Ab wann ist man Musiker?

Meine Frage wäre:
Kann man eigentlich Musiker werden? (und somit eine Grenze definieren, ab welcher man es wäre)

- oder -

Ist man nicht eigentlich von Anfang an Musiker? (wenn man denn einer ist - und wenn, dann ist das doch klar erkennbar, oder?! ;-))
 
Und nochmal... :selfhammer: :lollo:

Wiki sagt:

Als Musiker werden Personen bezeichnet, die musizieren, also als produzierende (Komponisten) oder reproduzierende (Sänger, Instrumentalisten) Künstler Musik erzeugen.

Was ist Musik?

Musik (μουσικὴ [τέχνη]: mousikē technē: „musische Kunst“) ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Schallereignissen bestehen.

Daraus schließe ich:
Musiker sind Menschen die einfach Schallereignisse organisieren oder aufschreiben wie Schallereignisse zu organisieren sind. Führt man eine solche Tätigkeit durch, kann man sich auch als solches bezeichnen, wenn man unbedingt will oder muss.
 
Viel spannender:

Können Menschen willentlich "Un-Musik" erzeugen, also nicht organsierte Schallereignisse?
 
Psychotronic schrieb:
Deine Sicht der Dinge habe ich bereits verstanden. Du hast bei mir nicht verstanden, dass ich diesem Thread seine Existenzberechtigung aberkennen möchte. Ich habe nicht deine Sicht kritisiert.

Danke für dein Verständnis.
Dann verstehe ich nicht, weshalb Du einen Beitrag von mir zitierst in einem Beitrag, in dem Du das "Nazi"-Totschlag-Argument bringst. Dafür habe ich in der Tat kein Verständnis. Nichts zu danken.

Ich finde es unangebracht, einer ernst gemeinten Frage in diesem Forum ihre "Existenzberechtigung aberkennen" zu wollen. Wenn wir hier schon über Nazi-Gedankengut reden, dann fasse mal an Deine eigene Nase, guter Mann.
 
Psychotronic schrieb:
Viel spannender:

Können Menschen willentlich "Un-Musik" erzeugen, also nicht organsierte Schallereignisse?
Yay! Wenn ich überhaupt was kann, dann das. :-x

Un-Musik <= ich liebe diesen Begriff
 
Ich denke auf Wikipedia nachschlagen was ein Musiker ist, können wir alle.
Der Sinn des Threads ist doch eher mal zu diskutieren, wie das die Forenmitglieder so sehen. Wir haben ja hier einen gut gemischten Haufen von Macbook-Musikern bis zu Personen die mit den grossen Stars unterwegs waren/sind.

Womit man am Schluss Musik macht, spielt doch keine Rolle. Das Ergebnis ist da schon eher relevant.

Beispiel:
Der Soundtrack zum 1956er Film "Alarm im Weltall" hat einen ausschliesslich elektronischen Soundtrack der aus Gefiepe, Drones und viel Federhall besteht. Das Ehepärchen Baron hatte alle Instrumente und Schaltungen selber gebaut und aufgenommen (man bedenke: Es gab damals noch keine eigentlichen Synthesizer) - Sie leisteten Pionier-Arbeit und wurden von der Presse zerissen weil es nicht nach "Musik" klang. Heute nennt sich dies Dark Ambient und zählt zur Musik!

@Psychotronic:
Ja können sie. Eine gute Freundin meiner Schwester hat sich damals ans Schlagzeug gesetzt und einfach drauf losgehauen... es klang weder schön, noch rhythmisch noch experimentell. Das war höchstgradig unmusikalisch... ausser Bravo Hits hören hatte sie mit Musik nix am Hut. Daher kann Sie schon mal ganz klar NICHT als Musikerin bezeichnet werden!
 
SynthUser0815 schrieb:
Psychotronic schrieb:
Deine Sicht der Dinge habe ich bereits verstanden. Du hast bei mir nicht verstanden, dass ich diesem Thread seine Existenzberechtigung aberkennen möchte. Ich habe nicht deine Sicht kritisiert.

Danke für dein Verständnis.
Dann verstehe ich nicht, weshalb Du einen Beitrag von mir zitierst in einem Beitrag, in dem Du das "Nazi"-Totschlag-Argument bringst. Dafür habe ich in der Tat kein Verständnis. Nichts zu danken.

Ich finde es unangebracht, einer ernst gemeinten Frage in diesem Forum ihre "Existenzberechtigung aberkennen" zu wollen. Wenn wir hier schon über Nazi-Gedankengut reden, dann fasse mal an Deine eigene Nase, guter Mann.

Das bezog sich allgemein auf den Thread. Ich habe das noch mal editiert und einen Sicherheitsabstand für dich eingebaut. Okay? (BBCode Editoren sind halt kein sinnvolles Mittel zur geordneten Textdarstellung. )

Und ja, ich bringe gerne mal Nazitotschlagsargumente um mich über die Menschheit an sich und mich selbst eingeschlossen lustig zu machen. Das du dies für unangebracht hälst, akzeptiere ich.
 
Psychotronic schrieb:
Und ja, ich bringe gerne mal Nazitotschlagsargumente um mich über die Menschheit an sich und mich selbst eingeschlossen lustig zu machen. Das du dies für unangebracht hälst, akzeptiere ich.
Ergebensten Dank, Hochwürden. :roll:

Ich finde es immer wieder erstaunlich, auf welch hohes Ross sich zu setzen so mancher Gesprächsteilnehmer sich nicht entblödet.
 
salz schrieb:
Yay! Wenn ich überhaupt was kann, dann das. :-x

Un-Musik <= ich liebe diesen Begriff

Wir sind thematisch bei randomisiert... usw. Du erinnerst dich sicher an die Diskussion drüben.

Tax-5 schrieb:
@Psychotronic:
Ja können sie. Eine gute Freundin meiner Schwester hat sich damals ans Schlagzeug gesetzt und einfach drauf losgehauen... es klang weder schön, noch rhythmisch noch experimentell. Das war höchstgradig unmusikalisch... ausser Bravo Hits hören hatte sie mit Musik nix am Hut. Daher kann Sie schon mal ganz klar NICHT als Musikerin bezeichnet werden!


Ach Menno, okay noch mal.

"Musik sind organisierte Schallereignisse." Ob diese gut oder schlecht organsiert sind, hat für meine Frage keinen Bezug. Ist dann nicht jedes willentlich erzeugte Schallereignis organisiert? Wie kann man dann willentlich nicht-organisierte Schallereignisse erzeugen? Wir befinden uns hier thematisch bei der Quadratur des Kreises im Bezug auf Schallereignisse.
 
Ab wann sind sie denn schlecht, bzw. überhaupt nicht organisiert?
 
Machen wir den Gedankenbrei noch ein bischen schlimmer.

Eine weitere Gedankenliste:

1. Es gibt sogenannte Singvögel. Also Vögel die singen. Singen ist eine Tätigkeit die der Musik zugeordnet wird.
2. Wiki der Wikinger deklarierte: "Musik sind von Menschen organisierte Schallereignisse". (Zur Erinnerung)
3. Muss man Singvögel auf Grund ihrer Fähigkeiten zu den Menschen zählen?
4. Produzieren Singvögel ihre organsierten Schallereignisse willentlich oder instiktiv?
5. Produziert ein geübter fähiger Musiker Schallereignisse willentlich oder instiktiv.
6. Wie sieht das mit einem Drummer aus? Entsteht Rhythmik willentlich oder instiktiv durch den "Musiker"?
7. Darf der Begriffsdeklaration von Musik überhaupt der Begriff willentlich zugeordnet werden.

Noch mal zurück zur Ausgangsfrage. Kann man willentlich Un-Musik erzeugen? Schlimm das Ganze, Sprache ist doof. :selfhammer:
 
Semi-OT, ein Crosspost obendrein:

Burroughs kennen alle?
Der hat - im breiten Kopp, willentlich oder nicht - eine interessante Schreibtechnik entwickelt: Cut-up

Jürgen Ploog schrieb:
Die simpelste Form ist, 2 beliebige Seiten eigenen oder fremden Textes senkrecht zu zerschneiden & die 4 Hälften in vertauschter Reihenfolge wieder zusammenzusetzen. Man beginnt nun über die semantischen Bruchstellen hinwegzulesen

So ähnliche zerschnippele ich meine Sounds und setzte sie neu zusammen, um zu sehen, wie sie im Kontext mit irgendwas anderem funktionieren. Ich glaube nicht, dass man das Musik machen nennen kann. Randomisierung mag eine gewisse Rolle spielen, aber keine tragende. Organisierte Schallereignisse sind das schon. Aber wenn ich mich mit 'nem Recorder an die A1 stelle und aus der Aufnahme ein paar 4-Takter rausschnippele, sind das auch organisierte Schallereignisse.
 
SynthUser0815 schrieb:
Es geht doch nur darum, dass "Musiker" im engeren Sinne letztendlich eine Berufsbezeichnung ist. Das sagt über den Grad der Qualifikation gar nichts aus und taugt daher auch nicht zu elitärer Abgrenzung.
Für mein Empfinden verstehe ich die Bezeichung "Musiker" als Beruf, wie Bäcker oder Klempner, das sollte man gelernt haben.
Wer, so wie ich, nicht Musik studiert hat, kein grundlegendes Basiswissen, keine guten Notenkenntnisse, keine Kompositionslehre usw. vorweisen kann, der sollte sich vielleicht nicht "Musiker" nennen.
Da ich davon meinen Lebensunterhalt bestreite und sonst nix anderes mache (Sounddesign zähle ich mal zur Musik) würde ich mich daher eher als "Musikschaffender" einordnen.
:selfhammer:
 
salz schrieb:
Semi-OT, ein Crosspost obendrein:

Burroughs kennen alle?
Der hat - im breiten Kopp, willentlich oder nicht - eine interessante Schreibtechnik entwickelt: Cut-up

Jürgen Ploog schrieb:
Die simpelste Form ist, 2 beliebige Seiten eigenen oder fremden Textes senkrecht zu zerschneiden & die 4 Hälften in vertauschter Reihenfolge wieder zusammenzusetzen. Man beginnt nun über die semantischen Bruchstellen hinwegzulesen

Spannend, wusste ich noch nicht. :waaas:

Wie ist das mit nächträglicher Wortglättung der Bruchstellen?
 
Psychotronic schrieb:
Wie ist das mit nächträglicher Wortglättung der Bruchstellen?
Naked Lunch lesen, bzw. den Film anschauen. Die Diskussion hab ich vor Äonen mal als Sample verbraten.
 
salz schrieb:
Psychotronic schrieb:
Wie ist das mit nächträglicher Wortglättung der Bruchstellen?
Naked Lunch lesen, bzw. den Film anschauen. Die Diskussion hab ich vor Äonen mal als Sample verbraten.

Ist alles bekannt. Mir war nur die Technik nicht klar. Ich hatte das in Texten mit unterbewusst provozierten Gedankensprüngen probiert. Mir war nicht klar das der mit der Schere gepuzzelt hat.
 
Für mich ist ein Musiker jemand, der ein Musikinstrument oder ähnliches, seine Stimme oder die Kunst des Komponierens beherrscht. Dabei ist es unerheblich, ob das nun ein Musiker ist, der vom Blatt spielt oder improvisiert. Beide haben ihre Daseinsberechtigung. Dazu zählen auch DJs, die gekonnt aus mehreren Songs etwas Neues mischen. Es ist auch unerheblich, ob jemand damit Geld verdient.

Wer es nicht beherrscht, sprich viele Fehler macht, oder musikalisch fragwüridges leistet, ist halt noch Musikschüler oder ein Dilettant. Daneben gibt es noch Talentfreie. Die meisten geben früh auf, manche machen noch im Stillen weiter, weil es ihnen Spass macht (zu denen gehöre ich). Das sind allesamt keine Musiker. Dann gibt es noch die, die ihre Ergüsse zur Kunst erklären* und die Menschheit weiterhin damit nötigen. Das wärden für mich dann die Anti-Musiker.

*) Ein Phänomen, dass sich leider in allen Künsten weit ausgebreitet hat. Man kann seine Unfähigkeit als Kunst bezeichnen, denn der Begriff Kunst ist heute praktisch unangreifbar. Man kann heute alles als Kunst bezeichnen, und die Leute, die das negieren, werden dann wahlweise als zu wenig intellektuell, Ahnungs- oder Geschmacklos bezeichnet. Notfalls wird auf Kritik mit der Nazikeule reagiert, denn die haben ja auch alles verbrannt, was sie nicht als künstlerisch wertvoll betrachteten.
 
Kunst ist ne lebenseinstellung.

Der eine hat es, der andere möchte es,andere erzwingen es,und ganz anderen fliegt es einfach zu.
Und manchen trockenen rationalisten ist die KUNST EIN DORN IM AUGE.
Kunstkrieg.




MUSIK:

der inneren form ein äussere geben..


UND MUSIK IST AUCH DIE VORBEREITUNG ZUR PHILOSOPHIE.sagte schon platon.


Und musiker... Denke wer gekonnt mit anderen mitmusikern spielen kann,gekonnt auf die stimmungen eingehen kann, ein harmonieverständniss hat und begriffen hat das musik machen sehr viel mit meditation zu tun, ja dann.


Aber eigentlich ist es scheissegal, weil es zig leute gibt die das anderst sehen.
Von daher, nicht labern ,sondern einfach machen.

In einem jam merkt man schnell wers drauf hat und seine hausaufgaben gemacht hat.
Das gilt für klassische instrumentalisten oder klanggerätebediener...

Wer kennt sie nicht die momente,ein elektrojam...
Die kakafonie die zum himmel schreit...einzelne grooveboxhelden, ohne jeglich gespür und wahrnehmungskraft, geschweige ein reflektierten willen mal hineinzulauschen was die anderen mitmusikanten den da so treiben...

Raum geben, platz lassen, sich SELBST zurücknehmen,vorpreschen wenns sich anbietet.... Und kein ego-sologewichse.
Musik MACHEN in einer gruppe hat viel mit KOMMUNIKATION zu tin.
DAS FRAGE ANTWORT SPIEL.

Und nicht:

ICH BIN DER LAUTESTE ,BESTE UND KANN SUPER SOLO WIXEN.

kurzum:

Ein musiker hat die fähigkeit in einer gruppe gehaltvolles klangmaterial beizusteuern die dem ganzen käse etwas strahlkraft verleiht.

Naja, hauptsache gelabert früh am morgen... Ich geh jetzt mal zur arbeit.
Bin ja kunsthandwerker. Kunst,kunst,kunst.

Allein das wort KUNST ist ja für manche schon ein REIZWORT. Negativhass keimt dann auf.
Oder bewertungsdrang.

Ich sags nochmal:


K U N S T


LEBENSEINSTELLUNG





Schönendo
 
Es gibt einfach keine oder zuwenig Allgemeine Begriffe die eine Abstufung von " Musik machen " beschreiben.
Als es nur Akustische Instrumente gab war das einfacher.
Wenn meine Mutter, Oma, Bekannte fragen was ich als Hobby mache sage ich, ich mache Musik. Wenn ich sagen würde ich sitze an einer DAW mit Softsynths, mache Sounds zu einem Industrial Klanggebilde usw. dann kommt nur ein "Was ?".
Dann lieber ich sag "Musik" und gut ist.
 
Ich denke Musiker kann man genau so wenig/viel sein wie künstler oder regieseur oder autor, oder oder oder.

Das sind für mich alles berufe bei denen die eigene auffassung allein das abgrenzen und bezeichnen aus macht.

Eine allgemeine definition bringt da wenig.

Weil ich hier schreibe bin ich doch auch kein Autor, oder? Genausowenig wie wenn ich am auto reifen wechsel, macht mich das nicht zum mechaniker. Mancher einer mag sich dann vll diesen begriff aneignen und sich so betiteln, aber das ändert ja nix an den vorhandenen/nicht vorhandenen kenntnissen.

Ich gebrauche lieber worte wie: Klangrangierer.

Habe fertig, bin jetzt Dichter^^
 
Es kann Dir keiner sagen, daß Du Musiker bist, Du bist es einfach. Es durchströmt Dich vom Scheitel bis zur Sohle.

Wenn man sich erst "XXX" nennen muß, damit die anderen merken, wer oder was man ist, dann ist es eh zwecklos.

Stephen
 
Wenn man sich mit der Wortherkunft beschäftigt, wird man feststellen, dass sich die Ansicht über den Gegenstand der Diskussion in historischen Zeitverlauf stets ändert. Dass, was wir heute unter einem Musiker verstehen, muss nicht immer schon die Auffassung gewesen sein und dass, was heute in den Büchern steht, was ein Musiker ist, kann veraltet sein. Das gesagte gilt nicht nur für Bücher, sondern auch für Wikipedia. Sucht man dort den Musikerbegriff in verschiedenen Sprachen, dann erhält man verschiedene Antworten, weil jede Kultur für sich auch die Definitionshoheit beansprucht.

Bevor man sich an die Definition des Begriff des Musikers heranmacht, sollte man nachschlagen, was Musik ist. Einen ausnahmsweise annähernd fundierten und ausführlichen Artikel dazu habe ich bei Wikipedia gefunden. Den aus meiner Sicht wichtigsten Abschnitt nachfolgend als Zitat:

"Die Frage, was Musik sei oder nicht sei, ist so alt wie das Nachdenken über Musik selbst. Trotz der zahlreichen historischen Versuche, zu einem allgemeinen und grundsätzlichen Musikbegriff zu gelangen, gab und gibt es keine allein gültige Definition."

Ich würde daraus folgern: Wenn schon über tausende von Jahren keine allein gültige Definition von einem Begriff wie Musik erreicht werden konnte, wie sollte man dann erwarten, dass es eine solche Definition für einen Musiker geben könnte?

Schaut man in Herkunftswörterbüchern nach dem Begriff "Musiker", dann findet sich i. d. R. der berufliche Zusammenhang. Die Aussage wäre demnach: Musiker ist der, der seinen Haupterwerb im musikalischen Bereich erzielt. Würde man diese Definition so stehen lassen, könnte man mal schauen, wie man beruflich Geld erwerben kann:
- Im Angestelltenverhältnis: Der Arbeitgeber erwartet eine Qualifikation.
- Als Selbständiger: Hier gibt es die freien Berufe und das Gewerbe. Den Angehörigen des freien Berufs zeichnet eine nachweisbare Qualifikation aus. Durch die Anerkennung wird man von der Gewerbesteuer befreit. Musiker als Gewerbetreibender hingegen kann jeder werden. Die Frage wird sein, ob die Qualifikation dafür ausreicht.

Zwei Gedanken dazu: Sowohl der angestellte Musiker (z. B. Orchester) als auch der freiberufliche Musiker wird seine Qualifikation Dritten nachweisen müssen. Dies bedeutet: Den Massstab, ob man ein Musiker ist oder nicht, setzt man nicht selbst, sondern der wird gesetzt. In der Regel durch Institutionen, wie z. B. Universitäten. Demnach wäre es nur allzu verständlich, wenn man folgern würde, dass ein Musiker z. B. i. S. eines Instrumentalisten ein Instrument beherrscht, über ein Repertoire verfügt und in der Lage ist, mit anderen Instrumentalisten zu kommunizieren. Wie weit die Qualifikation zu einem bestimmten Zeitpunkt reichen muss, das bestimmen wie gesagt i. d. R. qualifizierte Dritte, wie z. B. Musiklehrer (durch den Vergleich mit anderen Schülern), Dozenten und Professoren.
Aus einem solchen engen Schema fallen Gewerbetreibende raus. Entscheidend ist, ob die Qualifikation der Marktnachfrage entspricht und der Lebensunterhalt erzielt werden kann.

Wenn man sich hingegen einer Definition von Musik anschließen würde, wie z. B. "Music is organized sound!" (so z. B. an amerikanischen Hochschulen gelehrt), dann wäre ein Musiker jemand, der Sound (nicht Sounds ;-) organisiert.

In meiner persönlichen Vorstellung sind beide Ansätze unzureichend. Der Begriff Musiker ist für mich ein übergeordneter Kategorienbegriff, unter dem sich dann andere Begriffe wie Instrumentalist, Sänger, Komponist, usw. ordnen lassen. Vor den einzelnen Begriffen kann dann ein Hobby oder ein Beruf stehen, um zu verdeutlichen, auf welchem Niveau sich das Thema abspielt.

Auf die Ausgangsfrage bezogen, ab wann man ein Musiker ist, würde ich antworten: Du bist dann ein Musiker, wenn andere Menschen dich als Musiker bezeichnen und respektieren. Voraussetzung dafür nämlich ist der Vergleich mit anderen Musikern, lernen von anderen Musikern sowie das eigene Streben, in dem was man als Musiker macht, stets besser zu werden.
Wenn du dich und deine Meinung hingegen als einzig relevanten Maßstab siehst, wirst du hingegen nicht weit kommen. Ich denke, dass gerade dies auch ein großes Problem für die elektronischen Musiker darstellt, die alleine in ihren Homestudios Musik machen. Aufgrund der technischen Hilfsmittel stellen sich zu früh Erfolgserlebnisse ein, die z. B. bei klassischer Ausbildung sehr viel mehr Zeit und auch viel mehr Engagement benötigt. Möchte sagen: Man denkt dann sehr schnell, man sei ein Musiker, weil man die Bedienungsanleitung gelesen hat und "das Schrauben" beherrscht.

Lange Rede kurzer Sinn: Musiker ist man, wenn andere Menschen einen als Musiker bezeichnen und respektieren.
 
Um den Gesprächsfaden vollkommen aus dem Ruder laufen zu lassen:

Was ist eigentlich Musik?

Stephen
 
Pappenheimer schrieb:
oder musikalisch fragwüridges leistet,

Und wer entscheidet dies, ob etwas musikalisch Fragwürdig ist, oder nicht?

Die einen finden Schlager musikalisch Fragwürdig, die anderen würden dies Heavy Metal oder Techno 12-Ton-Musik zugestehen.... :kaffee:
 


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