Klaus Schulze - Leben und Werk

Bestellt ist es, gelesen werden muss es.

Wobei ich fürchte, dass ich zum Ende hin ebenso aussteigen werde, wie ich es bereits bei Froeses "Force Majeure" getan habe. Anfänge sind mir lieber.
Hier auch. Den Froese hab eich zu Ende gelesen, den fand ich unterhaltsam.
Bei Sonic Youth dagegen hänge ich seit einem Jahr auf Seite 158 fest, das ist so grottenlangweilig...
 
Keine Ahnung, ob der Klaus was mit irgendwelchem "weißen Pulver" am Hut hatte, [...]

Laut eigenem Bekunden (KLEM Dag 1991) und diverser Zeitzeugen, ja.

[...] Wobei ich fürchte, dass ich zum Ende hin ebenso aussteigen werde, wie ich es bereits bei Froeses "Force Majeure" getan habe. Anfänge sind mir lieber.

Dieses Buch war leider auch nichts Halbes und nichts Ganzes, sondern eher launiges Geschwafel, bei dem ich mich manchmal gefragt habe, ob Froeses Gedächtnis wirklich noch so akurat funktionierte wie gewünscht (ein Mellotron auf Polen-Tour 1984? Dabei hatte er das Tron schon 1980 an Lakomy weitergereicht...? Hmmm...).

Die sind ja auch langweilig! *duckundwech*...

Einer mußte es ja sagen. Ich habe dieser Kapelle nie viel abgewinnen können.

Stephen
 
einen noch... bitte... ist auch recht kurz, danach wieder ontopic!
ACHTUNG: macht es nicht zu laut, vor allem auf Kopfhörer, wegen dem Ende.


https://www.youtube.com/watch?v=3-jp4hk7VIU


Das Stück begeistert mich immer noch wegen den wunderbaren Gitarren bis kurz vor Ende.
Das konnten sie gut, mit verstimmten Gitarren trotzdem eine Harmonie zu erzeugen, die dementsprechend harmonisch und trotzdem schräg war.
Und krachig.
 
Zuletzt bearbeitet:
@virtualant
Verstehe. Nun ist mir auch klar, warum die Band mir nichts sagt. Ist nicht meine Musik.
 
Und ich fürchtete schon, allein damit zu sein.

Aber Jim O'Rourke kennst Du?

Der hat da wohl mal Serge spielen dürfen auf einem SY-Album. Was mir aber auch nicht die Wurst vom Teller zog, um ehrlich zu sein.

Bei SY fand ich die verwendeten Effektgeräte in der Regel spannender als das, was damit gemacht wurde.

Stephen
 
Aber Jim O'Rourke kennst Du?
Auch auf die Gefahr, meinen Ruf vollends zu ruinieren: nein.

Kannst Du etwas von ihm empfehlen?

Ich versuchte, die "White Out" von Johannes Schmoelling zu mögen,
was mir bei "The City" von Vangelis leichter fiel,
ärgerte mich maßlos über die "Melrose" von Tangerine Dream,
war von der "Freudiana" des Alan Parsons Projects enttäuscht,
nahm die "1234" von Propaganda überrascht zur Kenntnis,
fand "Being Boring" der Pet Shop Boys alles andere als langweilig,
die "C'est la Blue" von George Kochbek hingegen sehr,
fragte mich, was an der "Outlines" von Bernd Kistenmacher so toll sein soll,
fand Audrey Horne zur Twin-Peaks-Musik von Angelo Badalementi sehr apart,
entdeckte "Mustt Musst" von Nusrat Fateh Ali Khan,
genoß wie von Depeche Mode empfohlen die Stille,
ging zur "Nachtmusik" von Lightwave ins Bett,
wachte mit "Infinity" von Guru Josh auf,
und schenkte einem befreundeten Paar eine selbstgebrannte CD mit meiner Musik.
Mittlerweile leben die beiden schon lange getrennt.
 
Auch auf die Gefahr, meinen Ruf vollends zu ruinieren: nein.

Kannst Du etwas von ihm empfehlen?

Ich fürchte, nein. Das Werk ist einfach zu unübersichtlich, als daß ich mich eingehender damit beschäftigt hätte. Er fiel mir nur damals auf, weil irgendwer mich auf seinen alten Paperface Serge aufmerksam machte. Da habe ich mal in ein paar Sachen reingehört, von denen bei mir nicht wirklich etwas hängenblieb.

[...]

Ich versuchte, die "White Out" von Johannes Schmoelling zu mögen,
Hier auch. Und ich mag sie immer noch nicht. Komischerweise bin ich mit Schmoelling solo nie warm geworden -- außer Matjora is still alive und Kneeplay No. 9.

was mir bei "The City" von Vangelis leichter fiel,

Ich fand sie überflüssig und prätentiös.

ärgerte mich maßlos über die "Melrose" von Tangerine Dream,

Ich hatte mich schon über Optical Race geärgert.

[...]
fragte mich, was an der "Outlines" von Bernd Kistenmacher so toll sein soll,

Die völlig verstolperten Rhythmen aus dem Billigtrommelkästchen sind doch liebevoll gemacht, oder etwa nicht?

[...]
ging zur "Nachtmusik" von Lightwave ins Bett,

Bis ich die Cités Analogues hörte, war ich von der Nachtmusik sehr beeindruckt.

Christoph Harbonnier hat mir leider nie seinen PS3300 verkauft.

[...]
und schenkte einem befreundeten Paar eine selbstgebrannte CD mit meiner Musik.
Mittlerweile leben die beiden schon lange getrennt.

Wahrscheinlich entbrannte ein Streit darüber, wer denn nun die CD behalten darf.

Stephen
 
klasse ;-) 1990 war Klaus Schulze komplett durch bei mir, da gab es für mich so viele andere wesentlich interessantere Sachen, da war ich auch sehr noch auf krachigen Industrial(rock) wie z.B. Minstry und Revolting Cocks, und sehr sehr viele andere Bands und Musiker. Zu erwähnen wären sicherlich noch die experimentell-poppigen Severed Heads.
Naja...
Klaus Schulze höre ich heutzutage wieder ab und zu, aber es gibt nur wenige Platten die ich halbwegs mag, meistens habe ich auch nicht die Geduld mir Neues von ihm anzuhören.
Die "X" find ich gut, viel mehr fällt mir dann aber auch nicht mehr ein.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
1990 habe ich mich wohl hauptsächlich mit Physik beschäftigt und meiner heutigen Frau. Melrose hat mir gefallen, Optical Race weiss ich gar nicht so recht, aber TD vor Le Parc war nicht so mein Ding. Waiting for Cousteau von Jarre fand ich schön. Also nicht Calypso 1-3, das ist für die Tonne, aber der Titel-Track mit Piano ist gelungen. Sonst wohl einige CDs mit normalem Pop im Player gehabt.
 
Zwei, drei Sachen von Schulze höre ich manchmal bei der Arbeit im Homeoffice (beim Ziehen von irgendwelchen langweiligen Datenbank Routine Reports :pcsuxx: ). "Sequencer (from 70 to 07)" oder "Crystal Lake". "FM Delight" gefiel mir zu seeligen Schwingungen Zeiten irgendwie (bevor Trenkler nur noch das klebrige New Age Zeug abliess). Auch wenn meine musikalische Homebase schon lange woanders ist ziehe ich mir gelegentlich mal gesequenctes Dudel Dödel rein, wie auch "Early Water" von Hoenig/Göttsching (ok bis Göttsching anfängt sinnfrei auf der Gitarre herum zu dudeln). Nebenbei: vor zig Jahren kaufte ich mir mal gebrauchte Tannoy PBM 6.5 und ein U-220 die Schulze gehört haben sollen. Irgendjemand hat damals für Schulze einiges Zeug in der Bucht verhökert soweit ich mich erinnere. Auf dem U-220 waren sogar noch ein paar Patches von ihm gespeichert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich auf Deezer (eingeloggt) nach Klaus Schulze suche und dann auf seine Alben klicke, wird mir neben seinem Ouvré unter anderem auch das hier angezeigt:

1622706781080.png

:shock::shock::shock:
 
Klaus Schulze höre ich heutzutage wieder ab und zu, aber es gibt nur wenige Platten die ich halbwegs mag, meistens habe ich auch nicht die Geduld mir Neues von ihm anzuhören.
Die "X" find ich gut, viel mehr fällt mir dann aber auch nicht mehr ein.
Ja, danke für den Tip. Die habe ich mir eben gerade wieder einmal angehört. Hatte ganz vergessen, wie gut sie mir eigentlich gefällt.
 
Auch wenn ich dafür was hinter die Ohren bekomme: Ich hatte immer den Eindruck, dass man mit "Moondawn" und der "Timewind" eigentlich alles gehört hat von Schulze, was relevant ist. Vor einer ganzen Ewigkeit gehört... da muss ich in den 20ern gewesen sein. Wahnsinn!
 
[...] Ich hatte immer den Eindruck, dass man mit "Moondawn" und der "Timewind" eigentlich alles gehört hat von Schulze, was relevant ist. [...]

Im Prinzip, ja. Ich würde noch die Body Love 1 dazunehmen (BL2 ist ja eher ein halbgarer Remix, kombiniert mit dem ultralangweiligen Nowhere Now Here), und wer das Geklingel von Crystal Lake nicht aushält, kann immer noch auf den anderen Teil von Mirage zurückgreifen. Vom Doppelalbum X reicht m. E. das kurze und prägnante Georg Trakl, dafür braucht man sich nicht das ganze Werk anzuschaffen.

Stephen
 
Wie unterschiedlich doch Geschmäcker sein können. Bin in Japan über einen bewaldeten Berg mit Blick aufs Meer gelaufen und hatte Crystal Lake dabei aufm Kopfhörer. Der Moment hätte perfekter nicht sein können 🤷‍♂️

Es wäre nicht schlecht, wenn er sich a) nicht zu Tode dudeln würde und b) er das Tempo nach dem Break nicht völlig sinnbefreit bis an den Anschlag hochgezogen hätte.

Da kann ich nur Schulze in seinen eigenen Worten gegenüber Al DiMeola zitieren: "Guck mal, wenn man hier dran dreht, geht das noch schneller. Hat aber nichts damit zu tun, wie es am Ende klingt."

Hätte er sich mal dran halten sollen.

Stephen
 
…wer das Geklingel von Crystal Lake nicht aushält…
Das Crystal-Lake-Geklingel ist für mich der Grund, warum ich die Mirage mag – und (geradezu folgerichtig) auch Spielglocken und Sebastian im Traum von der Audentity.

Vom Doppelalbum X reicht m. E. das kurze und prägnante Georg Trakl, …
Für diejenigen, die es nicht wissen: Sebastian im Traum ist eine Gedichtsammlung von Georg Trakl.

Und da wir gerade beim Geklingel sind: Noch vor dem überwältigen Erfolg der Verfilmung von Schweigen der Lämmer von Jonathan Demme aus dem Jahr 1991 wurde der vor Schweigen der Lämmer spielende Roman Roter Drache als Manhunter von Michael Mann 1986 zum ersten Mal verfilmt, allerdings nicht mit Anthony Hopkins als Hannibal Lecter, sondern mit dem weit weniger charismatischen Brian Cox. In der Szene aus Manhunter, in der der Ermittler Dr. Lecter um seine Ansichten zu den Familienmorden befragt, ist das Glöckchenmotiv aus Schulzes Sebastian im Traum zu hören.

https://www.youtube.com/watch?v=TN244X4OiLQ


Wobei ich mich da auch täuschen mag: Schulze hat den Soundtrack zum österreichen Psycho-Thriller Angst von 1983 geschrieben und produziert (1984 veröffentlicht), angeblich ohne den Film gesehen zu haben – und im Gegensatz zur gängigen Praxis sei der Film dann zur Musik und nicht umgekehrt geschnitten worden. Wer weiß – vielleicht hat Michael Mann Angst damals gesehen.

Das Glöckchenmotiv aus Sebastian im Traum wird in Freeze aus Angst ein Jahr später zu einem ganzen Stück ausgedehnt:

https://www.youtube.com/watch?v=Ks5OZuEDnPk


Dieses Spiel mit Selbstzitaten führt Schulze wiederum mit dem Stück Memory weiter…

https://www.youtube.com/watch?v=orqZKuxnt2A


…dessen Motive sich in Drive Inn

https://www.youtube.com/watch?v=tyNQVei8qwU


…und Sightseeing von der Scheibe Drive Inn aus dem Jahre 1984 wiederfinden.

https://www.youtube.com/watch?v=ebnwZrVcxlA


Lt. der offiziellen Klaus Schulze Website fanden die Aufnahmen zu Audentity im Winter 1982/1983 statt, die Aufnahmen zu Angst im April/September/Oktober 1983, und die zu Drive Inn im September 1983.

Der fragliche Glöckchenklang – um wieder zum Ausgangspunkt meiner vor sich hin mäandernden Post zu gelangen – stammt aus Schulzes Crumar GDS, mit dem Klänge für den DKI Synergy erstellt werden konnten. Arg verkürzt gesagt war der Synergy die Preset-Player-Version des GDS, und ist unter anderem auf dem Stück The Goodbye Look von Donald Fagens wunderbarer Scheibe The Nightfly von 1982 zu hören, passenderweise mit eben diesem Glöckchenklang:

https://www.youtube.com/watch?v=vATLlSPnGxE


Sowohl Synergy als auch GDS gehen auf den Bell Labs Digital Synthesizer aus den 70ern zurück.

Da draußen die Sonne scheint, während ich drinnen solche Traktate verfasse, habe ich mir den Titel "Grottenolm des Tages" wohl redlich verdient.
 
Es wäre nicht schlecht, wenn er sich a) nicht zu Tode dudeln würde und b) er das Tempo nach dem Break nicht völlig sinnbefreit bis an den Anschlag hochgezogen hätte.
Da ist was dran. So wie die Eröffnungssequenz einsetzt hat das schon was. Nur wie damit jetzt die (ursprüngliche) LP Seite vollkriegen ? Entwickeln statt nur doof dekorierend weiter zu dudeln wäre es vielleicht eher gewesen. Aber in die Falle sind ja viele getappt. Siehe auch E2-E4 von Göttsching. Gibt er in den Liner Notes sogar selber zu: "It certainly was playing around".
 
Da ist was dran. So wie die Eröffnungssequenz einsetzt hat das schon was. Nur wie damit jetzt die (ursprüngliche) LP Seite vollkriegen ? Entwickeln statt nur doof dekorierend weiter zu dudeln wäre es vielleicht eher gewesen. Aber in die Falle sind ja viele getappt. Siehe auch E2-E4 von Göttsching. Gibt er in den Liner Notes sogar selber zu: "It certainly was playing around".
Meine Wahrnehmung von E2-E4 hat sich über die Jahre verändert: 1984 fand ich es unerträglich, zehn Jahre später gehört es zu meinen Lieblingsalben, das ich mir um Größenordnungen häufiger angehört habe als Schulzes Mirage.

Aber wie heißt es bei Mark Twain so schön:
"Als ich 17 war, war mein Vater unerträglich dumm. Zehn Jahre später war ich erstaunt, wieviel der alten Mann in so kurzer Zeit gelernt hat."
 
Meine Wahrnehmung von E2-E4 hat sich über die Jahre verändert: 1984 fand ich es unerträglich, zehn Jahre später gehört es zu meinen Lieblingsalben, das ich mir um Größenordnungen häufiger angehört habe als Schulzes Mirage.

Aber wie heißt es bei Mark Twain so schön:
"Als ich 17 war, war mein Vater unerträglich dumm. Zehn Jahre später war ich erstaunt, wieviel der alten Mann in so kurzer Zeit gelernt hat."
Die Idee zu E2-E4 ist auch nicht schlecht. Nur leider ist Göttsching, soweit lehne ich mich als (Hobby-) Gitarrist jetzt mal aus dem Fenster, nicht wirklich ein substantieller Improvisator. Hier und da blitzt mal was auf, aber es fällt dann wieder schnell in Verlegenheitsgedudel zurück (das mögen andere natürlich gern anders sehen). Anderes Beispiel: "Echowaves". Die Texturen darin gefallen mir heute noch (muss er ja irgendwie mit Tape delays erzeugt haben) aber das "Solo" gegen Ende hätte er sich schenken können.
 
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