auf dem Ohr ist man bei Waldorf leider bisher taub.
 
@marv42dp
Nochmal zur Anzeige der Wavetables:
ich hab mir mal die Doku zum MW2 angeschaut und, bingo, die Wavetables haben Namen.

001 Resonant
002 Resonant 2
003 MalletSyn
004 Sqr-Sweep
005 Bellish
...

Beim Blo wird unter OSC-Shape nur Wavetable 1-64 angezeigt, kein Name. OS ist bei meinem V1.12, also wenn sich da was geändert hat, dann erst mit dem Update auf V1.13.
 
Ach, stimmt, da gab es Berichte über "lustige" Effekte bei Updates, wie z.B. verlorengegangene Wavetable-Bezeichnungen. IIRC besonders beim direkten Update von 1.04 auf 1.12 oder 1.13 (wobei letzteres wohl eh nicht gelingt). Daher wird empfohlen erstmal 1.11 zu installieren.
 
marv42dp schrieb:
vor allem bei nicht aussagekräftigen Parameterwerten (z.B. Cutoff-Frequenz, Resonanz, Frequenz ungeclockter LFOs) null hilfreich ist. Da stellt man ja eh vollkommen nach Gehör ein, ob das als Parameterwert nun 30 oder 112 ist, interessiert IMHO nicht genug, dass man dafür die grafische Darstellung zerstören muss. Aber auf dem Ohr ist man bei Waldorf leider bisher taub.

Sobald man mit gestimmten Filtern arbeitet ist man, wenn man nicht gerade ein absolutes Gehoer besitzt, fuer die Anzeige der Cutoff-Werte dankbar. Wenn ich mich recht erinnere sind die Werte so angeordnet, dass feste Abstaende eine Verstimmung um Oktaven/Quinten ermoeglichen.
 
Summa schrieb:
marv42dp schrieb:
vor allem bei nicht aussagekräftigen Parameterwerten (z.B. Cutoff-Frequenz, Resonanz, Frequenz ungeclockter LFOs) null hilfreich ist. Da stellt man ja eh vollkommen nach Gehör ein, ob das als Parameterwert nun 30 oder 112 ist, interessiert IMHO nicht genug, dass man dafür die grafische Darstellung zerstören muss. Aber auf dem Ohr ist man bei Waldorf leider bisher taub.

Sobald man mit gestimmten Filtern arbeitet ist man, wenn man nicht gerade ein absolutes Gehoer besitzt, fuer die Anzeige der Cutoff-Werte dankbar. Wenn ich mich recht erinnere sind die Werte so angeordnet, dass feste Abstaende eine Verstimmung um Oktaven/Quinten ermoeglichen.

Ja, ich habe ja auch nichts grundsätzlich gegen die Anzeige des Wertes. Es wäre aber mit wenig Aufwand möglich sie nicht mitten in die grafische Anzeige einzublenden, sondern entweder am Bildschirmrand, oder - IMHO noch besser - in die grafische Darstellung einzubauen. Man stelle sich eine senkrechte Linie für die Cutoff-Frequenz und eine entsprechende Beschriftung der Skalen vor. Oder die tatsächliche Cutoff-Frequenz direkt an der Linie eingeblendet, ohne einen dicken Kasten drumrum.
Zur Vorbeugung von Missverständnissen: ich jammere da auf sehr hohem Niveau ;-)
 
analogbomber schrieb:
Vielen Dank für die rege Anteilnahme.

Nicht dafür, reinster Sadismus unsererseits. Wenn wir uns schon das Geld von den Herstellern aus der Tasche ziehen lassen, soll es dir nicht besser ergehen. :twisted:

@marv42dp
Danke für den Tipp mit dem mögl. mißglücktem Update. Werd´s kurzfristig geradeziehen.
 
Jau, so sollte das dann aussehen:

blofeld_display_wavetables.jpg
 
XCenter schrieb:
Beim Blo wird unter OSC-Shape nur Wavetable 1-64 angezeigt, kein Name. OS ist bei meinem V1.12, also wenn sich da was geändert hat, dann erst mit dem Update auf V1.13.

Da hat sich intern was geändert, der Code ist dummerweise genau nur im OS 1.11 drinnen, das also einspielen und dann wieder 1.13. Und schon kommen die Wavetablenamen...
 
Monokit schrieb:
Bitte mal für Doofe erklären...wie stimmt man einen Filter...und wozu? :dunno:

Filter die zur Selbstoszillation fähig sind lassen sich als Sinus-OSC verwenden. Tonales, also gestimmtes, Spiel setzt bei Analogen voraus, das die Schaltung dann der 1V/Oct Konvention folgt.
 
Aha! Verstehe. Gestimmt wird dann über die Cutoff Einstellung, richtig?
 
Yep. Wenn du den Filter in Selbstreso laufen hast und den Cutoff über ne Hüllkurve steuerst bekommst du ja auch eine Tonhöhenänderung geliefert, z.B. für diese herrlich cheesy Simmons Disco-Toms ("Phiuuuu").
Steuerst du den Cutoff mit 1V/Oct an kannst du den Reso-Sinus spielen.
 
Das MIDI-Keyboard/-Note muss als Modulationsquelle auf die Filter-Cutoff geroutet werden. Das saubere Scaling muss die Kiste dann mitbringen, wenn die Entwickler dran gedacht haben.
 
XCenter schrieb:
Das MIDI-Keyboard/-Note muss als Modulationsquelle auf die Filter-Cutoff geroutet werden. Das saubere Scaling muss die Kiste dann mitbringen, wenn die Entwickler dran gedacht haben.

Dafuer bieten Blofeld&Co einen extra Keytrack Parameter pro Filter, der von der Skalierung wie der Keytracking Parameter der Oszilllatoren reagiert.
 
XCenter schrieb:
Yep. Wenn du den Filter in Selbstreso laufen hast und den Cutoff über ne Hüllkurve steuerst bekommst du ja auch eine Tonhöhenänderung geliefert, z.B. für diese herrlich cheesy Simmons Disco-Toms ("Phiuuuu").
Steuerst du den Cutoff mit 1V/Oct an kannst du den Reso-Sinus spielen.

Beim Blofeld unter anderem auch fuer FilterFM, Kammfilter Karplusstrong Sounds (gestimmtes Delay mit Feedback zur Emulation von Saiteninstrumenten) und Drive Sounds interessant.
 
...hm, ich hab mal versucht auf dem Blo den XT-Sound "Oblivion" nachzubauen. Ähnlichkeit ist vorhanden, aber auf dem XT klingt er einfach weicher und wärmer. Das hat aber nicht mit dem Filter-Cutoff/Resonance usw. zu tun, allenfalls mit den Filteralgorhytmen, die beim Blo einfach andere sind als beim XT.

Von daher würde ich für Wavetablesynthese doch lieber zum Orginal, dem XT oder MWI greifen. Nix gegen den Blo, der ist für Neues gut, oder kann mir jemand sagen, wie man die orginal XT-Sounds hinbekommt (natürlich bis auf die 8-Stufige, die es ja beim Blo nicht gibt)?

Danke und Gruß
Andreas
 


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