SCI Pro-One Volume Poti?

micromoog

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Heute nicht
Hallo Gemeinde,

das Volume-Poti an meinem Pro-One zeigt unschöne Artefakte-> teilweise Aussetzer.

Weiss von euch jmd welches handelsübliche Poti man dafür nehmen kann?
(kenne mich leider mit der erschlagenden Flut an E-Bauteilen nicht aus, ein 1:1 Aus- und Einlöten sollte ich aber hinbekommen.)

Für Tipps schon mal vielen Dank im Voraus!
 
Hallo micromoog,

vom Wert her absolute Standard-Ware, nämlich 100kOhm, linear. Die Achse war aus Kunstoff und mit einem D-Shaft vesehen.
Aber so weit ich mich erinnere, sind die Potis sehr groß vom Durchmesser gewesen und natürlich mit der Platine verlötet, auch das Poti-Gehäuse an zwei oder drei Stellen. Und das ist absolut kein Standard. Muss aber sein, da das mechanisch stabil sein muss.

Ich fürchte, da muss jemand dran, der basteln kann und hier ein wenig improvisiert. Oder man muss sich auf die Suche nach dem Original machen, z.B. bei Vintage Planet oder synthpart.com.

Ich würde es aber zuerst mit DeoxIt / Faderlube versuchen wieder gangbar zu machen.

LG
Bernd
 
Danke Bernd, das habe ich befürchtet. Ein simpler 100K-Poti selbst ist ja nicht das Problem.

Der Poti hat in einer Stellung noch das Phänomen, das dort der eingestellte Sound als Dauerton kommt - also ähnlich "Hold" bzw."Drone", obwohl keine Taste gedrückt ist.
 
micromoog schrieb:
Der Poti hat in einer Stellung noch das Phänomen, das dort der eingestellte Sound als Dauerton kommt - also ähnlich "Hold" bzw."Drone", obwohl keine Taste gedrückt ist.

Aua.
Das Volume Poti ist gar kein richtiges Vol-Poti, es regelt kein Audiosignal direkt, sondern steuert im ProOne die Stärke der VCA Hüllkurve und darüber letztendlich die Lautstärke. Also wie stark die Hülkurve den Ausgangs-VCA beeinflusst. Da müsste man mal genau nachmessen, es kann theoretisch genauso sein, daß der VCA-Chip einen Hau hat. Außerdem sitzt da noch ein Transistor in dieser Steuerspannung (eigentlich Steuerstrom).
Dieser Dual-OTA (~VCA) ist ein mittlererweile sehr seltener Chip, der CA3280. In diesem Chip sind also 2 stromgesteuerte Verstärker, wobei der eine halt als VCA dient, der andere witzigerweise für die Glide-Rate zuständig ist.

Du kannst ja mal ausprobieren, ob es einen Zusammenhang zwischen Glidestellung und dem VCA Fehlverhalten gibt. Das würde dann in jedem Fall auf einen defekten 3280 hinweisen. Der Zusammenhang muss aber nicht bestehen, der 3280 kann trotzdem defekt sein.

Ich glaube, Dein ProOne muss zum Doktor.

Bernd
 
Passieren die Ausfälle nur beim schrauben oder auch einfach so ?
Ich frage deshalb, weil bei meinem die osc1/2 Volume Potis manchmal spinnen, und das dann ähnliche Symptome zeigt ....
 
Die Mix A/B Regler sind als ganz herkömmliche Levelregler geschaltet, sie regeln also direkt das Audiosignal. Da kommen eigentlich nur verschmutzte oder beschädigte Potis in Frage.
Bei der Bauart des ProOne könnten hier allerdings auch kalte Lötstellen oder sogar Haarrisse in Leiterbahnen die Ursache sein, da die Potis direkt auf die Platine aufgelötet sind und damit bei jeder Bedienung eine Belastung darstellen.

Der ProOne ist soundmäßig ein guter analoger Synth, aber sowohl der mechanische Aufbau ist anfällig, und es gibt einige Bauteile die heute schwer zu beschaffen sind. Neben den ganzen Curtis ICs (selbst der LFO ist mit einem CEM3340 VCO realisiert) sind auch der µProz und der D/A Wandler (Tastaturspannung wird digital erzeugt) Kandidaten für den Fall "der Synth wird zum Ersatzteillager".

Bernd
 
micromoog schrieb:
Hab' keine Erfahrung mit utsource, allgemein muss man heute aufpassen, bei solchen Bauteilen keine China-Fakes angedreht zu bekommen. Ist mir mal mit 20 Stk vom kleineren Bruder CA3080 passiert.
micromoog schrieb:
Na dann muss ich mal über die Feiertage die Kiste aufschrauben. Was müsste ich denn wo am CA3280 messen (lassen)?
Zuerst natürlich das Poti am Schleifer messen, ob es den kompletten Bereich eine saubere Gleichspannung erzeugt (Sustain ganz auf, Taste drücken, Poti langsam bewegen). Aber nicht mit 'nem DVM, sondern mit 'nem Scope oder einem Zeigerinstrument (sic!), sonst sieht man solche Sprünge nicht.
Dann die gleiche Messung am Ausgang von dem Opamp 348 (U115, Pin14).
Dann wird es komplizierter, man muss eine Strommessung machen, d.h. man muss den Pfad vom Steuerstrom auftrennen und diesen genauso auf Stetigigkeit überprüfen. Also den Kollektor des Transistors Q104 rauslöten und den Strom seriell messen (entweder wieder mit einem Zeigerinstrument (einfacher), oder mit dem Scope und einem Shunt).
Oder man lötet den CA3280 gleich aus, eine Fassung rein und steckt den 3280 ohne den Pin8 wieder ein und führt diesem einen regelbaren Steuerstrom zu (->Datenblatt). Ob der Chip das Auslöten überlebt, hängt von den Fähigkeiten des Technikers ab.
Oder man tauscht den 3280 gleich aus und schaut was passiert ;-)

Viel Erfolg!
Bernd
 


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