Warum klingt ein EMU Sampler so gut ?

Cyclotron schrieb:
Zum Thema "Unterschied zwischen digital und digital" schieb ich noch mal zwei Screenshots aus einem anderen Thread nach. Beide Bilder zeigen einen gesampelten 11kHz Sinus, wenn er so ca. 4 Oktaven tiefer abgespielt wird.

Hardwaresampler mit variabler Samplerate (K2000):



Softwaresampler mit fixer Samplerate (NI Kontakt):



Was "besser" klingt kann man wohl sehen.

Bei komplexerem Audiomaterial fängt Kontakt in so einer Situation eigentlich nur an kraftlos zu bröseln und zu kratzen.

Der K2000 spielt das Sample stur tiefer ab. Damit kann man sogar aus einer Cymbal riesige Metallplatten machen, in Kontakt ist das eher ein dünnes Debakel. So macht es schon auf digitaler Ebene einen Unterschied im Klang, auch ganz ohne analoge Filter. Die kommen beim E-mu natürlich noch dazu...

Ein 11-kHz-Sinus, wie Du schreibst, besteht bei 44.1kHz Samplerate ja aus nur 4 Samples! Wenn ich den um 4 Oktaven heruntertransformiere, müssen aus den 4 Stufen neue 64 Stufen interpoliert werden, die im besten Fall einem perfekten Sinus folgen.

Dann wurden vermutlich die 64 Stufen durch Geraden verbunden, so daß sich die Bilder ergeben. Die deutlich sichtbaren "Ecken" beim Kontakt-Output entsprechen einer ganzen Obertonreihe (als wenn ein bischen Dreieck hinzugemischt wurde) und beweisen leider fehlerhaft implementiertes Oversampling (könnte z.B. mit Loopen und damit verbundenem falschem Zugriff auf die History zusammenhängen).

Ich habe ähnliche Tests gemacht wie in den Bildern und Interpolationen gesehen, die einen K2600 alt aussehen lassen. Weißt Du zufällig, wie alt die Kontakt-Version ist, die dem Bild zugrunde liegt?
 
Xpander-Kumpel schrieb:
imho klangen Drums mit dem Akai S1000 immer sehr viel "knalliger".
Vielleicht auch etwas verfremdet, aber von meinem Gefühl her immer "besser".
[...]
Im übrigen finde ich Drums/ganze Beats aus der MPC klingen immer noch sehr eigen und verfremdet, aber sehr sehr gut.
[...]
Also ist die Überschrift dieses Threads imho nur die halbe Wahrheit und irgendwie ein bißchen "Selbstbeweihrächerung"...
Ich mache dann gleich mal einen anderen auf:

"Warum klingen AKAI Sampler immer so fett und knallig und sehr sehr gut? :supi:" :mrgreen:
 
:lol: ja, MPCs haben natürlich ihren ganz eigenen Ruf und die Akais sind generell sicher auch nicht schlechter, irgendwie hatte ich aber öfter den Eindruck, das die aufgrund des großen Angebots an fertigen Samples eher nur noch als Abspielautomaten missbraucht wurden. Wir sind mit dem EMU einfach besser klar gekommen und haben das Teil wirklich intensiv benutzt, für alles mögliche, nicht nur für Drums.
Meine Erinnerung ist jetzt auch nicht mehr so frisch, aber ich glaube ich war immer beeindruckt, wie " echt " abgesamplete Analogsynth aus dem EMU geklungen haben, irgendwie hatte wir das Gefühl, das wirklich nix verloren geht.
Heute bei DAWs hat man ja manchmal den Eindruck, dass Sounds nach dem Aufnehmen schlapp klingen usw....
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Geht das auch anderen so?
Filter waren damals ja selten ein Thema bei dieser Art der Anwendung, da es oftmals um den reinen Ersatz von Drumcomputern ging, die man sich nicht leisten konnte.

Im übrigen finde ich Drums/ganze Beats aus der MPC klingen immer noch sehr eigen und verfremdet, aber sehr sehr gut.

Mit Akai bin ich aufgrund der Bedienung nie warm geworden.

Das geht mir auch so. Mein EMU E6400 Ultra klingt eher rund und chremig. Die Akais eher härter und knalliger. Akai macht sich gut auf höhenlastigen percussions, wenn es Biss haben soll. Das pitch shifting klingt auch ganz anders.
 
Die Emus habe ich immer nur für Instrumente eingesetzt,
Ein S1100 ist auch noch hier im Dornröschenschlaf.
Aber meine Vergleiche Teilen das akaibild nicht,ein S760 macht mehr wumms allerdings sind die Aufgrund der wenigen Einzelausgänge natürlich begrenzt für Drums einsetzbar. Im Gegensatz zum S1100 knallt die MPC60 und MPC3000 mehr, hatte auch lange den Dynacord ADS als Drumsampler, der war auch hörbar mächtiger als der Akai, leider ist dort das Timing suboptimal, der eiert bei Vollbeschuss ziemlich rum.

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, natürlich war der S1100 nicht umsonst lange das internationale Flaggschiff als Studioarbeitstier für den die größte Soundauswahl gibt/gab.

Als die Mittel noch sündhaft teuer und begrenzt waren, hat man sich eigentlich keine Gedanken gemacht ob jetzt x oder y ein paar Ticks besser ist, im Realtime Midiplayback mussten halt genug Stimmen zur Verfügung stehen und die Multimodes wurden bis zur letzten Stimme ausgenutzt.
 
DanReed schrieb:
Cyclotron schrieb:
Zum Thema "Unterschied zwischen digital und digital" schieb ich noch mal zwei Screenshots aus einem anderen Thread nach. Beide Bilder zeigen einen gesampelten 11kHz Sinus, wenn er so ca. 4 Oktaven tiefer abgespielt wird.

Hardwaresampler mit variabler Samplerate (K2000):



Softwaresampler mit fixer Samplerate (NI Kontakt):



Was "besser" klingt kann man wohl sehen.

Bei komplexerem Audiomaterial fängt Kontakt in so einer Situation eigentlich nur an kraftlos zu bröseln und zu kratzen.

Der K2000 spielt das Sample stur tiefer ab. Damit kann man sogar aus einer Cymbal riesige Metallplatten machen, in Kontakt ist das eher ein dünnes Debakel. So macht es schon auf digitaler Ebene einen Unterschied im Klang, auch ganz ohne analoge Filter. Die kommen beim E-mu natürlich noch dazu...

Ein 11-kHz-Sinus, wie Du schreibst, besteht bei 44.1kHz Samplerate ja aus nur 4 Samples! Wenn ich den um 4 Oktaven heruntertransformiere, müssen aus den 4 Stufen neue 64 Stufen interpoliert werden, die im besten Fall einem perfekten Sinus folgen.

Dann wurden vermutlich die 64 Stufen durch Geraden verbunden, so daß sich die Bilder ergeben. Die deutlich sichtbaren "Ecken" beim Kontakt-Output entsprechen einer ganzen Obertonreihe (als wenn ein bischen Dreieck hinzugemischt wurde) und beweisen leider fehlerhaft implementiertes Oversampling (könnte z.B. mit Loopen und damit verbundenem falschem Zugriff auf die History zusammenhängen).

Ich habe ähnliche Tests gemacht wie in den Bildern und Interpolationen gesehen, die einen K2600 alt aussehen lassen. Weißt Du zufällig, wie alt die Kontakt-Version ist, die dem Bild zugrunde liegt?

Die ist ziemlich alt (glaube es war sogar noch die 1er Version), die Tests sind es auch und fanden damals im Rahmen einer Problemsuche mit bestimmten Dateien statt. Es schien wohl Schwierigkeiten mit sehr kurzen Loops zu geben, wenn ich mich recht entsinne (wurde jedenfalls von Nutzern meiner Software behauptet, ich weiß es nicht sicher). Technisch alt ausgesehen haben beim Transponieren übrigens auch TX16W, ASR10 und DSS1. Beim Dynacord ADD One habe ich das nicht probiert, 'geglänzt' hat aber zu meinem Erstaunen auch der Roland MKS 100.
 
Cyclotron schrieb:
Technisch alt ausgesehen haben beim Transponieren übrigens auch TX16W, ASR10 und DSS1. Beim Dynacord ADD One habe ich das nicht probiert, 'geglänzt' hat aber zu meinem Erstaunen auch der Roland MKS 100.
Ich finde es interessant, daß diese alten Geräte den vergleichsweise hohen Rechenaufwand für die Interpolation tatsächlich durchgeführt haben. (Statt nur das akzuspielende Sample aus dem Speicher zu holen, muß ja mindestens noch ein Nachbar oder sogar mehrere aus dem Samplespeicher gelesen werden - also mindestens doppelte Speicherzugriffsrate - und selbst bei linearer Interpolation zwei Multiplikationen und eine Addition durchgeführt werden.)

Aber für viele hier scheint der "Charme" älterer Sampler ja gerade darin zu liegen, daß beim Heruntertransformieren eben so eine Art "Röcheln" hinzugefügt wird, eben genau weil die Interpolation so minderwertig ist.

Wie ja schon gesagt wurde, hat ein cleaner Sampler beim Heruntertransponieren um nur 1 Oktave bei typischem Material mit 20kHz Bandbegrenzung eben dann weniger als 10kHz Bandbreite und das klingt halt irgendwie dumpf. Da sind dann manchmal Artefakte (welche auch immer) angenehmer.

Aber der Gedanke mit 96kHz Gesampletes wäre so viel besser als Ausgangsmaterial, ist auch nicht weit gedacht, denn wenn ich z.B. mit einem Großmembranmikro gesamplet habe, dann ist oft wesentlich über 20kHz gar kein Signal mehr, wg. der Trägheit und zunehmenden Partialschwingungen der Membran.

Und wenn ich z.B. ein Sennheiser MKH genommen habe, dann taucht plötzlich beim Heruntertransponieren der laute Trägerton der Frequenzmodulation des Mikros auf (und noch andere unhörbare Störsignale wie Neonröhren, hochfrequentes Spulenfiepen aus dem Computer, ...). Nenene, das ist es auch nicht.
 
Also ich hatte vor ca. 23 Jahren einen ASR10, einen Akai 1100 und einen ESI32.
Mit dem ESI bin ich nie warmgeworden. Den Akai hab ich gern für Drums genommen. Zum verwursteln am liebsten den ASR10.
Fand damals schon das der Akai die wenigste Färbung hat. Perkusiver wiedergeben konnte als der ASR. Vielleicht liegt es an der Attaktime der Hüllkurve ?. Tief transponierte Samples klangen am ASR mir persönlich am besten. Der Effektprozessor war eh der beste.
 
blumenhofen schrieb:
Tief transponierte Samples klangen am ASR mir persönlich am besten. Der Effektprozessor war eh der beste.
Ich vermute heute hat der KRONOS die besten Effekte? Oder nicht? Habe selber keinen.
Oder halt, da gibt es ja noch KURZWEIL ...
Komischerweise wurde KURZWEIL im Thread bisher noch gar nicht erwähnt.
 
DanReed schrieb:
Dann wurden vermutlich die 64 Stufen durch Geraden verbunden, so daß sich die Bilder ergeben.

So funktioniert Interpolation aber eigentlich nicht.
Wie ich schrieb sollte man auch aus 4 Samples optisch einen Sinus bekommen, mit 4-Punkt-Interpolation.
Jedes Sample wird durch eine Teil-Sinc-Funktion erstetzt, die ist überall "rund".

Wieviele Schritte zwischen den ursprünglichen Werten interpoliert werden ist vollkommen unerheblich
da sind praktisch unendlich viele möglich (bzw so viele wie die numerische Auflösung zulässt).

Es ist deswegen dafür egal wie tief transponiert wird.

Ecken wie im Bild dürften da keine entstehen.
 
Original Sample (Base: 48kHz/16bit) 12.000 Hz Sinus
http://www.onepolymer.de/DATA/DIVERSE/S ... NSPOSE.zip

ORG_SAMPLE_12kHz.png


Alle Aufnahmen in 48kHz, Transfer der Original Samples via SampleDump(EIII) o. SPDIF(Akai)

AKAI S950, minus 3 Oktaven - Filter ON / Tracking OFF
S950_MINUS3_FILTER_ON.png


EIII, minus 3 Oktaven - Filter OFF / Tracking OFF
EIII_MINUS3_FILTER_OFF.png


EIII, minus 3 Oktaven - Filter ON / Tracking OFF
EIII_MINUS3_FILTER_ON.png


Just Facts - ich lasse das mal unkommentiert
isle bert
 
starling schrieb:
DanReed schrieb:
Dann wurden vermutlich die 64 Stufen durch Geraden verbunden, so daß sich die Bilder ergeben.

So funktioniert Interpolation aber eigentlich nicht.
Doch, lineare Interpolation. Und die wurde durchaus auch eingesetzt, denn sie erfordert pro auszugebendem Sample nur zwei Speicherzugriffe auf den damals sehr lahmen Samplespeicher.

An 3- oder 4-Punkt-Interpolation war damals gar nicht zu denken, denn das hätte Stimmen bzw. Oszillatoren gekostet.

Egal, ich meinte oben, daß speziell für die Bilder die 64 Stufen durch Linien verbunden wurden (die zugrundeliegenden 64 Stufen dagegen sind zuvor vom Sampler selbst hinzugefügt worden).


powmax schrieb:
Just Facts - ich lasse das mal unkommentiert
Schwierig von den Oszillogrammen auf Klang zu schließen. Es macht mehr Sinn, den 10kHz-Sinus innerhalb einer Sekunde auf z.B. 312.5Hz (5 Oct) herunterzubewegen und vom Output ein Spektrogramm zu rechnen. Dann sieht man sehr schön die ganzen Geistertöne, die der Sampler zum Sinus hinzumischt.
 
DanReed schrieb:
Aber der Gedanke mit 96kHz Gesampletes wäre so viel besser als Ausgangsmaterial, ist auch nicht weit gedacht,
denn wenn ich z.B. mit einem Großmembranmikro ...

Von mit Mikrofonen aufnehmen hab ich überhaupt nichts gesagt ;-)
aber wie du erkannt hast muss man schon für entsprechenden input sorgen
mehr als 16/44.1 bringt es hier total

wenn es sich offensichtlich lohnt irgendwo mit der samplerate um sich zu werfen dann hier u.a. :kaffee:

auch lassen sich eher schlappe frequenzumfänge prima nach oben pimpen mit etwas Overdrive/distortion ;-)
leg mal n bissl saturation auf das micro und verlängere die Obertonreihe :floet: ;-)
 
powmax schrieb:
Kleines Rechenbeispiel:

Nehmen wir mal an meine fixe Originalsamplerate beträgt 48.000 Hz, dann kann ich z.B.: einen 480 Hz Sinus mit exakt 100 Samples darstellen. Legen wir mal fest das dies auch das Originalsample ist, also der Rootkey. Dann folgt daraus:

+1 Oktave höher bleiben nur noch 50 Samples, die Software muß also aus den 100 Original Samples - 50 heraus-interpolieren.

-1 Oktave tiefer ist Platz für 200 Samples, die Software muß also aus den 100 Original Samples - 100 hinzu-interpolieren.

Daraus würde man nun logischerweise folgern: Transpositionen noch oben, werden fehlerhafter, weil der Informationsgehalt abnimmt. Jedoch sollten Transpositionen in den Minus Bereich kein Problem darstellen.
Aber das klangliche Resultat tönt eben anders... Hexenwerk? :)
Ne kein Hexenwerk :D

Im Zeitalter der Inflation sind wir natürlich den Umgang mit astronomischen Zahlen gewöhnt und vergessen darüber hinaus, dass wir vor allem eine rekonstruierende oder ergänzende Wahrnehmung unter Bezug von vorhandenden Erfahrungen haben. Technisch gesehen mögen die paar Samples also wenig scheinen, aber damit kann man ne ganze Menge machen in der Realität :) Astronomische Mengen bleiben für uns immer irgendwas Fiktives.
 
Der, die, das TAL-Sampler ist lecker, nicht unbedingt wegen dem (das) Filter, vielmehr ist das 4x Layering und die einfache Handhabung dat eigentliche Highlight. TAL als direkt Plugin für Auria Pro - wäre doch sicherlich a Oberknaller!!! ;-)

TAL only, mit SQ-80 Samplelinos:



Warum ein XV gefühlt weniger Druck hat, könnte an der Stimmenanzahl liegen. Müssen sich doch bei entsprechendem Routing, alle 128 Stimmen ein Wandler und dessen Headroom teilen. ;-)

grüsslies
ilse bert
 
Wie hiess das Effektboard was man für den ESI32 nachrüsten konnte? Und taugt das was?
Hatte mal so ein Expansion aus der Zeit für ne MPC2000 und das war recht mau...
 
Nachtschatten schrieb:
soundcloud.com/alexandros-music/alexandros-back-to-the-future-tal-sampler-demo
Schönes Negativbeispiel. Vergleich' das oben, bei 1:43, doch mal mit dem hier:

Der Emu pustet den Spielzeug-TAL weg. Hat einfach zig-mal mehr Wumms.

Edit: Irgendwo hab' ich auch mal gelesen, daß DM gerade den Emu II für seine Kraft schätzten. Leider war er auf Tour unzuverlässig, und es gab Ausfälle, so daß sie dann lieber Emax einsetzten (was ein Kompromiß war, weil der schon nicht mehr ganz so kraftvoll wie der Emu II gewesen sein soll).
Zu beachten ist auch, daß sie oft ganze Songbruchstücke auf eine Taste legten, anstatt nur eines Sounds, guckstu.
 
PySeq schrieb:
Edit: Irgendwo hab' ich auch mal gelesen, daß DM gerade den Emu II für seine Kraft schätzten. Leider war er auf Tour unzuverlässig, und es gab Ausfälle, so daß sie dann lieber Emax einsetzten (was ein Kompromiß war, weil der schon nicht mehr ganz so kraftvoll wie der Emu II gewesen sein soll).
Zu beachten ist auch, daß sie oft ganze Songbruchstücke auf eine Taste legten, anstatt nur eines Sounds, guckstu.

Die ewige Mähr vom EII. Im Studio kam der EII wenig bei DM zum Einsatz, lt. Wilder war Sampling im Schwerpunkt dem Synclavier überlassen (bei BC und MFTM).
Bei Violater war es dann der EIII, der auch intensiv genutzt wurde.

Das Problem der ersten EII-Revisionen war ein hochfrequentes Übersprechen auf das Audiosignal (nicht wirklich schlimm, aber hörbar), dies veranlasste u.a. 85/86 auch Toto ihre 2 EIIs live nur über Noisegates zu betreiben.

Selbst als Emu-Fan der alten Generation muss auch ich dem Synclavier die druckvollste Samplingeinheit bescheinigen. Im Ranking diesbezüglich wären zu nennen Synclavier, Fairlight III und dann der EIII - gefolgt vom P3000. Der Fairlight III hat als 16-Biter zwar "subjektiv" weniger Charme als der II und IIx aber mehr "power".

Viele meinen auch aufgrund des "Liquid-Stack"-Sounds, dass der EII schon bei "People are People" eingesetzt wurde, doch Anfang 1984 war dieser noch gar nicht auf dem Markt.
Die zugehörige EII-Bank zum "Liquid" heißt "Expensive Synth Stack", mit "Expensive Synth" ist das Synclavier gemeint, von dem auch der ursprüngliche Sound stammt.

Für live wurde natürlich der EII und später der Emax/Emax II verwendet, der EIII kam afaik nie live zum Einsatz, weil diesen sollte man nie mehr bewegen wenn er irgendwo funktionsfähig aufgestellt ist (Kontaktprobleme) ;-)
 
DanReed schrieb:
Cyclotron schrieb:
Technisch alt ausgesehen haben beim Transponieren übrigens auch TX16W, ASR10 und DSS1. Beim Dynacord ADD One habe ich das nicht probiert, 'geglänzt' hat aber zu meinem Erstaunen auch der Roland MKS 100.
Ich finde es interessant, daß diese alten Geräte den vergleichsweise hohen Rechenaufwand für die Interpolation tatsächlich durchgeführt haben. (Statt nur das akzuspielende Sample aus dem Speicher zu holen, muß ja mindestens noch ein Nachbar oder sogar mehrere aus dem Samplespeicher gelesen werden - also mindestens doppelte Speicherzugriffsrate - und selbst bei linearer Interpolation zwei Multiplikationen und eine Addition durchgeführt werden.)

Aber für viele hier scheint der "Charme" älterer Sampler ja gerade darin zu liegen, daß beim Heruntertransformieren eben so eine Art "Röcheln" hinzugefügt wird, eben genau weil die Interpolation so minderwertig ist.

Wie ja schon gesagt wurde, hat ein cleaner Sampler beim Heruntertransponieren um nur 1 Oktave bei typischem Material mit 20kHz Bandbegrenzung eben dann weniger als 10kHz Bandbreite und das klingt halt irgendwie dumpf. Da sind dann manchmal Artefakte (welche auch immer) angenehmer.

"Warum war der damalige EMU-Sound so perfekt?" Das hat mir keine Ruhe gelassen, also hab ich das Serviceheft des EIII unter die Lupe genommen und da steht die Antwort auf S.97 ich übersetze mal: "Einige Sampler verändern die Tonhöhe bei konstanter Samplerate, aber da diese Verfahren meistens starke Verzerrungen verursachen, ziehen wir sie für ein hochqualitatives System nicht in Betracht."

Und es kommt hinzu, daß EMU zusätzlich Oversampling einsetzt, das "mehrere Samples auf beiden Seiten des aktuellen Samples einbezieht, um ein weiteres Sample einzufügen". So wird ein mit 44.1kHz gesampleter und eine Oktave nach oben transponierter Sound tatsächlich mit 176.4kHz abgespielt. Oder wenn er eine Oktave nach unten transponiert wird, mit 44.1kHz. Daher sind bei einer Oktave auch noch gar keine Artefakte zu hören.

Schließlich werden zur analogen Rekonstruktion mindestens 7 Pole verwendet, so daß auch bei 2 und mehr Oktaven Herabtransposition nur wenige Artefakte auftreten.

Das alles macht kein einziger Software-Sampler!
 
EIII kam afaik nie live zum Einsatz, weil diesen sollte man nie mehr bewegen wenn er irgendwo funktionsfähig aufgestellt ist

Ach Rudi, mit ein paar zeitgemäßen Flachband-Steckern ist das Problem aus der Welt. :D
Dann ist auch der EIII erdbebensicher! ;-)

Und wie Rudi schon erwähnte ist der EIII 'der' Sampler aus der vintage E-MU Reihe mit dem meißten Bumms, direkter, härter und präziser. Im EMAX I weht doch eher ein laues Lüftchen. Auch die Transpositionen, insbesondere in die Tiefen Okatven ist mehr oder minder grottig. Samples in dieser Maschine haben immer so eine Art Leier-Phasing im Ohr. Das SSM Filter ist der eigentliche Star und macht alles so schön cremig und geschmeidig, in Kombination mit den zuvor beschriebenen Eigenarten. Den EII kann ich nicht beurteilen, sollte aber in eine ähnliche Richtung wie der nachfolgende EMAX gehen.

Aber Freunde der Nacht, Dave Rossum ist doch sicherlich dran, am ultimativen Hardware Sample-Synthese-Monster.
Wenn es einer kann - dann Er!

Peter Grandl-ino hat mir allerdings geflüssert, dass der 'All New Behringer' ein Knaller wird - jetzt heißt es also: Abwegen, wem man seine sauer verdienten Kröten schenken mag. 2016 AD. - ein Schicksalsjahr! :lollo: ;-)


bussi eure
ilse schlämmer
 
Mal eine allgemeine Frage zur Funktionsweise von Samplern. Es mag sein, dass ich mir da was voellig falsches eingebildet habe, aber ich dachte eigentlich immer, dass Hardware-Sample beim Hoch- und Runter-Pitchen ueberhaupt nicht resamplen; ich dachte immer, die Werte wandern einfach langsamer oder schneller zum Wandler. Sodass die Anzahl der Samples also immer gleich bleibt, aber dass sie einfach durch die Geschwindigkeit, in der die Bytes am Wandler ankommen, die Kurve entsprechend dehnen oder stauchen.

Wird aber tatsaechlich ge-resampled, auch bei den uralten Samplern aus den 80ern? Und das in Echtzeit? Hab mich damit nie so wirklich befasst muss ich sagen...
 
@ZH, der EIII ist ein Sonderfall. Der E-mu eigene F-CHIP sorgt dafür, dass die ohnehin variable Samplingrate mit 2fachen Oversampling ausgeführt wird. In der Tat kann der EIII echte 100 kHz Samples abfeuern (geht aber nur über MIDI SAMPLE DUMP und RS Interface transferierte Samples), die dann mit 200 kHz Rate am Wandler ankommen. Genau dieses Verfahren ist für den typischen EIII Sound bei einer negativen Transposition verantwortlich, wie sie DanReed oben beschrieben hat. Gut, das CEM Filter spielt da auch noch mit rein.
 
Hmm okay und wie funktioniert das so im allgemeinen? Wenn ich z.B. eine MPC als Beispiel nehme; wird da beim Abfeuern eines Samples intern geresampled oder geht das Sample einfach nur in einer bestimmten Rate an den Wandler? Wie sieht das aus bei "guenstigen" Samplern wie Electribe ES, Roland SP-Serie usw?
 
@ZH: Keine Ahnung, was du mit "intern gesampled" meinst. Aber moderne Sampler (ob günstig oder high-end) haben normalerweise fixe Sampling-Raten an den DACs. (Gibt's da Ausnahmen?) D.h. am Ausgang werden immer gleich viele Samples pro Sekunde gewandelt (32'000 pro Sekunde bei Electribe ES z.B.; 44'100 bei Octatrack, etc.). Alte Sampler haben bei der Wiedergabe eben gleich die Samplingrate angepasst, d.h. die Anzahl Samples pro Sekunde die gewandelt wurden war abhängig von der Tonhöhe.

Bei einer fixen Samplingrate müssen beim Herunterpitchen die "Lücken" (z.B. bei einer Oktave jedes zweite Sample) irgendwie interpoliert werden. Dies geschieht algorithmisch.

Achtung: Sampling ist ein bisschen ein terminologisches Minenfeld. Es hilft allenfalls zwischen Sample als Aufnahme eines Klangereignises und Sample als einzelnem Abtastpunkt zu unterscheiden.
 
cereal schrieb:
Aber moderne Sampler (ob günstig oder high-end) haben normalerweise fixe Sampling-Raten an den DACs. (Gibt's da Ausnahmen?
Nicht daß ich wüßte.

cereal schrieb:
Alte Sampler haben bei der Wiedergabe eben gleich die Samplingrate angepasst, d.h. die Anzahl Samples pro Sekunde die gewandelt wurden war abhängig von der Tonhöhe.
NIcht alle alten, nur ganz bestimmte, eben z.B. Fairlight, Emulator 1, 2, 3, emax 1, ... Mit Einführung des G-Chips hatten auch alle EMU-Sampler fixe Abspielraten.

Aber der Mirage hat das eben nicht gemacht und klingt ja auch um Welten schlechter als der Emulator 2 (natürlich auch, weil der E2 im Vergleich zum Mirage keine linearen 8 Bit verwendet). Auch der PPG Wave hatte eine fixe Samplerate, und Samples ausgelassen oder verdoppelt, weswegen er ja auch heftig aliast.

Und die variable Samplerate pro Stimme geht eben auch nur, wenn man einen Wandler pro Stimme spendiert. So hat z.B. der EIII tatsächlich sechzehn 16-Bit-Wandler eingebaut, deren Ausgänge erst danach analog gemischt werden, so daß er von der Gesamtdynamik tatsächlich mit einem Sampler mit 20-Bit-Wandler zu vergleichen ist.
 


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