Roland D-50 noch kaufen?

Irgendwie ähnlich kann man vieles nachbauen. Klingt dann aber auch so - nah dran und doch anders. Nicht mal Roland hat das danach noch mal so hinbekommen, außer in den emulierten D50 Engines.
Ich schätze das waren bei Roland zum größten Teil Rompler und ich denk' da wird eher die MT32-Version als Quasi Vorbild für GM-Sounds genommen.
 
Ich finde gerade das bestechend. Die Arbeit des Sounddesigners war hier eben nicht spekatulär, sondern eher feinsinnig: Pitchmodulation, PWM und das typische D50 Filter machen da sehr viel aus. Ebenso der Einsatz der Controller (speziell Velocity). Das merkt man erst, wenn das alles deaktiviert wird oder man zum Vergleich eine der unzähligen Rompler / GM - Soundalikes ausprobiert.

Den Sounddesigner aus der Zeit muss man einfach einen riesigen Respekt zollen. Bei D50 oder M1 brauche ich immer Cards für neue Sounds. Die Presets kann ich einfach nicht löschen, das sind einfach Klassiker und Referenzen. Beim M1 fing das ganze ja schon bei der Auswahl und Bearbeitung der Samples an. Ich hatte mal die Möglichkeit die WaveRex Karte zu testen. Bei mir klang einfach alles nur sehr mittelmäßig...
 
Ich würde kein einziges Preset des D50 einsetzen wollen, wie generell bei keinem Synth, hab' ich auch beim MT32 nicht mehr gemacht, nachdem ich 'nen Editor und Batterie gepufferten Speicher hatte. Ist wie mit DX7 Sounds, die Presets sind nur so beliebt (erscheinen manchen so gut), weil man sie ständig um die Ohren gehauen bekommen hat ;-)
 
Also "Soundtrack" fand ich schon beim ersten Hören gut. Das war somit naturgemäß, bevor ich es ständig um die Ohren bekommen habe. Und btw. auch, bevor ich wusste, was ein Synth ist - derlei gehörte als Kind in der hintersten Pampa der DDR nicht grad zur Erlebniswelt.
 
Naja, klar - Gänsehauteffekt am Anfang, auch beim Fantasia auf dem MT32 und dem D50 eines damaligen Schulkameraden (nennt man das noch so?), aber die Ansprüche steigen mit der Zeit und ich war damals immerhin schon 20 ;-)
 
Ich glaube das liegt bei mir eher daran, was sich bildlich als Form und Farbe vor meinem inneren Auge abspielt. Und da triggert der D50 mehr als irgendwelche Raketentechniksounds. Die sind zwar auch interessant, aber auf einer ganz anderen Ebene.
 
Ich glaube das liegt bei mir eher daran, was sich bildlich als Form und Farbe vor meinem inneren Auge abspielt.

Mit Synästhesie kann ich nicht dienen, da muss ich doch eher auf meine Gefühle achten, Gänsehaut Effekt etc. und mit der Zeit ist der Kick immer schwerer zu erreichen. Was mich mal in den 80ern geflashed hat, macht mich längst nicht mehr an, bin mittlerweile zu abgezockt was Sounds betrifft ;-)

Und da triggert der D50 mehr als irgendwelche Raketentechniksounds.
Bei mir sind das komplexe Klangveränderungen, den Sound extrem verbiegen zu können, nicht nur einfach nur ein wenig Crossfading zu betreiben, wenn das aus deiner Sicht schon Raketentechnik ist, klar ist das aufwendig - aber was macht man nicht alles für den Kick ;-)
 
Dafür ist ja der Programmer da :) Aber du hast schon vom Grundsatz her recht. Trotzdem ist 'Soundtrack' ein wunderschönes Preset und man kanns ja in ein dynamisches modernes Umfeld einbetten. Leider sieht man da noch recht wenige Versuche bisher.
 
Dafür ist ja der Programmer da :)
Für das was ich mache reicht das nicht aus, obwohl mit Ringmod geht da beim D50 schon 'ne Menge, lässt sich afair auch über Umwege per MW oder Aftertouch steuern (Sysex Geraffel in der DAW - da hab' ich ehrlich gesagt kein Bock drauf) hab' hier ja die D50 Emulation des V-Synth XT und 'nen D550 rumstehen. Leider scheint die Emulation der Ringmodulation nicht so ganz richtig zu funktionieren (muss irgendwann mal ein A/B Vergleich machen), wird für die Presets ja auch nicht wirklich gebraucht, da hat Roland nochmal Glück gehabt ;-)

Trotzdem ist 'Soundtrack' ein wunderschönes Preset und man kanns ja in ein dynamisches modernes Umfeld einbetten. Leider sieht man da noch recht wenige Versuche bisher.
Generell sind für mich Presets bei Synths eher sowas wie ein Kaufanreiz, aber nix was ich nutzen würde ;-) Wobei ich das beim D50, DX7&Co gut verstehen kann, sind Klangerzeuger mit denen man sich intensiver beschäftigen muss und so manch einer will einfach nur Musik machen und die Sounds maximal an den jeweiligen Verwendungszweck ein wenig anpassen. Trotzdem kann ich das Preset langweilig und abgedroschen finden, die Quinten-Geschichte sorgt praktisch immer für Gänsehaut ;-)
 
Bei mir sind das komplexe Klangveränderungen, den Sound extrem verbiegen zu können, nicht nur einfach nur ein wenig Crossfading zu betreiben, wenn das aus deiner Sicht schon Raketentechnik ist, klar ist das aufwendig - aber was macht man nicht alles für den Kick

Unter Raketentechnik verstehe ich sowas wie G2, Z1, FS1R, V-Synth, Reaktor ... oder eben das neue Zeuch von Waldorf. Sowas finde ich aus analytischer Sicht auch interessant. Aber das ist für mich eine ganz andere Abteilung als die schlichte Eleganz eines D50.

Und das o.g. Argument 30 Jahre alter Sounds ... ernsthaft? Bei vielen dominieren gerade 40 oder 50 Jahre alte Sounds, die mangels Presetspeicher eben aus dem Gedächtnis (oder nach Youtube Tutorial) so hingedreht werden. Das stört ja auch keinen.
 
Und das o.g. Argument 30 Jahre alter Sounds ... ernsthaft?
Mit dem Alter hab' ich nicht das Problem, nur haben sich meine Ansprüche an Sounds verändert. Sounds die häufiger genutzt werden haben irgendwie natürlich auch sowas wie ein Verfallsdatum, weil der Hörer sie mit der jeweiligen Musik verbindet. Das verändert sich natürlich von Generation zu Generation wieder, aktuell könnte man der Jugend vielleicht wieder mit D50 Presets kommen ;-)
Daher hab' ich auch Probleme mit Teilen die mit markanten festen Samples kommen, wie z.B. der Wavestate, irgendwann hat man sich an den Sachen einfach satt gehört und dann steht die Kiste rum und langweilt sich.

Unter Raketentechnik verstehe ich sowas wie G2, Z1, FS1R, V-Synth, Reaktor ... oder eben das neue Zeuch von Waldorf.
Die Dinger kranken ja selten an ihrer Komplexität (vielleicht an ihrer Bedienung, aber Iridium/Quantum sehen in der Beziehung eigentlich ganz zugänglich aus), sondern eher daran dass man lange Suchen muss um den Sweetspot bzw. das interessante Parameterfenster etc. zu finden, von den HW-VAs hier sind die meisten für mein Gefühl ziemlich zickig, auf Anhieb funktioniert davon irgendwie nix. Anonsten kann man gerade nicht benötigte Parameter ja neutral einstellen und erst mal ignorieren.
G2 geht meiner Erfahrung nach auch Ok - sobald ich den Synth fertig gebaut hab' ;-)
Iridium/Quantum - sehen wie oben schon geschrieben recht zugänglich aus, da hab' ich eher klangliche Zweifel, kann natürlich an den Presets liegen, aber angesichts des Preises mach ich keine Experimente. Nutze lieber Schnäppchen wie UltraNova&Co und verlasse mich auf meine Fähigkeiten.
V-Synth ist mir bisher zu viel Gefummel mit Samples gewesen, lange rumrpobieren welche Samples mit der Engine welche Ergebnisse liefern etc., muss ich irgendwann man angehen, wie so vieles hier.
Z1 hatte ich nie, Reaktor - ist so ein ganz oder gar nicht Ding, da hab' ich nur Sounds für div. fertige Synth gemacht bzw. Aufträge gehabt.

Aber das ist für mich eine ganz andere Abteilung als die schlichte Eleganz eines D50.

D50 ist mit Multi-Segment Hüllkurven für Amp/Filter/Pitch und Filter pro "Oszillator", Postfilterringmod etc. von der Komplexität eher auf Augenhöhe mit DX7/Casio CZ einzuordnen, also für die meisten User hier auch kein Kindergeburtstag ;-)
 
Mit dem CTRLR-Editor ist doch eine sehr brauchbare DAW-kompatuble Schnittstelle für den D-50 vorhanden um ihn auch per Automation zu steuern. Wenn er nicht gerade multimbral oder ein Drumset spielt wo viele Notensignale eingehen dürfte das doch mit SysEx kein Problem sein. Was heißt 'dürfte'? - 'ist'! 'N bisschen schade ist, dass bei der Neuauflage D-05 die gesamte Steuerung mehr oder weniger 1:1 übernommen wurde. Da hätte ich mir doch mehr live-Steuerungsmöglichkeiten per CC gewünscht, wie bei der TR-09.

Derzeit bastle ich an einem SoftPad am XV-3080, das ebenfalls verdächtig nach D-50 klingt. Wird aber noch etwas dauern bis der Sound fertig ist. Basis ist natürlich ein Standard-Preset, dass dann verändert wird - mitunter sehr stark.
 
Mit dem CTRLR-Editor ist doch eine sehr brauchbare DAW-kompatuble Schnittstelle für den D-50 vorhanden um ihn auch per Automation zu steuern.
Du weiß nicht wieviel Parameter ich gleichzeitig steuern müsste um das gewünschte zu erreichen ;-)

Derzeit bastle ich an einem SoftPad am XV-3080, das ebenfalls verdächtig nach D-50 klingt. Wird aber noch etwas dauern bis der Sound fertig ist. Basis ist natürlich ein Standard-Preset, dass dann verändert wird - mitunter sehr stark.
Bei Piano & Co nutze ich beim Fantom XR auch schon mal die Presets, die Synth Sounds muss ich schon komplett selbst bauen, um so Sachen wie Postfilterringmod und Boost entsprechend nutzen zu können.

Hier 'ne alte Demo meiner ersten Versuche:
 
Sounds die häufiger genutzt werden haben irgendwie natürlich auch sowas wie ein Verfallsdatum, weil der Hörer sie mit der jeweiligen Musik verbindet. Das verändert sich natürlich von Generation zu Generation wieder, aktuell könnte man der Jugend vielleicht wieder mit D50 Presets kommen

Gerade diese zeitlich klar zuzordnenden Sounds verstehe ich auch eher als "Statement". Mir ist aber nur aus der Literatur geläufig gewesen, dass der D50 - Sound Ende der 80er so allgegenwärtig war. Das meiste davon ist wohl an mir mangels Radio vorübergegangen. Vieles habe ich erst entdeckt, als die Ära lange vorbei war. Vielleicht habe ich daher meine Begeisterung erhalten können.
 
Gerade diese zeitlich klar zuzordnenden Sounds verstehe ich auch eher als "Statement".

Durch div. Preset Demos z.B. auf Synthmania & Co, wurde ich gründlichst desillusioniert bzw. in die Realität zurück geholt. Hatte ich in den 80ern noch gedacht (oder zumindest gehofft ;-)) die Künstler machen ihre Sounds selbst oder haben zumindest Leute dafür, wurde das genommen was als Preset vorhanden und halbwegs gepasst hat.
Wo darin ein Statement versteckt sein soll, kann ich im Moment nicht nachvollziehen, außer vielleicht - wir machen einfach nur Musik und nutzen was gerade neu und angesagt ist - also mehr oder weniger das Gefühl das mich manchmal beim lesen des Forums beschleicht ;-) Wobei "neu" mittlerweile nur noch das Herstellungsdatum betrifft ;-)

Vieles habe ich erst entdeckt, als die Ära lange vorbei war. Vielleicht habe ich daher meine Begeisterung erhalten können.
Keine Ahnung, ich glaub' mir fehlt einfach nur das "vintage" Gen ;-)
 
Wo darin ein Statement versteckt sein soll, kann ich im Moment nicht nachvollziehen, außer vielleicht - wir machen einfach nur Musik und nutzen was gerade neu und angesagt ist - also mehr oder weniger das Gefühl das mich manchmal beim lesen des Forums beschleicht ;-) Wobei "neu" mittlerweile nur noch das Herstellungsdatum betrifft

Statement eher im Sinne einer Rolle. Als ob man in einem zeitgenössischen Werk eine historische Figur auftreten lässt. Sowas macht man ja in der Regel nicht, weil einem keine Charaktere einfallen. Und gerade beim D50 ist es ja nicht so, dass der grad total angesagt ist. Auch deshalb habe ich die Sounds immer gern genutzt, wenn auch mangels Original als nachgebaute oder schnipselweise zusammengestückelte Imitate.

Keine Ahnung, ich glaub' mir fehlt einfach nur das "vintage" Gen

Für mich gibt es da kein "vintage". Ist alles Fundus, aus dem man auch schöpfen kann (aber nicht muss). Ist ähnlich wie bei der Wavestation: Wenn die Leute damit nur Softpornos oder andere Stangenware verbinden, sind sie doch selber schuld.
 
Statement eher im Sinne einer Rolle.
Naja, wenn in Filmen ständig die selben Stereotypen auftauchen, ist das ja auf Dauer auch irgendwo langweilig.

Als ob man in einem zeitgenössischen Werk eine historische Figur auftreten lässt.
So wie bei Bill und Teds verrückte Reise durch die Zeit, sowas kann originell sein - aber nur wenn es kein dauerhaftes Gastspiel ist. Außer vielleicht in Serien, mit Zeitreisen, Blut oder irgendwelche Artefakte die Unsterblichkeit verleihen oder Leute "einfrieren" können ;-)

...oder so in der Art ;-)


Bei Synths, vielleicht wenn ich was im Italo Style mit aktuellem Equipment wieder aufnehmen will, aber selbst da bin ich mir nicht sicher ob ich das noch machen will, sondern doch eher das Gefühl rüber bringen will, das ich am Anfang hatte.
Als Zitat, ja - wegen des Effekts - ein Orchestra Hit oder Hauch und Röchel Fairlight Sararr-Sound ;-) vielleicht komplett überraschend, weils eigentlich gar nicht zum Track passen will.

Für mich gibt es da kein "vintage". Ist alles Fundus, aus dem man auch schöpfen kann (aber nicht muss).
Fremde Sounds und eigene Melodien - das wird bei mir nicht funktionieren, kommt nur beliebiges bei raus, von daher kannst du das gerne machen, aber ist nix für mich, wird mich wahrscheinlich auch immer an alte Musik erinnern.

Ist ähnlich wie bei der Wavestation: Wenn die Leute damit nur Softpornos oder andere Stangenware verbinden, sind sie doch selber schuld.
Hab' kein Problem mit Softpornos ;-) Ich bräuchte halt die Option eigene Samples importieren zu können oder die Samples per PostfilterRingmod/PostfilterFM/Waveshaping polyfon JV/XV/Fantom/K5000 Style verbasteln zu können.
 
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Wie gesagt, fragt doch einfach mal Leute abseits des Musikbusiness - einfach den gemeinen Hörer - und wenn der nicht zuu alt ist, habt ihr da einen potentiellen Konsumenten vor euch wenn es um coole D-50 artige Sounds geht, der mit dem Vorurteil eines veralteten Sounds garnichts anfangen kann, weil ihm dazu die Basis fehlt ;-)

Das ihm (dem Hörer) die Basis feht, habe ich ja in einem anderen thread angedeutet *g*
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: GBP
Ich sach' mal so - wenns wie aus 'ner GM Tischhupe klingt hab' ich auch selbst keinen Spaß daran ;-) und ich mach' Primär für mich selbst Musik, macht das Leben sehr viel leichter.
 
@Summa wenn ich deine Einstellung mal ganz frei auf Gitarren uebertragen kann: ne Stratocaster durch einen AC30 zu spielen, und dazu nur mit komerziell gekauften Peddalen, ist absolut uninteressant?
Ich kann die Einstellung von @Cyclotron sehr gut nachvollziehen, die wenigen wirklich markanten/bekannten Sounds eines Synths wie dem D50 kann mann heutzutagge mangels Aktualitaet/Ueberbenutzung sehr gut als Stilmittel benutzen. Genauso wie das M1-Piano und die percussion orgel einfach genauso als Standard-Instrumente in die kollektive Sound-Aesthetik eingegangen sind wie alle roland X0X oder dmx/linndrums.

jemand der mir erzaehlen will "einfach nur die linn snare zu benutzen ist langweilig, mann muss snares schon selber synthetisieren" kann ich nicht so wirklich ernstnehmen. Im gegenzug freue ich mich natuerlich fuer dich wenn du an abstraktem synth gedudel oder was auch sonst immer du machst spass hast, ohne dir "beliebigkeit" zu unterstellen. Wenn du allso sagst "Fremde Sounds und eigene Melodien - das wird bei mir nicht funktionieren" liegt das wohl eher an den melodien. ist es nicht die viel groessere kunst etwas vermeintlich altbekanntem eine unerwartete neu-nutzung zu bereiten?

Um zur Ausgangsfrage noch was zu sagen: persoenlich wuerde ich mir den D50 eher nicht als harddware kaufen, die roland cloud version oder eine ordentliche sample bank sollten alle meine gelueste befriedigen (update zu diesem statement kommt morgen :sowhat:)

Muss allerdings auch sagen das ich die ganze Thematik aus der Sicht eines Musikers betrachte. Das fuer einen Soundesigner alte rompler eher uninteressant sind ist ne andere Sache. Aber darum ging diese Diskussion ja nicht, sondern um die Nutzung im musikalischen Kontext.
 
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Da hab' ich wohl jemand mächtig verärgert, zeigt mir das ich auf dem richtigen Weg bin ;-) Du hast dir ja sogar die Arbeit gemacht dich durch diverse meiner Postings in verschiedenen Threads zulesen, nur um hier mit mir abzurechnen, für so einen Rachefeldzug fehlt mir echt die Zeit.
 
Ich lese den Post von @weasel eigentlich gar nicht so scharf im Ton oder als „Rachefeldzug“.

Es schildert imho nur eine andere Herangehensweise.

Fremde Samples von Tonträgern sind ja seit der Kraftwerk Neurose mit Prozess-Marathon nicht mehr so sorglos einzusetzen.

Die ausgelutschten Presets der alten Kisten in neuem Kontext haben dann ja neben der Assoziation mit einer bestimmten Zeit/Genre/Lebensgefühl auch einen gewissen „Rechtssicheren“ Zitat Charakter.

Was auch die Conny Plank Doku gezeigt hat, es gibt keine Regeln und im Endeffekt zählt doch immer das Gesamtkunstwerk.
Wenn es gelungen ist, ist es egal ob es zB nur aus Kinderxylophon und Blockflöten Samples entstanden ist.

Wobei der Forscherdrang von @Summa ja auch sehr begrüßenswert ist, sonst würde uns das ein oder andere „unerhörte“ auch entgehen.

Nur meine ganz entspannten 4 Pfennige dazu..,
 
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Also ein Preset (ein Sound) genießt keinen urheberrechtlichen Schutz - bei uns. Dies gilt nur für die notentechnische Komposition und die Audioaufnahme an sich (-> Pelham/Kraftwerk). Den Sound in allen seinen theoretischen Formen so wie er aus dem Gerät kommt kann ich verwenden wie ich lustig bin und muss mir da von niemandem was vorschreiben lassen, solange damit keine Kopie einer Komposition einhergeht.

Gut ist was gefällt. Und der D-50-Sound gefällt mir sehr, aber es ist nicht nur der D-50 sondern das gilt für viele Digitalsynthesizer ähnlicher Machart. Es ist nicht nur der Sound, es ist auch die Hardware, die Vintage-Herzen höher schlagen lässt. Diese Geräte versprühen eine Form von Ästhetik, die später wieder verschwand und seinerzeit so stiltypisch waren mit den klaren Formen, Designs und Layouts.
 
Ich lese den Post von @weasel eigentlich gar nicht so scharf im Ton oder als „Rachefeldzug“.
Ist nicht der Ton, sondern dass er sich dabei auf meine Postings aus anderen Threads bezieht, z.B. dem https://www.sequencer.de/synthesize...oder-die-nostalgie-lassen.153652/post-2003336 Thread - was die Linn Drum betrifft, aber auch Referenzen (Gitarre aus dem - Hype Thread - nur ein Sounddesigner wurde mir auch schon wo anders vorgeworfen) zu meinen Postings aus anderen Threads - die ich selbst erst suchen müsste - sind mir aufgefallen. Da ich hier ja nicht gerade wenig poste, muss da jemand 'ne Menge Zeit gehabt haben ;-) Sind an sich zu viele, als dass es sich nur um einen Zufall handeln könnte, außer es handelt sich um mein Preset liebendes, Sample von Synths nutzendes, genaues Gegenteil mit Kenntnissen zur E-Gitarre, die ich mit Sicherheit nicht habe :shock:
 
naja, wer regelmäßig im Forum liest, bekommt schon mit, dass Summa ein Freund komplexer Syntheseformen und Selberschrauben ist (dazu reicht schon die Signatur). Sprich, darauf könnte man sich auch ohne extra Recherche einschießen.
Wobei ich Weasel auch nicht so verstanden habe, dass er diese Präferenzen verurteilt, sondern vielleicht nur auf (s)eine (andere) Sichtweise hinweisen wollte. Das mag vielleicht etwas zu persönlich rübergekommen sein.

Verstehen kann man natürlich beide Standpunkte, die sich auch nicht unbedingt widersprechen müssen.

Bei eigenen Produktionen (rein unkommerziell) erstelle ich sicher 95% der Patches selbst. (Unveränderte) Presets aktueller Synths versuche ich weitgehend zu vermeiden.
Die Ausnahmen sind tatsächlich meistens Drums und Vintage-Digitale wie der D50.
Auch wenn ich analoge Drums gerne selbst schraube, bediene ich mich hier auch gerne beim Material der digitalen (Linn usw.). Wird natürlich idr. indivuell mit FX nachbearbeitet.

Auch wenn ich kein Freund vom "Soundtrack" bin (den ich - anscheinend fast als einziger - für sehr simpel und eher flach halte), setze ich gerne akzentartig Presets des D50 (auch von den diversen erhältlichen ROM-Cards) oder auch mal eines anderen Romplers ein (Orch Hit?), wenn es zum Track passt.
Hier steht dann tatsächlich die Melodie/Arrangement im Vordergrund.

Alles in allem hängt es natürlich auch stark von der eigenen Musikrichtung ab. Wer 80s Style Italo Disco oder Synthwave macht, hat möglicherweise weniger Bedarf, selbst ewig an Patches zu schrauben, als bei eher experimentellen Richtungen.
Außerdem gibt es natürlich schwerpunktmäßig Komponisten, Sounddesigner oder beides in beliebiger Kombination. ;-)

P.S:
persoenlich wuerde ich mir den D50 eher nicht als harddware kaufen
Ich schon, habe aber auch nostalgischen Bezug zur Maschine. :D Das Anfassen beim Spielen kann auch inspirieren.
 
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setze ich gerne akzentartig Presets des D50 (auch von den diversen erhältlichen ROM-Cards) oder auch mal eines anderen Romplers ein (Orch Hit?), wenn es zum Track passt.
Genau! Ich persönlich mache bislang keine eigenen Sachen (Coverband). Aber: ich versuche immer, Musik erst einmal als Zuhörer/Konsument zu betrachten - wenn das Dargebotene für mich persönlich! ansprechend ist, ist mir völlig egal, mit welchen Mitteln (Hard- und oder Software) es entstanden ist.

Ich persönlich finde teilweise dieses Hick-Hack um die Sounds völlig überbewertet. Ich muß ja Musik (zunächst einmal) so 'konsumieren', wie sie mir präsentiert wird! Ich käme nie auf die Idee zu denken: das Klavier/Piano bzw. der Flügel müsste aber eher dieser oder jener sein und so oder noch besser lieber so klingen. Nein - der 'Soundschrauber hat's so gemacht', und fertig! Ob's Absicht war oder in Ermangelung anderer/besserer Alternativen, weiß ich ja nicht... und ist mir, wenn mir das Stück gefällt, auch völlig Latte.

Ich könnte auch nicht den Unterschied zwischen einem Bösendorfer und einem Steinway erkennen, weil ich's schlicht nicht weiß - auch nie einen direkten Vergleich á la: 'hömma, so klingt dieser, und so jener hier' gemacht bzw. erfahren habe.

Wenn man aber quasi 'nur für sich allein' rummurkelt, kann man doch lang & breit Experimentieren & Soundschrauben, wie man lustig ist. Das soll natürlich nicht heißen, daß dabei 'nix vernünftiges' bei rauskommt! Daß etwas einem gefällt oder nicht ist immer eine rein subjektive Angelegenheit - und auch gut so!

Also - Lalla machen mit den Mitteln, die man zur Verfügung hat - und Spaß dabei haben! Reingehauen...
 
naja, wer regelmäßig im Forum liest, bekommt schon mit, dass Summa ein Freund komplexer Syntheseformen und Selberschrauben ist (dazu reicht schon die Signatur).
Die Kurzsignatur war vielleicht keine so gute Idee, hab' mich in 'nem Thread zum mitmachen überzeugen lassen, aber man wird sofort in irgend 'ne Schublade gesteckt.

Auch wenn ich analoge Drums gerne selbst schraube, bediene ich mich hier auch gerne beim Material der digitalen (Linn usw.). Wird natürlich idr. indivuell mit FX nachbearbeitet.
Da hab' ich im Moment so meine Problem mit, wenn ich das Ergebnis mit div. Samples z.B. Battery 4 oder div. freie Sachen, brauchen die doch noch 'ne Menge FX und Layering Arbeit um gut zu klingen. Früher - als Sampler noch neu waren, haben wir (war nicht mein Sampler) sie einfach von div. CDs geklaut - die waren dann natürlich schon bearbeitet ;-) oder irgendwelche Geräusche gesampelt (quietschende Türen, meschanische Schreibmaschiene, fallende Blechbüchse etc.), dann aber nicht unbedingt für Italo Disco like Sachen - obwohl so als Kontrast - im Wechsel...

Auch wenn ich kein Freund vom "Soundtrack" bin (den ich - anscheinend fast als einziger - für sehr simpel und eher flach halte)
Bei den moderneren aktuellen Synths - eigentlich auch schon beim D50 - geht mehr, wenn es darum geht die Stimmung der Melodie durch Veränderungen der Klangfarbe zu unterstützen, daher nutze ich lieber Sounds, die genau dafür gemacht sind, mich vielleicht sogar zu genau der Melodie inspiriert haben.
 


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