Wofür kaufe ich eigentlich Synthesizer?

Phelios schrieb:
Ich frage mich mal wieder, wofür ich eigentlich Synthesizer kaufe...

das frage ich mich manchmal auch. Bin gerade am Ausmisten. Voyager und G2 ist eigentlich mein Gespann mit dem ich zufrieden bin, wo auch Bedienung und Soundergebnis in einem gesunden Verhältnis stehen. Mehr braucht's eigentlich nicht. Alles andere ist dann Luxus/Spielerei.

Ende des Monats werde ich mir mal einen V-Synth anschaffen oder falls dieser dann schon weg ist zwei von den Creamware Kisten kaufen. Aber irgendwie habe ich jetzt schon das Gefühl, dass das nicht lange halten wird.
aus Langeweile würde ich keine Instrumente kaufen ;-)
 
iconos schrieb:
Ich bin auch nicht der hier verbreiteten Meinung, dass Preset-Sounds von vornherein unbrauchbar sind. Man muss da schon unterscheiden: viele mögen von der Art her für den eigenen Musikstil nicht brauchbar sein. Aber was Programmierqualität und Ideenreichtum anbelangt, sind viele kommerzielle Soundbänke einfach so, dass ich das wohl nicht hinkriegen würde, schon gar nicht in akzeptabler Zeit. Daher bereichere ich meine Farbpalette von Zeit zu Zeit ganz gern mit einem neuen Hard- oder Softwaregerät.

Sehe ich ganz genauso. In den letzten Jahren haben die Soundprogrammierer auch mehr Freiheiten bekommen als früher.
Und bei manchem Künstler der im Interview stolz darauf verweist, dass er keine Preset Klänge verwendet denke ich manchmal: hätte er es nur besser getan!
 
Bei FM oder additiven Synths machen Presets wirklich Sinn, aber das meiste Subtraktive sollte jeder mit etwas Uebung selbst hinbekommen...

Eigene Sounds koennen die Musik doch noch ein Stueck aufwerten, nach eigenen Vorstellungen klingen lassen, die unter Umstaenden durch keine Presets auch nur annaehernd abgedeckt werden...
 
Oft werden bei mir die passenden Presetssound gesucht und dann daruf aufbauend verändert.
Selbst beim Virus - also nicht FM, mache ich das oft so.
10-15 Min. die 4 Bänke durchsuchen und 10-30 Min. editieren.

Schön sind dann die Unfälle - die natürlich abgespeichert werden.
Sounds die man gar nicht als Ziel hatte und aber dann umso spannender sind.
Man kommt auch so zu neuen Sounds - ohne von Null anfangen zu müssen - jedenfalls geht mir das so.
Also ich bekomme trotzdem individuelle Sounds - auch ohne Init-Patch.
Also es erspart schon viel Zeit - wichtig nur - gute Presets.
Was ich nicht brauche - 1000 Sounds wie wohl z.B. bei Linplug - wo nur wenig Veränderungen vorgenommen wurden. Also immer 5-10 ähnliche Sounds zusammen kommen
Da würde dann das Suchen länger dauern, als eben an 4-5 Parametern Hand anzulegen.
Die Virus Presets sind für mich als Grundlage bisher optimal gewesen.
 
Bei mir gibt's eigentlich gar keine Unfaelle mehr, aber hier und da entdecke ich interessante Parameterkombinationen die gleich wieder fuer eine ganze Reihe von Sounds gut sind...

Bei einigen VAs kann ich's gut verstehen dass man nicht sonderlich schnell zum Ziel kommt, oft klingen die mit den ueblichen Einstellungen einfach nur Kacke...

Die Virus Presets sind fuer meine Zwecke (meine Musik) absolut unbrauchbar...
 
electric guillaume schrieb:
Und bei manchem Künstler der im Interview stolz darauf verweist, dass er keine Preset Klänge verwendet denke ich manchmal: hätte er es nur besser getan!

Jo, das sehe ich auch so.
Die meisten Presetklänge wurden ja auch von Profis programmiert und da finden sich schon manchmal so richtig schöne Sahnestückchen darunter. Es wäre auch ziemlich arrogant, etwas anderes zu behaupten, würde man doch alle anderen Sounddesigner als Doofies hinstellen. Darunter befinden sich Sounds, die ich so selber niemals hingeschraubt hätte.
Ich nutze öfter mal einen Presetsound als Basis und editiere den dann nur ein kleines bischen, so das es im Kontext paßt. Man muß sich doch deßhalb nicht schämen, wenn man mal ein paar Presets verwendet.
 
Schon gar nicht wenn man sieht, dass es ja gerade die Großen auch oft machen. ;-)
Außerdem - es gehört ja noch mehr als der Synth-Sound zu einem Stück.
Piano-Stücke werden ja auch nicht zerissen, obwohl das nur ein Preset hat.
;-)
 
Naja, bleibt ruhig weiter bei euren duennen Brettern, ist auf jendefall gut fuer meine Kollegen. Ich wuerde es ja bevorzugen eher Sounds fuer anspruchvollere Geraete zu machen und dass die "einfachen" Sachen die User selbst hinbekommen...
 
Ich verwende ausschliesslich Presets.

Zwar vorwiegend selbst gemachte, da ich die aber nicht gezielt im Rahmen einer Komposition erstelle, sondern meist schon vorher programmiert und abgespeichert habe, sind's per definitionem auch Presets. Der Unterschied zu Factory-Presets ist, dass ich die Sounds besser kenne und eher meine eigenen Velocity- und Controllerbelegungen berücksichtigt habe.

Wesentlicher Unterschied zu Factory-Presets ist natürlich auch, dass ich bei Verwendung der eigenen Presets hinterher besser damit rumprollen kann, dass der Track keine "Presets" enthält ;-)

Was mir weniger gefällt ist, dass auch meine Melodien, Akkordfolgen und Strukturen manchmal presetartig wirken.

Für mich machen neue Geräte allerdings immer Sinn, da sie beim Soundprogrammieren und Erforschen neue Ideen liefern.
Außerdem wirken meine Tracks oft nur duch eindrucksvolle Sounds, weniger durch ausgefeilte Komposition.

Meines Erachtens kann man also sagen, dass ein talentierter Komponist, der interessante Ideen und Tonfolgen im Kopf hat, diese durchaus mit Presets umsetzen kann. Eine gute Songidee kann man ja notfalls auch mit einem einzigen Preset am Klavier vorstellen.

Wem es, wie mir, oft an interessanten Melodeien mangelt, der kann eventuell über die Beschäftigung mit Soundprogramming trotzdem noch zu halbwegs interessanten Ergebnissen kommen.
 
@ Summa
ja klar die Sounddesigner sollen doch nicht arbeitslos werden. ;-)

@Bluescreen
na ja das finde ich etwas zu hart.
Deine Kompositionen sind ja sehr verschachtelt im soundlichen Sinne.
Hier noch mal ein Gezirpe, da mal ne Triole – mit rhythmischen Percussion Synth Sounds.....
Es braucht ja nicht immer viele Akkorde.
Die besten oder erfolgreichsten kommen ja mit 3en aus.

Man hat halt verschiedene Möglichkeiten.
Sounds, Harmonie, Rhythmik und das resultiert im Arrangement.
Deshalb ist das zu sehr Schwarz gesehen.
Ein Stück kann ja nicht mit allen 3 Komponenten gleichzeitig variieren.
Dann wird’s überladen.
Ein 2 Akkorde Stück mittels Sounds zu einem Spannungsbogen zu gestalten ist ja genauso OK, wie ein Jazz-Stück mit tausend Akkorden.

Was mich vielmehr stört.
Es gibt nun diese ganzen Sounds und Möglichkeiten diverser Synthesen und was hört man ?
Immer wieder die Streicherfläche, ein Sägezahnsound und ein paar Glöckchen.
;-)
 
Summa schrieb:
Naja, bleibt ruhig weiter bei euren duennen Brettern, ist auf jendefall gut fuer meine Kollegen. Ich wuerde es ja bevorzugen eher Sounds fuer anspruchvollere Geraete zu machen und dass die "einfachen" Sachen die User selbst hinbekommen...

manche Presets kann man so verwenden und ggf. modifizieren, andere nicht, ist eben auch Geschmacksache und eine Frage ob es zu den eigenen Stücken passt.

Was meinst du mit "anspruchsvollen" Geräten - vielleicht den G2?
Komischerweise habe ich noch keine Presets (weder factory noch private) gefunden, die dem electro nachempfunden sind. Es müßte doch möglich sein, ein Clavia-Rhodes, eine B3 etc. auf dem G2 darzustellen, oder irre ich mich da? Das Frage ich mal den Profi.
Ich traue mir ja schon einiges zu, hab's aber auch noch nicht geschafft.:roll:
 
G2 Pro-Mode waere wohl das erstellen eigener "komplexer" Patches. Im User-Mode wird man vielleicht subtraktive Patches wie einen eigenstaendigen Synth nutzen oder wie wild an komplexen Patches drehen, ohne dass man wirklich versteht was man da macht ;-)

Clavia Rhodes und B3 kenn ich nicht, um Orgel und E-Pianos mach ich in der Regel einen grossen Bogen... ;-) Aber du koenntest die entsprechenden DX-Sounds in den G2 importieren, anpassen und mit Filter, Effekten und Morphing aufwerten...
 
Ja die DX Sounds müssten doch als Grundlage sehr gut gehen.
Im G1 sind diverse schon dabei, weiß nicht wie es beim G2 aussieht.

Wichtig wären wohl in beiden Fällen die Effekte ( Dist, Flanger, Phaser ein Modulationseffekt der sich zum Rotary missbrauchen lässt.. )
Kenne den G2 nicht, aber wenn es ordentliche Effekte gibt, kann man mit Sicherheit recht Nah an die Vorgaben kommen.
 
Summa schrieb:
G2 Pro-Mode waere wohl das erstellen eigener "komplexer" Patches. Im User-Mode wird man vielleicht subtraktive Patches wie einen eigenstaendigen Synth nutzen oder wie wild an komplexen Patches drehen, ohne dass man wirklich versteht was man da macht ;-)

Clavia Rhodes und B3 kenn ich nicht, um Orgel und E-Pianos mach ich in der Regel einen grossen Bogen... ;-) Aber du koenntest die entsprechenden DX-Sounds in den G2 importieren, anpassen und mit Filter, Effekten und Morphing aufwerten...

ich kaufe mir auch keinen Synth, um B3 und Rhodes zu programmieren. In dem Fall wäre es aber hilfreich, da ich überlege, mir einen electro zuzulegen, den man sich natürlich sparen könnte, wenn eine Darstellung im G2 gelänge.
Manche Presets klingen "so ähnlich wie" aber nicht so und ich hab's auch noch nicht fertig bebracht. Clavia sägt natürlich auch nicht am eigenen Ast und liefert diese.
 
Phelios schrieb:
Ich frage mich mal wieder, wofür ich eigentlich Synthesizer kaufe.

Ich frage mich das ja auch. Ich mach' das vermutlich, weil ich jung bin und eigentlich weder genau weiß, was für Musik ich machen möchte bzw. machen kann, noch nen blassen Dunst davon habe, womit man das am besten anstellt. Andererseits ist da ja auch gar nichts schlimmes, irgendwann werde ich mein Setup schon gefunden haben. Bis ich mich das nächste Mal verändere...
 
Waldorfer schrieb:
@Bluescreen
na ja das finde ich etwas zu hart.

Wenn sich das nach lamentieren angehört hat, so war es nicht gemeint ;-)

Sehr gute Tonfolgen lassen sich mit unscheinbaren Sounds umsetzen, man kann sie auch vor sich hin summen oder pfeifen.
Oder man bastelt sich spektakuläre Klänge, die beeindrucken dann vielleicht auch ohne Ohrwurm-Thema ;-)
 
Ich hatte da so eine Einfärbung wahrgenommen ;-)
Aber passt ganz gut, an anderer Stelle hatte ich mal was zu Selbstkritik "aufgesummat".
So ist das wohl und auch OK

PS: ich hätte vielleicht ein paar Akkorde....;-)
 
mira schrieb:
Komischerweise habe ich noch keine Presets (weder factory noch private) gefunden, die dem electro nachempfunden sind. Es müßte doch möglich sein, ein Clavia-Rhodes, eine B3 etc. auf dem G2 darzustellen, oder irre ich mich da? Das Frage ich mal den Profi.
Ich traue mir ja schon einiges zu, hab's aber auch noch nicht geschafft.:roll:

Der Nord Electro arbeitet mit Samples, von daher wird es nicht ganz so easy sein, das auf dem G2 nachzustellen.
 
hosh schrieb:
mira schrieb:
Komischerweise habe ich noch keine Presets (weder factory noch private) gefunden, die dem electro nachempfunden sind. Es müßte doch möglich sein, ein Clavia-Rhodes, eine B3 etc. auf dem G2 darzustellen, oder irre ich mich da? Das Frage ich mal den Profi.
Ich traue mir ja schon einiges zu, hab's aber auch noch nicht geschafft.:roll:

Der Nord Electro arbeitet mit Samples, von daher wird es nicht ganz so easy sein, das auf dem G2 nachzustellen.

alles Samples? Na dann hat sich's erledigt. Ich dachte, das Klavier wäre nur gesampelt, B3 und Rhodes wären VA.
 


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