Mein erster analoger: MS-20, Minilogue, SV-1 oder X?

R

r25d01

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Hey ihr :)

Ich würde mir bald gern meinen ersten analogen (subtraktiven) Synth holen und dachte vielleicht krieg ich bei euch etwas erfahrungsbasierten Rat zu meiner Kaufentscheidung.

Die musikalische Richtung, in die es gehen soll, könnte man grob als so etwas wie psychedelic Indie bezeichnen. Mit dem Synth würde ich für unser Bandprojekt gern Klangwelten und Bässe zaubern. Dabei darf es auch ruhig mal brachial und kaputt klingen a la MS-20. Aber auch schöne, weiche Synth Melodien gefallen mir. Es soll NICHT nach "billigen" 80s oder EDM klingen.

Bisher habe ich, was das Elektronische und Snythige angeht, mit Ableton Live und vor allem dessen internen Instrumenten gearbeitet, in erster Linie Operator (meist im subtraktiven Algorithmus). Hatte mir mal ein Operator Tutorial angeschaut und darüber meinen Einstieg in die Snythese gefunden. Aktuell lerne ich mit Syntorial, wo ich typische Parameter subtraktiver Snyths erklärt bekomme und anschließend bestimmte Sounds nachbaue.

Desktop Varianten kommen aus Platzgründen und weil ich manches auch gern mit Abletons Push über Midi einspiele auch in Frage.
Da ich auch live gern mit analogen Synths spielen würde, wäre mir eine gewisse Mobilität oder zumindest Transportabilität wichtig.
Ebenso sollte die Bedienung möglichst einfach und intuitiv sein. Ich möchte einfach mal einen richtigen Synth „spielen“ und mich nicht durch Menüs klicken möchten, das kann ich digital zur Genüge. (Deshalb scheidet der Moog Sub Phatty für mich zum Beispiel schon mal aus.)

Bisherige Kandidaten:
Korg MS-20 (m Kit oder Mini)
Ich liebe den Sound. Mir ist es in der letzten Zeit 2 Mal passiert, dass ich nach einem Konzert gefragt oder nachgeschaut habe, was die denn da für einen Synth spielen und es war beide Male ein alter MS-20.
Für die m Kit Variante spräche Folgendes (ab und zu kriegt man den ja mal irgendwo neu oder gebraucht):
- etwas besserer und rauschärmerer Klang als der Mini (?)
- deutlich bessere Mobilität
- flexibler (PWM, zwei Filter Varianten, ...)
Allerdings ist er doch auch recht teuer.
Für den Mini sprächen der deutlich geringere Preis, allerdings bräuchte ich dann definitiv noch einen Bag oder ein anständiges Case. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er mir mittelfristig mit seinem Rauschen eventuell auf den Senkel geht und er mir klanglich flexibel genug ist.


Pittsburgh Lifeforms SV-1 Blackbox
In Sachen Klang, Mobilität und Austattung finde ich ihn top! Auch gefällt mir der Gedanke, in Zukunft vielleicht mit weiteren Modulen nachzurüsten (oder ihn mit einem MS-20 zu verbinden...). Der scheint mir ein richtig guter Kompromiss aus Preis, Klang und Flexibilität zu sein. Bevor ich für meinen ersten analogen Synth zwischen 1.000 und 1.200 € ausgebe (wie beim MS-20m), würde ich vielleicht eher zu dem hier greifen.


Korg Minilogue
Pro:
- 4-stimmige Polyphonie. Manchmal schon geil mehr als nur eine Stimme zu haben... Hab das beim Anspielen schon gern genutzt. Weiß nicht ob ich Polyphonie bei meinem ersten Synth sehr vermissen würde, verwenden würde ich sie, falls ich sie hätte, aber auf jeden Fall.
- speicherbare Presets.
- Delay. Ja, es rauscht, aber irgendwie mag ichs.
- Bedienung. Ist vielleicht für einen weitgehenden Anfänger die beste Wahl, da die Bedienung wohl ziemlich einfach ist und Spaß macht. Bei einem Musicstore Besuch saß ich auch viel länger an dem Teil als am MS-20 Mini. Beim ML kam ich irgendwie schneller und intuitiver zu interessanten Klängen. Die Möglichkeit Presets zu speichern und zu bearbeiten ist dahingehend schon sehr hilfreich.

Bedenken:
- eher auf einen bezahlbaren Polyphonen mit mehr als 4 Stimmen warten?
- für Bässe vielleicht nicht die allererste Wahl
- Filter Resonanz geht zu Lasten des low-ends. (für Bässe krieg ich aber vielleicht auch anderweitig noch was mittigen Biss rein.)
- Beim Klang
scheiden sich ja ein wenig die Geister. Manches gefällt mir sehr gut, viele Demos allerdings auch weniger. Bei den vorher genannten Synths gefällt mir der eigene Klangcharakter noch mehr. Beim ML muss ich schon ein bisschen basteln, damit es in mir frohlockt. Andererseits scheint genau das mit dem Minilogue gerade für Neulinge besonders gut zu gehen.


Es spricht schon einiges für den Minilogue. Aber man könnte auch so argumentieren:
Lieber einen klassischen monophonen holen, der klanglich noch fetter und vielleicht distinktiver daherkommt oder einen Poly, der gerade hinsichtlich der Stimmen noch besser ausgestattetet ist. Das hieße dann, jetzt einen der monophonen holen und abwarten was in Sachen Polyphonie in den nächsten 1-2 Jahren so kommt (Deepmind12, Maxilogue?), was ich dann möchte und was mein Budget dann so hergibt.
Was sagen die erfahreneren Synth Nerds unter euch? :D
 
Ich denke, grade in einem Bandkontext gesehen, ist der minilogue die bessere Wahl. Schon alleine wegen der Möglichkeit zum speichern.
Für Bässe taugt der imho ganz gut, dank dem tollen Sub-Oszillator.
Dann ist er polyphon.
Er hat ein eingebautes Delay, mit dessen Rauschen du dich ja schon angefreundet hast.. von daher.. man kann gute Feedback-Sounds damit machen.

Nachteile der Kiste, weswegen ich meinen auch verkauft habe, sind u.a.:

- Eingeschränkte Modulationsmöglichkeiten, da nur 1 LFO
- Shape Modulation der OSCs geht nur für beide gleichzeitig, was doof ist.
- Sequencerdaten werden pro Patch, nicht global gespeichert

Aber alles in allem, fährst du damit denke ich besser, als mit einem MS20mini, der obendrein nicht so mobil ist.
Das Rauschen nervt bisweilen sehr, aber nur, wenn man ihn solo recordet, im Bandkontext wird das nicht auffallen.

Ansonsten gäbe es in dem Preissegment noch den DSI Mopho Keys bzw. mit etwas sparen auch den Mopho x4. Aber zu denen kann ich nix sagen, hatte ich noch nie.
 
Der ML hat noch einen schweinegeilen polyphone Stepsequenzer drin der vier Spuren recorden kann.
Dabei können die Spuren auch jeden beliebigen Parameter recorden, so etwas abgefahrenes kann kaum ein Gerät.


Midi im MS20 ist rudimentär und kann leider nur Noten sonst nix.

Ist so etwas wie ein Sequenzer etwas für DIch, oder willst Du das Gerät per Hand spielen?
 
Schon mal großen Dank für eure Antworten! Zu den genannten Alternativen mache ich mich mal schlau, wenn ich zu Hause bin.

Klassische Notensequencen würde ich zunächst denke ich über Ableton Live und Push machen. Die Möglichkeit Parametermodulationen am ML zu sequenzieren, finde ich aber durchaus sehr interessant.
 
Wie die Vorredner schon gesagt haben: in einer Band ist es enorm hilfreich, wenn man Klänge auch speichern und wieder abrufen kann. Rein klanglich würde ich MS-20 und SV-1 für besser halten, aber der ML ist auf jeden Fall praktischer.
 
Wenn man für roundabout 1200€ für nen MS20m, MS20 oder Kit ausgeht könnte man doch nen Minilogue und nen MS20mini gut finanzieren?
Vielleicht auch gebraucht, wäre noch besser.

Es kann aber auch sein das Du gar kein Bock auf "zuviele" Geräte hast und erstmal mit wenig durchstarten möchtest um die auch richtig zu "durchschauen"?

Falls Poly nicht so wichtig ist kommt demnächst ja noch der Monologue, der sequenzertechnisch glaub ich noch ein paar Dinge mehr kann.
 
Ich hatte früher sehr oft live (ohne Sequencer) den MS20 gespielt, der kam über Gitarren oder Bassamps extrem geil, hatte oft noch ein Laptop als Multieffekt dazwischen. Das mit dem Sound einstellen ist Übungssache. Wenn Du nur dieses eine Gerät ohne Presets hast musst Du Dich zwangsläufig damit beschäftigen, beherrscht es dann allerdings auch. ;-)
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Wenn man für roundabout 1200€ für nen MS20m, MS20 oder Kit ausgeht könnte man doch nen Minilogue und nen MS20mini gut finanzieren?
Vielleicht auch gebraucht, wäre noch besser.

Es kann aber auch sein das Du gar kein Bock auf "zuviele" Geräte hast und erstmal mit wenig durchstarten möchtest um die auch richtig zu "durchschauen"?

Hmm, die Variante hat durchaus ihren Reiz :mrgreen:
Aber ja, wahrscheinlich werd ich mich erst mal auf einen beschränken um dort möglichst tief durchzusteigen. Wobei dann der MS-20m als vorerst einziger vielleicht nicht ideal ist und ich dafür dann lieber zwei (Minilogue und MS-20 Mini) in relativ kurzem zeitlichen Abstand hole.


Whoa! Der Deepmind macht nen starken EIndruck. Mir war nicht bewusst, dass es doch schon einiges an Reviews und Demos gibt.

Danke für eure Tipps. Presets speichern und abrufen sollte mein erster schon können, das stimmt. Aktuell würde ich sagen entweder
Deepmind 12 oder
Minilogue + MS-20 Mini (kurz später)
 
r25d01 schrieb:
Xpander-Kumpel schrieb:
Wenn man für roundabout 1200€ für nen MS20m, MS20 oder Kit ausgeht könnte man doch nen Minilogue und nen MS20mini gut finanzieren?
Vielleicht auch gebraucht, wäre noch besser.

Es kann aber auch sein das Du gar kein Bock auf "zuviele" Geräte hast und erstmal mit wenig durchstarten möchtest um die auch richtig zu "durchschauen"?

Hmm, die Variante hat durchaus ihren Reiz :mrgreen:
Aber ja, wahrscheinlich werd ich mich erst mal auf einen beschränken um dort möglichst tief durchzusteigen. Wobei dann der MS-20m als vorerst einziger vielleicht nicht ideal ist und ich dafür dann lieber zwei (Minilogue und MS-20 Mini) in relativ kurzem zeitlichen Abstand hole.


Whoa! Der Deepmind macht nen starken EIndruck. Mir war nicht bewusst, dass es doch schon einiges an Reviews und Demos gibt.

Danke für eure Tipps. Presets speichern und abrufen sollte mein erster schon können, das stimmt. Aktuell würde ich sagen entweder
Deepmind 12 oder
Minilogue + MS-20 Mini (kurz später)

Wie jetzt ???

(Deshalb scheidet der Moog Sub Phatty für mich zum Beispiel schon mal aus.)

Weil...

Ebenso sollte die Bedienung möglichst einfach und intuitiv sein. Ich möchte einfach mal einen richtigen Synth „spielen“ und mich nicht durch Menüs klicken möchten, das kann ich digital zur Genüge.

Aber dann ...

Deep Mind 12 :waaas:

Hmmm..wundere mich, daß Du ´n gebrauchten Moog Sub 37 und vor allem Karp Odyssey so ganz aussen vor läßt...
 
6Slash9 schrieb:
und vor allem Karp Odyssey so ganz aussen vor läßt...

Das wäre jetzt auch mein Vorschlag gewesen. Mit einem Odyssey (mit Tasten) bist Du schon gut unterwegs und er ist super in der Bedienung. Er bringt seinen Koffer gleich mit und ist somit auch (bedingt) reisetauglich.

Der große Vorteil, neben dem Klang natürlich, ist meiner Meinung nach der Aufbau der Slider und Schalter. Man ist sehr flexibel in den Einstellungen und behält trotzdem immer die Übersicht. Er hat zwar keine Presets, ist aber schnell einzustellen. Preislich ist er auch sicher nicht uninteressant. Und wie gesagt, der Sound ist natürlich schon richtig gut. :)

Ich würde auf jeden Fall mal einen genaueren Blick riskieren.
 
Wo ist der Korgyssey mit Presets...? :selfhammer:

Wo ist der MS20 mit Polyphonie...? :agent:


Wo ist der Pittsburgh SV1 standalone ohne Eurorack...? :?
 
Muss es denn zwingend ein analoger sein?
Ich meine bei dir herausgelesen zu haben, dass dir die Benutzeroberfläche (neben einem ordentlich Sound) am Wichtigsten ist.
Wie siehts denn mit dem Sledge aus? Sound ist sehr vielfältig und die Oberfläche ohne Frage intuitiv bedienbar.
 
Ich habe mir gerade mal das SonicLab Video vom Deep Mind 12 angeschaut. Also ein Synth mit Lüfter und Lüftungsschlitzen ohne Staubfilter? Das wären zwei Nogos für mich.
 
Eigentlich würde ich auch am ehesten zum Minilogue raten. Der Behringer wird zwar sicher nicht schlecht werden, aber ich erachte ihn wegen der häufigen Doppelbelegung von Reglern letztlich für Live (und für jemand der partiell doch noch Einsteiger ist) für nicht so gut geeignet.

Gegen den Minilogue könnte allenfalls sprechen, dass er kleine Tasten hat. Da weiß ich nicht wie sehr Dich das bezüglich Deinen pianistischen Fähigkeiten einschränken würde.
 
r25d01 schrieb:
Ich möchte einfach mal einen richtigen Synth „spielen“ und mich nicht durch Menüs klicken möchten, das kann ich digital zur Genüge. (Deshalb scheidet der Moog Sub Phatty für mich zum Beispiel schon mal aus.)
Ich denke, der Sub Phatty hat genug Knöppe, ist nicht so viel, was in den Menüs vergraben ist.
Sub 37 wäre dann ein Kopf pro Funktion. Wäre halt teurer.

Ich würde Dir zum MS-20 mini raten. Weil Du da weißt, daß Dir der Sound gefällt.
 
Nimm den ms 20 mini. Du wirst dich immer ärgern, dass du aus irgendwelchen gründen was anderes gekauft hast. Das mag zwar ptaktischer sein, aber wenn dir der sound so gut gefällt, dann kauf den! Ich ärger mich auch, dass ich bei meinen ersten geräten nach preis und praxis ausgewählt habe und den synth den ixh immer haben wollte deshalb nicht genommen habe.
 
fanwander schrieb:
Eigentlich würde ich auch am ehesten zum Minilogue raten. Der Behringer wird zwar sicher nicht schlecht werden, aber ich erachte ihn wegen der häufigen Doppelbelegung von Reglern letztlich für Live (und für jemand der partiell doch noch Einsteiger ist) für nicht so gut geeignet.

Gegen den Minilogue könnte allenfalls sprechen, dass er kleine Tasten hat. Da weiß ich nicht wie sehr Dich das bezüglich Deinen pianistischen Fähigkeiten einschränken würde.
Dem schließe ich mich an, zumal ich bzgl. der Firma Behringer und der Qualität der Produkte dieser Firma nach wie vor sehr skeptisch bin - und zwar aus Erfahrung.

Zeitproblem schrieb:
Nimm den ms 20 mini. Du wirst dich immer ärgern, dass du aus irgendwelchen gründen was anderes gekauft hast. Das mag zwar ptaktischer sein, aber wenn dir der sound so gut gefällt, dann kauf den! Ich ärger mich auch, dass ich bei meinen ersten geräten nach preis und praxis ausgewählt habe und den synth den ixh immer haben wollte deshalb nicht genommen habe.
Das ist allerdings auch ein gutes Argument.

Ideal wären halt wirklich beide: MS 20 mini UND Minilogue. Den einen mit links, den anderen mit rechts gespielt ;-) ...
 
Um € 1.000,- ist der Behringer Deepmind12 konkurenzlos. Die Doppelbelegungen (z.B. bei den ENVs) stören zwar etwas, aber das lässt sich 1.) verschmerzen und 2.) ist es eh eine Frage der Gewöhnung. Polyphon und bei Bedarf auch UNISONo wird der DM12 auch als Bass-, oder Lead-Synth (in Mono- und/oder Legato-Mode) eine sehr gute Figur machen.

Bei dem Preis und der Ausstattung sowie dem Klang gibt es aus meiner Sicht nichts bessers, sofern man gerade EINEN oder eben den ersten analogen haben möchte .. und man hat auch gleichzeitig ein gutes Masterkeyboard.
 
ich find diese Slimkeys grottig. Die sind irgendwie zu weich.

Da ist die Tastatur vom microKorg um Längen besser! Die wirkt irgendwie straffer.
Bei den Slimkeys "rutsch" ich irgendwie häufig ab.
 
Wenn der Live zum Einsatz kommt (Bandgefüge etc.) würde ich auf Speicherplätze achten...


(...und wenn das Kriterium "beknopft" nicht wäre, könnte man auch bei einem gebrauchten Roland JX8P ansaugen... die halten sich aktuell ziemlich stabil bei ca. 450€.)
 
Er meinte doch aber, dass er bereits bands gefragt hatte wo er den sound geil fand und die jedes mal nen ms 20 hatten. Also muss das doch iwie gehen oder?
 
Das beste wäre einen Sequential Circuits Prophet 6 Module mit einem Korg MS-20 Mini.

Oder

DSI Prophet 08 mit Korg MS-20 Mini.

Kann man ja bequem finanzieren oder eine Anzahlung mit Finanzierung machen.

Mit einem Prophet hat man einer der besten Analogen Poly Synths und der MS-20 ein super Semi Modularer der super klingt und in andere Systeme integriert werden kann.


Kannst es dir ja überlegen.
So hättest du gleich was gescheites fürs Leben mit direkter Bedienung was super zum Lernen ist.
 


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