Paraphon/Polyphon Diskusion aus: Behringer Poly D

Lustig wie dieser Thread jetzt auf einmal verstummt ist. Vorher gab es alle paar Minuten einen Post und nun eine halbe Stunde nichts.

Nein, ich arbeite oft paraphon und mir ist noch nie etwas negatives aufgefallen, im Gegenteil... manchmal nehme ich meinen Juno-60, öffne die Filter ganz und sende das paraphon durch mein Modularsystem weil ich es mit dessen Filter besser finde etc.
 
Was ist das mit Bach und Paraphonie. Jemand spontan lust mir das zu erklären?

Die betreffenden Stücke sind nicht nach dem Schema "Akkorde links, Melodie rechts" aufgebaut, sondern bestehen aus gleichwertigen Stimmen, eine in der linken und eine in der rechten Hand (jetzt mal aufs Klavier bezogen, worauf sie heutzutage wohl am meisten gespielt werden - gilt aber für möglicherweise "historisch korrektere" Instrumente wie Cembalo oder Clavichord ganz genauso). Das geht auch mit mehr als zwei Stimmen (=> wieder JSB als Paradebeispiel, z.B. mehrstimmige Fugen) und wird als "Polyphonie" bezeichnet. Dass für dieses musikalische Konzept und das Baukonzept mehrstimmig spielbarer Synthesizer das gleiche Wort verwendet wird, kann in der Tat zu einem Aneinandervorbeireden führen.

Die Stimmen solcher polyphoner Stücke sind oft regelrecht ineinander "verzahnt". Und es ist zum Spielen zwingend notwendig, dass ein neuer Ton mit bei akustischen Instrumenten entsprechendem Anschlag bzw. bei elektronischen Versionen ("Switched-on Bach", anyone?) neu ausgelöster Hüllkurve beginnt, während der jeweils mit der anderen Hand gespielte Ton unverändert weiterklingt. Und das ist mit einem paraphonen Synthesizer eben schlicht und einfach nicht möglich, weil eben keine neue Hüllkurve ausgelöst werden kann, während ein bestehender Ton noch gehalten wird.
 
@tom f

was mich wundert: hattest du nicht vor Seiten schon geschrieben, dass du mit dem Thema hier durch bist und nicht mehr schreiben willst? Das war auch lange vor der "Herausforderung" seitens Horn.

Ja - so ändert man seine Meinung eben - besonders dann, wenn andere - aus rein negativem und verächtlichem Kontext - behaupten kein Intersesse am Gerät zu haben AUCH weiter ihre Meinung zum Besten geben.

Frag doch mal den Kollegen was ihn antreibt jede Gelegenheit nutzen zu müssen irgendwas über Behringer zu nörgeln.

Ich schrieb der Synth ist nett und darum könnte ich das Diskutieren lassen - Herr Horn findet den scheisse, will ihn nicht kaufen, findet Behringer in jedem Thread scheisse und will dann über den Vektor der scheinbar seriösen Dikussion über Stimmen und Voices und sonstwas erst wieder nur an dem Produkt rumnörgeln.

Ich bin ABSOLUT nicht der Einzige - ich bekomme dazu von divesren Mitgliedern Rückmeldung - dem das ganze ewiggleiche Behringergebasche und i-Tüpfel gereite ziemlich auf die Nerven geht.

Soll der Tenor nun in den nächsten Jahren so weitergehen ? Das Forum der Kampflplatz wo Antiberhingerleute jeden Thread vermüllen ?

Seltsam dass das oft genau jene sind die bei Marke Feinspitz und Söhne sofort angepisst sind wenn man dort was kritisiert und jeden Mondpreis, jeden Bug und jede Marketinglüge verteidigen als wäre ihr Ego davon abgängig.


Aber WEHE wenn man was zu Apple oder Moog textet - da wird man zur Sau gemacht - gar schon mal pauschal die ganze PC Userschaft mit Softwarepiraten gleichgesetzt, oder Preiskritik mit Präkariat gleichgesetzt.

Ich meckere auch gern mal etwas mehr an dem einen oder anderen Gerät rum - ja - aber diese Attitüde zu Behringer als kompletter Pseudohabitus - gar noch vielleicht als Konsumkritik verstanden ?

In der Intensität gab es das Alles so noch nicht, oder ?

Früher gab es etwa 3-5 User die regelmässig und recht arrogant andere Leute STÄNDIG als Pfeifen hingestellt haben - nun im Zuge der halbkollektiven Behringose gibt es deutlich mehr Leute die anderen - zu jeder erdenklichen Gelegenheit - ihre ideologisch, soziologisch, musikalischen Einzelmeinungen vorsetzen als wäre das Religion.

Alleine, dass es hier einen Thread geben kann/darf wo eine Person im Zuge einer technischen Unzulänglichkeit des Pro-1 zigfach einer Firma Betrug vorwerfen kann und dabei ständig Fakten mit persönlichen - kruden Vermutungen - vermischt zeigt doch was da los ist.
 
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Die betreffenden Stücke sind nicht nach dem Schema "Akkorde links, Melodie rechts" aufgebaut, sondern bestehen aus gleichwertigen Stimmen, eine in der linken und eine in der rechten Hand (jetzt mal aufs Klavier bezogen, worauf sie heutzutage wohl am meisten gespielt werden - gilt aber für möglicherweise "historisch korrektere" Instrumente wie Cembalo oder Clavichord ganz genauso). Das geht auch mit mehr als zwei Stimmen (=> wieder JSB als Paradebeispiel, z.B. mehrstimmige Fugen) und wird als "Polyphonie" bezeichnet. Dass für dieses musikalische Konzept und das Baukonzept mehrstimmig spielbarer Synthesizer das gleiche Wort verwendet wird, kann in der Tat zu einem Aneinandervorbeireden führen.

Die Stimmen solcher polyphoner Stücke sind oft regelrecht ineinander "verzahnt". Und es ist zum Spielen zwingend notwendig, dass ein neuer Ton mit bei akustischen Instrumenten entsprechendem Anschlag bzw. bei elektronischen Versionen ("Switched-on Bach", anyone?) neu ausgelöster Hüllkurve beginnt, während der jeweils mit der anderen Hand gespielte Ton unverändert weiterklingt. Und das ist mit einem paraphonen Synthesizer eben schlicht und einfach nicht möglich, weil eben keine neue Hüllkurve ausgelöst werden kann, während ein bestehender Ton noch gehalten wird.
danke, perfekt erklärt.
 
nochmal zur Namensgebung: Klar zielt natürlich Poly D auf die Verkaufsförderung ab
Nein, es IST polyphon. Wenn das Teil in der Lage ist, mehrere Töne unabhängig voneinander erklingen zu lassen ist es polyphon. Dann muss man das auch draufschreiben dürfen ohne des Betrugs oder auch nur verkaufsfördernder Absichten bezichtigt zu werden.
 
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Nein, es IST polyphon.
Nein, ist es nicht.

Und täglich grüßt das Murmeltier.

Wir können uns jetzt hier noch 5 Jahre lang im Kreis drehen. Polyphonie ist der Zusammenklang mehrerer unabhängiger Stimmen. Wenn sich mehrere Stimmen einen VCA mit einer Hüllkurve teilen müssen, sind sie nicht unabhängig spielbar. Man kann polyphone Musik darauf also nicht spielen.

Der Begriff Polyphonie ist nun einmal kein technischer, sondern ein musikalischer Fachbegriff. Und dessen Bedeutung ist nun einmal eindeutig definiert. Das könnte man auch einfach mal so akzeptieren und dann zu wichtigeren Dingen übergehen.

Warum kann man nicht sagen: Ich finde den Behringer Poly D toll, auch wenn er leider "nur" paraphon ist. Paraphone Synthesizer haben doch durchaus ihre Berechtigung. Man kann tolle Dinge damit machen. Aber stur zu behaupten, etwas wäre weiß, obwohl es eigentlich braun ist, oder polyphon, obwohl es eigentlich paraphon ist, oder ein Klavier, obwohl es eine Gitarre ist, ist doch Kinderkacke. Man muss doch einfache Fakten einfach auch mal akzeptieren können.
 
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Was will ich denn von Polyphonie? In erster Linie fette Strings. :)
Gehen die auch paraphon? In den Videos klang das soweit nicht schlecht.

Ich mein', klar, die werden z.B. im Jupiter 8 oder Ob-X nicht zig Filter- und Ampeinheiten mehr verbaut haben, wenn das ganz unnötig wäre.
 
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Vor gut 30 Jahren war alles polyphon, 16 Stimmen, 64 Stimmen, 128 Simmen, Midi-Multi Mode, das volle Programm. Dann ‚neulich’ der ganze monophone Kram, nimmt kein Ende, jetzt paraphon ...oder 4 stimmig, sogar digitales ABC Zeugs, weiß gar nicht wer sich den ganzen Scheiß ausdenkt, in welchem Jahrhundert leben wir eigentlich? ;-)
 
Man komponiere einen vierstimmigen Satz, ein Streichquartet zum Beispiel, mit vier unterschiedlichen Instrumenten und Artikulationen. Das lässt sich nicht auf einem paraphonen Synth spielen. Nicht so, wie der Komponist, der das polyphon wollte, gedacht hat. Man wird das Stück erkennen, aber es wird nie so lebendig klingen wie auf einem polyphonen Instrument oder anders gesagt, mit vier Einzelinstrumenten.

Das ist Fakt. Ebenso ist Fakt, dass paraphonie ein Kunstwert ist, musiktheoretisch ohne Bedeutung.

Und nu is mal gut langsam..
 
Tja hier hatt ebend jeder recht und keiner will auch mal einem anderen Kollegen zustimmen. Paraphonie ist Paraphonie und polyphon ist polyphon. Fertig. ;-)
 
Was will ich denn von Polyphonie? In erster Linie fette Strings. :)
Gehen die auch paraphon? In den Videos klang das soweit nicht schlecht.

Ich mein', klar, die werden z.B. im Jupiter 8 oder Ob-X nicht zig Filter- und Ampeinheiten mehr verbaut haben, wenn das ganz unnötig wäre.
Gerade Strings sind ein Problem, wenn man monophone oder paraphone Synths verwendet. Strings brauchen in der Regel ein langsames Einschwingen und ein gewisses Ausschwingen, also mittlere Werte für Attack und Release. Spielst Du einen einzigen Streicher-Akkord für sich genommen, klingt der toll auch auf einem paraphonen Synth. Spielst Du aber mehrere hintereinander, so schneidet die eine vorhandene Hüllkurve den Release ab und es kommt schlimmstenfalls zu einem Knacken, auf jeden Fall aber zu einem Klang, der mit Streichern nicht mehr viel zu tun hat.

Man kann das in der DAW durch mehrere Spuren, auf denen man immer nur einzelne Akkorde aufnimmt, mit viel Mühe umgehen, aber sinnvoller und einfacher ist natürlich die Verwendung eines Polysynths mit ausreichend vielen Stimmen.
 
Vor gut 30 Jahren war alles polyphon, 16 Stimmen, 64 Stimmen, 128 Simmen, Midi-Multi Mode, das volle Programm. Dann ‚neulich’ der ganze monophone Kram, nimmt kein Ende, jetzt paraphon ...oder 4 stimmig, sogar digitales ABC Zeugs, weiß gar nicht wer sich den ganzen Scheiß ausdenkt, in welchem Jahrhundert leben wir eigentlich? ;-)
Digital kannst Du Polyphonie haben bis zum Abwinken. Aber echt analog ist es immer noch ein Problem.

Inzwischen kann ich meinen Monosynth samplen, das geht auch ganz gut, und danach ist es halt polyphon, wenn auch statisch (Samples).
Deshalb entwickele ich auch gerade nicht so viel GAS, weil es allmählich auch so ohne neue Geräte ganz ok klingt. Jetzt muß man nur noch den großen Hit schreiben, das ist eher das Problem. :) Aber wie gesagt, ich finde, der Poly D ist schon ein sehr interessantes Angebot mit Potential zum Klassiker, auch wenn ich ihn in meiner Situation nicht kaufen werde. Wie gesagt, sie konnten ihn nicht polyphon machen, weil er dann das Dreifache kosten würde. Akzeptiert das doch mal, oder seid bereit, so viel zu bezahlen, wie das dann eben kostet, z.B. indem ihr euch einen Moog One zulegt. Der ist dann polyphon. Wirklich.
 
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Die betreffenden Stücke sind nicht nach dem Schema "Akkorde links, Melodie rechts" aufgebaut, sondern bestehen aus gleichwertigen Stimmen, eine in der linken und eine in der rechten Hand (jetzt mal aufs Klavier bezogen, worauf sie heutzutage wohl am meisten gespielt werden - gilt aber für möglicherweise "historisch korrektere" Instrumente wie Cembalo oder Clavichord ganz genauso). Das geht auch mit mehr als zwei Stimmen (=> wieder JSB als Paradebeispiel, z.B. mehrstimmige Fugen) und wird als "Polyphonie" bezeichnet. Dass für dieses musikalische Konzept und das Baukonzept mehrstimmig spielbarer Synthesizer das gleiche Wort verwendet wird, kann in der Tat zu einem Aneinandervorbeireden führen.

Die Stimmen solcher polyphoner Stücke sind oft regelrecht ineinander "verzahnt". Und es ist zum Spielen zwingend notwendig, dass ein neuer Ton mit bei akustischen Instrumenten entsprechendem Anschlag bzw. bei elektronischen Versionen ("Switched-on Bach", anyone?) neu ausgelöster Hüllkurve beginnt, während der jeweils mit der anderen Hand gespielte Ton unverändert weiterklingt. Und das ist mit einem paraphonen Synthesizer eben schlicht und einfach nicht möglich, weil eben keine neue Hüllkurve ausgelöst werden kann, während ein bestehender Ton noch gehalten wird.
Eben. Klar kann man einen Poly Synth durch ein Filter schicken oder mit einem paraphonen Synth spielen ohne, dass es stört.
Will man aber neue Töne spielen während man andere Töne stehen lassen will so geht das einfach nicht mit einem paraphonen Synth.

Wo wäre eigentlich das Problem gewesen das Teil "Poly D - 4-fach paraphoner analoger Synthesizer" zu nennen?
 
Hmmm... ich finde die Diskussion ehrlich gesagt etwas müssig.

Der Poly D ist offensichlich nicht als klassischer mehrstimmiger Synth ausgelegt. Also warum sollten wir ihn dafür kritisieren, dass er nicht das kann, wofür er nicht ausgelegt ist? Das macht ihn doch nicht zum schlechteren Synth, er ist einfach anders. Und er hat fraglos seine Stärken und ist ein interessanter Synth, nicht zuletzt, weil er auch verspricht, sich klangtechnisch von einem "gewöhnlichen" Monophonen zu unterscheiden. Ich freue mich, mal was ausserhalb der ausgetretenen Pfade in die Finger zu bekommen; mal schauen, was man mit dem Ding so anstellen kann.

Dass Behringer das Ding markting-technisch in die Richtung polyphon verkauft, finde ich Schwachsinn und völlig unnötig, aber das sollten wir nicht dem Synth anlasten sondern der Behringer Marketing Truppe.
 
Dass Behringer das Ding markting-technisch in die Richtung polyphon verkauft, finde ich Schwachsinn und völlig unnötig, aber das sollten wir nicht dem Synth anlasten sondern der Behringer Marketing Truppe.
Macht ja auch keiner, oder?

Bzgl. der Unterschiede zwischen paraphonen Synths und polyphonen Synths gab es offentsichtlich Diskussionsbedarf.
 
zum Thema Stringsound mit paraphon muss man sich die Stringmachines vor Augen halten bei denen die meisten paraphon waren . Rein technisch eher aus der Not geboren , klingen aber teilweise gut oder? Ich hatte auch mal einen JX8p mit absolut geschmeidigen STringsound , aber will ich das immer .
 
Paraphonie bedeutet doch auch, nur eine Lautstärkenhüllkurve? Die Stringer hatte für jeden Ton eine.
 
Nein, das siehst du richtig! Für die Hersteller von polyphonen Synths wäre da auch ein Marketing-Aspekt abgeschwächt bzw. aufgeweicht. Der Poly D wäre doch auch mit anderem (treffenderem) Namen noch ein toller Synth.
 
War keine persönliche Kritik an dir, Dino. Bin ganz bei dir, was die Thematisierung von Paraphonie und Polyphonie betrifft.
Hatte ich auch nicht so verstanden.

Bzgl. Kundentäuschung; man kann es ja nennen wie man will, Behringers Preispolitik und Auftreten zieht aber nun mal eine große Gruppe an Neu-Usern und unerfahrenen Käufern an; es ist einfach nicht die feine Art, besonders in Hinsicht dieses Aspekts.
 


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