WDR 3 Studio Elektronische Musik - Allgemeines & Zukunft des historischen Studios

mein onkel günther war kunstmaler und graphiker, desen haus ist jetzt auch ein museum und man hat vieles so gelassen wie es ist.

aber die besucher fassen nicht die schablonen an und bekommen von einem kunstexperten live vorgeführt, wie man eine staffelei aufstellt oder wie man eine farbtube aufdreht.
Aber sie sind ins Museum gegangen und haben nicht auf Wikipedia "Kunstmaler Günther Eineinsnull" aufgerufen.

Schöne Grüße,
Bert
 
Herr Müller kennt die Dinge nur mittelbar aus der entsprechenden Literatur, außerdem ist er Toningenieur und kann nach eignere Aussage zu den Gedankenkengängen der Pioniere der Elektronischen Musik nichts beitragen. Seine Vorführungen zu den damaligen Verfahren der Klanggewinnung und Klanggestaltung sind größtenteils falsch, obwohl dazu entsprechende Literatur im Bücherregal vorhanden ist. So trägt sich vermeindliches Fachwissen weiter.

oh je. also die zellhaufen unter dem inventar sind auch noch kaputt, das ist nicht gut.
 
Niemand wird gezwungen "auf dem Nagel" zu sitzen.
Dann lernt er halt nix, auch gut.

naja, wer zuhause 30 lautsprecher hat findet die 12 in einem sechziger jahre studio halt nicht interessant, oder er kennt die musik im zweifelsfall schon.

die revolution frisst halt ihre väter, und respekt vor den ahnen - oder generell den leistungen anderer - hat auch keiner mehr.

dafür geht die technologische entwicklung (zu der ich auch die philosophie zähle) heute einfach viel zu schnell.

warum auch sollte man sich stundenlang live eine demonstration anschauen, in der gezeigt wird, wie die chinesen vor 2000 jahren das klopapier erfunden und was sie sich dabei gedacht haben.

man hat doch zuhause in seinem eigenen studio längst das feuchte, rosafarbene toilet paper pro 3.1 mit katzenmuster und automatischer abrollfunktion.

einige von uns scheißen nicht mal mehr selbst sondern haben da inzwischen personal dafür oder lagern es komplett nach indien aus.

Das ist durch die Mehrkanaltechnik ein ziemlich einzigartiger Genuss, das kann man nicht beschreiben.

gab es eigentlich eine multichannelversion der jünglinge jemals irgendwo zu kaufen? ich denke nicht.

ganz zu schweigen von den vielen sachen, die dort in den zehn jahren vor stockhausen entstanden sind.

nenn mich einen banause, aber man kann doch heute ganz prima so eine komposition in ein anderes format übersetzen und dann ins internet stellen. ob SQ oder 5.1 langen würde da bin ich mir nicht so sicher, aber mit 6-8 lautsprechern kannst du eigentlich jedes andere format mehr oder weniger gut simulieren.
 
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Natürlich nicht, denn gerade das WDR Studio f. Elektronische Musik besteht nicht aus OSCs, Synclavier und so weiter allein, auch aus Musik und Wissen, dieses sollte man weiter bringen und auch das Erlebnis und die Erkenntnisse davon.

Genau so hatte ich auch das Anliegen derer verstanden, die eine Übernahme in diesen Haus (hieß das Meuthen ?) als eine Art Stiftung betreiben wollten. Also Instrumente und das andere Equipment raus aus dem Keller, völlig neu installieren, Studiobetrieb gegen Geld anbieten und dabei ebenfalls die Vermittlung der Historie = Kulturgut bewahren. Im Prinzip eine Fortsetzung der früheren Methoden der Musikproduktion WDR, mit entsprechend ausgebildeten Leuten am Mischpult, dazu aber als Hybridsystem verbunden mit modernen Systemen. Intellektuelle Experimentalmusik, die den Spagat macht zwischen Musique Concrete und heutigen Ambitiionen.

Dass sowas nicht billig ist, verstehe ich. Alleine so ein Studiokomplex kostet wg. Akustik, das aktuelle Equipment plus das alte, das wahrscheinlich eine Menge Servicearbeit braucht. Im Lager hinter dem momentanen steht viel Zeug rum, Synclavier und so einiges anderes. Das ist gut verstaubt.

Es braucht einen Sponsor wie das SMEM in der Schweiz, wahrscheinlich sogar mehrere, damit das zu stemmen ist. Den WDR kann man vergessen, die haben eine andere Agenda, die pfeifen drauf.
 
Na, ja. Wenigstens für das CAN Studio, was ja quasi umme Ecke war, fand man eine Lösung. Das findet sich heute (im Prinzip noch betriebsbereit) in Gronaus Rock & Pop Museum.
 
Naja, es geht nicht nur um einen Platz für die "Sachen". Es muss das vermitteln, was das ausmachte, und das wo die Geräte idR eher beschränkt waren oder sind.
Wenn ich Neue Musik realisieren sollte, fiel mir immer wieder auf, wie sehr ich eigentlich "Popmusiker" bin. Ich hab da echt Respekt und das was man da lernen kann ist toll. Es ist einfach inspirieren und wenn das verloren geht, ist das was es ist nur ein Haufen Museumszeug. Das wäre tot und eigentlich egal, da würden nur ein paar rumbeten wegen Gear, Material.

Das ist ist superzuwenig.
 
Heute Abend wurde u.a. "Kontakte" von Stockhausen von Leuten des Ensemble Musikfabrik aufgeführt. Inkl. Mehrkanalton - es war großartig. Kostenlos und ich konnte viel mit nach Hause nehmen.
 
es ist nichts ehrenrühriges dabei, popmusik zu machen.

falls man aber das ziel hatte, elektronische musik zu machen, so wie sie mal gedacht war, kann einem die popmusik dabei erheblich im weg stehen. es sind einfach zwei verschiedene dinge.

die philosophischen ideen die hinter der elektronischen musik stehen sind in den 20iger und 30iger jahren gewachsen. herr und frau stockhausen (und ihr hauseigener instrumentalist james bond) sind eigentlich schon fast wieder die ersten gewesen, die
mit ihrer form der elektronischen musik den weg zurück zur popmusik gegangen sind.

mischtechniken, öffentliche aufführung, usw... hat alles mit dem kern der sache nichts zu tun.
 
Werner Meyer-Eppler
Er hielt viele Vorträge über elektronische Klangerzeugung und elektronische Musik bei den Darmstädter Ferienkursen für neue Musik und später im Radio. Dadurch interessierten sich Musiker wie Herbert Eimert und Robert Beyer für die neuen Möglichkeiten. In dieser Folge entstand das erste Studio für elektronische Musik des NWDR, Meyer-Eppler hatte hier wesentlichen Anteil. Gerade weil er nicht Insider in der Musikszene war, konnte er treffend über die Schwierigkeiten des Musikbetriebes urteilen. Sein Gegenvorschlag war die elektronische Musik. Weil aber die Trivialisierung elektronischer Mittel in der Musik vorhersehbar war, stellte er strenge Anforderungen: "Musik ist nicht schon dann "elektronisch" zu nennen, wenn sie sich elektronischer Hilfsmittel bedient, da es hierzu keineswegs genügt, die bereits vorhandene Tonwelt oder gar eine bestehende Musik ins Elektroakustische zu übertragen." Zu seinen Studenten gehörten bekannte Musiker wie Karlheinz Stockhausen, andere wie Werner Kaegi haben nur seine Schriften und Vorträge rezipiert. Das Denken – auch das musikalische – einer Generation wurde dadurch entscheidend beeinflusst. Meyer-Eppler erreichte Wirkung weit über den engen Kreis der Fachleute hinaus.
Quelle Wikipedia

Elena Ungeheuer - Wie die elektronische Musik "erfunden" wurde ...: Quellenstudie zu Werner Meyer-Epplers musikalischem Entwurf zwischen 1949 und 1953. Ausgabe mit CD. (Kölner Schriften zur Neuen Musik)
https://www.amazon.de/elektronische-Musik-erfunden-wurde-Quellenstudie/dp/3795718910
 
@einseinsnull
Popmusik macht Menschen glücklich. Gibt es etwas schöneres? Natürlich sind 99,9% Müll. Das ist eine universelle Konstante. Ich würde das auf keinen Fall so verallgemeinern.
Stockhausen ist keine Popmusik. Ist für mich immer am Rande des „zu anstrengend“. Aber sowas tut gut und macht wach.
 
Vor allen haben sich die Komponisten damals der elektronischen Musik zugewandt, weil sie nur dort die volle Kontrolle über alle Parameter hatten. Das war die logische Konsequenz aus der seriellen Musik.
 
Hmm... !

Für mich ist es eher die Frage, ob „vorgefertigte“ Sequenzermusik als Musik zu werten ist. Existiert Musik abseits der Partituren und Performance (wichtige Aspekte für Stockhausen).
 
Elena Ungeheuer - Wie die elektronische Musik "erfunden" wurde ...:

das gegenteil von einem Ungeheuer ist übrigens ein Geheuer, und die sind noch viel gefährlicher. insbesondere in der brunftzeit sollte man sich ihnen nicht von hinten nähern.

@einseinsnull
Popmusik macht Menschen glücklich. Gibt es etwas schöneres?

wenn schon bei der schöpfung des werks die frage danach, dass es möglichst populär werden soll, im vordergrund steht, ist die komposition kein kunstwerk mehr.

das ist aber nur eine rein subjektive, nach innen gerichtete herumwichserei aus dem hause 110 und würde den rahmen der diskussion über "elektronische musik" sprengen.

Die Auseinandersetzung mit der „Elektronischen Musik“ kann - neben vielen Anderem - zu der Frage führen, warum man überhaupt mit Synthesizern Musik macht.

mir ist gestern beim schreiben dazu auch gleich aufgefallen, dass es aus der sicht von vordenkern aus den dreißiger jahren damals zu hinterfragen gewesen wäre, ob die bloße simulation(!) von elektronischen(!) instrumenten der "elektronischen musik" an einer rechenmaschine da überhaupt noch dazu gehört.

und falls nein, ob "computermusik" dann nicht sogar wieder was neues und eigenständiges ist, für das auch wieder andere grundregeln gelten. (und überhaupt: was kommt eigentlich nach dem postmodernismus?)

bereits schon das tonband (stockhausen/bond) und das sampling (80iger jahre) durchbrechen ja die grenzen der paradigmen der "elektronischen" musik und bringen sie easily, wie ich oben schon vorschlug, wieder zurück zu tendenziell eher gegenständlicher ausdrucksform (jünglinge -> gesang aufnehmen und wiedergeben -> "elektronische musik?" wohl kaum!)

ganz schlaue werden jetzt argumentieren, dass ein computer doch letztlich auch elektrisch funktioniert, nur lediglich etwas komplexer ist als eine schaltung aus den dreißigern. darauf hätte ich dann keine antwort mehr.

tja. plötzlich war die digitalisierung da - und jetzt wissen wir nicht wo Hindemith.
 
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(jünglinge -> gesang aufnehmen und wiedergeben -> "elektronische musik?" wohl kaum!
Das war in den Fifties für ein, zwei Jahre ein Riesenthema in der musikwissenshaftlichen Diskussion. Das Thema spukt, glaub ich, auch noch im ersten Band der Stockhausen-Texte herum. Insbesondere musste man sich ja von den französischen Spielarten der musique concrète absetzen. Wurde aber schnell als akademisch erkannt, und der Gesang der Jünglinge war dann Stockhausens erste elektronische Komposition mit nicht-elektronisch erzeugtem Klangmaterial. Am Anfang ging es ihm gerade darum, per Elektronik zwischen verschiedenem aufgenommenen Material zu vermitteln. Das Stück Kontakte heißt nicht nur so, das ist das Thema!

Und gerade Stockhausen hat auch viele Stücke mit Live-Elektronik komponiert – meist Ringmodulation mit einem Sinusgenerator.

Computer haben dann später tatsächlich etwas Neues reingebracht – weil sie, wie man sich damals ausdrückte, nicht nur zur Klangsysynthese, sondern zur Partitursynthese eingesetzt wurden.

Also, mit dem Computer tatsächlich nach Regeln generierte Musik ist etwas neues – sogar wenn sie in Noten ausgedruckt und von lebenden Musikern wiedergegeben wurde. Der Vorreiter ist natürlich Yannis Xenakis.

Ein Hörer kann aber auch als Fachmann eh nicht unterscheiden, ob es sich um aufgenommenen Klänge, prozessierte aufgenommene Klänge, elektronisch erzeugte Klänge oder computergenerierte Klänge handelt. Und schon gar nicht, ob das aus dem Nachbarzimmer, einer Schallplatte, einem Tonband oder einem Sampler quillt. Also kann das Kriterium, wie die Klänge erzeugt wurden, nicht zu einer echten ästhetischen Einordnung taugen, oder?
 
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Synthesizer sind ein Teil der elektronischen Musik aber keinesfalls alles, sie sind gerade in der akademischen Welt eher seltener im Einsatz, da diese eher für "Standards" vorgesehen sind. Auch modulare und gerade analoge passen da nicht immer für die Aufgaben, die man ihnen zuweist. Deshalb ist da auch ein Unterschied zur elektronischen Klangerzeugung und Verarbeitung - und natürlich ist Sampling, Processing auch noch mal ein eigener Zweig. Puristen werden wohl ausschließlich elektronisch generierte Quellen akzeptieren, was aber ganz allgemein sehr unterschiedlich bewertet werden kann.

Die Musik ist am Ende für den Lautsprecher.
Aber dennoch gibt es immer verschiedene Grundgedanken, was Elektronische Musik genau ist, hier aber ist es dann doch eher klar, hier sind alle Aspekte mit drin da hier die Anfänge und akademische Sachen die Hauptanwendungen sind. Die sind recht schnell weiter zum Rechner gegangen, Skripte und losgelöste Komponenten sind da auch einfach wichtiger und freie Definitionen wie das kleinste musikalische Atom sich verhalten soll.
Generell kein Problem, jedoch eines, wo Synthesizer durch bestimmte Konventionen nicht mehr passen oder ein Problem umschifft werden muss bzw müsste.


Minimoogs, Virus und Co spielen in der Welt eher weniger eine Rolle.
 
Ein Hörer kann aber auch als Fachmann eh nicht unterscheiden, ob es sich um aufgenommenen Klänge, prozessierte aufgenommene Klänge, elektronisch erzeugte Klänge oder computergenerierte Klänge handelt. Und schon gar nicht, ob das aus dem Nachbarzimmer, einer Schallplatte, einem Tonband oder einem Sampler quillt. Also kann das Kriterium, wie die Klänge erzeugt wurden, nicht zu einer echten ästhetischen Einordnung taugen, oder?

ne, aber umgekehrt wird halt ein schuh draus.

nur weil man mit einem sampler auch einen ringmodulator aus einem analogen klanggenerator aufnehmen und wiedergeben kann, macht ein mit einem sampler aufgenommenes und wiedergegebenes banjo (oder ein jüngling) noch lange keine "elektronische musik".

ich will hier nu nicht die genauen grenzen festlegen, was man noch darf und was nicht mehr um den tatbestand zu erüllen, aber spätestens bei menschlicher stimme dürfte klar sein, dass das mit "elektronik" nichts mehr zu tun hat.

und ja, selbstverständlich kann eine komposition ohne elektronische klangerzeuger die gleichen paradigmen erfüllen wie eine mit. aber selbst die wird dann nicht zu "elektronischer musik", wie frau geheuer, herr bond und ich sie definieren würden.

"damals" war die idee einer bestimmten, neuen ausdrucksform eng an die methodik "ist für elektronisches instrument geschrieben" gebunden, weil wohl schon ihre entstehung an das erscheinen dieser neuen instrumente gebunden war. heute ist sie das (leider?) nicht mehr.

im ergebnis findet lauflicht 99,99% der popomusik von moogulator scheiße, und selbst wenn der musikwissenschaftler bernie jetzt käme und sagen würde "mir gefällts aber, also ist es kunst", halte ich es weiter für streitbar, ob es nicht notwendig wäre wieder zurück zum alten begriff paradigma zu kommen.

denn heute werden "synthesizer" ja überwiegend für repetive, langweilige musik eingesetzt, oder weil es betriebswirtschaftlich billiger ist als sich einen stradivariisten kommen zu lassen. außerdem gibt es heute elektronische instrumente, die dir auch gleich die ganze melodie von alleine spielen. die ursprungsidee ist ad absurdum geführt bzw. ins gegenteil verdreht worden.

die worte "kraftwerk" und "eurorack" habe ich (bislang) mal bewusst ausgelassen bei der diskussion. lol.
 
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würde mitdiskutieren, wenn er einen account bei sequencer.de hätte: frau stockhausens neuer hausfreund james last.
 
Die Auseinandersetzung mit der „Elektronischen Musik“ kann - neben vielen Anderem - zu der Frage führen, warum man überhaupt mit Synthesizern Musik macht.
...weil mit einem Synthesizer, an dem möglichst viele bunte Kabel herumbaumeln, jeder Depp eine gewisse Kompetenz ausstrahlen kann.
Mit einer Gitarre um den Hals müsste man ja was spielen können.
 
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Die Zusammenstellung und innere Zusammensetzung des Klangmaterials geht also bereits einen Schritt weiter, als bei den bis dahin bekannten Beispielen: die Unterwerfung des Materials unter die ordnende Vorstellung des Komponisten und die Anpassung eines gegebenen Materials an die neuen Forderungen musikalischer Form könnten das Unheil abwehren, daß umgekehrt der Komponist von den Bedingungen des Materials beherrscht würde und aus den Widersprüchen von Material und Kompositionsmethode der ersten Jahrhunderthälfte nicht mehr herausfände.

Prinzipiell geht es überhaupt nicht um die Verwendung ungewohnter, unbedingt neuer Klänge - derart modische Chocs verbrauchen sich sehr schnell -, sondern darum, daß die musikalische Ordnung in die Schwingungsstruktur der Schallvorgänge hinein getrieben wird, daß die Schallereignisse in einer Komposition integraler Bestandteil dieses und nur dieses Stückes sind und aus seinen Baugesetzen hervorgehen: Textur des Materials und Struktur des Werkes sollen eins werden; mikrotonale und makrotonale Form müssen gemäß der Formidee für jedes Werk wieder neu in Übereinstimmung gebracht werden.

Dabei sind die bisherigen Vorstellungen von musikalisch >tauglichen< Schallvorgängen zu revidieren: Jeder überhaupt nur vorstellbare Schall kann, wenn er aus der komponierten Struktur eines Werkes notwendig hervorgeht, musikalisch verwendet werden. Klänge, Geräusche - wie immer sie beschaffen sein mögen - sind zunächst bloßes Material, und nichts veranlaßt dazu, gewisse Schallvorgänge von vorneherein für den musikalischen Prozeß auszuschalten.

Karlheinz Stockhausen – Texte zur Musik, Band 1
Arbeitsbericht 1952/53: Orientierung
(erschienen in Structure 1958/1, Amsterdam)
 
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Klänge, Geräusche - wie immer sie beschaffen sein mögen - sind zunächst bloßes Material, und nichts veranlaßt dazu, gewisse Schallvorgänge von vorneherein für den musikalischen Prozeß auszuschalten.
Das sind natürlich ganz zeitgebundene Ansichten aus den Fifties, als man noch glaubte, alles Gefundene würde sich dem Komponisten untertan machen. Lachenmann hat sich sehr deutlich gegen diese Vorstellung gewehrt, fast noch mehr Bernd Alois Zimmermann.

Ich weiß aber nicht, warum wir hier dauernd kommentarlos mit Zitaten von Stockhausen bombardiert werden, wenn es in diesem Thread einfach um das Schicksal des Studios gehen soll. Was willst du uns denn da mitteilen, Dirk?
 
Das Studio steht in einem historischen Kontext und ss geht darum, die musikwissenschaftlichen Grundgedankenn kennzulernen, die zur Gründung des Studios dienten. Die müssten meiner Meinung nach Besuchern vermittelt werden, was Herr Müller bedauernswerterweise nicht macht. Anderenfalls ist das Studio eine reine Ansammlung von technischen Geräten und Besuche/Führungen sind nichts anderes als eine Freak-Show. Wer das nicht versteht, dem empfehle ich beim Metzger des Vertrauens ein Pfund Gehirnschmals zu kaufen.
 
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Das Studio steht in einem historischen Kontext und ss geht darum, die musikwissenschaftlichen Grundgedankenn kennzulernen, die zur Gründung des Studios dienten. Die müssten meiner Meinung nach Besuchern vermittelt werden, was Herr Müller bedauernswerterweise nicht macht. Anderenfalls ist das Studio eine reine Ansammlung von technischen Geräten und Besuche/Führungen sind nichts anderes als eine Freak-Show.
Soweit bin ich einverstanden. Aber ob man das durch lange Zitate schafft, die 50 bis 60 Jahre alt sind und hier ohne Kontext geliefert werden, und die eben nicht von Musikwissenschaftlern kommen, sondern von den Autoren, ist eine andere Frage.

Wer das nicht versteht, dem empfehle ich beim Metzger des Vertrauens ein Pfund Gehirnschmals zu kaufen.
Du willst mir sagen, ich sei zu dumm, die Ziele zu erraten, warum du diese Zitate postest, versteh ich richtig? Na, da trifft es sich ja gut, dass allen anderen Lesern deine Gedanken so klar waren.
 
Stockhausen hat die künstlerische Blaupause abgeliefert und seine Gedanken, die dazu geführt haben, in entsprechenden Texten veröffentlicht. Mein Beitrag bezieht sich auf Beiträge vorher, die Fähigkeit, den Zusammenhang herzustellen, ohne Textstellen explizit zu zitieren, hatte ich vorausgesetzt. Strukturiertes Denken scheint nicht jedermanns Sache zu sein.
 
Das Studio steht in einem historischen Kontext und ss geht darum, die musikwissenschaftlichen Grundgedankenn kennzulernen, die zur Gründung des Studios dienten. Die müssten meiner Meinung nach Besuchern vermittelt werden, was Herr Müller bedauernswerterweise nicht macht. Anderenfalls ist das Studio eine reine Ansammlung von technischen Geräten und Besuche/Führungen sind nichts anderes als eine Freak-Show.
Dirk, hast du jemals darüber nachgedacht, den musikhistorischen Part der Studio-Führungen selbst mal zu übernehmen?
Du kennst Herrn Müller gut, du kennst Stockhausen und sein Werk sehr gut und hast selbst mit ihm zusammengearbeitet, und erzählen kannst du auch und hinterlässt in persona (wie ich weiß) einen deutlich sympathischeren Eindruck als zuweilen hier im Forum (das ist nicht abwertend, sondern lediglich feststellend gemeint und auch wohl nichts Neues).
Ihr würdet euch thematisch überhaupt nicht im Wege stehen und könntet euch in einer "Doppelconference" gegenseitig die Bälle zuwerfen - ich würde SOFORT kommen, wenn ihr das machen würdet!

Schöne Grüße,
Bert
 



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