Gema-frei!

Aber dann müsst ihr schon ordentliche verkäufe gehabt haben, oder ? Und das physikalische - statt digitale. Richtig ?
 
Ja, Platten und CDs, wir damals waren nicht so erfolgreich, er aber dann später, als wir nichts mehr zusammen gemacht haben. :mrgreen:
 
justchris schrieb:
@fanwander
Danke für die Richtigstellung. Wie soll man denn nachweisen, dass man nichts von der Gema spielt? Ich meine, wenn mein Lied zufällig einem anderen ähnelt, welches unter der Obhut der Gema steht, wie soll ich das wissen? Ich kann doch unmöglich alle Gema-Lieder kennen.
Darum geht es nicht (oder nicht unbedingt). Es geht zB darum, dass ein Gastwirt pauschal GEMA zahlen muss, und zwar so, als ob seine Gasträume maximal befüllt wären. Ob er Musik laufen lässt, oder nicht ist egal. Es gilt einfach die Vermutung der GEMA, dass in Wirtschaften doch immer Musik läuft, und dass das immer Musik von GEMA-Mitgliedern ist.
 
bin zwar kein anwalt aber hab eine gewisse erfahrung aus ca. 20 jahren mitgliedschaft in verwertungsgesellschaften.
jede/r darf selbstverständlich ihre eigene musik ohne genehmigung von irgendwem veröffentlichen und verkaufen - digital oder physisch.
die gemafreistellung beim presswerk brauchst du wenn du musik von jemandem anderen veröffentlichst. das ist auch keine genehmigung in dem sinne, als dass sie abgelehnt werden könnte (das gabs in der DDR), sondern eine anmeldung, damit die gema ab dann hinter der kohle her sein kann und dann auch weis an wen sie sie ausschütten soll. natürlich verlangen die presswerke das erstmal automatisch, da wohl 99% ihrer kunden nicht ihre eigene musik pressen. muss man ihnen dann eben erklären und sie sagen dir dann was du ausfüllen und wohin schicken musst damit die gema das dann beim presswerk freigibt. als "label" musst du dafür zahlen jemand anderen zu veröffentlichen, damit du deine musiker nicht endlos übers ohr hauen kannst - sondern nur um die einnahmen durch verkäufe indem du ihnen erzählst du hast leider, leider so gut wie nix verkauft. darum berechnet sich diese abgabe auch aus den gepressten, und nicht den verkauften kopien. von dieser zwangsabgabe behält sich die gema einen anteil, über dessen höhe man diskutieren könnte, für ihre ausserordentlichen leistungen ein. der rest geht an die musikerin - dummerweise nur, wenn sie auch gemamitglied is. ansonst wird das auf die dieter bohlens schlands am ende des jahres aufgeteilt.

die gemavermutung betrifft die, von denen vermutet (aha!) wird, dass sie musik anderer öffentlich abspielen, also veranstalter, keipenbetreiber und eben auch musiker (gibt sicher mehr musiker, die nicht ihre eigene musik spielen als umgekehrt). praktischerweise hat sich die gema dazu ein gesetz schenken lassen, das einer mittelalterlichen rechtsauffassung alle ehre macht: nicht die gema muss der kneipe/veranstalter/musiker beweisen, dass sie musik von gemamitgliedern spielt ohne sie zu melden (weil das halt zu aufwendig zu überwachen wäre), sondern die kneipe muss beweisen, dass sie das nicht tut - dieser "beweis" passiert durch abgabe einer playlist. den wird die gema wohl nur beanstanden, wenn sie jemanden inkognito dort hatten und der was fremdes gehört hat. die gefahr is also entsprechend vernachlässigbar wenn du als musiker mit eigener musik auftritts. schreibts du eben deine track titel rein - wenn du keine hast eben "gema sucks #1-8". diese formular füllst du übrigens aus, damit, falls du doch mal einen track gema suck #1 rausbringst, du für die aufführung im nachhinein kohle kriegst.

für dich als musiker bedeutet die gemavermutung, dass du nur dann an einen teil dieser weiteren zwangsabgabe rankommst, wenn du auch gemamitglied bist. die gema hat sichs da wieder einfach gemacht, indem sie sagt, dass entweder alles oder nichts deines schaffens - in bezug auf wirtschafltiche verwertung - von ihr vetreten wird. damit bringt sie musiker natürlich in eine zwangslage, und das wissen die dort auch.

noch ein kleines perfides schmankerl dieses vereins: es gibt, grob gesagt, 2 arten von mitgliedern: die, die viel verkaufen, die bekommen mehr ausgeschüttet und haben auch irgendwelche stimmrechte. und die, bei denen wenig rumkommt, die kriegen weniger und haben auch kein stimmrecht. das ist jetzt sehr verkürzt dargestellt, wird sicher in umsetzungsdetails etwas anders sein.

um die gema macht zu brechen gibts grad diesen versuch: https://en.wikipedia.org/wiki/Cultural_ ... ng_Society

virtualant schrieb:
ich kling mich hier noch mal ein. Bin nach so vielen Artikeln und gefüllt mit Drittel- bis Halbwissen bezüglich GEMA verwirrter als vorher.
Mich interessiert ob sich da was geändert hat an der Rechtslage wenn es darum geht ob man als NICHT-GEMA-Mitglied ohne Probleme mit der GEMA einfach irgendwo
a) eigene Musik veröffentlichen darf nur so zum Spass und zum Anhören z.B. auf der eigenen Homepage
b) diese Musik auch gegen Geld verkaufen darf also GEMA-freie Musik (auf der eigenen Homepage, itunes, entsprechende Portale oder was auch immer)

Ich meine mich erinnern zu können dass sich da die Rechtslage irgendwie geändert hätte zum Nachteil der Musiker, finde da aber jetzt nichts Konkretes zu.
Was bedeutet die Gemavermutung für den Musiker, der nicht in der GEMA ist?
Hat jemand irgendwelche Links zum Thema?
 
Bei meiner Bekannten in der (größeren) Kneipe muss sie oft 25 Euro Gema gebühren zahlen wenn Bands spielen und nichts los ist. Gema sagt: Kneipe ist so und so groß. Da passen so und so viele Leute rein. Ob die dann kommen oder nicht ist egal.

Da läuft richtig was falsch und es wird nicht reguliert. Aber ich glaube der Zug ist abgefahren im Jahrhundert der KOnzerne. Jetzt wird mit TTIP oder ähnliches noch der Sack zugemacht und fertig.

Soviele Ungerechtigkeiten mittlerweile...
 
Zolo schrieb:
Bernie erzählte mal er hat da irgendwie ein Modell, wo er manche seiner eigenen Songs von der Gema befreien kann. Habe ich sonst nirgends gehört. Kenne nur dass man bestimmte Songs dann hochladen darf obwohl sie Gema-Pflichtig sind. Am besten erklärt Bernie selbst nochmal was er da auspaldovert hat. Das geht ja in die Richtung was du suchst, oder ?
Die GEMA hat sich da inzwischen ein bisschen dem Druck, der sich in einer bestimmten Musiksprate aufgebaut hatte, angepasst. Ausgelöst hat das damals FM-Einheit (der von den Neubauten), der ziemlich weit klagte, bis die GEMA ihm zugestehen musste, dass er Theatermusiken aus dem Vertrag ausnehmen dürfe, da gewährleistet sei, dass er die Kontrollhoheit über die Vervielfältigung habe.

Grundsätzlich kann man den Generalvertretungsanspruch der GEMA verstehen, wenn man weiß, dass sie ursprünglich mehr als Rentenversicherung, denn als Verwertungsgesellschaft gedacht war. Von einem Prozentsatz der Erträge aller Mitglieder wurde eine (für alle gleich hohe!) Rente finanziert. Aus diesem eigentlich sehr sozialen und umverteilenden Ansatz heraus ist es schon verständlich wenn sie sagt, wir wollen vermeiden, dass jemand seine Erträge an dem Gemeinschaftsprojekt "Renten-Absicherung" "vorbeischmuggelt".
Das blöde ist nur, dass das Renten-Konzept nur noch für den harten Kern der (mit entsprechenden Umsätzen gesegneten) hauptberuflichen Komponisten gilt, aber nicht für die große Masse der nicht-genug Umsetzer. Und noch blöder ist, dass es inzwischen die Künstlersozialkasse gibt, die eigentlich das Rentenversicherungskonzept der GEMA obsolet gemacht hat.

Naja. Langwieriges Thema. Wenn es Dich mehr interessiert, dann such mal hier im Forum nach den Schlagworten "C3S" und "GEMA".
 
ppp schrieb:
bin zwar kein anwalt aber hab eine gewisse erfahrung aus ca. 20 jahren mitgliedschaft in verwertungsgesellschaften.
jede/r darf selbstverständlich ihre eigene musik ohne genehmigung von irgendwem veröffentlichen und verkaufen - digital oder physisch.
die gemafreistellung beim presswerk brauchst du wenn du musik von jemandem anderen veröffentlichst. das ist auch keine genehmigung in dem sinne, als dass sie abgelehnt werden könnte (das gabs in der DDR), sondern eine anmeldung, damit die gema ab dann hinter der kohle her sein kann und dann auch weis an wen sie sie ausschütten soll. natürlich verlangen die presswerke das erstmal automatisch, da wohl 99% ihrer kunden nicht ihre eigene musik pressen. muss man ihnen dann eben erklären und sie sagen dir dann was du ausfüllen und wohin schicken musst damit die gema das dann beim presswerk freigibt. als "label" musst du dafür zahlen jemand anderen zu veröffentlichen, damit du deine musiker nicht endlos übers ohr hauen kannst - sondern nur um die einnahmen durch verkäufe indem du ihnen erzählst du hast leider, leider so gut wie nix verkauft. darum berechnet sich diese abgabe auch aus den gepressten, und nicht den verkauften kopien. von dieser zwangsabgabe behält sich die gema einen anteil, über dessen höhe man diskutieren könnte, für ihre ausserordentlichen leistungen ein. der rest geht an die musikerin - dummerweise nur, wenn sie auch gemamitglied is. ansonst wird das auf die dieter bohlens schlands am ende des jahres aufgeteilt.
Kleine Ergänzung noch: wenn man eigene Stücke pressen lässt, muss man genauso von der Gema befreit werden. Ist man kein Gema Mitglied, bzw. kein Artist auf der Release, dann muss man auch keine Gebühren zahlen.
 
justchris schrieb:
@fanwander
Danke für die Richtigstellung. Wie soll man denn nachweisen, dass man nichts von der Gema spielt? Ich meine, wenn mein Lied zufällig einem anderen ähnelt, welches unter der Obhut der Gema steht, wie soll ich das wissen? Ich kann doch unmöglich alle Gema-Lieder kennen.
Das ist eben dein Problem, denn Unwissenheit schützt ja bekanntlich nicht vor em Gesetz.
Es gab ja schon öfter den Fall, das zwei Musiker die gleiche Inspiration hatten und identische Songs geschrieben haben.
Das kommt doch bei Schlagern andauernd vor.
 
Zolo schrieb:
Bei meiner Bekannten in der (größeren) Kneipe muss sie oft 25 Euro Gema gebühren zahlen wenn Bands spielen und nichts los ist. Gema sagt: Kneipe ist so und so groß. Da passen so und so viele Leute rein. Ob die dann kommen oder nicht ist egal.

Da läuft richtig was falsch und es wird nicht reguliert. Aber ich glaube der Zug ist abgefahren im Jahrhundert der KOnzerne. Jetzt wird mit TTIP oder ähnliches noch der Sack zugemacht und fertig.

Soviele Ungerechtigkeiten mittlerweile...
Der Veranstalter zahlt ja die Gema in Abhängigkeit der Raumgröße UND der Konzertbesucher, sind also wenig Gäste da, so sind auch die Kosten niedrig.
Und mal ehrlich, diese schlappen 25 Euro für eine größere Kneipe, die von den Konzertbesuchern ja lebt, das ist doch wirklich nicht zu viel.
 
Zolo schrieb:
Bernie erzählte mal er hat da irgendwie ein Modell, wo er manche seiner eigenen Songs von der Gema befreien kann. Habe ich sonst nirgends gehört. Kenne nur dass man bestimmte Songs dann hochladen darf obwohl sie Gema-Pflichtig sind. Am besten erklärt Bernie selbst nochmal was er da auspaldovert hat. Das geht ja in die Richtung was du suchst, oder ?
du kannst seit ca. 2 Jahren eine Teilmitgliedschaft beantragen und ist dann also bei Livedarbietungen von der Gema befreit.
Ich kann dann direkt selbst entscheiden, ob der Veranstalter für meinen Auftritt auch Gema bezahlen muss oder nicht. Für die VÖs gilt das jedoch nicht, die Verwertungsrechte bleiben weiterhin bei der Gema.
Habe immer wieder das Problem, das mich Veranstalter nur wegen der Gema nicht buchen wollten.
 
mixmaster m schrieb:
Ich bin (leider) Gema Mitglied und kriege sogar ab und an Geld von denen.
Das sind so Dinge, die ich nie verstehen werde.
Warum sind so viele Musiker denn so geil da drauf, ihre ganze Arbeit ohne jegliche Entlohnung zu verschenken?
Habt ihr alle im Lotto gewonnen?

mixmaster m schrieb:
Es geht also um meine eigene Musik, die ich hochlade und bei der ich nicht den Sinn sehe, die anzumelden, weil ich dafür nichts bekäme, so meine Annahme. Hat einer schon von Künstlern gehört, die ne Abmahnung oder was auch bekommen haben, weil ein paar People die runtergeladen haben für umsonst ?
mir ist da bisher nichts bekannt, denn die Abmahnungen erfolgen meistens dann, wenn sich der Künstler selber darüber beschwert, das seine Musik von Dritten hochgeladen wurde.
 
alles komplex und nicht einfach:

man kann einzelne "sparten" oder "rechte" aus dem vertrag nehmen: z.b. alle livedarbeitungen (wie bernie?) oder aber auch "mechanische verfielfältigung und onlinedingens"-da sind dann die cd´s und webseitendownloads gemafrei.

nachweis muß immer sein. bsp. kneipe: wirt spielt gemafreie musik. gema kommt: wirt muß jetzt NICHT sagen.hey, unsere cd´s sind alle gemafrei-nein, sondern: für jede gemafreie cd´o.ä. muss ein lizenzvertrag vorliegen, aus dem hervorgeht,daß die musik gemafrei ist und der urheber die verwertung separat geregelt hat. das ist auch imho der sinn der gema: es geht quasi nicht wirklich mit allen urhebern extra verträge zu machen. die gema bündelt das. vom prinzip gut, aber.......;-)))

also: auch von mir kann man gemafreie musik kaufen, aber die wäre nur gültig mit lizenzvertrag (und damit auch nur mit der entsprechenden lizenz).
das ganze ist wenn mans genau nimmt, doch sehr komplex und kompliziert. anrufen bei der gema hilft, da die aufgrund des druckes auch netter und zugänglicher geworden sind.

wichtig noch: sowas wie onlinerechte kann man per jahresfrist ändern lassen, bernies "liveauftrittsrechte" dagegen nur aller 6 jahre. da vergeht schon ganz schön zeit und man muß sich das genau überlegen.

ich denke allerdings: es ist nicht zielführend die gema zu verdammen! ich sehs so, daß einfach genügend frische junge leute in diesen verein müssen und den von unten basisdemokratisch erneuern müssen. es ist ja ein verein und kein konzern! also mitglied, mitgliederversammlung, stimmrecht wahrnehmen und und und. dann wird die gema auch wieder sinnvoll. urheber stehen im verhältnis zur musikindustrie global gesehen immer mies da und werden schlichtweg ausgebeutet. das kann udn muß man so sagen. allein gesellschaften wie die gema haben überhaupt die macht, hier was für urheber zu tun. alleine kommt man da unter die räder.

und einige "alte" von der gema sterben ja auch so langsam weg. die u-musik wird auch immer mehr akzeptiert, da tut sich schon was, ich habe hoffnung;-))
 
maffyn schrieb:
wichtig noch: sowas wie onlinerechte kann man per jahresfrist ändern lassen, bernies "liveauftrittsrechte" dagegen nur aller 6 jahre. da vergeht schon ganz schön zeit und man muß sich das genau überlegen.
Wenn der Veranstalter meine Gemaliste mit den gespielten Songs einsendet, bekomme ich aber trotz der Freistellung dennoch mein Geld. Daher komme ich mit dieser Lösung gut klar.
 
maffyn schrieb:
das ganze ist wenn mans genau nimmt, doch sehr komplex und kompliziert. anrufen bei der gema hilft, da die aufgrund des druckes auch netter und zugänglicher geworden sind.
und sie sind flexibler geworden, weil denen sonst die Mitglieder weglaufen.
Ich kann jedem auch nur raten, bei Fragen einfach mal dort anzurufen.
Die sind wirklich sehr nett und sie vertreten ja schließlich auch unsere Interessen.
 
Bernie schrieb:
mixmaster m schrieb:
Ich bin (leider) Gema Mitglied und kriege sogar ab und an Geld von denen.
Das sind so Dinge, die ich nie verstehen werde.
Warum sind so viele Musiker denn so geil da drauf, ihre ganze Arbeit ohne jegliche Entlohnung zu verschenken?
Habt ihr alle im Lotto gewonnen?

mixmaster m schrieb:
Es geht also um meine eigene Musik, die ich hochlade und bei der ich nicht den Sinn sehe, die anzumelden, weil ich dafür nichts bekäme, so meine Annahme. Hat einer schon von Künstlern gehört, die ne Abmahnung oder was auch bekommen haben, weil ein paar People die runtergeladen haben für umsonst ?
mir ist da bisher nichts bekannt, denn die Abmahnungen erfolgen meistens dann, wenn sich der Künstler selber darüber beschwert, das seine Musik von Dritten hochgeladen wurde.

Du hast ja recht, was du sagst, und da haben wir letztes Jahr auch schon drüber gesprochen im anderen Fred. Aber ich habe keine Power meine Musik zu promoten, will aber trotzdem, daß ein paar wenige das hören, was mir entsprungen ist. ;-) Und es sind wirklich sehr wenige, die meine Musik hören. Würde ich merken, daß es mehr werden, würde ich wohl Geld dafür verlangen. Aber bis jetzt ist es nur Hobby Promotion.

Und danke für deinen zweiten Satz, ich denke auch, daß es abstrus wär, deswegen einem Mitglied Ärger zu machen. Vor allen Dingen gäbe es für die Gema auch nichts zu holen, und das lohnt sich nicht.
 
Bernie schrieb:
Der Veranstalter zahlt ja die Gema in Abhängigkeit der Raumgröße UND der Konzertbesucher, sind also wenig Gäste da, so sind auch die Kosten niedrig.
Und mal ehrlich, diese schlappen 25 Euro für eine größere Kneipe, die von den Konzertbesuchern ja lebt, das ist doch wirklich nicht zu viel.
Ja 25 Euro sind minimum. Auch wenn nur 4-10 Besucher kommen, was leider häufig vorkommt. Gema hat berechnet wieviel Leute theoretisch reinpassen werden. Die Realität interessiert nicht. SO wenige Besucher trinken ja nichtmal die Gemagebühren wieder rein. Ging jetzt 15 Jahre gut mit der Kneipe. Jetzt wird sie demnächst zumachen. Gab übrigens aus heiterem Himmel eine Gema Forderung von einigen Tausend Euro von vor einigen Jahren, obwohl man immer in Kontakt mit der Gema war und fleissig bezahlt hat.

GVL Gebühren kommen übrigens nochmal zusätzlich. Und wenn man was los ist, sind die Gema Gebühren schnell bei 80-100 Euro pro Abend! Natürlich auch wenn die Band Gemafreie Musik spielt.

Sorry, aber die Gema ist ein unfairer Mistladen.

Bernie schrieb:
Das sind so Dinge, die ich nie verstehen werde.
Warum sind so viele Musiker denn so geil da drauf, ihre ganze Arbeit ohne jegliche Entlohnung zu verschenken?
Habt ihr alle im Lotto gewonnen?

Weil man das natürlich abwegt. Ich habe damals unglaublich viele blockierungen durch die Gema gehabt. Labels wollten mich nicht nehmen weil zustäzliche Kosten entstehen. Freier Download war damals unmöglich (bzw. Risiko) aber wichtig für Promotion.

Gema-Ausschüttungen haben ja nichtmal immer die Gebühren wieder eingebracht. Also ein Verlustgeschäft.

Bin damals raus und habe richtig viel Geld mit Gema-freier Musik für Werbung und Geschäfte verdient.
 
Bernie schrieb:
Ich kann jedem auch nur raten, bei Fragen einfach mal dort anzurufen.
Die sind wirklich sehr nett und sie vertreten ja schließlich auch unsere Interessen.
Ja kann man probieren. Bei Anfängerfragen gehts, aber leider musste ich in letzter Zeit feststellen, dass die selsbt oft auch kein Plan mehr haben.

2 Fragen wo mich tagelang hin und her geschickt wurde am Telefon und am Ende sollte ich das alles per Email schreiben, die unbeantwortet blieb. Dabei wollte ich was ganz elementares wissen:

1. Mein Vertrieb muss von allen digitalen Verkäufen ein Teil an die Gema abführen. Warum bekomme ich als Gema Mitglied keine Ausschüttung davon ?

2. Wenn ich ein Vocal bekomme und einen Remix mache, mache ich eine eigene Komposition. Eigene Tonart, eigene Harmonien usw. Warum ist es nicht möglich dass ich davon dann von der Gema als Mitglied Tantiemen bekommen kann ? Ein Remix wird per so so gewertet als ob ich einen neuen Beat zum vorhanden orignal Song gemacht habe.
 
Bernie schrieb:
maffyn schrieb:
wichtig noch: sowas wie onlinerechte kann man per jahresfrist ändern lassen, bernies "liveauftrittsrechte" dagegen nur aller 6 jahre. da vergeht schon ganz schön zeit und man muß sich das genau überlegen.
Wenn der Veranstalter meine Gemaliste mit den gespielten Songs einsendet, bekomme ich aber trotz der Freistellung dennoch mein Geld. Daher komme ich mit dieser Lösung gut klar.

da würd ich mal sagen: freu dich daß es so läuft...ich glaub da hast du einfach glück. so wie ichs verstehe, dürftest du da nix bekommen.

@zolo: in dem moment wo du vorhandenes zeugs nimmt, bist du nur "bearbeiter" und da gibts nun mal nur lächerlich wenig. deshalb lieber "alles" neu machen. genau das finde ich auch gar nicht so dumm von der gema, daß es einen "zwang" gibt, nicht bei vorhandenem zu klauen, sondern alles neu zu kreieren. ich selbst arrangiere viel, das hat ja auch oft marktgründe, aber das das nicht soo gut belohnt wird, finde ich prinzipiell gut, da sonst keiner mehr was neues machen würde, sondern alle nur noch remixen und alte hits auflegen würden. im detail gibts aber, grad was den grad zwischen u und e musik anbelangt, derzeit noch sehr große ungerechtigkeiten bei der gema-da stimme ich dir sofort zu :)!
 
maffyn schrieb:
@zolo: in dem moment wo du vorhandenes zeugs nimmt, bist du nur "bearbeiter" und da gibts nun mal nur lächerlich wenig. deshalb lieber "alles" neu machen. genau das finde ich auch gar nicht so dumm von der gema, daß es einen "zwang" gibt, nicht bei vorhandenem zu klauen, sondern alles neu zu kreieren. ich selbst arrangiere viel, das hat ja auch oft marktgründe, aber das das nicht soo gut belohnt wird, finde ich prinzipiell gut, da sonst keiner mehr was neues machen würde, sondern alle nur noch remixen und alte hits auflegen würden. im detail gibts aber, grad was den grad zwischen u und e musik anbelangt, derzeit noch sehr große ungerechtigkeiten bei der gema-da stimme ich dir sofort zu :)!
Ist ja schön das dann die Gema meint dem Markt vorzudiktieren zu müssen wie der Hase zu laufen hat... Aber der Markt interessiert das nicht. Bei Remixen geht es übrigens nicht ums Klauen. Das sind Cover.
Zur Zeit ist der Markt nunmal sehr Remix-oriniertiert. Früher hatte man ein Team von Leute die irgendwelche Sachen ausgearbeitet haben. Heute muss das einer alles alleine machen. Und dann soll ein Remixer dann den Feinschliff übernehmen ums es in den aktuellen Sound zu bekommen. Bandmusik wird ja beispielsweise nicht mehr released bei Chartmusik usw.
 
Bernie schrieb:
Warum sind so viele Musiker denn so geil da drauf, ihre ganze Arbeit ohne jegliche Entlohnung zu verschenken?
Habt ihr alle im Lotto gewonnen?
Ich spiele kein Lotto, habe ich nie und werde ich auch nicht machen. Bez. Musik verschenken: Ich glaube einfach dass mein Zeug halt nicht gut genug ist, zumindest nicht so gut das jemand dafür Geld ausgeben würde. Kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen. So habe ich eben meine Musik auf Soundcloud hochgeladen und auch die Möglichkeit des Downloads aktiviert. Wer leiden will, kann sich das anhören.. Ich habe auch kein Talent dafür den Geschmack der Leute zu treffen, mir reichts schon wenn ich meinen treffe. Du siehst also dass wird so Nix.
 
Altered States schrieb:
Ich glaube einfach dass mein Zeug halt nicht gut genug ist, zumindest nicht so gut das jemand dafür Geld ausgeben würde. Kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen. So habe ich eben meine Musik auf Soundcloud hochgeladen und auch die Möglichkeit des Downloads aktiviert. Wer leiden will, kann sich das anhören.. Ich habe auch kein Talent dafür den Geschmack der Leute zu treffen, mir reichts schon wenn ich meinen treffe. Du siehst also dass wird so Nix.
Mit deiner grundsätzlich negativen Einstellung, wird sich das ja nicht ändern, immer positiv denken!
 
zolo: zustimmung, daß die gema natürlich in gewissen dingen ABSOLUT nicht das aktuelle marktgeschehen widerspiegelt. meine "pro neufassung, gegen bearbeitergewinn"haltung ist mehr philosophisch und nicht vor dem hintergrund irgendwelcher remixe zu sehen. es geht grundsätzlich um kreativität - im hinblick auf professionell ausgebildete komponisten (!!) -und was da dank der gema schon passiert ist. wäre ein extra thema.

vieles von dem was in der gema festgelegt wird, ist im u-bereich nicht wirklich sinnvoll etc. das hat gar keinen sinn, da sich drüber zu streiten. die frage was sich da in den nächsten jahren tut, ist sicher berechtigt, bzw. da wird sich vieles tun.
 
Bernie schrieb:
Mit deiner grundsätzlich negativen Einstellung, ..
Naja, ich sehe das eben so. So negativ finde ich das gar nicht. Mir reicht es halt, wenn Leute sich bei mir mal was anhören, bzw. runterladen. Die Leistung, also zu dem wozu ich im Stande bin, ist eben begrenzt. Für mehr als Hobby-Seitig ein wenig Musik zu machen reicht es bei mir eben nicht aus. Ist doch nicht schlimm, ich habe das immer so gemacht und ich mache auch, wenn ich denn mal wieder anfange was zu machen, lieber nur Musik für mich selbst. Möchte da nicht auf andere angewiesen sein. Du kriegst das ja alles prima hin, bei mir ist da eben eine Grenze und ich bin nicht so leistungsfähig, auch was die Musik anbelangt, wie du. Du machst das prima, aber für mich ist das einfach nichts. Habe mich schon gefreut, als jemand was von mir und Verstaerker für einen Trailer genommen hat. Sowas reicht mir aus, will auch gar nicht mehr erreichen.
Wenn mir mal was einfällt, dann kann ich was machen, aber wenn das nicht so ist, oder ich keine Lust habe was zu machen, dann kann ich das halten wie ich will. Ich möchte auch einfach nicht den Druck im Nacken haben, ständig was machen zu müssen. Ich habe mir früher öfter mal selbst Druck gemacht und die musikalischen Ergebnisse waren dann einfach Schrott. Da habe ich einfach keinen Nerv drauf. Ne, dann lieber so wie es ist. Mir gehts auch gut damit.
 
Altered States schrieb:
Naja, ich sehe das eben so. So negativ finde ich das gar nicht. Mir reicht es halt, wenn Leute sich bei mir mal was anhören, bzw. runterladen. Die Leistung, also zu dem wozu ich im Stande bin, ist eben begrenzt. Für mehr als Hobby-Seitig ein wenig Musik zu machen reicht es bei mir eben nicht aus. Ist doch nicht schlimm, ich habe das immer so gemacht und ich mache auch, wenn ich denn mal wieder anfange was zu machen, lieber nur Musik für mich selbst. Möchte da nicht auf andere angewiesen sein. Du kriegst das ja alles prima hin, bei mir ist da eben eine Grenze und ich bin nicht so leistungsfähig, auch was die Musik anbelangt, wie du. Du machst das prima, aber für mich ist das einfach nichts. Habe mich schon gefreut, als jemand was von mir und Verstaerker für einen Trailer genommen hat. Sowas reicht mir aus, will auch gar nicht mehr erreichen.
Wenn mir mal was einfällt, dann kann ich was machen, aber wenn das nicht so ist, oder ich keine Lust habe was zu machen, dann kann ich das halten wie ich will. Ich möchte auch einfach nicht den Druck im Nacken haben, ständig was machen zu müssen. Ich habe mir früher öfter mal selbst Druck gemacht und die musikalischen Ergebnisse waren dann einfach Schrott. Da habe ich einfach keinen Nerv drauf. Ne, dann lieber so wie es ist.
Das ist doch alles prima, kann jeder halten wie er das mag.
Mir ging es mehr nur um deine negative Einstellung insgesamt.
Wenn man so durchs Leben geht, fällt einem vieles doch schwerer, als wenn man an sich glaubt, oder?
 
Bernie schrieb:
Das ist doch alles prima, kann jeder halten wie er das mag.
Mir ging es mehr nur um deine negative Einstellung insgesamt.
Das betrifft aber doch nur meine Musik, sonst komme ich eigentlich gut zurecht.

Wenn man so durchs Leben geht, fällt einem vieles doch schwerer, als wenn man an sich glaubt, oder?
Naja Bernie, an was soll ich bei meiner Musik schon sonderlich an mich glauben? Ich habe für meinen Teil klanglich alles erreicht was ich mir so vorgestellt habe. Ich finde Musik machen momentan eher als Belastung, deshalb mache ich ja auch seit knapp einem Jahr schon nichts mehr. Irgendwann wirds schon weiter gehen, bis dahin mache ich einfach ab und an ein Paar Sounds und gut ist. Die kann ich dann später gut gebrauchen und so mache ich wenigstens etwas. Wird schon weitergehen, da bin ich mir zumindest sicher. Wann das allerdings ist weiß ich auch nicht.. Auch würde mir wohl eine etwas positivere Sicht auf das Ganze gut tun, daran arbeite ich noch.
 
Ich kenne seine Musik nicht, aber für mich klingt das einfach nur realistisch und nicht negativ. Zu einer Zeit wo sich jeder sofort für den größten hällt (vorallem bei Anfängern) finde ich das sehr löbich.

Man muss auch nicht gut sein mit seiner Musik. Hauptsache man hat Spass daran :nihao:
 
Zolo schrieb:
Ich kenne seine Musik nicht, aber für mich klingt das einfach nur realistisch und nicht negativ. Zu einer Zeit wo sich jeder sofort für den größten hällt (vorallem bei Anfängern) finde ich das sehr löbich.

Man muss auch nicht gut sein mit seiner Musik. Hauptsache man hat Spass daran :nihao:

Er kanns ja bei Bandcamp reinstellen.

Das machen sehr viele Gruppen/Einzelpersonen..

und nicht alles klingt gut - aus meiner Sicht, aber es gibt ja zig Millionen die diese Seite ansteuern, einige die dann die Musik gut finden, ein paar die dann sogar bereit sind dafür zu zahlen
 
Zolo schrieb:
Ich kenne seine Musik nicht, aber für mich klingt das einfach nur realistisch und nicht negativ. Zu einer Zeit wo sich jeder sofort für den größten hällt (vorallem bei Anfängern) finde ich das sehr löbich.
Danke! Ja, ich sehe da auch nichts negatives, dass kam ja auch nicht von mir, sehe dass auch eher realistisch, zumindest von meiner Seite. Wenn das dann als negative Sicht gewertet wird, dann kann ich da auch nichts gegen machen, sehe das halt so wie beschrieben. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man nicht alles kann. Ist halt bestenfalls Hobby, mehr muss das für mich auch nicht sein. Nach irgendwas streben mag ja für andere sinnvoll sein, bei mir sehe ich das aber nicht, zumindest nicht in der Musik.
Das ist doch alles nur recht nüchtern betrachtet, finde ich zumindest. Momentan sehe ich das auch eher als neutrale Sicht und nicht als negative od. positive. Ich bin jedenfalls froh das ich nichts machen muss, sondern machen kann was ich will und wann ich will. Ich habe momentan eben nur kein Ziel, also ein musikalisches meine ich. Vielleicht wird das ja als negativ gesehen, finde ich aber gar nicht so.
 


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