Echte Langweiler

Ich trete hier natürlich vielen Leuten auf die Füße......was findet man eigentlich an Roländern (Zen) wie Juno 106 oder SH 101 ? Mag ja sein, dass die gut klingen, aber da fehlt (mir) ja irgendwie alles um (für mich) interessante Sounds zu machen. O.K. mit Bass-Sounds habe ich nichts am Hut.

Jupiter 8 und JX-8P haben wenigstens Crossmod/ Sync. Ein zweiter LFO würden aber auch nichts schaden. O.K. schöne Pad-Sounds gehen damit schon.

Der JD-800 ist vielleicht für ein paar Sounds nicht schlecht, aber so berauschend finde ich die paar Samples auch nicht wenn ich das z.B. mit meinem XV5080 (den mal als Hardware) vergleiche.

Irgendwann werde ich das Abo dann doch wohl wieder lassen.
Da ich dich gut verstehe ist es wohl leicht erklärt:

Das sind SweetSpot Synths, so wie zB auch der Moog Prodigy, die klingen immer gut und der Klang ist deshalb auch beliebt, weil man sehr schnell mit wenig Aufwand "was damit machen" kann, das gilt auch für den strukturell sehr ähnlichen SH101 und so, wie du sagst bis hin zum Poly6, wo ich immer eher deine Gedanken hatte, weil mir der als 1-Trick Pony vorkam und meine Suche bei Synths sowas mit etlichen anderen mit abgedeckt werden könnte - aber der Sound der Junos oder SHs ist halt so musikalisch - ich hab den SH01A im Liveset und bin total kein Vintager-Heldentyp oder Acid-Clongs Anhänger irgendwelcher alten Stile oder Sounds - aber der hat sich im Shootout total bewährt und zwar mit akustischen Musikern von der Folkwang für Livekonzert, was ich mal gemacht hatte - die hatten mich mal angesprochen und das war so gut, dass ich das gemacht habe. Das der LFO in Audio geht und 4stimmig hat grade so geholfen, dass ich das verantworten kann.

Aber so diese Saugnapf Bassdinger mit Roland gehen mit dem SH halt auch, deshalb mag man sowas, es ist freilich nichts wo man sich wundert, aber - selbst ich mochte das. Aber dachte immer - wieso keinen 2 OSC - wieso keine FM besonders bei einer Emulation? 2 Envs! Ringmod - whatever?

Sprich - ich hab diese Ecke schätzen gelernt, aber ich muss nicht jedes dieser Ikonen auch haben, manchmal reicht auch sowas in der Art, Gerade Roland hat ja genug Emulationsware oder TAL etc..
Aber es gibt etwas, was man da mögen kann und das ist was die User wohl wollen und mögen.

So ein East Beast oder West Pest könnte auch mal sowas werden - die können auch wenig aber versuchen was mit wenig - nur Sweetspot ist anders .. Nils Frahm ohne Juno? Naja, aber mit nem System 8 oder UDO Super 6 oder so? Das sollte auch gehen. Und die sind auch alle interessanter wegen FM und whatever-Modulation und auch noch immer Sweet enough.

Übrigens bei mir ist ein JX3P und 8P auch noch in so einem Bereich, oder Gaia, weil die Envs und LFOs nicht snappy sind beim 8P oder 10P - ich brauche sowas nicht wirklich aber es gibt ein paar Sounds die sogar richtig gut klingen - beim 3P oder Emulation davon am System 8 hatte ich auch ein paar gute Sounds gefunden - einen sogar weil sie so schnappte vom 3P. Beim 8P eher wegen Fläche und schön - aber nix besonderes ..
Also besitzen muss man nicht, hab ich mal, aber für meinen Stil ist halt zu wenig spannend.

Also - ja, ich kann's verstehen.
 
Du musst mal bei wirklich guten Alben darauf achten, dass sowohl diese Vertreter als auch Musikstile meistens mit einfachen Sounds arbeiten, diese aber Schichten, das Interessante kommt auch schon mal über FX oder die Art der Sequenzierung.
Ich weiß das - und auch wenn ich mich von ein paar der einfacheren Kandidaten getrennt habe, bilden solche Sounds auch bei meinen Tracks sehr oft die Basis. Kommen da halt (neben Grandmother, Nymphes & co) meist von Neutron oder 2600er, SE02 oder miniKorg 700FS. Oder auch mal vom Stylophone Gen-R8. :) Trotzdem kann in vielen Fällen eine zweite Hüllkurve nicht schaden, denn man setzt einen Synth ja idr. nicht als komplettes One Trick Poly ein.

Ich setze bei Sounds, die nicht polyphon gespielt werden müssen (und das sind idr. über die Hälfte bei meinen Tracks) auch gerne echte Monosynths ein. Aber um die geht es ja hier im Thread gar nicht mal.
 
Erschwerend kommt hinzu, je mehr Komplexes man nutzt, desto weniger fügt sich musikalisch zusammen.
Kommt darauf an wie man komplex definiert, viele reale Instrumente haben einen komplexen Obertonverlauf mit Resonanzen etc. etc. fügen die sich schlechter musikalisch zusammen?
 
Einige haben auch ihren Weg zum Ausdruck über FX gefunden oder "Processing" sei es mit Modulen oder Effekten oder beidem…
Ggf. mit nem Simplosizer™ (also nicht Simplesizer aus Anyware Feder) als Basis.
 
Einige haben auch ihren Weg zum Ausdruck über FX gefunden oder "Processing" sei es mit Modulen oder Effekten oder beidem…
Ggf. mit nem Simplosizer™ (also nicht Simplesizer aus Anyware Feder) als Basis.
Generell ist jede Arbeitsweise legetim, so lange sie für einen funktioniert, aber nichts davon ist die allein selig machende Wahrheit.
Der eine nutzt gerne simple Sounds, layered und schickt sie durch 'ne FX Kette, der nächste verwursted und bearbeitet Loops und bastelt daraus 'ne Collage und wieder ein anderer mag Sounds die schon für sich alleine funktionieren und bei denen die Effekte eher sowas wie der Zuckerguss sind. Der eine spielt die Sachen in die DAW ein und bearbeitet jedes Detail, der nächste nutzt HW Sequencer und spielt live dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich erfreue mich jeden Tag am Anblick des SH 101, benutzen tue ich ihn aber gar nicht mehr. Wer Wirkich mal exzessiv Junos und gerade den 101hören möchte, dem empfehle ich Matthew Jonson oder Coblestone Jazz

Von denen wurden meist mehrere Linien gelagert und die ergeben eine herrliche Dichte. Dazu die mögliche Transposition der Sequenzen. Sowas kann sonst nur der Analog4
 
101-106 und Co. sind eher zum Musik machen , besonders von klassischer Pop-, Elektro- und Technoider- Musik und da zählt Punkt 1 am meisten
Zum reinen Musikmachen, würde mir mindestens noch ein zweiter Oszillator und ein 12dB Tiefpass Filter fehlen. Phase Reset für die Oszillatoren wäre auch nett.

Die alten Teile zwingen einem schon sehr ihre Funktionsweise auf, dass passt nicht immer.
 
Zum reinen Musikmachen, würde mir mindestens noch ein zweiter Oszillator und ein 12dB Tiefpass Filter fehlen. Phase Reset für die Oszillatoren wäre auch nett.
Auch wenn der Vergleich zu den Roländern sicher hinkt....ein P6 ist ja auch nicht gerade ein Feature-Monster, aber da passt es für mich mit einer gewissen Reduktion auf´s wesentliche. Der liefert schöne oder interessante Sounds und macht als Kontrast zu den Mod-Monstern auch immer wieder Spaß.
 
Kommt darauf an wie man komplex definiert, viele reale Instrumente haben einen komplexen Obertonverlauf mit Resonanzen etc. etc. fügen die sich schlechter musikalisch zusammen?
Skinny Puppy Last Rights oder Download The Eyes of Stanley Pain hatte ich im Sinn zwecks komplexe Soundgebilde. Hier “wilde Klangkonstrukte“ zu erstellen und 3-4 davon zu schichten hat bei mir nicht zum Ziel geführt. Will das aber nun nicht zu weit Offtopic bringen…
 
Skinny Puppy Last Rights oder Download The Eyes of Stanley Pain hatte ich im Sinn zwecks komplexe Soundgebilde. Hier “wilde Klangkonstrukte“ zu erstellen und 3-4 davon zu schichten hat bei mir nicht zum Ziel geführt. Will das aber nun nicht zu weit Offtopic bringen…
Ja - jetzt nur mal kurz reingehört, scheinen mir die die beiden Titel nicht all zu viel mit komplexen Synth Sounds zu tun zu haben.
Was ich fürs Parameter Morphing brauche und mag ist eine Sache, was man für den Original Sound vielleicht nicht braucht aber so 'nen Synth interessanter und universeller nutzbar machen machen würde wieder eine Andere und ich denke so hat @Sulitjelma das auch gemeint.
Mit 'nem zusätzlichen LFO oder Envelope wird so ein Synth ja vom Sound nicht plötzlich schlechter zu integrieren, aber ein weiterer Spezialist wird dann vielleicht schlechter zu verkaufen sein, wenn dessen Funktion schon von vorhandenem gut genug abgedeckt wird. Die Bonsai Version passt vielleicht nicht mehr ganz so gut in 'nen Rucksack, mit ein paar zusätzlichen Knöpfen und Reglern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vergleiche Musikproduktion gerne mit Kochen:

Die Überschrift kommt mir in etwas so vor, wie wenn ein Koch sagt: "Reis, Nudeln und Kartoffeln sind totale Langweiler. Brauche ich nicht! Weg damit aus meiner Küche!"

Das wird ein Weilchen gut gehen und sicherlich auch die Kreativität in Schwung bringen. Nach einer Zeit wird man aber merken, dass gut gemachtes Soulfood oft besser ankommt, als experimentelle Molekularküche.

Wenn man sozial isoliert ist und nur für seine eigene Ernährung verantwortlich ist, spielt das keine tragende Rolle. Aber spätestens, wenn die Familie mitessen will, oder du gar ein Restaurant eröffnest, das zahlende Kundschaft empfängt und für deinen Lebensunterhalt sorgen soll, wirst du sehr schnell begreifen, womit sich unmittelbar und dauerhaft der größere Erfolg einstellt.

Da kommt natürlich schnell die Qualität der Grundzutaten ins Spiel. Und die ist mit den Vintage-Originalen einfach jederzeit in feinster, gewohnter Qualität gegeben. Mehr geht nicht. Das ist wie Handwerks-Pasta aus autochthonem italienischem Hartweizen aus der Bronzeform vs. Barilla.

Und letztlich kommt es bei der fertigen Musikproduktion, genau wie bei der Pasta, auf die Güte und Originalität der Sauce an, wie das Küchenteam den Teller inszeniert und welchen Wein der Sommelier zum Gang serviert! E-Bollo von Maggi an Primitivo halbtrocken von Aldi kann problemlos alles, vom Spargel bis zur Sohle, ruinieren! Im Zweifel also besser erst mal ein Kochbuch besorgen!

Viel Spaß beim Kochen! Römpömpöm! 👨‍🍳
 
Ich vergleiche Musikproduktion gerne mit Kochen:

Die Überschrift kommt mir in etwas so vor, wie wenn ein Koch sagt: "Reis, Nudeln und Kartoffeln sind totale Langweiler. Brauche ich nicht! Weg damit aus meiner Küche!"

Das wird ein Weilchen gut gehen und sicherlich auch die Kreativität in Schwung bringen. Nach einer Zeit wird man aber merken, dass gut gemachtes Soulfood oft besser ankommt, als experimentelle Molekularküche.

Wenn man sozial isoliert ist und nur für seine eigene Ernährung verantwortlich ist, spielt das keine tragende Rolle. Aber spätestens, wenn die Familie mitessen will, oder du gar ein Restaurant eröffnest, das zahlende Kundschaft empfängt und für deinen Lebensunterhalt sorgen soll, wirst du sehr schnell begreifen, womit sich unmittelbar und dauerhaft der größere Erfolg einstellt.

Da kommt natürlich schnell die Qualität der Grundzutaten ins Spiel. Und die ist mit den Vintage-Originalen einfach jederzeit in feinster, gewohnter Qualität gegeben. Mehr geht nicht. Das ist wie Handwerks-Pasta aus autochthonem italienischem Hartweizen aus der Bronzeform vs. Barilla.

Und letztlich kommt es bei der fertigen Musikproduktion, genau wie bei der Pasta, auf die Güte und Originalität der Sauce an, wie das Küchenteam den Teller inszeniert und welchen Wein der Sommelier zum Gang serviert! E-Bollo von Maggi an Primitivo halbtrocken von Aldi kann problemlos alles, vom Spargel bis zur Sohle, ruinieren! Im Zweifel also besser erst mal ein Kochbuch besorgen!

Viel Spaß beim Kochen! Römpömpöm! 👨‍🍳
So gesehen betreibe ich Molekularküche ;-)
Quelle:https://www.americanexpress.com/de-de/amexcited/explore-all/food/molekularkueche-22696
Kleine Kügelchen, farbenfrohe Schäumchen und ungewöhnliche Texturen prägen die Gänge deines Degustationsmenüs. Und was sich nach dem Verzehr dann geschmacklich im Gaumen entfaltet, hast du so noch nicht erlebt: Gerichte der Molekularküche sind ein Festival für alle Sinne – zumindest, wenn die Köch:innen ihr Handwerk verstehen. Was diese Art der Zubereitung ausmacht und wo du gute Restaurants findest, die Molekularküche anbieten, erfährst du hier.
 
Zum reinen Musikmachen, würde mir mindestens noch ein zweiter Oszillator und ein 12dB Tiefpass Filter fehlen. Phase Reset für die Oszillatoren wäre auch nett.

Die alten Teile zwingen einem schon sehr ihre Funktionsweise auf, dass passt nicht immer.


das ist ja subjektiv und kommt dann auch drauf an welche Musik man machen möchte

aber mein 1. Stetment bezieht sich rein auf die Frage... sind das Langweiler?

Nein, es sind keine Langweiler...
ich meine, alleine schon das Design, mal neben der Musikhistorischen Bedeutung ...könnte mir Stundenlang eine SH-101 anschauen und es würde mir nicht langweilig
 
Ist auch ein tolles Erlebnis! Und zweifelsohne ein großer Spaß! Ich erinnere mich allerdings auch noch lebhaft daran, wie ich mit meiner Begleitung nach einem 18-Gang-Menü (Die Gänge hießen "Emociones"!) von einem katalanischen Starkoch, inklusive kostspieliger Weinbegleitung großen Hunger auf etwas Handfestes, wie eine Pommes verspürte! :)
 
Ist auch ein tolles Erlebnis! Und zweifelsohne ein großer Spaß! Ich erinnere mich allerdings auch noch lebhaft daran, wie ich mit meiner Begleitung nach einem 18-Gang-Menü (Die Gänge hießen "Emociones"!) von einem katalanischen Starkoch, inklusive kostspieliger Weinbegleitung großen Hunger auf etwas Handfestes, wie eine Pommes verspürte!
:)

Essenstechnisch hatte ich mir auch schon einen Vergleich überlegt, aber in der Beziehung kann ich ja mittlerweile nicht mehr mitdiskutieren, muss zwangsweise ernährungstechnisch auf meinen Körper Rücksicht nehmen. Von daher wird es bei mir Pommes in meinem Leben nicht mehr geben, obwohl es in der Beziehung auch spannende Varianten jenseits der Imbissbude und der Gefriertruhe gibt.

Da kommt natürlich schnell die Qualität der Grundzutaten ins Spiel. Und die ist mit den Vintage-Originalen einfach jederzeit in feinster, gewohnter Qualität gegeben. Mehr geht nicht. Das ist wie Handwerks-Pasta aus autochthonem italienischem Hartweizen aus der Bronzeform vs. Barilla.
Der Vergleich hinkt aus meiner Sicht extrem, weil die Hersteller haben damals auch einfach nur das gemacht haben was technisch im finanziellen Rahmen möglich war und nur weil man das Geschmäckle bzw. den Sound gewöhnt ist, macht es die alten damals zwangsweise reduzierten Geräte nicht besser oder edler. Man denkt halt es müsste so klingen, weil es entsprechend in der Musik verwendet wurde.
Es gibt einige Erweiterungen div. eher einfach gestrickten VAs die durchaus sinnvoll waren, auch wenn der Grundklang und Verhalten der 90er VAs für Vintage verwöhnte Ohren nicht immer schmeicheln, aber mittlerweile bekanntermaßen ihre eigene Fangemeinde haben.
Die Reduzierung mag für den unbedarften Soundschrauber erst mal wie eine Erleichterung erscheinen und wenn man den Synth nur mit den ewig gleichen langweiligen Presets nutzt - also aus meiner Sicht eine offensichtliche Zweckentfremdung dieser Instrumentengattung, wird man die fehlende Hüllkurve und 'nen weiteren LFO, mehr Filtertypen oder sogar mehr Filter nicht vermissen. Ich für meinen Teil wär' dauerhaft genervt, wenn an 'nem Sound baue und dank des reduzierten Designs wird der Sound nicht so gut wie er sein könnte.
Hätte die digitale Revolution den Analogen in den 80ern nicht ein jähes Ende bereitet, wären in der Beziehung sicher auch noch so ein paar mehr spannende Klangerzeuger (vielleicht mit einem Plus an CPU Power für mehr und schnellere Hüllkurven und LFOs) auf den Markt gekommen, die man jetzt emulieren oder wiederaufleben lassen könnte.
Ist jetzt nicht so als ob ich neue Synths brauche, bin was Klangerzeuger betrifft längst ausreichend und gut bedient und spiele einfach nur den Prediger in der Wüste.
 


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