Musizieren vs. Musikproduktion

Horn

Horn

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In den Diskussionen der letzten Tage meine ich ein grundsätzliches Kommunikationsproblem entdeckt zu haben.

Es wird über ITB vs. Analog diskutiert und es geht an der ein oder anderen Stelle hart gegeneinander. Dabei wird m. E. übersehen, dass die einen oft über die "Musikproduktion" alleine für sich zuhause sprechen und die anderen oft über Live-Auftritte, Musizieren mit anderen Musikern usw.

Wie macht Ihr eigentlich Musik? Sitzt Ihr zuhause allein vor einem Rechner? Oder vor der MPC? Oder dem Modularsystem? Oder spielt Ihr live mit Eurem Solo-Programm oder in Bands, singt in einem Chor, spielt die Kirchenorgel im Gottesdienst, die E-Gitarre in der Hobby- oder Profi-Rockband, die Bassposaune in der lokalen Jazz-Big-Band oder das Cello im Laien- oder Profi-Orchester? Oder ... oder ... oder ...
 
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Jazz-Big-Band. Er hats gesagt. Wir rufen dich...



Sorry, ich bin durchgedreht, zu viel BigBand. Zu wenig geschlafen, morgen bin ich wieder normal. Versprochen.
 
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Also ich musiziere idR alleine mit HW Synths/Samplern und Klavier, aber auch zusammen mit den Kids.

Die Zeiten in denen ich noch „konzertant“ unterwegs war sind eingeschlafen, da alle Beteiligten u.a. wegen wachsender Familien zeitlich andere Prioritäten setzen.

In den Diskussionen der letzten Tage meine ich ein grundsätzliches Kommunikationsproblem entdeckt zu haben.

Mir ist dort u.a. aufgefallen, dass „one man ITB Producern“ die „Musikalität“ abgesprochen wird.
;-)
 
Na, ich musiziere mit meinen Kindern auch analog. Ist nur schwer ein Metal-Kind und ein Top-40-Kind und den Punk-Papa unter einen Hut zu bringen. Im Moment spielen wir stand by me. Wobei ich regelmäßig scheitere die Bassline zu spielen und gleichzeitig zu singen. Irgendwie bin ich nie auf die Idee gekommen, dafür Synths zu nutzen. Für mich ist elektronische Musik primär ein Mittel, damit ich auf einfache Weise ganze Songs alleine zu kreieren. Das habe ich auch schon 1990 so gemacht in the box. Einfach nur an einem Synth schrauben ist auch witzig, aber nur um meinen Kopf zu befriedigen, richtig etwas machen kann ich damit nicht. Dafür fehlt mir auch die Geduld.
1. Als Band nur mit "echten" Instrumenten.
2. Synths im Bandkontext? Max. als Keyboardersatz (Pianosounds).
3. Inthebox um für mich alleine Songs so zu machen wie ich will.
4. Offline Synths nur zur Entspannung, so wie Lego bauen oder Puzzeln.
 
1. Als Band nur mit "echten" Instrumenten.
2. Synths im Bandkontext? Max. als Keyboardersatz (Pianosounds).
3. Inthebox um für mich alleine Songs so zu machen wie ich will.
4. Offline Synths nur zur Entspannung, so wie Lego bauen oder Puzzeln.
Vielen Dank für diese sachliche Antwort. Ich würde das für mich ähnlich je nach Kontext differenzieren.

Im Moment spielen wir stand by me. Wobei ich regelmäßig scheitere die Bassline zu spielen und gleichzeitig zu singen.
Das liegt daran, dass die Off-Beats in der Gesangs-Melodie und im Bass nicht deckungsgleich sind. "Stand By Me" ist so ein Schulmusik-Klassiker. Das haben vier von fünf Schulklassen bei mir irgendwann mal gesungen und drei von vier Schulbands irgendwann mal gespielt. Die erste Version - damals in den 90ern als Lehrer an einer Musikschule - lieferte eine Band im Stil von Pennywise:

 
So in etwa : Ich schalte den ganzen Krempel an, freue mich das alles funktioniert und "in sync" läuft.
Und spätestens wenn Ich den Sequencer wieder ausschalte fällt mir ein : "Ich hab ja gar nix aufgenommen, geschweige denn irgendwas im Sequencer gespeichert".
Tatsächlich also eigentlich Zeitverschwendung und letztendlich ohne irgendeinen "Mehrwert".
Hauptsache Ich bin beschäftigt und stelle nix dümmeres an.
 
Es kommt darauf an.. Dadurch, dass ich kein Instrument richtig beherrsche, mache ich es mir so einfach wie möglich, meine Ideen umzusetzen..

Außerdem ist mein Setup seit Jahren abgebaut, weshalb ich vieles ITB mache. Seitdem das so ist, ist mein Hauptinstrument die Gitarre, die ich aufgrund von Zeitmangel, immer noch, mit nicht nennenswerten Fortschritten, lerne.

Für Drums nehme ich Presets, damit keine Zeit darauf flöten geht. Dann kommen die Gitarren hinzu. Der Bass wird auf die Schnelle zusammengeklickt und alles andere, falls noch etwas rein soll, wird auch so unkompliziert wie möglich gemacht.

Mein Anspruch an meine eigene Musik ist weder die Professionalität der Musikproduktion, noch die Komplexität der Komposition. Es geht mir um den reinen Spaß daran etwas zusammenzufriemeln.
 
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Vielen Dank für diese sachliche Antwort. Ich würde das für mich ähnlich je nach Kontext differenzieren.


Das liegt daran, dass die Off-Beats in der Gesangs-Melodie und im Bass nicht deckungsgleich sind. "Stand By Me" ist so ein Schulmusik-Klassiker. Das haben vier von fünf Schulklassen bei mir irgendwann mal gesungen und drei von vier Schulbands irgendwann mal gespielt. Die erste Version - damals in den 90ern als Lehrer an einer Musikschule - lieferte eine Band im Stil von Pennywise:



Die Bassline ist das Beste an dem Song, viele Covers betonen eher die Chords, das gefällt mir nicht so. Spiele die Bassline auf meiner Bass-Ukulele und ich liebe es. Immer das selbe, den ganzen Song, genau mein Ding, als ob sie es mit nem Looper gemacht hätten.
 
ist hier doch ein Musikerforum. Alle machen Musik, und ich habe den Eindruck, dass viele "hybrid" unterwegs sind.
Ich sitze allein vorm Rechner, werfe einen Sequencer an (wobei eigentlich jede DAW ein enorm komplexer Sequencer ist), höre dem zu und fange dann irgendwann an, auf den Spuren zwei drei ... zu dudeln. Eine halbe Stunde a-moll, und sehen, was dabei passiert. Nur Plugins. Vom Feeling her bin ich bei @KomaBot und @ganje : der reine Spaß am friemeln - nur eben rein am Rechner.

Wenn ich irgendwo bei Freunden Hardware in die Finger bekomme, immer gern. Mir fehlt die Haptik beim Knöpfe-Kubeln wirklich, da bringt auch das Midi-Learn und die Steuerung über das Midi-Keyboard nicht viel.
Aaaaber: die DAW benötigt keinen Probenraum, keine Terminplanung mit dem Bassisten, kein Warten auf den Schlagzeuger, und der Gitarrist ist nicht der Schwarm der Damenwelt. DAW = wann immer ich will, was immer ich will, welche Instrumente auch immer (und kein Equipment zu Schleppen).

@Horn : ich spiele meine Instrumente von Hand, es sind eben nur Plugins in einem Host. Und ich bin ein alter Mann kurz vor ... - nachdem ich festgestellt habe, dass ich an einer HW-B3 genau so mäßig bin, wie an der von Arturia, mache ich mir über das Thema keine Gedanken mehr. Mag mich für unmusikalisch halten, wer immer es möchte: ob der Anwurf richtig ist oder nicht, hängt nicht von HW oder SW ab.

Entspannen wir uns :)
 
Ich bin echt computersüchtig, obwohl ich damit was beruflich mache, kann ich nicht genug von der Bildschirmarbeit bekommen. Wenn ich kann sitze ich vom Aufstehen bis zum Schlafengehen am Rechner. Da der Rechner eh immer an ist, ist auch das Loslegen zum "Musizieren" nur ein paar Sekunden entfernt. Ich lade dann ein paar Instrumente oder Samples oder sonst was, was mich inspiriert und dudel dann vor mich rum. Manchmal entsteht dabei ein Loop der wächst, manchmal aber auch nicht. Ich speichere das dann ab und beim nächsten Mal entscheide ich dann ob ich daran weitermache oder das von Gestern wieder lösche. Allein das Rumspielen in der DAW entspannt mich extrem und darum geht es mir in erster Linie. Musikmachen oder eben in der DAW jammen ist eine Sache die ich komplett allein mache. Das ist so meine kleine Welt, wo ich komplett abschalten kann.
Achja und obwohl ich das schon ewig mache, bin ich nie gut darin geworden Musik zu machen. Ich habe aber auch immer mal wieder viele Monate, manchmal auch Jahre, wo ich rein gar nichts mit Musikmachen am Hut habe, danach freue ich mich dann wieder richtig drauf.

Meine beidem Analogsyths hatte ich wieder verkauft, da die meistens nur rumstanden. Wenn ich mal groß bin und Geld verdiene kaufe ich vielleicht mal ein Modularsystem zum Dudeln. Das müsste dann wirklich so sein, dass ich das wegzustellen kann, denn hier in der Wohnung ist überhaupt kein Platz für eine Musikecke, daher ist es auch einfacher mal die DAW zu starten als erst irgendwelche Hardware auf dem Wohnzimmertisch aufzubauen. Wenn ich es mir leisten könnte eine größere Wohnung zu mieten und mir viel Hardware zu kaufen, dann würde ich das wahrscheinlich auch tun. Ich finde das schon toll so an "echten Geräten", aber der Aufwand und die Kosten für sowas sind mehr derzeit zu groß.

Als ich die Synths noch hatte, habe ich auch mal so hybrid probiert, das fand ich sehr anstrengend, das war dann der Analoge verstimmt usw. Am Ende hatte ich nach der Aufnahme auch nicht mehr wirklich einen Unterschied zu den Plugins gehört gehabt, was ich irgendwie enttäuschend fand. Beim Rumschrauben habe ich da schon was anderes gehört, je nach Einstellung.

Egal, jedenfalls habe ich mich dafür entschieden entweder mache ich komplett ITB oder später mal mit einem kleinen Modularsystem komplett ohne Computer.
 
Habe als 5 Jähriger angefangen alle möglichen Instrumente zu spielen und seitdem nicht aufgehört, Geige, Gitarre, Klavier und Schlagzeug, Klavier und Gitarre sind es dann geworden. Ich brauche etwas, was ich als Musikinstrument empfinde. Und das ist bei elektronisch erzeugter Musik etwas schwieriger, jedenfalls für mich. Mit dem Modular geht das für mich am besten. Ich habe das Case selbst gebaut, jedes einzelne Modul kennengelernt und dadurch ist über die Zeit schon eine emotionale Beziehung zum Instrument entstanden.

Interessante Gegenüberstellung: Musizieren vs. Musikproduktion. Das ist IMO sehr relevant in der elektronischen Musik. Beispiel: Du stehst mit Deiner Band auf der Bühne und alles läuft. Du schaust Dich um und siehst Deine Bandkollegen neben Dir die genauso wie Du tierisch geübt haben, voll konzentriert sind rocken wie die Sau. Dieses Gefühl ist schon ziemlich einzigartig und fehlt mir in der elektronischen Musik, jedenfalls so wie ich sie bisher praktiziere. Problem, man muss sich abstimmen, Prioritäten verändern sich, auch bei den Bandkollegen. Den einen macht es Spass wenn man sich einmal pro Woche im Proberaum trifft (am besten noch mit weibliichen Zuschauern) und immer die gleichen (gleich klingenden) Songs spielt. Als ich dann als quasi Bandleader verlangt habe, dass keine Freundinnen mehr zur Probe kommen wars vorbei :cool: Ich war jung und energetisch ;-) und einmal pro Woche proben ist eh zu wenig.

Nun bin ich älter und milder und denke mir: "Solln sie doch machen, wenns ihnen Spass macht" Für mich ist Spass aber anders. Besser werden macht mir Spass. Das und der Wunsch nicht mehr von anderen Abhängig zu sein, sowie eine allgemeine Fazination für elektronisch erzeugter Musik und Klängen brachten mich dann zur elektronischen Musik. Es muss aber Hardware sein. Weil die Achse Hirn-Körper-Ohr-Finger-Instrument bei mir durch den Bildschirm gestört wird.

A propos besser werden. Ich meine das ausdrücklich nicht als Beurteilung irgendwelcher technischen oder geistigen Fähigkeiten (das ist in der akustischen Musik oft schrecklich) sondern eher als persönliches Maß wie weit ich mich der eigenen inneren Musik nährere. Und da gibt es noch sehr viel zu tun.
 
Musizieren ist doch das, wo jederzeit irgendein übelgelaunter anwesender Zuhörer – EDIT: ;-) – sich des Mischpults bemächtigen kann, das Kabel der Lautsprecheranlage ziehen könnte, oder?

Da lob ich mir die Musikproduktion für den Tonträger oder das Streaming, da wird das Ergebnis am Stück ausgegeben. Und das Betätigen der Stop- oder Vorwärtstaste ist rechtlich und moralisch unbedenklich. Wermutstropfen: Auch von der Bitte um Wiederholung oder Zugabe kriegen die Musiker allenfalls indirekt mit.

Musizieren sag ich nur wenn Musiker und Rezipienten sich in einem Raum befinden und darin Magie passiert.
Für einen einzelnen namens T. L.: Magie aus Schall bei belassener Körperbekleidung und fehlendem Körperkontakt, ja, auch bei weiblichen Groupies.

Selber sehe ich mich eigentlich weder als Musikant noch als Musikproduzent. Am ehesten bin ich ein Computer-Nerd, der sich mit textgesteuerter Modellierung von Musik befasst. Daher auch mein Nick: NeRDMusiker, wobei ich "RDM" daraus entfernt habe, das brauche ich für radically descriptive model.
 
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Es geht mir um den reinen Spaß daran etwas zusammenzufriemeln.
Geht mir auch so. In erster Linie mache ich Musik für mich (ganz egoistisch). Wenn es anderen gefällt - schön, wenn nicht - auch gut. Ich bewege mich bei der Wahl der Mittel eher zwischen den Welten. Ich lerne am Modularsystem ständig Neues dazu und auch die Hardware Synthesizer nutze ich gerne. Aber zuweilen entsteht auch Material komplett am PC in der DAW. Daher kann ich diese "Glaubenskriege" nur schwer nachvollziehen. Zu 99% entsteht meine Musik in einem meiner Homestudios. Für mich hat das Ganze eher meditativen Charakter. Da ich im normalen Berufsleben etwas völlig anderes mache, ist das für mich ein Ausgleich (wie Yoga).
 
Die meiste Zeit sitze ich am Computer. Da ich Klavier spielen kann, spiele ich zwischendurch am (mittlerweile) Epiano und probiere da Sachen aus.
Dann wieder an die DAW und einspielen.
Bei der Masse an Plugins wird das nie langweilig.
Am meisten machen mir Sachen wie Arturia Fragments oder Audiothing Noise Spaß.
Da vergesse ich oft die Zeit.
 
Bei der Masse an Plugins wird das nie langweilig.
So unterschiedlich können Herangehensweisen sein.. Ich bin damals auf Hardware umgestiegen, weil mich die Auswahl an Plugins überforderte. Danach war ich sehr wählerisch. Die, die ich momentan, zusätzlich zu den Stock-VSTs von Cubase, installiert habe, lassen sich an einer Hand abzählen.
 
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Ich musiziere ausschließlich an Hardware. Das hat aber einzig und allein den Grund, dass ich in der Freizeit den Rechner gerne mal ausmache. Zudem bin ich auch eher der haptische Mensch. Ich sitze eigentlich immer allein vor den Geräten. Ich habe ja erst vor drei einhalb Jahren mit dem Hobby angefangen, da wurde der Großteil der Zeit von Corona überprägt. Da war ja eh nicht viel mit Gesellschaft. Ich würde gern was mit anderen Leuten zusammen machen, und wenn es nur mal eine kleine Jam Session ist. Ein paar Leute habe ich auch gefunden, aber da ist die Prio nicht so hoch, insofern wird viel drüber geredet, aber vor der konkreten Terminfindung drückt sich jeder.
Vor den Geräten habe ich dann einen wilden Misch Masch. Einiges geht durch den Sequencer, einiges wird von Hand eingespielt und nach Bedarf nachquantisiert. Vieles mache ich an der Fantom, die die Schaltzentrale ist, über die ich alle meine Geräte per Midi ansteuern kann. Aber in einigen Fällen spiele ich an den Geräten direkt. Ich produziere dabei gern ganze Musikstücke. Das hat für mich den Vorteil, dass ich viele Techniken abdecken muss. Da ist der Lerneffekt für mich am größten. Aber oft daddel ich auch nur an den Geräten rum und habe Spaß, teste was Neues oder lerne einfach ein Gerät besser kennen.

Dass ich Hardware nutzen kann empfinde ich ein Stück weit schon als Privileg. Ich kann es mir leisten, Geräte zu kaufen, die meinen Workflow und den Output bereichern, ohne auf das Geld schauen zu müssen. Dabei kaufe ich aber kaum noch Neues, vor allem in Richtung Synthesizer. Ich habe hier noch genug Geräte, die gemeistert werden wollen. Und neue Geräte bringen mir dann den Druck, die auch zu nutzen. Dieses Hobby versuche ich aber von Druck frei zu halten.
 
Zurzeit eigentlich ausschließlich mit Hardwaresynths und DAW (Workflow ähnlich wie bei meinem Vorposter: Spuren einspielen, und dann ggf. nachquantisieren/korrigieren) - und dabei entsteht dann auch idr. immer mal wieder ein fertiges Stück, arbeite also schon irgendwie zielgerichtet (aber wenn es nichs wird, dann wirds halt nichts - ist ja immerhin Hobby und kein Beruf).
Früher hab ich mal ne Zeitlang Keyboard in einer Top40-Band gespielt, aber diese Zeiten sind dabei. Ansonsten muss ich noch einmal im Jahr auf dem Klavier als Begleitung zu Weihnachten herhalten - aber in die Rolle wächst inzwischen meine Nichte rein.
 
Das ist eine gutes Thread-Thema und ist mir auch schon aufgefallen.

Ich bin seit über 40 Jahren Studiofrickler, immer mit Synthesizern und später auch Saiteninstrumenten, Hardware, um 2000 dann fast nur noch ITB und Software und jetzt eine Mischung aus ausgewählter Hardware und Software.
Parallel dazu gab es immer wieder Bands, wo ich dann gerne auch die Rolle des Produzenten/Tontechnikers übernommen habe, einfach weil ich immer derjenige mit der größten Erfahrung zu dem Thema war.

Momentan langweilt mich das Thema Musikproduktion aber nur noch und ich spiele dafür viel mehr einfach nur meine Instrumente, einfach weil ich gerne Musik mache und das für mich brauche. Live-Musik mit anderen Musikern würde ich auch sofort wieder mehr machen, wenn ich denn die passenden Leute finden würde. Da findet sich aber meistens nur Blues, Metal/Punk/Hardcore oder eben Cover/Tribute-Bands, was mich alles nicht interessiert. Daher arbeite ich nun auch an einem Solo-Programm mit Loopern usw.
Wichtigster Faktor ist für mich aber der Spaß daran Musik zu machen.
 
ein grundsätzliches Kommunikationsproblem

ja, sehe ich auch so - Es ist vor allem ein kommunikationsproblem und kein musikalisches problem.
Hat man einmal geklärt worüber man eigentlich redet, lösen sich die gegensätze in luft auf.

Hab in verschiedenen bands gespielt und spiele verschiedene instrument mittelprächtig, aber ausrducksstark..
Da meine konzepte nicht aus der musik kommen und ich keine lust mehr habe alles immer erklären zu müssen, mache ich alles alleine - was auch meinem interesse an "Holistic" entspricht.
Ich probiere einfach wie weit man/ich damit gehen kann...

ps: Sollte vielleicht dazu sagen, das ich mittel der "musikproduktion" zum "musikmachen" verwende - das "entkrampft" die ganze sache!
 
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Ich mache eigentlich lieber Musik, also einfach Instument an und machen, was ausprobieren und auf ein gewisses Level bringen, es gut zu machen.
Das kann man natürlich auch perfektionieren, dann ist man wohl "Producer", ein Begriff den ich für mich aber nicht verwende. Es klingt nach etwas was mich nicht so interessiert - also wenn ich nicht nachdenke bin ich also einfach einer der zwar nerdet, auch mal klimpert, Rhythmen & Stücke findet, Sounds erforscht und das alles zusammen bringt, aber dieses "der Kompressor muss analog summiert werden und danach das Mastering streng nach dem System von C.Schwartz" - das bin ich nicht - ich will keine Regeln, ich will alles offen und frei forschen, ohne Quatsch - wie im echten Leben auch meist. Aber mir macht es auch Spaß dann das zu spielen vor Leuten, gern auch denen die mich nicht persönlich kennen.
An Tonträgern halten so viele die das nichts angeht ihre Hand auf - also ist mir die Live-Methode aktuell am liebsten.

Ja, sicher kauft man sich deshalb dann auch Boxen oder versucht was - aber am Ende ist es ein Prozess und die Idee und das zusammen bringen mach ich am liebsten sogar live. Da kann ich alles ausprobieren und sehen ob das auch gut so ist von der Länge bis hin zur Konstruktion und kann die Proportionen richtig machen. Musikalität ist für mich dies alles - das man das live kann und auch merkt. Wie das gemacht wurde ist aber egal.

Also ist es bei mir wohl eher Musizieren™ und ein bisschen aber deutlich weniger "produzieren".
komponieren und fertig machen liegt irgendwo dazwischen, oder? Das ist nicht unspannend.
Aber die Effekte drauf und abmischen - das ist der Part der eher technisch ist und vielleicht eher auch gemacht wird, weil es dazu gehört.

Call me Atari.
 
ich muss als eingefleischter SW-ler zugeben, dass mich die Ansichten und Argumente der HW-ler (nicht nur in diesem Thread) immer mal wieder ins Grübeln bringen, ob ich nicht doch lieber HW hätte; gerade das Einschalten - Haptik - Entdecken ist schon etwas anderes als die Soundbastelei in SW.

Trotzdem bleibe ich dabei (SW) - möchte hier aber einmal den Lötkünstlern und Rack-Tetrissern ausdrücklich meine Hochachtung bezeugen!
 
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Dieser Thread ist vielleicht ein guter Ansatz um das Problem anzugehen, dass hier Amateure/Hobbyisten/Rumdudler (wie ich) mit den Profis/Produzenten aus völlig verschiedenen Perspektiven aneinander vorbei quatschten und es nicht merken.
Um auf die Eingangsfrage zu kommen:
Ich sitze meistens an meinem wundervollen Korg SV2 Stagepiano und klimpere so ein bisschen Piano und Rhodes. Leider hat bei mir während Lockdown auch GAS zugeschlagen und habe mittlerweile ein ganz schönes Arsenal an kleineren Synths und Sequencern, auch viel DIY Bausätze. Einiges habe ich auch wieder verkauft.
Auch Logic Pro habe ich auf meinem Macbook um am Ende vielleicht mal aus dem ganzen Durcheinander mal was zu arrangieren und bei Youtube hochzuladen. Klappt aber relativ selten 🙂
 
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Das schwankt, mal spiele ich in einer Band mit (am besten war wildbadkreuth), zuletzt war es nur ein Duo (Crackled) mit einem sehr soundverliebten (das meine ich positiv) Gitarristen, nun mache ich aber mal wieder alleine Musik (evtl. mit ein paar Gastspuren von Freund*innen), und dies mit einem hybriden Setup. Schon mit dem Ziel ab und zu ein Stück fertig zu produzieren, aber vor allem aus Spaß am Prozess selbst (die Entwicklung von Software zum Musikmachen gehört bei mir zu diesen Prozess). Und so einmal im Jahr lade ich Freunde ein gebe ein Konzert (eigentlich vor allem, um die Tradition von der Duo-Zeit aufrecht zu erhalten), beim letzten gab es aber nur Stücke für Vibraphon und Marimba. Das nächste wird dafür dann sehr elektronisch.
 
"Produktion" interessiert mich persönlich nicht. Zugespitzt formuliert wäre das für mich reine Zeitverschwendung. Eine schöne Melodie, ein überraschender Akkord-Wechsel, solche Dinge haben für mich einen unendlich höheren Stellenwert als die Frage nach dem besten Kompressor-Plugin oder so.
Als Instrumente bevorzuge ich ganz klar Hardware, bei den Softies entsteht einfach keine "Connection" zu mir, obwohl ich es oft probiert habe. Die DAW ist meistens an, ist aber nur Aufnahmemedium und Effektgerät.
 
ich bin kein musiker, kann keine noten lesen und weiß gerade mal was ein akkord oder pizzicato ist.
nach Atari mit gecracktem cubase 2.0 bis in die 2000er, einer folgenden abstinenz bis 2015 nutze ich seitdem nur hardware und spiele damit nur noch zuhause. häufig ist es ein 30-minuten-jam nach feierabend - für mich entspannung, für andere musizieren.
fliegt mir eine nette melodie zu, baue ich aber auch mal sowas wie einen song daraus - das wäre für mich schon produzieren.

mein equipment ist in drei geschlossene, gesyncte systeme aufgeteilt. jedes hat einen eigenen mixer und stromkreis:
- experimentell und ambient jam
- analog semi-modular live jam, technoid, electronica oda watt
- acid-artiges

so nutze ich je nach lust und laune eines, kann aber auch zwei oder alle drei systeme (mit DJ controller sogar vier) gleichzeitig benutzen. was wieder eher musizieren - lieber jammen - wäre.
nehme ich in der MPC etwas davon auf und editiere es, wird es wieder zur produktion, da ich ein bestimmtes ziel erreichen möchte.
spaß und entspannung bringen mir beide arten.
 
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