Synthesizer Musik aus den frühen 70ern

Habe vor über einen Jahr auf einen Flohmarkt Eberhard Schoener " Meditation " auf Schallplatte gekauft !
Die gehört jetzt zu meinen absoluten Lieblings Scheiben :P
Wollte mal fragen ob es mehr in dieser Richtung gibt, ausser den gewohnten TD, KS, und Cluster...
Bitte auch Musik die nicht aus Deutschland kamm :eek:

Danke schon mal im voraus :D
 
In den Untiefen der frühen 1970er schlummern noch einige Schätze, z. B. aus Frankreich:

Ich empfehle die Alben von Pierre Zalkazanov, der unter dem Namen ZANOV auf Polydor veröffentlichte, aber da seine Arbeiten eher sperrig und wenig eingängig sind, sahnte sein Labelkollege JMJ alle Pokale ab. Interessantes Equipment (VCS-3, ARP 2600, RMI Harmonic Synthesizer, Korg PS-3300) und drei seltene und recht teuer gehandelte Vinylscheiben.

Ebenfalls interessant: Richard Pinhas und Heldon, sehr aggressiv und avantgardistisch, z. T. schon Protoindustrial (Pinhas hat später auch mal mit Merzbow zusammengearbeitet) mit Moog IIIp, VCS-3, Mellotron, ARP 2600... überhaupt spann sich um Heldon ein ganzer Mikrokosmos progressiver französischer Musik mit Verbindungen bis hin zu MAGMA.

Tim Blake empfehle ich sowieso, egal, ob solo oder mit Gong bzw. Hawkwind. Crystal Machine und New Jersualem sind m. E. Pflichtalben, nicht nur für EMS-Fans.

Mir fällt bestimmt noch mehr ein, aber jetzt nicht.

Stephen
 
tongebirge schrieb:
Habe vor über einen Jahr auf einen Flohmarkt Eberhard Schoener " Meditation " auf Schallplatte gekauft !
Die gehört jetzt zu meinen absoluten Lieblings Scheiben :P
Wollte mal fragen ob es mehr in dieser Richtung gibt, ausser den gewohnten TD, KS, und Cluster...
Bitte auch Musik die nicht aus Deutschland kamm :eek:
Danke schon mal im voraus :D

Viel, gaanz viel..... zu viel um das aufzulisten

Synergy, Space Art, noch mehr Eberhard Schoener, Enigma, Enya, Era, Deep Forest, Deva Premal, Cusco, Delerium, Bradley Joseph, Kitaro, Gandalf, Mike Oldfield, Rick Wakeman, Jean Ven Robert Hal, David Arkenstone, Jean-Philippe Audin... nicht zu vergessen viele LPs, Musikkassetten in Kleinauflagen die von den Leuten selbst vertrieben wurden....
Da gibts bestimmt spezielle Sammler-Foren - oder? :?:
 
Da ja nach "Synthesizermusik aus den frühen 70ern" gefragt wurde, weiß ich nicht, ob ich Enigma, Cusco, Deep Forest, Gandalf, Delerium oder David Arkenstone mit in die Liste aufnehmen würde, da diesen Musikern doch meistens das Neue und Gewagte der frühen Synthesizermusik (nur für den Fall, daß der elektrokamerad mitliest) abhanden gekommen ist -- gerade Cusco und Enigma würde ich mal ausklammern, da die Herkunft aus dem Schlagerlager (Cretu und Holm) nicht überhorbar ist.

Synergy unterschreibe ich sofort; gerade "Electronic Realizations" und "Cords" sind hervorragend, ebenso die "Jupiter Menace". Aus Amiland würde ich dann noch Michael Garrison mit ins Boot holen; obwohl äußerst simpel gestrickt, sind seine Alben "Regions of Sunreturn" und "Eclipse" Klassiker geworden, und "Point of Impact" galt jahrelang als eine Art Gral der elektronischen Musik.

Wenn wir das zeitlich ein wenig ausdehnen, würde ich noch Rolf Trostel mit ins Boot holen, der Anfang der 1980er drei sehr minimalistische Alben veröffentlichte.

Ebenso Robert Schroeder; habe ihn selbst jahrelang unterschätzt, weil ich nur diese gefällig-poppige Musik von ihm kannte, die mir überhaupt nicht zusagt, aber "Harmonic Ascendant" finde ich überaus gelungen. Aus dem Umfeld kamen damals auch Harald Großkopf ("Synthesist") sowie die Krefelder Udo Hanten und Albin Meskes ("YOU"). Wolfgang Riechmann ist sowieso bekannt, denke ich, ebenso Wolfgang Bock. Wolfgang Düren hatte mit "Eyeless Dreams" noch ein PPG-Demoalbum aufgenommen, das auf einem kleinen Schlagerlabel im Bergischen erschienen war.

Aus Belgien kamen damals AGE und Pillion; AGE war ein Trio, das mehr die eingängige Elektronik umsetzte (Korg PS-3100, Roland SH-5/VP-330, PPG 360 etc.), während Pillion (Walther Christian Rothe und Guy Drieghe) ein massives Aufgebot an Technik auffuhren (Roland System 700, Oberheim Two- und Four-Voice etc.). Insgesamt alles noch sehr im Geiste von Schulze und Froese.

Stephen
 
Also, ich habe mal bei discogs einige Filter in die such Maschine gesetzt, wie z.B. Ambient und Electronic Jahr 70-73.
Da gibt es nicht sehr viel auf dem Markt.
 
Anfang der 70er waren Synthesizer für Musiker auch kaum zugänglich.
Cluster haben noch mit Oscilatoren klänge erzeugt, ebenso Emtidi :
 
Wow, mal wieder etwas neues altes für die Sammlung. Habe ich teilweise noch nie gehört, gerade läuft der Zanov...

Ich habe hier noch eine Jan Hammer LP aus dem Jahr 1975 : "The First Seven Days". Der Herr macht nicht erst etwas
seit Miami Vice. (Moog, Oberheim, Freeman String Synthesizer, Mellotron, Piano, Electric Piano, Drums, Percussion).

Und französich geht es weiter:

Hydravion aus 1977. Ein Herr Philippe Besombes und Kumpels spielen auf ARP 2600, AKS, Minimoog, Korg Polyphonic
Ensemble, Roland SH 3, Korg 700, Mellotron, Piano Crumar, Guitares, Schlagzeug, Bass und Effets speciaux.

Ose - Adonia aus 1978. Ein Herr Herve Picard spielt Minimoog, Polymoog, Hammondorgel, Guitarre, Bass, Moog-Bass,
Moog 55 ARP, EMS, Oberheim Expander - eher rockig.

Und aus den 1982ern ACI - Tiefenrausch, ein Herr Peter Schneider spielt Poly-, Mini- und Moog Vocoder, SH 2000,
Prophet 5, Oberheim OBXa, Maggot System (?), Maggot Schrittschaltwerk, Fender Bass, Fender Stratocaster und Maggot
Bass.

Viel Spass beim Suchen und Hören.
 
Chromengel schrieb:
Und aus den 1982ern ACI - Tiefenrausch, ein Herr Peter Schneider spielt Poly-, Mini- und Moog Vocoder, SH 2000,
Prophet 5, Oberheim OBXa, Maggot System (?), Maggot Schrittschaltwerk, Fender Bass, Fender Stratocaster und Maggot
Bass.
Peter Schneider war nur Gastmusiker und spielte Gitarre und Schlagzeug auf drei Titeln. Hinter ACI verbarg sich Helmut van Aaken, bei den "Maggot"-Instrumenten handelte es sich um Selbstgebautes: Laut Herrn Aaken war das Modulsystem inspiriert von Moog und Formant, der Sequencer (aka "Schrittschaltwerk") orientierte sich am Oberheim DS-2.
xRvipMSa1lsL133545225464P5266.jpg

Manche Tracks der "Tiefenrausch" höre ich auch heute noch gern.
 
Die Maggot-Leute hatten auch seinen Polymoog modifiziert. Kann mich an ein Interview mit im erinnern, weiß aber nimmer ob das Fachblatt oder Spotlight war.

Wurde You schon genannt? Die waren zwar eher Endsiebziger, aber dürften hier sicher nicht unbekannt sein. Dahinter steckten Albin Meskes und Udo Hanten. Scheints sogar noch zu geben, zumindest eine MySpace-Seite ließ sich finden. Das Duo "You" hatte nichts mit der Vorläuferband von DAF zu tun, die sich iirc Y.O.U. schrieb.
 
serge schrieb:
Chromengel schrieb:
Und aus den 1982ern ACI - Tiefenrausch, ein Herr Peter Schneider spielt Poly-, Mini- und Moog Vocoder, SH 2000,
Prophet 5, Oberheim OBXa, Maggot System (?), Maggot Schrittschaltwerk, Fender Bass, Fender Stratocaster und Maggot
Bass.
Peter Schneider war nur Gastmusiker und spielte Gitarre und Schlagzeug auf drei Titeln. Hinter ACI verbarg sich Helmut van Aaken, bei den "Maggot"-Instrumenten handelte es sich um Selbstgebautes: Laut Herrn Aaken war das Modulsystem inspiriert von Moog und Formant, der Sequencer (aka "Schrittschaltwerk") orientierte sich am Oberheim DS-2.
xRvipMSa1lsL133545225464P5266.jpg

Manche Tracks der "Tiefenrausch" höre ich auch heute noch gern.

Hoppla, ich dachte der steckt hinter "ACI" - so kann man sich Täuschen.

YOU waren teilweise auch recht gut, ich habe soweit ich weiss, alle LP hier im Schrank stehen. Auch die von C.E.P. (Central European Performance) =
YOU + Harald Großkopf. YOU habe ich mal live beim Klem-Dag in Nijmegen gesehen. Schlechter Auftritt, die Sequencer kamen aus dem Takt und anstatt
noch einmal neu anzufangen haben die beiden versucht, es noch zu retten - gelang aber nicht :oops:
 
Chromengel schrieb:
[...] YOU waren teilweise auch recht gut, ich habe soweit ich weiss, alle LP hier im Schrank stehen. Auch die von C.E.P. (Central European Performance) =
YOU + Harald Großkopf. YOU habe ich mal live beim Klem-Dag in Nijmegen gesehen. Schlechter Auftritt, die Sequencer kamen aus dem Takt und anstatt
noch einmal neu anzufangen haben die beiden versucht, es noch zu retten - gelang aber nicht :oops:

Da hast Du nicht das YOU-Konzert auf dem KLEM-NRW-Festival bei der Landesgartenschau in Lünen 1996 gesehen... allerdings kommt elektronische Musik unter freiem Himmel und Gewitterschauer zusammen nicht wirklich gut.

Ich würde noch Richard Vimal und Joel Fajerman in die Runde werfen. Beides eher lieblich und eingängig, aber Fajerman z. B. kann ganz gut spielen.

Hat schon jemand Johan Timman aus den Niederlanden erwähnt? Die Bude rappelvoll mit Moog-Zeug, musikalisch aber eher, naja... Synergy für Arme.

Stephen
 
Fällt mir jetzt auch noch ein:

Jürgen Pluta, ehemals Bassist bei Streetmark, machte Anfang der 1980er auch ein Soloalbum ("Blanche" hieß es, glaube ich). "Montreux" gab es sogar als Single-Auskopplung.

Auch noch ganz wichtig:

Lightwave aus Frankreich. Ist zwar auch eher 1980er, aber "Cités Analogues" und "Modular Experiment" sowie "Ici et Maintenant" sind (Cassetten-)Alben, die voll im Saft des Pioniergeistes stehen. Vor allem die "Cités" liebe ich, und "modular" ist wörtlich zu verstehen, hat Christian Wittman-Jacob doch ein riesiges RSF Kobol System mit MDB Polysequencer, RSF Modular 11, mehrere ARP 2600, und Christoph Harbonnier spielte Korg PS-3300, RSF Polykobol und Oberheim Four Voice.

Stephen
 
****nicht Räucherstäbchen, Matrazen, Kerzen und Brombeertee-kompatibel****


und latürnich der gute Cerrone....

Moment - Thema verfehlt und in der Disco-Ecke gelandet? Dann schnell einen frühen 70ger hinterher!
 
Wo Du gerade Streetmark sagst: auch Dorothea Raukes hatte ja ein Soloalbum gemacht, "Deutsche Wertarbeit", die Tracks findet man auf Youtube. Das war aber auch mindestens Endsiebziger, wenn nicht gar 80er gewesen. Gibt's leider nicht auf CD.

In einem Atemzug muß man natürlich noch Wolfgang Riechmanns Soloalbum "wunderbar" nennen, aber auch Endsiebziger, vom Stil her aber eher vorher angesiedelt, weil langsam wechselnde Stringakkorde die langatmigen Stücke füllten.

Dann war da noch Lenny MacDowell aka Friedemann Leinert, der eigentlich von der Flöte kam, aber die Werke doch sehr synthilastig waren.
 
ppg360 schrieb:
...Vor allem dann, wenn sie im lila Jumpsuit an einem Buchla 200 performed...

Stephen

Sex sells!

Darüber hinaus hätte ich noch "David Vorhaus - White Noise II" als Empfehlung zu nennen.

Wird ab und an bei eBay als Vinyl angeboten, ein CD-Exemplar ist mir (leider) noch nicht über den Weg gelaufen.
Weitere Alternative: 320er mp3-Download bei Amazon, einer meiner beiden mp3-Käufe, die ich bisher getätigt habe.
 


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