Musikmesse 2015 News

Bug2342 schrieb:
Persönliches Highlight (wenn auch nur für mich neu) war die Möglichkeit Seaboard vs. Haken Continuum vs. Linnstrument (letzteres leider nur kurz) zu testen.

...
Erster Klangeindruck: Recht angenehm. Hab aber nur ein paar Presets angespielt. Die Polyphonie könnte stimmen, mir sind zumindest keine geklauten Noten aufgefallen. Der Klang gefällt mir etwas besser als der vom internen Synth des Continuums. Beim Continuum geht auch die Polyphonie bei "Custom"-Presets runter (3-6 Stimmen). Da braucht man fast noch einen Expander (der wird demnächst aber angeblich auch ins Grundgerät eingebaut).

Momentan ist der Editor nur für Macs, die Windows Version funktioniert intern wohl schon, ist aber noch in der Testphase.

...
Die Zusätzliche Modulationsrichtung auf dem Continuum ist sehr nett, allerdings schwierig zu nutzen, wenn man tatsächlich Akkorde spielen will, da man dann sehr seltsame Fingerpositionen braucht.

Insgesamt für die Hauptkandidaten: Beide kaufen (hat der Mann am Hakenstand gesagt).Ich neige eher zum Seaboard. Ich mag einfach die zusätzlichen Modulationsmöglichkeiten beim polyphonenen spielen (auch weil etwas günstiger, das kurze Haken ist mir zu kurz, mit dem 61 Seaboard könnte ich denke ich leben)

....


Erster Eindruck: Von den Drei Kisten ist das Linnstrument (für Keyboarder) zunächst am schwersten zu spielen. Polyaftertouch und Glide funktionieren gut. Die Oberfläche ist nahezu steif, lässt sich aber trotzdem gut spielen. Ich finde das haptische Feedback von Continuum und Seaboard trotzdem befriedigender (klingt doof). Die Y-Achse hat beim Demosound nichts moduliert, drum kann ich da nichts drüber sagen. Scheint ein sehr nettes Gerät zu sein. Ich weiß aber noch nicht ob ich mich mit der Grid-Anordnung anfreunden soll/kann. Da die Einkerbungen auf der Oberfläche eher flach sind und die "Tasten" recht klein, muss man vermutlich auch beim Linstrument ständig auf die eigenen Finger schauen.

Ich fürchte ich will zumindest eines der Geräte haben, vermutlich das Seaboard...

...

Vielen Dank für die ausführliche Einschätzung! Kannst Du das mit den zusätzlichen Modulationsmöglichkeiten beim Seaboard noch etwas mehr ausführen? Ich kenne das Seaboard nämlich kaum. Danke!

Habe irgendwie den Eindruck, dass das Linnstrument im Vergleich eher untergeht. Tut mir für Mr. Linn leid. So recht habe ich das Konzept nicht verstanden. Würde wegen der Optik und Oberfläche eher zum Madrona-Labs Teil tendieren (ähnliche Anordnung, Schnittstelle auch "open source", sieht dank Holz sehr schön aus -- "echtes Instrument"). Alle Linnstrument Demos im Netz finde ich im Vergleich zum Continuum leider sehr lau.
 
Bug2342 schrieb:
Dafür muss man halt immer auf die Finger schauen und tierisch aufpassen, dass einem der Finger nicht mal verrutscht. Beim Seaboard bleibt er hingegen an den Wellen hängen.
Ich kann das Continuum mittlerweile auch spielen, ohne dauernd hinzuschauen, habe es ja jetzt schin ein paar Jahre und es ist mein Hautsynthesizer. Man spürt ja sehr schön die Halbtöne, weil die Oberfläche dort etwas aufgerauht ist. Wer einen Frettlesbass oder ein Cello spiet, muss da auch nicht auf den Hals schauen, ist also alles nur Übung.
Der Eagan Matrix Synth des Haken ist sehr leistungsfähig und kann echt was, auch das Editieren ist recht easy.
Das Seaboard fühlt sich nicht schön an, die Finger rutschen auf dem Gummi nicht gut.
Die Soundauswahl fand ich recht gediegen, ja fast schon etwas langweilig.
Ich denke mal das Keyboarder anfans damit jedoch besser zurechtkommen, schön funky Akkorde zu spielen geht mit dem Seaboard sicherlich viel besser, als mit dem Continuum, allerdings kann das wesentlich vielseitiger modulieren und gliden, es ist feinfühliger spielbar.
 
maffyn schrieb:
swissdoc schrieb:
Stefan Stenzel hat den Speech Robot aus den alten Microwave Tagen ja im Nave schon neu belebt, aber im iPad Attack hat er nun den Vogel abgeschossen.
Er nennt es "Phrase Vocoder", es ist ein Effekt und wenn man alles richtig macht, dann singt das iPad jeden beliebigen Text, aber hört doch selber:

[ http://soundcloud.com/waldorfmusic/all-i-am-is-digital (•Soundcloud AUDIOLINK) ]

was ist denn das für ein song? (also das original)...seehr cooles lied.
Das ist das Original, der Song ist von Stefan Stenzel. Habe ihn das extra nochmal gefragt. Er meinte trocken, das erkenne man doch sofort am sinnfreien Text ;-)
 
Scaramouchè schrieb:
Woher weißt du, dass Lippold den Expander einbauen will? Von ihm selbst? Bisher hat er es immer verneint.
Hat der enorm freundliche Mann am Stand gesagt. Nach kurzer Bildersuche könnte das sogar der Dr. Haken selbst gewesen sein... kein Ahnung.

Gespräch war (grob verkürzt und eingedeutscht) so:
Ich: Bei ein paar Patches ist die Polyphonie schon ein bisschen knapp.
Er: Factory Patches sind optimiert und haben mehr Polyphonie. Custom Presets sind Rechenintensiver. Es gibt einen Expander. Der wird in der Zukunft auch in das Continuum eingebaut werden.

Könnte auch sein, dass er gesagt hat wir denken darüber nach ihn einzubauen und ich das vor lauter Spielfreude überhört habe...

Scaramouchè schrieb:
Haken Continuum und Roli Seaboard sind aus meiner Sicht zwei sehr unterschiedliche Instrumente, was man an dem Aufbau der beiden Editoren gut erkennen kann. Das Seaboard ist eher konventioneller, diatonisch ausgerichtet und nicht so flexibel wie das Continuum. Das Continuum muss man, wenn man es voll ausschöpfen möchte, erlernen, das Seaboard kann jeder Keyboarder sofort spielen. Wobei man durch Initial Round auch das Continuum einfach diatonisch ausrichten kann und damit soleicht spielbar machen kann wie das Seaboard, damit würde man sich aber klanglich und spielerisch sehr beschneiden.
Die Sounds, die ich beim Seaboard angespielt habe, waren mir persönlich zu konventionell und klangen zu sehr nach Roland-Synthesizer - nicht so mein Fall.
Bin so ein bisschen Musiktheorie viertel-halbgebildet. Daher ein Nachfrage: Heißt diatonisch nicht strikt in einer Tonleiter mit 7 Tönen und nur Halb- und Ganztonschritten? In dem Fall geht natürlich auch nicht-diatonisches auf dem Seaboard. Wenn man anständig Klavier spielen kann geht bestimmt auch op.42 vom Schönberg und Ähnliches auf dem Seaboard...

Ach so, gut passende Werbepause für meinen Kram: Wer Tonreihen und Reaktor mag könnte auch dieses Spielzeug mögen:
http://www.native-instruments.com/de/co ... show/7921/

Für Vierteltöne etc. muss man beim Seaboard halt auf dem oberen oder unteren Ribbon spielen. Das geht aber vermutlich auf dem Continuum schon besser. Auch lange Glides spielen sich beim Continuum besser. Feine Vibratos und leichtes Pitch-Biegen gefallen mir vom Spielgefühl dafür beim Seabord besser. Da hilft auch die Oberfläche: Beim Seaboard rastet man an einer "Taste" ein, womit man recht komfortabel "rumeiern" kann. Das stört dann allerdings wieder bei Glides...

Von wegen Editor: Ja, der Equator (Roli) ist scheinbar etwas konservativer als der EaganMatrix (Haken). Der EganMatrix hat ein paar nette Module (alles was Bank ist). Dafür geht z.B. ein Rechteck nicht trivial (glaube ich vom Handbuchlesen). Das Seaboard kann auch Samples. Treibt es natürlich schon auch eher klanglich in die Rompler-/VA-Richtung (so ganz grob und eher positiv gemeint). Die Matrix des Egan schaut ein bisschen verkopft aus, dafür dass man sie vermutlich 90% der Zeit einfach nutzt um Sidechainmodulationen zu machen. Eben die fehlen aber scheinbar beim Equator noch. Mal sehen, vielleicht wurden sie auch bisher bloß nicht gezeigt.

Das mit den zwei unterschiedlichen Instrumenten stimmt schon. Ich würde zumindest für diese Beiden auch keinen allgemeingültigen Gewinner küren. Die Stärke des Seaboards ist die relative Schmerzfreiheit mit der es sich spielt und das sehr "organische" Feedback, solange man brav auf seinen Halbtönen bleibt und sie nur ein bisschen "knetet". Wer also nur ein bisschen expressiver auf dem Keyboard spielen möchte und dabei auch (typische) Keyboard Sounds nutzen möchte ist somit bei der Kiste gut bedient. Ist also was, womit auch der klassische Bandmusiker Spaß haben kann. Das Continuum scheint mir eher ein Gerät für den seriösen/virtuosen Spieler zu sein. Man kann zwar schon nach wenigen Minuten Spaß haben und auch einigermaßen konsistent Töne treffen, es braucht aber deutlich mehr Konzentration. Bis man mit der Kiste Trinken und Jammen kann, wird man einiges an Übung brauchen.
 
Lauflicht schrieb:
Vielen Dank für die ausführliche Einschätzung! Kannst Du das mit den zusätzlichen Modulationsmöglichkeiten beim Seaboard noch etwas mehr ausführen? Ich kenne das Seaboard nämlich kaum. Danke!
Das mit den "zusätzlichen Modulationsmöglichkeiten" war etwas ungeschickt formuliert, da das Seaboard eigentlich eine weniger hat als das Continuum (Y-Achse). Es ging eigentlich mehr ums "beim polyphonen spielen". Zwar spielt sich auch das Haken Continuum polyphon (und erlaubt wunderbar leichtes gleiten zwischen verschiedenen Akkorden, was beim Seaboard eher zickig ist). Es braucht jedoch wesentlich mehr Konzentration. Das wird zwar durch Üben denke ich besser, das Seaboard kann man aber denke ich nach kurzer Eingewöhnung auch nach dem einen oder anderen Bier noch spielen. Es funktioniert für normale Keyboarder, die keine Multiinstrumentalisten sind, einfach intuitiver. Bei dieser intuitiven Spielweise kann man aber trotzdem leicht Bewegung in den Sound kriegen, in dem man mit einzelnen Fingern "rumeiert". Druck macht beliebige Parameter (je nach Sound), links-rechts immer Vibrato bzw. Pitchbend. Damit kriegt man leicht leben in den Klang.

Ach so: Oben/unten macht beim Seaboard nichts. Die Verschiebung braucht man gelegentlich um auf den flachen oberen oder unteren Glide-Streifen zu kommen. Beim Continuum lässt sich da noch ein Parameter modulieren.

Lauflicht schrieb:
Habe irgendwie den Eindruck, dass das Linnstrument im Vergleich eher untergeht. Tut mir für Mr. Linn leid. So recht habe ich das Konzept nicht verstanden. Würde wegen der Optik und Oberfläche eher zum Madrona-Labs Teil tendieren (ähnliche Anordnung, Schnittstelle auch "open source", sieht dank Holz sehr schön aus -- "echtes Instrument"). Alle Linnstrument Demos im Netz finde ich im Vergleich zum Continuum leider sehr lau.
Naja, das Linnstrument ist erheblich günstiger (1,7 k€ im deutschen Laden, Roli schätzt laut aussage am Stand 2,7k€ für die 61 "Tasten"-Version, der kurze Haken kostet 4,4k€ für knapp 4 Oktaven). Es hat dafür keine eingebaute Tonerzeugung und eine weniger interessante Haptik. Soundplane habe ich noch nicht angefasst. Ich weiß auch nicht wie das Ding seine Daten kommuniziert bzw. wie gut es mit "Fremdsoftware" zusammenarbeitet.

Die Grid-Anordnung der Tasten beim Linnstrument ist Geschmackssache. Vermutlich ist das Linnstrument nochmal deutlich anspruchsvoller zu spielen als das Continuum. Dafür gibt es bei sehr kompakter Größe aber einen recht großen Tonumfang (je nach Einstellung). Der 1-Kanal-pro-Zeile-Modus klingt auch recht interessant. Hängt man z.B. verschiedene Bläsersounds auf die Zeilen, so verteilen sich gespielte Akkorde hübsch auf den Bläsersatz. Geht natürlich auch für Synthsounds. Linnsrument Demos klingen vermutlich noch ein bisschen mau, weil es viel kürzer auf dem Markt ist als das Continuum und (vermutlich) schwerer zu spielen. Beim Seaboard hat die Roli Werbekampagne mit den verschiedenen Künstlern die alle mal das Seaboard antesten doch gut für Demomaterial gesorgt. Ich finde das Linnstrument immer noch interessant. Ist aber nach dem (extrem kurzen) Antesten auf Platz 3 der diskutierten Geräte gefallen.

Toll am Linnstrument ist auch der Midi-Ausgang, um auch mal Hardware zu steuern...

Problematisch könnte für das Linnstrument auch die Konkurrenz von unten werden. Das da ist noch kompakter, hat eine total hippe Werbekampagne und kann zumindest polyphonen Aftertouch (keine Ahnung wie gut):
http://www.artiphon.com/

Liegt wohl im 400$ Bereich...
 
Hier ein Update zur Musikmesse
https://www.sequencer.de/blog/musikmesse ... icht/22222

Teaserpics...
nerdsynth.jpg
squarp-pyramid.jpg
Messe15_186.jpg
urs-u-he.jpg
erica-Messe15_B_009.jpg
EMW.jpg
flexion.png
synmag-Messe15_B_072.jpg
 
Bug2342 schrieb:
Bin so ein bisschen Musiktheorie viertel-halbgebildet. Daher ein Nachfrage: Heißt diatonisch nicht strikt in einer Tonleiter mit 7 Tönen und nur Halb- und Ganztonschritten? In dem Fall geht natürlich auch nicht-diatonisches auf dem Seaboard. Wenn man anständig Klavier spielen kann geht bestimmt auch op.42 vom Schönberg und Ähnliches auf dem Seaboard...

Ach so, gut passende Werbepause für meinen Kram: Wer Tonreihen und Reaktor mag könnte auch dieses Spielzeug mögen:
http://www.native-instruments.com/de/co ... show/7921/

Für Vierteltöne etc. muss man beim Seaboard halt auf dem oberen oder unteren Ribbon spielen. Das geht aber vermutlich auf dem Continuum schon besser. Auch lange Glides spielen sich beim Continuum besser. Feine Vibratos und leichtes Pitch-Biegen gefallen mir vom Spielgefühl dafür beim Seabord besser. Da hilft auch die Oberfläche: Beim Seaboard rastet man an einer "Taste" ein, womit man recht komfortabel "rumeiern" kann. Das stört dann allerdings wieder bei Glides...

Von wegen Editor: Ja, der Equator (Roli) ist scheinbar etwas konservativer als der EaganMatrix (Haken). Der EganMatrix hat ein paar nette Module (alles was Bank ist). Dafür geht z.B. ein Rechteck nicht trivial (glaube ich vom Handbuchlesen). Das Seaboard kann auch Samples. Treibt es natürlich schon auch eher klanglich in die Rompler-/VA-Richtung (so ganz grob und eher positiv gemeint). Die Matrix des Egan schaut ein bisschen verkopft aus, dafür dass man sie vermutlich 90% der Zeit einfach nutzt um Sidechainmodulationen zu machen. Eben die fehlen aber scheinbar beim Equator noch. Mal sehen, vielleicht wurden sie auch bisher bloß nicht gezeigt.

Mit diatonisch meine ich einfach nur, dass 12 Töne in der Oktave nach der üblichen gleichstufigen Stimmung miteinander kombiniert werden können.
Ich finde das Seaboard auch interessant, gerade auch wegen seiner Begrenzung und der dennoch vorhandenen Möglichkeiten. Aber warum die Roli-Leute es mit dem Continuum vergleichen (siehe letzte Pressemitteilung zum Editor/Plugin) finde ich vermessen bzw.unpassend. Das Seaboard benutzt ein paar wenige Artikulationseffekte des Continuums, mehr aber auch nicht. Es wird aber so getan, als würde es dasselbe können wie das Continuum - mitnichten. Wenn ich Deinen Kommentar lese, merke ich auch da, dass du das Continuum nur peripher kennst.
Das Continuum wertet ständig polyphon 4 Werte aus: W=Gate, X-, Y- und Z-Achse. Das kann das Seaboard nicht. Was am Seaboard angeblich dreidimensional sein soll, ist mir nicht klar. Bei den Ribbon-Controllern oben und unten, ist mir noch nicht mal klar, ob die polyphon sind und ob die wenigsten die Z-Achse bzw. Aftertouch oder Anschlagdynamik auswerten.
Ich will nur ein Beispiel geben, wo das S. gegenüber dem C. begrenzt ist: Wenn ich einen C-Dur-Akkord spiele, dann kann ich es am Seaboard nur innerhalb der gleichstufigen Stimmung. Einen reinen C-Dur-Akkord kann ich nicht spielen. Selbst wenn ich die Stimmung wechseln kann, geht es immer nur mit den bekannten Nachteilen. Beim Continuum ist es theoretisch möglich den einen Akkord rein zu spielen, den anderen gleichstufig. Ich kann sogar meine eigene Stimmung beim spielen kreieren und die beim spielen wechseln. Alles ist möglich. Es gibt kein Instrument, weder akustisch noch elektronisch, was dies beherrscht.
So kann man noch einige Dinge aufzählen, was das Continuum kann, was beim Seaboard nicht möglich ist. Wenn ich möchte, kann ich das Continuum auch diatonisch begrenzen wie das Seaboard - kein Problem. Selbst in der Begrenzung, ist das Continuum besser als das Seaboard, denn ich kann das Continuum schnell und einfach zu einem vierteltönigen Keyboard machen oder sogar ein Keyboard was die Bohlen-Pierce-Skala beherrscht - für die man ansonsten ein extra Keyboard mit mehr Tasten braucht.
 
Hermode Tuning geht in diese Richtung und ein Orchester aus Ondes Martenot oder Trautonien kann es wohl ebenso, sogar Moog Modulars mit Ribbon-Controller dürfen mitspielen.
 
swissdoc schrieb:
Stefan Stenzel hat den Speech Robot aus den alten Microwave Tagen ja im Nave schon neu belebt, aber im iPad Attack hat er nun den Vogel abgeschossen.
Er nennt es "Phrase Vocoder", es ist ein Effekt und wenn man alles richtig macht, dann singt das iPad jeden beliebigen Text, aber hört doch selber:

[ http://soundcloud.com/waldorfmusic/all-i-am-is-digital (•Soundcloud AUDIOLINK) ]

:phat:
Sehr schön, mir gefällt der leicht "traurige" Unterton im Song
 
maffyn schrieb:
? violinen, celli, bundlose saiteninstrumente können all dies....
Das möchte ich sehen, wie du mit den Saiteninstrumenten zwei Akkorde gleichzeitig jeweils nach oben und nach unten stufenlos transponierst.
Das Continuum ist, je nach Sound, 16-stimmig, kann man mit dem Expander aber auch verdreifachen.
Auch qualitativ setzt es Maßstäbe, die digitalen Ausgänge liefern ein Signal mit bis zu 192KHz / 24Bit.

Ach ja, stimmt, beim Seaboard fehlt ein sehr wichtiger 4ter Parameter den ich oft zur Filtersteuerung oder Modulation einsetze.
 
maffyn schrieb:
? violinen, celli, bundlose saiteninstrumente können all dies....

Ein Streichinstrument kann nur bedingt polyphon spielen. Und natürlich können mehere Instrumente dies gemeinsam, hier geht es aber darum, dass es ein Spieler mit einem Instrument beherrscht.
 
Also nach zwei Jahren Messeabstinenz war ich von den ausgestellten Geräten echt positiv überrascht. Dieses Jahr habe ich mir echt mal die Zeit genommen, diverse Geräte mal etwas gründlicher anzutesten. Nicht nur die neusten, sondern auch Geräte die nun schon ein wenig länger auf dem Markt sind. Unglücklicher Weise hat diese Messe eine heftige Nebenwirkung: GAS!

Meine Tops:
- Waldorf Streichfett
Als bekennender Stringmachine-Fetischist war ich echt neugierig auf die kleine Box. Ich muss sagen, was ich gehört habe hat mich
absolut überzeugt! Klanglich wirklich geil. Klanglich ein wenig cleaner als "richtige", analoge Stingsynths, aber schön weich! Eine absolute
Spaßkiste.
- Akai TomCat
Bei Akai spalten sich die Geister. Aber der TomCat hat mir echt Spaß gemacht. Übersichtlich, gutes Konzept und ein guter Klang. Wenn
auch noch nicht 100% fertig, so macht er doch Hoffnung auf ein gutes, kommendes Produkt.
- Novation Bass Station 2
Konnte ich bisher noch nicht antesten. Auf der Messe habe ich fast ne halbe Stunde dran geschraubt und unheimlich viel Spaß gehabt.
Gute Bedienbarkeit, toller Klang.
- Korg Wavedrum
Das ist wirklich eine echte Spaßkiste! Steht nun definitiv auf meiner "haben wollen" Liste!
- Roland JD-Xi
Trotz der ekelhaft kleinen Tastatur gefällt mir das Konzept. Es deckt platzsparend mehrere Sparten ab und der kleine Racker lässt sich
auch gut bedienen. Klanglich gibt es bei Roland i.d.R. nicht viel zu mäkeln. Drums, Digi- und Analogsounds klingen echt fein. Einziger
Wehmutstropfen: Bei hoher Resonant hört man am Analogfilter deutliche Parametersprünge. Lt. Rolandmitarbeiter liegt das an der
begrenzten Prozessorleitung des Xi. Beim JD-Xa sind keine Parametersprünge zu hören.
- Arturia Beatstep Pro
Hier hat eine Firma aus dem Vorgängerprodukt und den Kritiken gelernt. In Sachen Bedienbarkeit war schon der kleine Beatstep fein
und der große Bruder legt noch eine Menge feiner Funktionen obendrauf. Sehr schön: Der Pro lässt sich jetzt auch extern Transponiern.
Jeder Sequencer einzeln, oder auf Wunsch alle gleichzeitig. Sehr schön war auch die Aussage des Arturiamitarbeiters, dass es mit einen
Firmwareupdate (schon in Mache) möglich sein wird, die CV-Kennlinie zu ändern. Dann kann man zwischen V/Okt, Hz/V oder eigenen
Kennlinien wählen. Chapeau Arturia! Weiter so!
- ARP Odyssey
Klasse! Klanglich einsame Spitze! Und auch die geschrumpfte Tastatur lässt sich erstaunlich gut spielen.

Flops:
- Yamaha
Leider war bei Yamaha nichts besonderes, neues dabei. Wieder nur die üblichen Workstations. Klanglich nix neues... Schade...
- Akai Timbre Wolf
Tja, Satz mit "x", ne? Das hässliche Entlein trotzdem gut klingen können beweisst Rolands JX3P. Der Timbre Wolf schafft das leider
nicht. Die Grundidee hinter der Kiste mag gut sein, das Resultat bis jetzt nicht. Ich sage bewusst "bis jetzt", denn da stand ein
unfertiges Produkt zum testen. Das was funktionierte war dann enttäuschend. Die Oszillatoren einzeln klingen ja noch akzeptabel, dann
hört es aber auch schon auf. Das Filter klingt einfach nur Sch... Es packt überhaupt nicht richtig zu und wenn man die Resonanz
aufdreht kommt kein "kreischen" und "schmatzen" heraus, sondern ein leises "pfiepen". Der Klang wird unerträglich ausgedünnt.
Zu dem lausigen Klang kommt die popelige Hüllkurve (nur Decay), sry ein no-go für ein Polysystem... Der Aufdruck auf dem Gerät ist
zudem kaum lesbar. Knackig zusammengefasst: Der Timbre Wolf war der grösste Haufen ELEKTROSCHROTT der Musikmesse.
BTW: Das Personal am AKAI-Stand erwies sich bei Nachfragen genau so unfähig, wie schon auf den NAMM-Videos. Ein trauriger Auftritt!

Ansonsten hatte ich viel Spaß mit dem Testen der Elekron Produkte (klanglich toll, leider preislich Out-of-Range) und an der breiten Palette an Modularsystemen und -modulen.
Alles in allem hat sich die Fahrt nach Frankfurt für mich gelohnt. Mal sehen, was die Zukunft noch so an GAS schürenden Produkten bereithält! :)
 
Scaramouchè schrieb:
maffyn schrieb:
? violinen, celli, bundlose saiteninstrumente können all dies....

Ein Streichinstrument kann nur bedingt polyphon spielen. Und natürlich können mehere Instrumente dies gemeinsam, hier geht es aber darum, dass es ein Spieler mit einem Instrument beherrscht.
das ist beim Haken Continuum nicht anders.
 
Bernie schrieb:
maffyn schrieb:
? violinen, celli, bundlose saiteninstrumente können all dies....
Das möchte ich sehen, wie du mit den Saiteninstrumenten zwei Akkorde gleichzeitig jeweils nach oben und nach unten stufenlos transponierst.
Das Continuum ist, je nach Sound, 16-stimmig, kann man mit dem Expander aber auch verdreifachen.
Auch qualitativ setzt es Maßstäbe, die digitalen Ausgänge liefern ein Signal mit bis zu 192KHz / 24Bit.

Ach ja, stimmt, beim Seaboard fehlt ein sehr wichtiger 4ter Parameter den ich oft zur Filtersteuerung oder Modulation einsetze.

es geht nicht mit jedem akkord, aber das es gar nicht ginge, stimmt nun auch wieder nicht. unterschätze nicht den gut ausgebildeten klassischen musiker;-)

für den rest: eventide pitchfactor....(+violine. glided herrlich;-) die ganze anmerkung war durchaus nicht gaanz so ernst gemeint. eher nur reagiert auf die sprachlich etwas laxe formulierung der vorlage;-))
 
maffyn schrieb:
Das möchte ich sehen, wie du mit den Saiteninstrumenten zwei Akkorde gleichzeitig jeweils nach oben und nach unten stufenlos transponierst.
Das Continuum ist, je nach Sound, 16-stimmig, kann man mit dem Expander aber auch verdreifachen.
Auch qualitativ setzt es Maßstäbe, die digitalen Ausgänge liefern ein Signal mit bis zu 192KHz / 24Bit.

Ach ja, stimmt, beim Seaboard fehlt ein sehr wichtiger 4ter Parameter den ich oft zur Filtersteuerung oder Modulation einsetze.
es geht nicht mit jedem akkord, aber das es gar nicht ginge, stimmt nun auch wieder nicht. unterschätze nicht den gut ausgebildeten klassischen musiker;-)

für den rest: eventide pitchfactor....(+violine. glided herrlich;-) die ganze anmerkung war durchaus nicht gaanz so ernst gemeint. eher nur reagiert auf die sprachlich etwas laxe formulierung der vorlage;-))

Das was Bernie beschreibt - zwei Akkorde gleichzeitig nach oben und unten schieben - kann auch nicht der beste Violinist. Einzelne Akkorde eingeschränkt sind möglich - aber rudimentär.
 
Bernie schrieb:
Das möchte ich sehen, wie du mit den Saiteninstrumenten zwei Akkorde gleichzeitig jeweils nach oben und nach unten stufenlos transponierst.
Geht zumindest mit einem Akkord bzw. bis zu 6 Saiten (was sollen denn zwei Akkorde gleichzeitig sein? Bitte mal ein Beispiel. Transponierter selber Akkord gilt nicht). Stichwort ist "Transtrem", z.B. die Version 3 auf der ZT-3: http://www.steinberger.com/ZT3.html
 
Scaramouchè schrieb:
Aber warum die Roli-Leute es mit dem Continuum vergleichen (siehe letzte Pressemitteilung zum Editor/Plugin) finde ich vermessen bzw.unpassend. Das Seaboard benutzt ein paar wenige Artikulationseffekte des Continuums, mehr aber auch nicht. Es wird aber so getan, als würde es dasselbe können wie das Continuum - mitnichten. Wenn ich Deinen Kommentar lese, merke ich auch da, dass du das Continuum nur peripher kennst.
Das Continuum wertet ständig polyphon 4 Werte aus: W=Gate, X-, Y- und Z-Achse. Das kann das Seaboard nicht. Was am Seaboard angeblich dreidimensional sein soll, ist mir nicht klar. Bei den Ribbon-Controllern oben und unten, ist mir noch nicht mal klar, ob die polyphon sind und ob die wenigsten die Z-Achse bzw. Aftertouch oder Anschlagdynamik auswerten.
Das sehe ich (teilweise) anders. Erstmal noch ein paar Infos:

Die"Ribbon-Controller" sind beim Seaboard ein ganz normaler Teil der Spielfläche. Das heißt, man kann darauf polyphon Noten anschlagen und es wird die jeweils die Velocity (=Strike in Roli-Sprech), der polyphone Aftertouch und der polyphone Pitchbend ausgewertet. Gleiten tut sichs wie erwähnt auf dem Continuum trotzdem besser, da die Seaboard Oberfläche etwas zäh rutscht und die "Gleitstreifen" relativ schmal sind, so dass man grade so Noten aneinander vorbeigleiten lassen kann, aber nicht gemütlich.

Die drei Dimensionen sind etwas geschummelt, sind eher 2,5. Die Parameter sind Aftertouch und Pitchbend, die auch nach dem Notenanschlag veränderbar sind, und zusätzlich "Strike", was wohl die Anschlagsstärke/Velocity ist. Gate nimmt das Seaboard natürlich auch mit (muss ja). Beim EganMatrix Handbuch querlesen klang es so, als würde das Continuum keine Velocity auswerten. Wie Du schon anmerktest hab ich da aber nur gefährliches Halbwissen. Klar, dem Seaboard fehlt die Y-Achse. Das ist schade, ich glaube aber momentan, dass ich damit leben könnte.

Zum reinen wohltemperiert gestimmt spielen: Über bzw. unter den "Tasten" lassen sich auch "krumme" Töne anschlagen. Beim Continuum wird man allerdings denke ich z.B. Vierteltöne leichter Treffen. Das Seaboard hat zwar im Hintergrund einen Algorithmus laufen, der beim Anschlag Pitch-Korrekturen durchführen kann, der ist aber angeblich "smart". Krumm spielen geht jedenfalls, ist mir das eine oder andere mal (meist ungewollt) passiert.

Ich glaube auch nicht, dass ein quantisiertes Continuum alles kann, was das Seaboard kann. Ich denke die Haptik und das "Einrasten" von Fingern führen zu einer anderen Spielweise als eine reine Software-Quantisierung.

Die Klassifizierung "mehrdimensional" und das Anspielen auf Soundplane, Linnstrument, Eigenharp und Continuum ist denke ich OK, weil dass halt die Instrumente sind, die auf einzelnen "Tasten" zumindest nochmal 2 Parameter modulieren lassen. Der PR-Satz mit der ersten Multidimensionalen Sound-Engine ist natürlich grober Unfug.

Ich denke die verschiedenen Hersteller ziehen mehr oder weniger an einem Strang. Merkt man auch, wenn man mit den Leuten redet. Am Haken stand wurde mir empfohlen einfach beides zu Kaufen, wie ich das Seaboard angesprochen hab, und die Roli-Leute haben mich darauf hingewiesen, dass man bei Bitwig das Linnstrument testen kann. Die Leute kennen sich auch und scheinen sich auch rege auszutauschen. Klar glaubt (hoffentlich) jeder das beste Produkt zu haben, man ist sich aber in der Stoßrichtung einig. Ich denke das gegenseitige Namedroppen gehört auch irgendwie zum guten Ton.

Mich freuts zumindest, dass es in der Zwischenzeit mehrere dieser expressiven Instrumente bzw. Controller gibt und ich finde sie nach dem Testen irgendwie alle Cool.
 
Scaramouchè schrieb:
Das was Bernie beschreibt - zwei Akkorde gleichzeitig nach oben und unten schieben - kann auch nicht der beste Violinist. Einzelne Akkorde eingeschränkt sind möglich - aber rudimentär.

da stand ich auf dem schlauch. aber: wozu soll das gut sein? ok, kann man machen und ist genau 1 toller effekt....aber so generell? gleichzeitig glissando nach unten und oben, na gut-musikalisch ist das jetzt nicht das traumfeature;-) wichtig ist doch die möglichkeit stufenlos zu shiften und das können ja viele instrumente akustisch.
 
maffyn schrieb:
Scaramouchè schrieb:
Das was Bernie beschreibt - zwei Akkorde gleichzeitig nach oben und unten schieben - kann auch nicht der beste Violinist. Einzelne Akkorde eingeschränkt sind möglich - aber rudimentär.

da stand ich auf dem schlauch. aber: wozu soll das gut sein? ok, kann man machen und ist genau 1 toller effekt....aber so generell? gleichzeitig glissando nach unten und oben, na gut-musikalisch ist das jetzt nicht das traumfeature;-) wichtig ist doch die möglichkeit stufenlos zu shiften und das können ja viele instrumente akustisch.
da hab ich mich blöd ausgedrückt. Wenn man mit jeder Hand ziemlich mittig auf dem Keyboard einen Akkord spielt und beide Hände in gegensätzlicher Richtung bewegt. Die rechte Flosse glidet nach oben, die Linke nach unten. Und ja, es klingt recht abgefahren, oder wenn man Glissandi spielt
 
Bug2342 schrieb:
Beim EganMatrix Handbuch querlesen klang es so, als würde das Continuum keine Velocity auswerten. Wie Du schon anmerktest hab ich da aber nur gefährliches Halbwissen. Klar, dem Seaboard fehlt die Y-Achse. Das ist schade, ich glaube aber momentan, dass ich damit leben könnte.
Kann es, es gibt aber auch ein paar Werkspresets, wo es eine Achse nicht benutzt wird. Aber der Eagan Matrix Synth ist sehr gut editierbar, also alles kein Thema.

Bug2342 schrieb:
Zum reinen wohltemperiert gestimmt spielen: Über bzw. unter den "Tasten" lassen sich auch "krumme" Töne anschlagen. Beim Continuum wird man allerdings denke ich z.B. Vierteltöne leichter Treffen. Das Seaboard hat zwar im Hintergrund einen Algorithmus laufen, der beim Anschlag Pitch-Korrekturen durchführen kann, der ist aber angeblich "smart". Krumm spielen geht jedenfalls, ist mir das eine oder andere mal (meist ungewollt) passiert.
Am Haken kann man einstellen, welche Quantisierung man mag, es geht auch frei, so ganz ohne.

Bug2342 schrieb:
Mich freuts zumindest, dass es in der Zwischenzeit mehrere dieser expressiven Instrumente bzw. Controller gibt und ich finde sie nach dem Testen irgendwie alle Cool.
Ich finde es auch super, das hier endlich mal etwas Bewegung reinkommt. Es gibt Spielweisen, die das Seaboard besser kann, z. b. lassen sich da schnelle Akkordfolgen besser treffen.
Mir ist die Oberfläche zu sehr "Gummi", das neopren vom Continuum fühlt sich einfach etwas angenehmer an.
Könnte mir ein kurzes Seaboard durchaus als Ergänzung vorstellen, als Ersatz eher nicht.
Grundsätzlich muss man viel üben, das Haken verhält sich da wie ein Theremin und wenn man ständig tonal völlig daneben liegt, dann kann das auch ziemlich nerven.
 
stuartm schrieb:
Analog ist Mainstream - die FAZ "testet" Analogsynths auf der Musikmesse :)

Netter Artikel, wundert mich sowas fernab von SynMag und den anderen Magazinen zu lesen. Eigentlich inhaltlich guter Spagat zwischen Fachwissen und populär. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ein Uneingeweihter dem Inhalt folgen kann. Musste ich mal grad so dran denken, wenns in der FAZ steht.
 
maffyn schrieb:
Scaramouchè schrieb:
Das was Bernie beschreibt - zwei Akkorde gleichzeitig nach oben und unten schieben - kann auch nicht der beste Violinist. Einzelne Akkorde eingeschränkt sind möglich - aber rudimentär.

da stand ich auf dem schlauch. aber: wozu soll das gut sein? ok, kann man machen und ist genau 1 toller effekt....aber so generell? gleichzeitig glissando nach unten und oben, na gut-musikalisch ist das jetzt nicht das traumfeature;-) wichtig ist doch die möglichkeit stufenlos zu shiften und das können ja viele instrumente akustisch.

Nein. Streichinstrumente werden normalerweise nicht polyphon gespielt und sind nicht wirklich dafür ausgelegt, auch wenn dies in Grenzen möglich ist.
Es ist einfach ein Fakt, dass das Continuum das einzigste Instrument ist, was den kompletten hörbaren Tonumfang stufenlos und polyphon zu Gehör bringen kann. Dabei ist es so flexibel wie ein Tasteninstrument - es ist also kein Problem Bass, Melodie und Harmonie gleichzeitig zu spielen. Unsicher bin ich mir bei bundlosen Gitarren - möglich wäre es.
 
Scaramouchè schrieb:
Es ist einfach ein Fakt, dass das Continuum das einzigste Instrument ist, was den kompletten hörbaren Tonumfang stufenlos und polyphon zu Gehör bringen kann. Dabei ist es so flexibel wie ein Tasteninstrument - es ist also kein Problem Bass, Melodie und Harmonie gleichzeitig zu spielen. Unsicher bin ich mir bei bundlosen Gitarren - möglich wäre es.

was wird denn das jetzt für ein streit um des kaisers bart? ...;-) wenn ich mir vorstelle, daß ich jetzt auf dem continuum bachs "kunst der fuge" mit einem flötensound spielen will, und da quasi auch sämtliche anblas, abblasglissandi machen will, um das gaanz echt klingen zu lassen, so denke ich, wird das auch nur rudimentär möglich sein....also auch auf dem continuum hat man nur seine 10 finger zur verfügung...und pro hand 3stimmig autonom zu spielen, da muß man schon viel üben. 2stimmig polyphon für streicher ist jetzt nicht soo ungewöhnlich. und ich denke bis auf ein paar glideeffekte, wird man auch beim continuum nicht groß mehr als 3stimmen polyphon glissandieren (also so führen, daß jede stimme ihr eigenes shifting hat. klar, üben kann man alles und das instrument mag es hergeben- das sei dir unbenommen.
ich fürchte nur, daß der übaufwand nur von wenigen betrieben wird und so diese vorteile nicht in großen umfang genutzt werden.
 
Bug2342 schrieb:
Scaramouchè schrieb:
Aber warum die Roli-Leute es mit dem Continuum vergleichen (siehe letzte Pressemitteilung zum Editor/Plugin) finde ich vermessen bzw.unpassend. Das Seaboard benutzt ein paar wenige Artikulationseffekte des Continuums, mehr aber auch nicht. Es wird aber so getan, als würde es dasselbe können wie das Continuum - mitnichten. Wenn ich Deinen Kommentar lese, merke ich auch da, dass du das Continuum nur peripher kennst.
Das Continuum wertet ständig polyphon 4 Werte aus: W=Gate, X-, Y- und Z-Achse. Das kann das Seaboard nicht. Was am Seaboard angeblich dreidimensional sein soll, ist mir nicht klar. Bei den Ribbon-Controllern oben und unten, ist mir noch nicht mal klar, ob die polyphon sind und ob die wenigsten die Z-Achse bzw. Aftertouch oder Anschlagdynamik auswerten.
Das sehe ich (teilweise) anders. Erstmal noch ein paar Infos:

Die"Ribbon-Controller" sind beim Seaboard ein ganz normaler Teil der Spielfläche. Das heißt, man kann darauf polyphon Noten anschlagen und es wird die jeweils die Velocity (=Strike in Roli-Sprech), der polyphone Aftertouch und der polyphone Pitchbend ausgewertet. Gleiten tut sichs wie erwähnt auf dem Continuum trotzdem besser, da die Seaboard Oberfläche etwas zäh rutscht und die "Gleitstreifen" relativ schmal sind, so dass man grade so Noten aneinander vorbeigleiten lassen kann, aber nicht gemütlich.

Die drei Dimensionen sind etwas geschummelt, sind eher 2,5. Die Parameter sind Aftertouch und Pitchbend, die auch nach dem Notenanschlag veränderbar sind, und zusätzlich "Strike", was wohl die Anschlagsstärke/Velocity ist. Gate nimmt das Seaboard natürlich auch mit (muss ja). Beim EganMatrix Handbuch querlesen klang es so, als würde das Continuum keine Velocity auswerten. Wie Du schon anmerktest hab ich da aber nur gefährliches Halbwissen. Klar, dem Seaboard fehlt die Y-Achse. Das ist schade, ich glaube aber momentan, dass ich damit leben könnte.

Zum reinen wohltemperiert gestimmt spielen: Über bzw. unter den "Tasten" lassen sich auch "krumme" Töne anschlagen. Beim Continuum wird man allerdings denke ich z.B. Vierteltöne leichter Treffen. Das Seaboard hat zwar im Hintergrund einen Algorithmus laufen, der beim Anschlag Pitch-Korrekturen durchführen kann, der ist aber angeblich "smart". Krumm spielen geht jedenfalls, ist mir das eine oder andere mal (meist ungewollt) passiert.

Ich glaube auch nicht, dass ein quantisiertes Continuum alles kann, was das Seaboard kann. Ich denke die Haptik und das "Einrasten" von Fingern führen zu einer anderen Spielweise als eine reine Software-Quantisierung.

Die Klassifizierung "mehrdimensional" und das Anspielen auf Soundplane, Linnstrument, Eigenharp und Continuum ist denke ich OK, weil dass halt die Instrumente sind, die auf einzelnen "Tasten" zumindest nochmal 2 Parameter modulieren lassen. Der PR-Satz mit der ersten Multidimensionalen Sound-Engine ist natürlich grober Unfug.

Wenn ich Deinen Kommentar lese, merke ich nur, dass du das Continuum unterschätzt. Die Unterschiede zwischen Continuum und Seaboard sind für mich so groß, dass ich mir beide sehr gut nebeneinander vorstellen kann. Was das Seaboard kann, kann das Continuum mit links. Was das Continuum kann, kann aber das Seaboard nicht. Deshalb finde ich Vergleiche sehr schwierig. Das Seaboard ist vom Tasteninstrument her gedacht, das Continuum eher von Streichinstrumenten.

Ich versuche es einmal zu erklären: Das Continuum kennt im Grunde genommen keine Controllerwerte wie das Seaboard - es hat eigentlich kein Pitchbend, kein Aftertouch und keine Anschlagsdynamik. Damit wird nur versucht, die für Synthesizer doch sehr stupide Tastatur etwas aufzupolieren. Mehr nicht! Das Continuum besitzt nur die vier Werte von W=Gate/Fingerkontakt, X-, Y- und Z-Achse. Controllerwerte die das Continuum ausspuckt ist nur für die Kompatilität mit der Aussenwelt vorhanden und Ableitungen der Werte. Diese Werte werden 16-fach polyphon abgegriffen und steuern durch mathematische Verknüpfungen die einzelnen Module des modularen Synthesizers Eaganmatrix, deshalb besitzt das Continuum auch keine Potis, weil es sie schlicht nicht braucht. Die Potis werden sozusagen von jedem Finger gesteuert. Die Finger steuern sozusagen nicht nur die Tonhöhe, die Dynamik usw. sondern, wie bei einem akustischen Instrument auch noch den Klang.
Das Seaboard ist, wie man jetzt am Editor/Plugin gut erkennen kann, einfach ein normales Tasteninstrument mit ein paar zusätzlichen Controllern, was ich persönlich sehr toll und innovativ finde. Ich finde es großartig, wenn ich damit z.B. mein Pianoteq ansteuern und meine Artikulationen am Piano vermehren kann. Aber ich habe nicht die Flexibilität wie am Continuum. Der Editor/Plugin des Seaboard besitzt Hüllkurven, die sind beim Continuum nicht nötig, weil man im Spiel den Klang formt.
Am besten hörst du dir das Hörbeispiel "Gesang des Eaganmatrix" von meinem Test auf amazona an: https://www.amazona.de/test-haken-audio ... nthesizer/ Das ist einfach nur ein Oszillator der ein Sinus ausspuckt mehr nicht. Mit dem Seaboard wäre diese Spielweise einfach nicht möglich. Es ist nicht realisierbar. Das Continuum reagiert wie ein akustisches Instrument mit dem ich Klang, Tonhöhe usw. gleichzeitig forme. Ich habe immer alle Möglichkeiten des jeweiligen Patches unter meinen Fingern.
Die Ribboncontroller beim Seaboard sind polyphon und anscheinend dynamisch spielbar, vielleicht hat es auch einen polyphonen Aftertouch. Damit kann man aber nur sehr bedingt das realisieren, was das Continuum beherrscht. Durch die mathematische Verküpfung der vier Werte stehen mir gleichzeitig 24 unterschiedliche Controller pro Finger zur Verfügung, von denen ich 20 bearbeiten und verändern kann.

Thema "einrasten": Das Seaboard ist diatonisch ausgelegt, das Continuum besitzt eine Spielfläche mit einer diatonischen Einteilung. Beim Continuum kann ich das "Einrasten" einschalten und dann bestimmen wie stark das "Einrasten" sein soll. Ich lasse es bei den meisten Klängen nicht "eingerastet", da ich mir dadurch viel von den Klangmöglichkeiten des Continuum beraube (einfach mal das Soundbeispiel "Kirmes-Orgel" entsteht nur dadurch, dass es nicht exakt intoniert habe, ansonsten würde es wie mehere Flöten klingen). Ich kann simpel gesagt eine A-Moll-Tonleiter diatonisch spielen oder aber die einzelnen Tönen interpretieren, indem ich sie frei intoniere. So kann ich eine reine Quinte spielen, wenn ich das möchte, aber auch eher ein CIS als ein DES spielen usw. Die Stimmung kreiere ich beim Continuum selbst. Theoretisch ist dies auch auf den Ribboncontrollern des Seaboard möglich aber durch die geringe Spielfläche eher schwierig bzw. nicht dafür vorgesehen, dass müsste ich aber intensiv testen - ob es stimmt. Völlig davon abgesehen, dass mir, wie oben beschrieben, die Klangformungen des Continuum fehlen.
Das Continuum "rastet" aber auch frei ein. Das heißt, ich kann eine Viertelton-"Rasterung" vornehmen, wenn ich das möchte - also 24 Rasterpunkte in der Oktave. Das geht beim Seaboard nicht. Ich kann nicht nur meine eigenen Stimmungen kreieren, sondern habe durch die Spielfläche des Continuum die Möglichkeit z.B. mir ein Bohlen-Pierce-Instrument zu kreieren. Das besitzt 13 Tonstufen und übergeht die Oktave, weil es die Duodezime einteilt und nicht die Oktave. Dafür braucht man ein komplett anderes Tastenlayout des Seaboard.
Das Continuum gibt es übrigens mit drei Spieloberflächen: 1. mit angerauten und bemerkbaren "schwarzen Tasten", 2. mit einer glatten Oberfläche, wo die diatonische Tastatur gekennzeichnet ist und 3. ein Spieloberfläche die komplett nur rot ist und keine Einteilung besitzt.
 


News

Zurück
Oben