Warum ist man mit seinen Synths nie zufrieden?

geschmäcker unterliegen doch aus verschiedenstn gründen einem stetigen wandel...
 
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Hat man erst mal einen richtig guten Synth gefunden und als solchen auch erkannt und für gut befunden - dann merkt man das eventuell auch daran das man darüber nachdenkt sich ein Zweites Exemplar eben jenes zu zulegen - anstatt sich irgend was spekulativ "neues" zu kaufen - so isses zumindest bei mir gerade ;-)

Es ist immer ein bisschen Mehr als nur die Summe der Einzelnen Teile
 
Ich finde der liebe Unterwassersonnenlicht macht es ganz richtig: Er probiert was aus, und stellt fest, dass es das nicht war, verkauft es, und holt sich dann etwas, das sein fortentwickeltes Bedürfnis deckt. Ich hab das inzwischen auch zu meiner Regel gemacht: es wird nur noch was gekauft, wenn ich was anderes verkaufe. Wenn man das über den Gebrauchtmarkt einigemaßen als finanzielles Nullsummenspiel machen kann, dann seh ich kein Problem. Ärgerlich wirds nur, wenn man Neuware kauft, und dann mit Verlust abstoßen muss.

Zu dem Gegensatz "konstante Gitarren-Ausrüstung" <-> "sich ständig ändernde Synthausrüstung" passt übrigens der Diskurs von Elektrokamerad um den Begriff elektronische Musik: Gitarrenmusik ist Musik, die nur der Komponist komponiert, das Instrument ist nur sehr bedingt relevant für die Komposition. Aber elektronische Musik wird auch von der Elektronik mit-komponiert. Und da ist dann schon für die Fortentwicklung eine Änderung der Ausrüstung nötig.
 
Ich bin mit meinem Equipment zufrieden. Man kann mehr rausholen, als ich im Moment nutze.
Man muss nur wissen, wie man was am besten einsetzt und schon kann man mehr Bereiche abdecken.
Ich glaube dass es einige gibt, die sich nicht ausgiebig mit den instrumenten beschäftigen oder gar nicht wissen, was sie eigentlich wollen.
Mir fallen schon seit jahren Verkäufer hier im Forum auf, wo ich auch persönlich war. Die sind ewig undzufrieden und alles ist nicht das richtige
was sie wollten und doch wird immer wieder neues gekauft. Das kann mal wie eine Sucht sein - undbedingt das nächste haben zu wollen und
am besten noch mit Verlusst verkaufen um Geld für das nächste zu haben.

Ich bin irgendwann nach x-tausend Samples und Haus voller Keyboards und sonstewie Kram darauf zu kommen, dass "weniger = mehr" bedeuten kann.
Unsummen habe ich ausgegeben - ohne Schulden zu machen - aber sehr viel Verlusste mitgenommen. Ich fand es meist blöd, wegen einigen Sounds die
mir wichtig waren und auslöser des Kaufanfalls gewesen waren, weiter zu behalten. Spass hatte es gemacht, alles mal haben zu können und sich etwas auszusuchen.
Rausgekommen ist dabei nach vielen Jahren, dass ich einiges nochmal kaufen musste und gelernt habe die für meine Zwecke mehr auszureizen.
Umso mehr ich mich damit beschäftigt hatte umso weniger Geräte brauchte ich später.

Es gibt aber auch Geräte - die sind gar nicht schlecht, aber so blöd zu bedienen - alles ist nicht optimal - so wie ich es will, aber man kann sich damit arrangieren.
Heute überlege ich mehrmals, ob ich irgendetwas wirklich brauche. Dafür kann ich eben nicht im Forum bei allen neuesten Trends usw mitreden. Ich lese sehr viel
und versuche heraus zu bekommen, wie andere mit den Geräten klarkommen und wo die Schwächen sind. So habe ich vieles nicht gekauft - obwohl die Produktvideos
mir ein "must-have" vermitteln.

Es tut mir nur Leid um die Leute, die sich vieles nicht leisten können und viel Ahnung haben und mit dem ein oder anderen Gerät viel anfangen könnten.

Letzter grosser Fehl-Kauf war bei mir der Octatrack, den ich u.a hier anbiete. Der ist mir zu schwer und Zeitintensiv um alles zu machen, was ich kurz mal rasch
auf der DAW machen könnte. Hat mich sehr geärgert. Wenn ich um 300,- bis 400,- Euro herunter gehe und ihn ums verrecken nicht loswerde.
Heute macht es mir etwas aus - wenn ich mich nicht vorher intensiv darum gekümmert habe, ob ich soetwas wirklich brauche.
Noch einmal - wird mir soetwas nicht mehr passieren. Geheime Wünsche werde ich mir jedenfalls nicht mehr erfüllen.
Ich habe seit Jahren ein bestimmtes Stammequipment - damit kann ich mehr auf die Beine stellen als ich jemals machen werde.
Das habe ich mir klargemacht!

LG Hoodie
 
Macht eigentlich auch jemand Musik hier ? :mrgreen:
Für die Möglichkeiten die es heute gibt, hätte so mancher von uns älteren Semestern vor 20 Jahren eine Niere gespendet. Ich kann noch verstehen das man öfter etwas neues ausprobieren will (mir persönlich zu zeitintensiv), aber nicht wenige scheinen ja ständig unzufrieden zu sein. Vieleicht hat es ja auch mit demjenigen zu tun, der vor den ganzen Geräten sitzt. :floet: :wegrenn:
 
Man muss halt wie bei jedem Hobby bzw. Leidenschaft auch viel Lehrgeld zahlen um
nach und nach das zu finden was zu einem passt und mit dem man dann den Weg zuende geht.
Ich kann es durchaus verstehen und es ist keine schande wenn man Geräte kauft und wieder verkauft..
auch manchmal nach längerer Zeit.Man sollte halt schon wie gesagt nicht zu schnell abstoßen und
sich schon intensiv damit beschäftigen bevor man die nächste Anschaffung tätigt.Es gibt bestimmt Leute
wo das kaufen zur Sucht wird.Aber soweit sollte man es nicht kommen lassen weil es kann durchaus sehr schwer sein
sich von einem Gerät zu trennen das man eigentlich kaum mehr benutzt.Bei mir sind das der Poly800 der Poly61M und der Ax80.
Ich benutze die nur selten und bringe es nicht übers Herz sie herzugeben.Den ax80 hatte ich eben schon zum tausch angeboten
aber ich habe es wenige Stunden wieder storniert.Für den bin ich vor ca.6Jahren extra nach Kölle gefahren um ihn abzuholen
ohne das ich vorher genau wusste wie der klingt.Ich hatte nur gelesen viel analog für wenig Geld.Als ich dann vor Ort den Sound hörte war
ich schon total happy.Dann kaufte ich mir noch 10 Kölsch und fuhr wieder runter nach FfM. Synthies die man mal irgendwo in Buxtehude
abgeholt hat wachsen einen besonders ans Herz finde ich.Meinen Juno hatte ich damals zufälliger Weise direkt von Thomas P. Heckmann gekauft.Ich war etwas spät dran
und er meinte da hatte ich Glück weil er wenig später schon im Flieger nach Japan wäre um Platten aufzulegen.
für meinen vx90 hatte ich mitte der neunziger 200 DM bezahlt.Ich hatte im hiesigen Inserat gesehen "vx90 synthesizer zu verkaufen"
Ich wusste gar nicht was "vx90" ist und hatte einfach angerufen.Er sagte er bringt das Ding vorbei.Als er bei mir war dachte ich nur "crass , sieht genauso aus wie ein akai sampler" und als ich dieses garstige vx90 Filter hörte nachte ich erst da ist was defekt weil der von der resonanz so ins unermessliche geht und quasi schreien kann.
 
Neo schrieb:
Macht eigentlich auch jemand Musik hier ? :

Klar Mann, das ist der primäre Grund warum wir uns die Geräte zulegen.
Wir wollen unsere Visionen realisieren und auf ein Medium bannen das wir dann
verstreuen wollen.
 
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Man darf vielleicht auch nicht ausser acht lassen das diese "Sucht" Lust auf Neues auch Ihr gutes hat - denn so ganz allgemein ist diese Neugier auf vermeintliche Alternativen zum bereits vorhandenem Gear auch der eigentliche Motor für den Markt - Vor allem für den späteren Gebraucht Markt - Sonst würde es sich vermutlich nicht mehr lohnen in solcher Vielfalt neue Kisten zu bauen ( gerade für so liebevoll realisierte Projekte und Kleinserien diverser Synth Hersteller ) - Von daher : " Alles ist Gut So wie es ist ! :)
 
PanKowski schrieb:
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Man darf vielleicht auch nicht ausser acht lassen das diese "Sucht" Lust auf Neues auch Ihr gutes hat - denn so ganz allgemein ist diese Neugier auf vermeintliche Alternativen zum bereits vorhandenem Gear auch der eigentliche Motor für den Markt - Vor allem für den späteren Gebraucht Markt - Sonst würde es sich vermutlich nicht mehr lohnen in solcher Vielfalt neue Kisten zu bauen ( gerade für so liebevoll realisierte Projekte und Kleinserien diverser Synth Hersteller ) - Von daher : " Alles ist Gut So wie es ist ! :)

Yo, ich habe ja nix dagegen das der Motor brummt.Ich finde es Super das die alten Firmen wie Vermona ,Moog ,sequential circuits etc immer noch
analoge Kisten produzieren.Ich bin z.b dem Tom Oberheim voll dankbar das er den Sem nochmal gebaut hat und was ich besonders stark finde ist das
er das alte design zu fast 100% übenommen hat.Bei Waldorf hätte ich mir einen Polypulse im alten design gewünscht dann hätte ich meinen monopulse
verscheuert und den polyphonen angepeilt.
Ich finde es aber wichtig das man mit dem was man hat zufrieden ist und ich muss sagen das ich mit dem Kram den ich besitze sehr zufrieden bin
weil es schliesslich auch Jahre gedauert hat bis ich mal da bin wo ich jetzt bin.
 
Leider Gottes ist mir die Quelle dieses Zitates entfallen:

"Elektronische Musik ist vollkommen unmöglich, solange man nicht mit dem zufrieden ist, was man hat."

Aus eigener – leidvoller? – Erfahrung kann ich die Wahrheit dieses Satzes nur bestätigen.
 
serge schrieb:
Leider Gottes ist mir die Quelle dieses Zitates entfallen:

"Elektronische Musik ist vollkommen unmöglich, solange man nicht mit dem zufrieden ist, was man hat."

Aus eigener – leidvoller? – Erfahrung kann ich die Wahrheit dieses Satzes nur bestätigen.

Der ist gut - da ist was Wahres dran.

LG Hoodie
 
bemerkenswertfinde ich, dass diese ganze samplekeyboards und digital - fm - was weiss ich noch für dinger - sich alle totgelaufen haben. dabei hat das zeugs mal ein schweinegeld gekostet . dafür wurden modulare und riesenschiffe für spottpreise abgestossen. richtig kapiert habe ich noch nicht, was da schief gelaufen ist. :roll:
 
ja man sollte nicht immer das machen was andere tun ;-)
bei mir ist es so, dass ich jetzt alles hab was ich immer wollte. nun kann ich wieder langsam den bestand abbauen. :lol:
 
Ich denke das oft die Erwartungen zu hoch gesteckt sind.Man muss um mit einer Maschine in Einklang zu kommen erstmal
viel Zeit und Muse investieren.Es dauert seine Zeit bis man ein Gerät begreift und die Möglichkeiten erkennt bzw. Dinge herauskitzeln
kann die man am Anfang nicht für möglich gehalten hätte.
Was das Hobby betrifft ..ich hatte früher oft Phasen wo ich am liebsten alles hingeschmissen hätte.Aber ich biss mich durch und erreichte
dadurch neue Horizonte.Das betrifft nicht nur die Synthesizer sondern auch den Computerkram wie sequenzerprogramme.
Ich machte bis 2002 alles mit dem Atari st und der umstieg auf den Pc mit seinen Möglichkeiten , war für mich nicht leicht und ich
war oft kurz davor alles kurz und klein zu hauen aber dann sah ich was ich mir über die Jahre aufgebaut hatte und es ging weiter.
Heute bin ich sehr froh mein Soundsystem so zu haben wie es ist bzw. sich über Jahre aufgebaut hat meinem Geschmack entsprechend.
Mein erstes Keyboard war ein Casio pt100 da war ich 9 Jahre alt (1982) und die Jahre damals nervte ich meinen Vater weil ich eine
Elektronische Stimme haben wollte bis er mir vom Salhöfer Elektronik Katalog eine sogenannte Robotestimme als Bausatz kaufte und
zusammenlötete.Mit dem C64 und dem Programm "dynamic drums" und zusätzlich den "crash" wenn ich auf die Feder meiner Schreibtisch-
lampe haute machte ich dann meine allerersten "tracks"
1990 als ich in die Lehre ging kaufte ich mir auf "pump" eine Yamaha Workstation und wenig später einen Akai s01 sampler.Dann den Tg33 und
einen Atari ST. Mein erster richtiger Synthesizer war dann mitte 90 der Jx3p mit programmer von Roland und so gings los.Immer weiter und weiter
bis heute wo ich sagen kann das ich richtig zufrieden bin.Ich habe viele Geräte gehabt.Hätte gerne auch noch viele andere gesehen bzw. benutzt
aber die Hauptsache ist das sich in all den Jahren nun die Essenz gebildet hat wo ich sagen kann ich liebe den Kram und kann realisieren was ich will,
hab immer ein bisschen zu denken und zu tüfteln und kann mich voll auf meine produktionen konzentrieren.
 
Rolo schrieb:
Ich denke das oft die Erwartungen zu hoch gesteckt sind.Man muss um mit einer Maschine in Einklang zu kommen erstmal
viel Zeit und Muse investieren.Es dauert seine Zeit bis man ein Gerät begreift und die Möglichkeiten erkennt bzw. Dinge herauskitzeln
kann die man am Anfang nicht für möglich gehalten hätte.

ganz genau :supi:
 
:supi:

Sehe ich genauso. Wenn man sich intensiv in ein Gerät einarbeitet - und ich bin sehr froh, dass es bei mir der DX7 war - lernt man unglaublich viel darüber, wie Sounds an sich funktionieren. Versucht Sachen zu imitieren, die mit der Kiste angeblich "nicht gehen".

Ich habe versucht Sounds von Yamaha VP1, Minimoog, Roland D50 und diversen Samplern auf dem DX7 umzusetzen. Hat zwar nie wilrklich geklappt (wen wunderts), aber sowas schult das Gehör ungemein.

Wenn ich mir heute eine 08/15 Sammlung von DX7-Sounds anhöre denke ich mir: Hm, die anderen kochen auch nur mit Wasser. Und manches hätte ich selbst besser gemacht.

Nur leider sind die Zeiten vorbei, wo man mit guten DX7-Sounds Geld verdienen konnte. Ist demnächst 30 Jahre her...
 
Als ich vor ca. 23 Jahren Musik gemacht habe war meine Basis ein ASR10 und ein Ensoniq VFX. Diese blieben pracktisch die ganze Zeit. Da fehlte es natürlich an knackigen Bässen. Daher hab ich auch viel gekauft und wieder verkauft. Problem war das ich mir die Kisten die ich gut fand nicht leisten konnte. So hab ich die zumindest abgesampelt. Wurmte mich damals zwar, aber ging halt nicht anders.
Nun mache ich seit ca 3/4tel Jahr nach langer Pause wieder was.
Equitment besteht nun aus MPC5000 und Rechner mit Plug ins. Was ich nun für Möglichkeiten habe da hätte ich früher meine Niere für verkauft.
Damit kann ich alles machen was ich brauch und nutze davon nichtmal 10%.
Also was will ich mehr ?. Brauche nicht weitersuchen. Hab für mich das richtige gefunden und das war in der heutigen Zeit recht einfach.
Heute braucht man nicht mehr das Geld eines Kleinwagen um nur eine Basis mit der man arbeiten kann zu kaufen.
Hab nun ca. 1200 Euro ausgegeben und bin bestens versorgt. Mal sehen, wenn das Album fertig ist vieleicht nochmal paar Euros fürs feintuning. ( 1-2 Tage im Masteringstudio oder so.
Aber neue Synths oder so, nee.
 
Re: Warum bin ich mit meinen Synths nie zufrieden?

Tim Kleinert schrieb:
Je mehr ich aktiv Musik mit meinen Synths mache, und mich deshalb mehr in der strukturellen Universen von Melodik/Harmonik/Komposition/Form/Phrasierung etc. bewege, desto mehr treten die klanglichen Eigenschaften meiner Synths in den Hintergrund. Sie werden zu dem was sie eigentlich sind - ein ledigliches Werkzeug um Ideen umzusetzen, ein klangliches Transportmittel. "It's just a tool, like a hammer or a wrench", wie Allan Holdsworth mal treffend formulierte.
Das heisst dann natürlich nicht, dass die Wahl des Instrumentariums hinfällig wird, und es ein VA vorletzterer Generation genauso tun würde wie ein Alesis Andromeda. Aber die Arbeit an der Musik stellt andere Prioritäten in den Vordergrund.

So denke ich mittlerweile auch: Seit ich mich mehr und mehr mit Spieltechnik, Harmonielehre und Komposition auseinandersetzte und der Klavierunterricht entsprechende Übungszeit zu Hause voraussetzt, treten die Gedanken um das richtige Gear in den Hintergrund und das G.A.S. gewinnt generell nicht die Überhand. Das bedeutet nicht, dass ich nicht auch ausgewähltes Neues mit Spannung verfolge (aktuelle Entwicklung bei DSI z.B.) oder mich für ein altes Schätzchen gezielt erwärmen kann, das ich meinem Equipment hinzufüge (vor Kurzem JD-990). Es nimmt aber keine Dimensionen an, bei denen ich für mich ein schlechtes Gewissen bekäme oder die Bude vor lauter Equipment platzt. Habe lange über mein Setup nachgedacht und über die Jahre gezielt bzw. moderat erweitert. Finde die Regel gut, die Einige hier praktizieren: Wenn ein Gerät zum einem "gesattelten" Setup hinzukommen soll, ein vorhandenes dafür abzugeben. Zuletzt habe ich das auch so gehandhabt - ein gutes Gefühl. Auch die zur Verfügung stehende Zeit für das Beschäftigen mit Musik (inkl. Gear), teile ich mittlerweile anders auf, setze die Prioritäten mehr auf die Verbesserung meines Spiels - was mir im Übrigen viel Disziplin abverlangt.

Sich auf einem Instrument - und eben auch auf Synthesizern - auszudrücken, musikalische Ideen umzusetzen, setzt für viele Musikstile eben auch Spieltechnik und Theorie voraus. Es entwickelt einen darüber hinaus persönlich weiter. Für mich habe ich da den richtigen Weg beschritten und möchte auf dem Gebiet dazulernen. Trotz meiner Begeisterung für das Sound-Schrauben verschieben sich die mir zur Verfügung stehenden Zeitanteile auf das Üben und den Klavierunterricht/die Harmonielehre. Das bloße Beschäftigen mit dem elektronischen Equipment und was man da alles noch so gut gebrauchen könnte inkl. Studieren von (sicherlich interessanten) Erfahrungsberichten dazu reduziert sich auf ein Maß im "o.k."-Bereich. Andere Dinge mobilisieren, z.B. wie mein Klavierlehrer (Jazz-Pianist) in einem seiner aktuellen Band-Projekte mit uraltem Fender Rhodes und Crumar DS-2 zurecht kommt und zaubert.

Kommt natürlich letztendlich darauf an, wo man persönlich hin möchte. Als "Abfallprodukt" in jedem Falle eine gute G.A.S.-Vermeidungsstrategie und trotzdem wird die Neugier geweckt und genährt. Zufriedenheit bei Lernfortschritten auch immer wieder vorhanden. Wechselt sich dann wieder mit Unzufriedenheit ab, was die Triebfeder für die nächste Übungssession ist. Wie gesagt, das Interesse für Synths bleibt, auch weil sie - wie hier zu Recht geschrieben - die Komposition der elektronischen Musik mit gestalten. Aber sich da alleine auf das Gear zu konzentrieren, schafft vielleicht vieler Ortens die Unzufriedenheit, von der hier die Rede ist... Jedenfalls war es bei mir so.
 
RetroSound schrieb:
... bei mir ist es so, dass ich jetzt alles hab was ich immer wollte. nun kann ich wieder langsam den bestand abbauen. :lol:

Bin inzwischen auch an diesem Punkt angekommen. Ein schönes Gefühl. :D
Wenn die Werkzeuge, die zu einem passen da sind, dann geht es tatsächlich in erster Linie nur noch um die Musik.
 
RetroSound schrieb:
bei mir ist es so, dass ich jetzt alles hab was ich immer wollte. nun kann ich wieder langsam den bestand abbauen. :lol:
geht mir auch so. Abbauen muß ich momentan noch nicht, aber es kommt auch kaum noch was dazu. Der Platz ist ausgereizt, mehr steht nur im Weg.
Mir ist die Musik selber eh viel wichtiger, als die ganzen Maschinen. Es macht zwar Spaß, immer wieder mal etwas anderes einzusetzen, müßte aber nicht sein.
 
das gilt nicht nur bei synths, sondern bei viele gegenstände wo es viele alternativen gibt. (bei high end hifi ist es noch schlimmer).

eine gewisse ernüchterung nach dem kauf - das ist übrigens ein ziemlich bekanntes phänomän in der werbespsychologie. (kognitive dissonanz) :school:

hängt wohl damit zusammen, dass man teilweise andere vorstellungen hat (durch die werbung/demos/etc.) als das was dann in der praxis entsteht.

das glücksgefühl kurz vor/nach dem kauf ist erloschen und man geht auf der suche nach neue "drogen".

viele branchen leben davon und auch ebay freut sich immer wieder.

ich selbst habe letztes jahr mein synth setup komplett ausgetauscht. andere machen das beim fuhrpark, stereo oder freundin. :lollo:
 
Ist wie in 'ner frischen Beziehung, sobald die Gluecksgefuehle nachlassen, fallen einem Fehler des anderen erst auf. "Perfekt" ist eigentlich nur die unerfuellte Liebe, jemand/etwas den man nie erreichen wird, z.B. ein Klangerzeuger, den sich nur eine Hand voll gut bezahlter TV/Film Komponisten leisten koennen. Am Synth - wie in 'ner Beziehung - bekommt man nix geschenkt, das ist harte Arbeit, kann aber auch 'ne Menge Spass machen.

 
Ich bin eher mit mir unzufrieden gewesen, weil ich mir bei manchen Geräten nicht die notwendige Zeit genommen habe, um Dinge entsprechend auszuprobieren und dann erst zu entscheiden, ob ein Synthesizer bleiben oder gehen darf. Umständliche Zweitkäufe bzw. Zweit/Dritt-Anläufe vermeide ich nun möglichst. Die Strategie "für jeden neuen Synth muss einer gehen" hatte ich kurzzeitig auch mal, weil ich 1-2 G.A.S. Anfälle hatte, die teurer gewesen waren.... hat aber eher dazu geführt, dass ich getätigte Verkäufe im Nachgang bereut habe.
 
Zufriedenheit ist bei Synths doch Stillstand und der Start des Rückschritts.

Ich könnte wetten, dass binnen des nächsten halben Jahres alle "Zufriedenen" hier schon die nächste Anschaffung getätigt haben.
Und wenn nur das nächste Freeware-PlugIn oder die Demo einer Kommerziellen Version probiert wird, zeugt das von der ständigen Suche nach was besserem und/oder Neuem.
 
Stillstand wuerde bedeuten dass man die Moeglichkeiten der vorhandenen Synths ausgeschoepft hat, ansonsten ist Fortschritt auch ohne Kaufrausch moeglich.
 
micromoog schrieb:
Ich könnte wetten, dass binnen des nächsten halben Jahres alle "Zufriedenen" hier schon die nächste Anschaffung getätigt haben.

Was mich betrifft, so wirst du mit Sicherheit Recht behalten! :mrgreen:

Aber die Grundausstattung der 5 wichtigsten Intrumente ist bei mir inzwischen schon lange die gleiche.
 
Summa schrieb:
Stillstand wuerde bedeuten dass man die Moeglichkeiten der vorhandenen Synths ausgeschoepft hat, ansonsten ist Fortschritt auch ohne Kaufrausch moeglich.

Ok, kann man auch so stehen lassen!

Beim Wort "Zufriedenheit" assoziiere ich auch immer etwas "zurücklehnen"...
 


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