moogli schrieb:
Bei Arturia ist es schon etwas Besonderes, und bei Waldorf irgendwie auch (denn die müssten das meiner Einschätzung nach nicht unbedingt machen mit dem Pulse2, der Blofeld funktioniert ja anscheinend ganz gut), und auch wenns nicht mehr brandaktuell ist, finde ich die bloße Existenz einer "Monotribe" auch immer noch erstaunlich.
Ich nenne diese drei, weil deren Produkte (Minibrute, Pulse 2, Monotribe) von der technischen Aufmachung und Positionierung "Massenprodukte" sind, die so ausgelegt wurden, daß man sie in großer Stückzahl beim Chinamann ordern kann. Das ist imo das Besondere daran. Die Firmen können das vermutlich deswegen machen, weil sie eben auch andere gut laufende ("konventionellere") Produkte haben, und mit diesem Background (finanziell, aber auch was die erforderlichen Kompetenzen betrifft - v.a. Erfahrung mit Massenproduktion) solcherlei Vorstöße nicht so riskant sind.
WÜrde ich als Intelligentes Verhalten bezeichnen, ist wie mal mit den Zehenspitzen die Wasseroberfläche eines Sees berühren und die Temperatur erahnen/einschätzen .... dann erfolgen erste Schritte,
Stell dir mal Korg vor, die entwickelten einen Supertribe (2x Analoge mit Sequenzer und Patternspeicher) und einen Drum-Computer (auf Analogbasis) wie einst den ER-1 ... vermarkten die zu einem annehmbaren Preis .... da können andere einpacken... ... Usability eben ... in dieser Hinsicht ist der Spectralis von Jörg der Gipfel der Entwicklung und zurecht ein High-End-Hybrid. Korg im Low-End-Bereich (nicht abwertend gemeint) könnte über lange sicht das Rennen machen und sich diesbezüglich behaupten. Roland tut das nicht ... die tun gar nichts und sehen im Risiko keine Chance
(von Clavia mit dem Norddrum-Dings, minimalst und geil - OK andere (digitale) Baustelle - aber die trauen sich was, das muss man denen zugestehen)
moogli schrieb:
Ob der Markt allerdings *wirklich* diese schiere Menge an monophonen, analogen, keyboardlosen Synths (...Pulse 2, Koma, Lancet, MFB, Minitaur, Mopho) verträgt, das wage ich zu bezweiflen, denn in diesem Segment ist es schon seit letzter Musikmesse irgendwie eng, und so krass unterscheiden sich die Teile ja auch nicht.... .....ein großer Teil der Käufer nun nicht soo genau weiß, warum genau er sich nun statt einem Koma ein Lancet (oder oder oder) kaufen soll.
Die Marktbereinigung folgt meist auf den Fuß. Aber egal, schwierig ist es halt für den Käufer das Brauchbare zu finden -
ich meine wenn nur geringfügige Unterschiede in der Usability/Features vorhanden sind, also kein Alleinstellungsmerkmal, eines das auch noch zieht und anspricht, ist Einkaufen oder der Erwerb eines Produkts kein Vergnügen .... wenn ich als Käufer zwischen 3 oder manchmal sogar 6 Modellen entscheiden muss welches ich mir nehme bei annähernd gleichen Preis und Features, Sound etc., dann habe ich keine Lust mehr ... ehrlich, da geht Zeit drauf, viel Zeit ... ist wie mit den Android-Tabs , 500 Modelle ... jeder knallt eines auf den Markt ...
in diesem Fall ist intensive Produktpflege und Kundenorientierung
beinahe alles, speziell bei einer Vielzahl an Konkurenten ..... da spreche ich jetzt mal Waldorf an, (obgleich ich trotz der Bugs voll auf den Blo stehe,) ... die gehen sonst unter...
moogli schrieb:
Meine Einschätzung ist, daß sich inzwischen selbst bei nicht-Freaks und sogar bei ganz und gar ahnungslosen Leuten "analog" zu einer Werbebotschaft mit gewisser Schlagkraft zu entwickeln scheint, weil das (so empfinde ich das jedenfalls) mit Qualität, "Beef", "Wärme", "guten alten Zeiten" und "irgendwie cool" assoziiert wird. Ich glaube wirklich, daß das Wort mittlerweile auch dann noch beim Verkaufen eines Produkt hilft, wenn der Käufer eben kein Synth-Insider ist.
Ich sehe das aus einer ähnlichen Perspektive ... hat ja auch mit der jüngsten Wirtschaftskrise zu tun, an der die halbe Welt immer noch rum-laboriert, Reduktion aufs Notwendigste, Produkte müssen griffig sein... nicht filigran und zerbrechlich .... ich meine die Leute suchen Sicherheit und Verlässlichkeit .... für viele Jahre ... Analog scheint das zu bieten
aber egal ich rede/schreibe zu viel