Polyphonie im Doepfer A-100PBK Case

The Mission:
mission.jpg

7 Stunden spätter:
pbkpoly.jpg

Aufgrund sorgfältiger Vorbereitung war ich davon ausgegangen, dass ich den Synth in zwei bis drei Stunden zusammengebaut habe. Aber Pustekuchen, die interne Verkabelung braucht viel Zeit. Die Stecker an den VCO-Ausgängen musste ich noch mit Schrumpfschlauch isolieren, um keinen Kabelschluss zu riskieren. Die Mixer zerlegen, um an die Anschlüsse zu gelangen. Und zwei- oder dreimal habe ich falsch verkabelt, was ich jedoch rechts schnell bemerkt habe. Am Ende hat dann auch alles soweit gepasst: eingeschaltet, läuft :) Morgen setze ich die restlichen Module (ohne interne Verkabelung) ein und checke alles nochmal gründlich (z.B. ob ich die vier Voices nicht womöglich irgendwo vertauscht habe).

Zwischendurch habe ich ein paar Fotos gemacht. Davon werde ich noch welche hier posten, damit man einen Eindruck davon bekommt, wie die interne Verkabelung in der Realität bzw. im Detail aussieht.
 
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VCA, demontiert, um die Pfostenstecker anbringen zu können:
vcademon.jpg

VCO mit interner Verkabelung:
vco.jpg

Dupont-Stecker ohne Gehäuse aufgrund Platzmangels, stattdessen mit Schrumpfschlauch isoliert:
vcocon.jpg

Anschlüsse am VCF (zwischen zwei Platinen):
vcfcon.jpg

Blick ins Innere:
innen.jpg

Mixer, demontiert um zu verkabeln:
mixdemon.jpg

Mixer, verkabelt:
mixer.jpg

Slew Limiter, mit aufgesetztem Micro-Multiple:
slewlim.jpg
 
Heute habe ich die restlichen Module eingesetzt. Lediglich der Digital Tuner von L-1 fehlt noch (das Paket hat mittlerweile den Zoll passiert und sollte in den nächsten Tagen bei mir eintreffen).

Die Kombi A-147-5/130-4 bietet noch Möglichkeiten zur internen Verkabelung. Die habe ich allerdings nicht genutzt, da die Kabel zum Teil angelötet werden müssen. Löten kann ich zwar, aber das ist mir dann doch zu statisch. Da nutze ich lieber die nur 8,5 cm langen CXS Patchkabel von Doepfer (gibt es z.B. bei MS).

Damit neigt sich das Projekt nun allmählich dem Ende entgegen. Mein Dank gilt insbesondere @Horn, der mir bei der Zusammenstellung der Module sowie bei Fragen zur internen Verkabelung geholfen hat. Bei @Modie möchte ich mich für seine Anmerkungen und Tipps bedanken.

PS: Die Materialliste für die interne Verkabelung stelle ich noch zusammen.

Hier noch ein Foto vom (fast) fertigen Poly-Synth:
pbkready.jpg
 
Man muss sich mal die "inneren Werte" dieses Systems klar machen.

Es hat:
- 8 VCOs
- 4 VCFs
- 13 VCAs
- 6 LFOs
- 8 ADSR-Hüllkurven und eine A-Hüllkurve
- analogen BBD-Stereo-Chorus
- digitales Multi-FX-Modul
- Tuner (kommt noch)
- Modul für (auf Wunsch) quantisierte Random-CV-Spannungen für 4 Stimmen
- sehr leicht zu transportierendes Case mit 37-Tasten-Tastatur, Velocity und Aftertouch

Natürlich ist so ein System kostspielig, aber man bedenke, dass die Funktionen in der Realworld-Praxis sehr nah an einem Analogue Solutions Colossus liegen und ihn teilweise sogar übertreffen. Dabei kann man dieses Doepfer-System ganz einfach unter den Arm klemmen und mitnehmen und kann es sogar dabei gepatcht lassen, den Colossus nicht. Insofern ein Schnäppchen ;-) ...
 
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Man muss sich mal die "inneren Werte" dieses Systems klar machen.

Ja, die Specs sind schon beeindruckend für ein Modularsystem mit 188 TE.

Natürlich ist so ein System kostspielig

Ich habe auch lange überlegt, ob ich das machen soll. Das Case stand über ein Jahr lang originalverpackt bei mir rum. Die Alternative wäre ein weiteres Mono-System gewesen - parallel zu meinen Doepfer Basissystem 2. Für mich war dies keine sinnvolle Option und preislich wäre mich z.B. ein AJH MiniMod ähnlich gekommen.

Für das Geld kann man sich natürlich auch einen analogen Poly-Synth made in USA kaufen. Der hat dann acht oder mehr Voices und einer 5-Oktaven-Klaviatur. Der Deopfer PBK-Poly mit 37 Tasten ist lediglich vierstimmig, aber wesentlich flexibler bzw. erweiterbar. Wenn Doepfer jetzt noch mit einem weiteren Poly-Filter um die Ecke kommen würde, wäre das der Knaller (wobei das A-105-4 SSI-Filter schon richtig gut klingt). Dann würde ich das große FX Aid Pro einfach gegen ein kompaktes ALM MFX austauschen, um Platz für einen zweiten Filter zu schaffen. Sowas geht halt nur bei einem Modularsystem.

Dabei kann man dieses Doepfer-System ganz einfach unter den Arm klemmen und mitnehmen

Der kompakte PBK-Poly ist gut zu transportieren. Wiegt allerdings stolze 13 kg.

Was mir darüber hinaus aufgefallen ist: Durch die intensive Planung und den aufwendigen Zusammenbau habe ich eine besondere Beziehung zu dem Instrument. Ein Modularsystem ist gewiss immer individuell und bei DIY-Modulen ist das wahrscheinlich noch ausgeprägter. Das ist schon etwas anderes, als im Internet einfach einen fertigen Synth zu bestellen, der dann nur noch ausgepackt und angeschlossen werden muss.
 
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Hier die versprochene Materialliste für die interne Verkabelung der Poly-Module:

5 Stk. Arduino-Kabel mit Dupont-Steckern, 4-polig, 20 cm -> Reichelt DEBO DUPONT 4PIN

1 Stk. Flachbandkabel mit Pfostensteckern, 10-polig, 25 cm -> Reichelt BKL 10120668, modifiziert
ADSR -> VCA, CVL

1 Stk. Pfostenstecker, 10-polig -> Reichelt HAN 510 6803
VCA, CVX

6 Stk. Arduino-Kabel mit Dupont-Steckern, 4-polig, 40 cm -> roboter-bausatz.de
Slew Limiter -> VCOs (2x)
VCOs -> Mixer (4x)

3 Stk. Arduino-Kabel mit Dupont-Steckern, 4-polig, 70 cm -> roboter-bausatz.de
MIDI, Gate -> ADSR (2x)
MIDI, CV2 (Velocity) -> VCA (CVX)

4 Stk. Dupont-Stecker, 1-polig (oder Schrumpfschlauch)
Mixer-Kaskade

2 Stk. Dupont-Stecker, 2-polig (oder 4 Stück 1-polig oder Schrumpfschlauch)
Mixer-Kaskade

1 Stk. Doepfer Micro-Multiple (am Ausgang vom Slew Lim.)
Sofern das A-190-5 nur einen Satz Gate-Ausgänge besitzt (ältere Version), wird ein weiteres Multiple benötigt.

Schrumpfschlauch, um die Crimpstecker an den VCO-Ausgängen zu isolieren

Tipp: die Kabel/Stecker beschriften, z.B. mit Dymo Etikettendrucker

Werkzeug (Auswahl):
Spezialwerkzeug für Doepfer Klinkenbuchsen
Quetschzange für Pfostenstecker oder Schraubstock
Heißluftpistole für Schrumpfschlauch

Ich hoffe, nichts vergessen zu haben. Alles ohne Gewähr.

PS - nur A-100PBK: ALM Case Mount Screws oder übliche M3-Schräubchen (bei Verwendung von Knurlies lässt sich der Deckel nicht aufsetzen)
 
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Der Vergleich von mir war ja zum Colossus ...
Als Du den Preis angesprochen hast, ist mir nochmal bewusst geworden, was ich da in den vergangenen Wochen in Summe für Module ausgegeben habe. Das hat sich kurze Zeit später dann aber schlagartig relativiert, als ich in einem anderen Beitrag den "Early Bird Price" für den Warthog gesehen habe. Aber da gibt es bestimmt auch wieder Leute, die das ganz anders sehen als ich. Aus Preisdiskussionen halt ich mich daher möglichst raus. Der Vergleich mit dem Warthog ergab sich in diesem Fall rein zufällig.
 
Ich finde einen Modularsynthesizer mit Total Recall sowieso daneben. Ich habe ja gerade deswegen ein Modularsystem, weil ich eben alles von Hand patchen und einstellen muss und nichts speichern kann. Das gehört für mich zum Sinn eines solchen Systems zwingend dazu.

Auf den Colossus kam ich, weil ich den eigentlich super finde. Total ästhetisch und die Analogue-Solutions-Sachen klingen ja auch immer super. Aber mal abgesehen davon, dass ich mir einen Colossus sowieso nicht leisten könnte, erfüllt ein polyphones Doepfer-System schon einen sehr großen Teil von dessen Funktionen und ermöglicht in anderer Hinsicht noch einiges darüber hinaus, was es bei Analogue Solutions gar nicht gibt - zum Beispiel durch die Module der A-149-Reihe.
 


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