Bernie schrieb:
Ja, das stimmt. Vor Jarre habe ich jeglichen Respekt verloren, und "Suppenkaspar" könnte auch durch "Klaus Schulze", "Tangerine Dream" oder "Vangelis" ersetzt werden, denn diese Leute sonnen sich nur noch in ihrer Eitelkeit und dem Status, den sie sich irgendwann mal (vor 35 Jahren) erspielt haben.
Jarre ist einfach ein grottenschlechter Keyboarder und Performer -- das ist bei jedem seiner Auftritte offenkundig und hat nichts mit Neid oder so zu tun; in der französischen Synthiszene ist es ein offenes Geheimnis, daß Jarre ohne seine Zuarbeiter echt aufgeschmissen wäre -- deswegen ist er ja auch immer von einem Tross von Leuten umgeben. Es gibt in der französischen Zeitschrift "Crystal Lake" (ähnlich wie das niederländische KLEM-Blad schon lange nicht mehr erhältlich) ein Interview mit Michel Geiss aus dem Jahre 1989, in dem er beschreibt, wie er Jarre kennengelernt bzw. mit ihm in Kontakt gebracht wurde -- "Monsieur Geiss, wir kennen da jemanden, der auch so einen ARP 2600 wie Sie hat, aber der kommt damit überhaupt nicht klar. Vielleicht können Sie dem ja mal helfen und zeigen, wie man das Gerät bedient. Sein Name ist Jean Michel Jarre."
Wie gesagt: Kernfrage ist die nach dem "Backingtrack" und ich vertrete die Auffassung, daß es wurscht ist, ob 35 Sequenzer auf der Bühne laufen oder das, was die 35 Sequenzer auf der Bühne machen, aus einem Audiofile abgespielt wird, solange der Rest der Performance anständig -- und vor allem: live -- ist.
Womit ich ein Problem habe, sind Leute, die ihr Laptop auf der Bühne aufklappen und anschließend so tun, als wäre das ein Konzert, bloß, weil sie da oben auf der Bühne stehen. Das Einzige, was dann "live" an dem Konzert ist, ist das "Live" in "Ableton". *Das* ist lächerlich.
Ich bin mal bei einem Redshift-Konzert eingeschlafen, obwohl da vorne auf der Bühne ein Moog IIIc wämste und die Lämpchen über die 960er rannten. War langweilig nach zehn Minuten.
Stephen