2hp Play - Erfahrungsberichte

Liebes Forum,

seit gestern habe ich den Play von 2hp. Es handelt sich dabei um einen einfachen Sample-Spieler. Auf einer SD-Karte werden wav-Files geladen, die mittels Poti ausgewählt werden können. Ein zweites Poti bestimmt die Tonhöhe (stufenlos oder quantisiert auf Halbtöne). Mittels Schalter lässt sich das gewählte Sample entweder als Loop oder als "one shot" abspielen. Gestartet wird das Sample mittels Trigger-Button oder mit Trigger-CV (Buchse). Das Sample lässt sich auch mit CV auswählen.

Auf der SD-Karte befindet sich noch eine kleine Kofigurationsdatei (welche eine einfache Text-Datei ist), mit der sich fünf globale Parameter einstellen lassen (Quantisierung der Tonhöhe ein/aus, Loop ein- und ausblenden ein/aus, Sample abspielen als Trigger oder über Gate-Signal, absolute Tonhöhe fixieren, Sample während des Abspielens wechseln ein/aus).

Das Modul ist relativ preiswert, die Verarbeitung wirkt etwas filigran. Die Buchsen sind mit der Frontplatte verschraubt, die beiden Potis nicht (was wahrscheinlich auch an der schmalen Breite des Moduls liegt); auch der SD-Karteneinschub ist nur auf der Platine aufgelötet, ohne weitere Befestigungen an der Frontplatte. Gerade die beiden Potis wirken etwas wackelig und sollten wohl mit Achtsamkeit bedient werden.

Die Anleitung ist vollständig, aber es gibt einen Punkt, der dort nicht erwähnt wird und der mir am Anfang Kopfzerbrechen beschert hat:

Die SD-Karte mit den Samples muss vor dem Einschalten des Moduls (bzw. des ganzen Racks) bereits eingeführt sein. Wechselt man die Karte während des Betriebs, dann werden die Samples nicht mehr von der Karte gelesen.

Schwierigkeiten hatte ich mit dem Bestücken der SD-Karte mit eigenen Samples. Dazu kurz ein paar Erfahrungen:

1. Die SD-Karte muss mit FAT 32 formatiert werden. Unter Mac ("Festplattendienstprogramm") geht das offensichtlich nicht, da wird die Karte automatisch als FAT 16 formatiert. Die Samples werden gar nicht oder mit üblen (ungewollten) Bit-Crushing-Effekten abgespielt.

2. Der Mac legt auf der SD-Karte automatisch versteckte Dateien an (beginnen mit ._). Diese werden im Modul erkannt und versucht, als Sample geladen zu werden. Da kommt dann klanglich nichts sinnvolles raus.

3. Das Dateiformat der Audiodateien muss zwingend WAV, 16 Bit, 44,1 kHz und mono sein. Alles andere führt zu Problemen mit dem Abspielen.

4. Nachdem eine preiswerte SD-Karte, die ich vorbereitet hatte, zu diversen Abspielproblemen geführt hat, verwende ich derzeit eine gute und schnelle SD-Karte von SanDisk, die eigentlich für Digitalkameras gedacht ist. Diese macht keine Scherereien, was mich überlegen lässt, ob das Modul die Samples wohl direkt von der SD-Karte streamt.

5. Aktuell bereite ich die Samples mit Audacity vor (normalisieren, schneiden) und wandle diese mit einer speziellen Audioformat-App für Mac (Pro Audio Converter) in eine mono-WAV-Datei (16 Bit, 44,1 kHz) um.

6. Die SD-Karte formatiere ich (FAT 32) unter Linux mit GParted, um versteckte Partitionen oder Dateien auszuschließen. Mit Linux kopiere ich auch die Audiodateien auf die Karte und setze sie dann in das ausgeschaltete Modul ein.

Gibt es noch andere Erfahrungsberichte über den Play?

Liebe Grüße von

Robert!
 
Ich hatte keines deiner Probleme, aber ich benutze Windows.
Immerhin läßt du dich nicht davon nicht aufhalten!
Ja, die Mini-Potis sind nicht auf der Frontpaltte verschraubt, auch nicht bei breiteren Modulen, das liegt wohl an der Bauweise der Potis.
Das finde ich nicht ideal, ist aber wohl der Preis für schmale Module. Davon abgesehen bin ich zufrieden und werde mir bei Gelegenheit noch einen besorgen.
 
Um die SD-Karte auf dem Mac mit FAT32 zu formatieren, müsstest Du diskutil im Terminal verwenden. Im folgenden Beitrag solltest Du die entsprechenden Kommandos finden: https://superuser.com/questions/527...sd-card-to-fat32-preferably-with-disk-utility
Bitte vorsichtig sein und nicht versehendlich versuchen die Festplatte des Macs zu formatieren.

Die versteckten Dateien kannst Du auch im Terminal löschen. Nachdem Du im Terminal in das gemountete Verzeichnis der SD-Karte gewechselt bist, einfach mit dem Befehl
Code:
ls -la
den Inhalt der Karte auflisten und dann mit
Code:
rm ._*
die versteckten Dateien löschen. Achtung, der Befehl löscht alle Dateien, die mit ._ beginnen. Außerdem solltest Du diese Operation erst machen, nachdem Du alle Dateien auf die SD-Karte kopiert hast und möglichst bei geschlossenem Finder Fenster. Der Finder legt diese Dateien bei der nächsten Aktion auf der Karte wieder automatisch an.
 
Ich hab's noch etwas einfacher hinbekommen (komplett unter Linux, ohne Wechsel zwischen Mac und Linux) und kann glaube ich auch die Fehlerquelle benennen, die Schwierigkeiten macht: Es ist die SD-Karte.

Der 2hp Play wird mit einer SD-Karte der Klasse 4 ausgeliefert. Mit Klasse ("Class") wird die maximale Geschwindigkeit des Lesens und Schreibens auf einer SD-Karte gekennzeichnet. Bei Verwendung von langen oder besonders vielen Samples auf der Karte hat diese Karte bei mir zu Problemen mit der Audioqualität geführt (Stottern, "Bit-Crushing"-Effekte etc.), was meinen Verdacht erhärtet, dass das Modul die Samples wirklich direkt von der Karte streamt. Jetzt verwende ich eine SanDisk Ultra MicroSD HC I mit 16 GB und Klasse 10, die entsprechend schneller reagiert. Derzeit gibt es keine Schwierigkeiten beim Abspielen der Samples im Modul.

Zum Formatieren der Karte verwende ich, wie oben bereits erwähnt, das Partitionierungsprogramm GParted. Die Audiodateien bereite ich mit Audacity vor (siehe oben). Zum Konvertieren in mono-WAV-Dateien (mit 16 Bit und 44,1 kHz) habe ich ein gutes Programm unter Linux gefunden, das hervorragend funktioniert: Soundconverter. Funktioniert klaglos.
 
Habe das Modul seit heute aber bekomme es nicht hin damit meine eigenen Samples (WAV, 44,1 kHz, 16 Bit) vernünftig abzuspielen. Jedes Sample endet beim Abspielen mit einem kurzen, aber sarken Störgeräusch. Auch die Verwendung einer SanDisk Ultra MicroSD HC I mit 32 GB Klasse 10 hat nichts gebracht. Die Karten sind auf FAT-32 formatiert. Beim Verwenden der Werksamples gibts keine Probleme. Hat jemand eine Idee?
 
aber bekomme es nicht hin damit meine eigenen Samples (WAV, 44,1 kHz, 16 Bit) vernünftig abzuspielen. Jedes Sample endet beim Abspielen mit einem kurzen, aber sarken Störgeräusch.
Deine Samples haben wahrscheinlich noch irgendwelche Metadaten drin.

Ich habe kein 2HP play aber ich nehme an, dass das Modul nix anderes als ein Robertsonics WAV-Trigger ist https://robertsonics.com/wav-trigger/.

Der WAV-Trigger und der TSUNAMI wollen WAVs ohne Metadaten. Lies Dir vielleicht mal die Howtos bei robertsonics durch
 
Deine Samples haben wahrscheinlich noch irgendwelche Metadaten drin.

Ich habe kein 2HP play aber ich nehme an, dass das Modul nix anderes als ein Robertsonics WAV-Trigger ist https://robertsonics.com/wav-trigger/.

Der WAV-Trigger und der TSUNAMI wollen WAVs ohne Metadaten. Lies Dir vielleicht mal die Howtos bei robertsonics durch

Zu genau dem Thema habe ich auf der Seite jetzt nichts weiter gefunden. Habe die betreffenden Dateien trotzdem einmal überprüft, doch laut Audacity sind keine Metadateneinträge vorhanden.
 
Was passiert, wenn Du in Audacity das File hinten abschneidest? Kommt dann das Störgeräusch entsprechend früher?

Kannst Du mal ein Beispiel von dem Störgeräusche mitschneiden, hier dran hängen, und dann auch das originale WAV-File hier dranhängen?
 

"...simply importing the file and re-exporting with Audacity will likely fix the problem."

Besten Dank für den Hinweis! Das war die Lösung! :)

Hatte die Dateien ursprünglich mit Adobe Soundbooth erstellt. Habe eines der Samples eben nochmal in Audacity importiert und wieder exportiert und das Problem tritt nicht mehr auf.

Was Audacity da nun anders macht als Soundbooth ist mir zwar ein Rätsel, aber gut, hauptsache es funktioniert jetzt.
 
Wohl doch zu früh gefreut :-/

Die Samples werden leider noch immer nicht sauber abgespielt. Es ist immer noch ein Knacken am Ende bzw. am Schnittpunkt des Loops zu hören, allerdings nicht jedesmal sondern in unregelmäßigen Intervallen, d.h. es tritt einige Male hintereinander auf und dann läuft der Loop wieder ein paar mal sauber durch.

Hat noch jemand ne Idee was ich ausprobieren könnte?
 
Ist das Ende bzw der Anfang des WAV-Files hart, oder ist das gefaded? Passiert das auch, wenn Du das Sample weich ein- bzw ausfadest
 
Ist das Ende bzw der Anfang des WAV-Files hart, oder ist das gefaded? Passiert das auch, wenn Du das Sample weich ein- bzw ausfadest

Ich achte beim Schneiden der Samples immer darauf. Zusätzlich hat der 2hp auch eine Fading-Funktion, die sich über einen Eintrag in einer auf der Karte befindlichen Textdatei aktivieren und deaktivieren lässt. Habe auch aus Verzweiflung versucht ob es etwas bringt die Funktion zu deaktivieren, da ich die Samples ja eh zuvor bearbeitet habe - man weis ja nie - aber dann wird es nur schlimmer, was ja auch Sinn macht.
 


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