Wo liegt jetzt heutzutage technisch das Problem darin solche imperfektionen zu erzeugen?
Bisher hat es noch keiner geschafft. Die DSI Synths Prophet 6 und OB 6 simulieren das mit Slop/Detune, aber nur in Bruchteilen auf den VCOs. Filter und Envelopes werden ignoriert. Behriger macht was beim DeepMind, aber so richtig richtig klingt das nicht. Beim Modal 002 hat man es bei den OSCs in der Hand, die kann man einzeln stimmen, beim VCF passiert es von alleine, den bekommt man aber auch nicht sauber tonal gestimmt.
 
Wenn man das Scaling der Osc etwas verändert, dann klingt es zwar nicht mehr so präzise aber im Verhältnis zueinander bleibt das statische Verhalten trotzdem bestehen. Da muss man schon auf der Osc Ebene etwas modulierendes einbauen, um eine gewisse Lebendigkeit hinzubekommen. Scheinbar geht das aber nicht so einfach.
 
Also wenn ich nicht den originalen OB-Xa haben wollen würde dann würde ich mir den hier definitiv kaufen.
 
Wenn man das Scaling der Osc etwas verändert, dann klingt es zwar nicht mehr so präzise aber im Verhältnis zueinander bleibt das statische Verhalten trotzdem bestehen. Da muss man schon auf der Osc Ebene etwas modulierendes einbauen, um eine gewisse Lebendigkeit hinzubekommen. Scheinbar geht das aber nicht so einfach.

Darum bin ich ja auf die Umsetzung von B gespannt. Alle neuanalogen überzeugen mich diesbezüglich nicht. Hat jetzt auch nichts mit Vintageposertum zu tun, evtl. gefallen mir die alten auch nur weil sie eben schon geschwächte Kondensatoren, Elkos etc. haben und darum diese lebendigen Unzulänglichkeiten auftreten...es gibt ja auch nichts gruseligeres als ein astrein gestimmter Jupiter 4 :)
 
Es sollte ausreichen, die verschiedenen Stimmen statisch je etwas abweichend zu "justieren" und eine Noisemodulation über die Versorgungspannung zu simulieren. Es wäre sicher nicht falsch, in diesem Bereich etwas zu forschen. Die Behringer-Entwickler haben in dem R&D-Video genau diese Themen angesprochen, sind sich der Bedeutung also bewusst. Im Bereich VST gibt es Beispiele, wo Effekte dieser Art einstellbar sind. Ohne sinnvolle Presets wahrscheinlich aber eher nutzlos. Wer stellt schon z.B. 3x8 Trimmer so ein, dass es gut klingt. Bei den Originalen passiert das ja quasi automatisch.
 
Es wird spannend sein, dann das Resultat in der Praxis zu hören. Vorallem weil Behringer hier noch keine Erfahrung vorweisen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass man um es richtig zu machen erhebliche Rechenleistung benötigt. Ich wäre daher viel pragmatischer und würde ich analoge Schaltungen setzen, die bewusst Instabilitäten beinhalten. Sowas könnte man nämlich auch direkt nach heutigen Standards designen und implementieren. Voila, alles analog und alles gut.
 
there is a kind of beauty in imperfection

Nicht so einfach unperfekt zu sein. ;-)
 
Das Teil sieht ja nun wirklich mal richtig gut und nach einem echten Re-Issue aus.
Bin gespannt wie es dann klingt. Wenn der ordentlich klingt (und nicht schon beim antesten auseinander fällt) darf das Teil gerne auch etwas kosten.

Bezüglich Rechenleistung bräuchte man da gar noch nicht mal so viel. Ein Virus Indigo hat zb. nur 66 MhZ (es gab das Gerücht, dass alte 486er Prozessoren in den frühen Indigos verbaut wurden, kann ich mir aber kaum vorstellen) und damit wird alles berechnet. Von der Tastatur über MIDI, Klangerzeugung und Effekte. Polyphon, versteht sich.

Wer den reinsten Oberheim Sound hören möchte, dem sei Knight Rider empfohlen. Nicht nur im Titelthema, sondern vorallem in der Serie selber wurde vielfach ein Oberheim verwendet.
Gerade die ganzen Blubber und Beep Soundeffekte sind (fast) alle Oberheim
 
Naja, ein Virus klingt aber auch definitiv längst nicht so "lebendig" wie so ein alter Oberheim.
 
Ich wäre daher viel pragmatischer und würde ich analoge Schaltungen setzen, die bewusst Instabilitäten beinhalten. Sowas könnte man nämlich auch direkt nach heutigen Standards designen und implementieren. Voila, alles analog und alles gut.
Es ist heute eher schwierig, schlechte Bauteile zu bekommen. Die Toleranzen sind kleiner als damals. Die Curtis-Chips sind auch in alle möglichen Richtungen kompensiert. Und Trimmer, wie in den alten Oberheims, wird man heute nicht mehr einbauen, sondern alles in Software trimmen. Macht ja schon der Xpander, der auch schon deutlich strammer klingt als ein frisch nach Anleitung kalibrierter OB8.

Somit muss die Varianz dann von der Software kommen.

Bei diskreten Designs, so in Richtung SunSyn, DSI P6, DSI OB6 oder Baloran The River, hängt es vom konkreten Fall ab. Der SunSyn liegt eher knapp am verstimmt sein, die DSI sind eher stabil und beim The River habe ich den Eindruck, dass ein guter Mittelweg gefunden wurde. Beim Alesis Andromeda musste man schon schauen, dass er nicht zu starr klingt. Dort sind aber spezielle ASICs drinnen und das Tuning wird aktiv geregelt, je nach Einstellung.
 
Ist euch schonmal die Idee gekommen, dass man mit einem perfekt kalibrierten Dings ein schlecht kalibiriertes einfach nachahmen kann? Ganz prinzipiell?

Ich weiss auch nicht was da an Voodoo dran sein soll zu jedem Steuersignal noch ein bisschen Rauschen dazuzuaddieren. Denn mehr ist das nicht was ihr da so an "Lebendigkeit hört". Für maximale authentizität könnte man das Rauschen auch live und online samplen ;-)

Das man sich nicht vorstellen kann dass ein kleiner Prozessor das alle berechnet liegt daran, dass viele Leute denken, weil die Aktuelle Betriebssystemversion so viele Ressourcen verschleudert wäre nie genug Rechenleistung da. Dabei sind die "Betriebssysteme" einfahch nur grottenschlecht programmiert. Ich habe aus Nostalgiegründen - und um meinen Sohn zu beweisen, dass die Welt früher schwarzweiss war - meinen Macintosh SE/30 rausgekramt. Siehe da, der Finder bedient sich genausoschnell wie Windows 10, teiweise hab ich den eindruck das läuft alles ein bisschen flüssiger. Und das auf einen 68030 mit 16MhZ und nicht wie hier aufm Thinkpad mit einem i5 und 2,4 GhZ. Nur wenns wirklich ans rechnen geht kann man Tee trinken gehen..... Ein Shruthi macht eine Stimme auf einem 20 MhZ Steinzeit-ARM, mit MIDI und GUI. Der Cirklon ist tighter als alles was es an Software Sequencer je gab und das auf nem "kleinen" ARM Chip. Warum? Weil nicht gleichzeitig noch 7559 Lagen Software zwischen der Maschine und der eigentlichen Aufgabe liegen, die alle mit bedient werden müssen.

Rechenleistung wäre also auf jedem MiniChip heutzutage genug da. Es hat nur noch keiner wirklich dran gedacht das wacklige Verhalten per Software zu simulieren, das ist alles.
 
Es hat nur noch keiner wirklich dran gedacht das wacklige Verhalten per Software zu simulieren, das ist alles.
Die Paramter zur Simulation solcher Dinge gibt es schon länger, selbst Roland hat das in einigen Romplern drinnen (Analog Feel oder so), auch in VSTs gibt es das (Diva oder OP-X und sicher noch viele andere mehr), bei DSI auch und so weiter. Im Bereich neuanalog hat aber so recht noch nichts überzeugen können.
 
Vielleicht weils dann mit "einfach Rauschen dazuaddieren" doch nicht so einfach getan ist.

Was ist das Geheimniss eines "echten" Musikinstrumentes, beispielsweise eines Klaviers?
Richtig, wenn die Saiten schwingen beeinflussen Sie alle anderen, das heisst nicht jeder Ton erklingt seperat (so als ob ein Sample abgespielt würde) sondern sie bilden ein ganzes.

Ein anderes Beispiel dafür ist die Mode Ende der 80iger Gitarren einfach durch einen Transistor Preamp aufzunehmen. Schon klingt selbst Steve Lukather scheisse...... Hat sich Gott sei dank nicht durchgesetzt, heute spielt man wieder einen Röhrenamp, wo die Elektronen von Glühwendel zu Gitter fliegen während beides vom Lautsprecher magnetisch und mechanisch durchgerüttelt wird. Diese Wechselwirkung - am besten zusätzlich zu der Tatsache das die Gitarrensaite noch vom Schalldruck des Lautsprechers angeregt wird - erzeugt dann den sahnigen Röhrenklang, der direkt aufgenommene Transitorpreamp kratzt einfach nur.

Ich denke das gleiche passiert auch in alten Synthesizern, besonders in polyphonen. Der ganze analoge Rotz beeinflusst sich gegenseitig, das Netzteil ist eh scheisse und das führt dann zum grossen, komplexen, als organische empfundenen Ganzen.

Müsst man mal einen Augenblick drüber nachdenken.....
 
Wenn es so einfach wäre dann hätte DSI zB ihren „slop“ Ansatz noch weiter getrieben. Ich vermute, dass die viel kleineren SMD Bauteile gänzlich anderes therm. Driftverhalten haben als die alten Töpfe.

Die Implementation über digitale CV kann sehr schnell „falsch“ klingen.
 
Was ist das Geheimniss eines "echten" Musikinstrumentes, beispielsweise eines Klaviers?
Richtig, wenn die Saiten schwingen beeinflussen Sie alle anderen, das heisst nicht jeder Ton erklingt seperat (so als ob ein Sample abgespielt würde) sondern sie bilden ein ganzes.

Was schwingungsmässig in einem Klavier abgeht, ist hochkomplex:

1. ist die musikalische Stimmung (gleichschwebend) bereits unsauber. Alle Töne ausser den Oktaven sind unrein/verstimmt und schweben
2. wird die Stimmung nach oben und unten noch zusätzlich gespreizt
3. durch die 3-chörige hohe und die 2-chörige Mittellage werden beim Stimmen zusätzliche "extra" Schwebungen hineingestimmt
4. das Ganze ist stufenlos lautstärkeabhängig und dabei unlinear
5. die ebenfalls stufenlose Dämpfung kann die stufenlosen Resonanzen dosieren
6. viele weitere Parameter ...

Und das macht man eigentlich alles absichtlich, um einen vollen Ton und viele "Farben" erzeugen zu können.
Und spielten tut man dann eigentlich "mit den Ohren". :)

Soviel ganz auf die Schnelle zum akustischen Klavier ...
 
Da ja hier jemand von Behringer mitliest:
Wäre eine poly-AT Tastatur ökonomisch drin? Soweit ich weiß, entwickelt Behringer ja eigene Tastaturen. Geht da was?

Fände ich auch ziemlich interressant. Und bitte wieder so eine schöne, übersichtliche Mod Matrix wie beim Deepmind.
 
Ich weiss auch nicht was da an Voodoo dran sein soll zu jedem Steuersignal noch ein bisschen Rauschen dazuzuaddieren. Denn mehr ist das nicht was ihr da so an "Lebendigkeit hört".
Man merkt doch sofort, dass du ein echter Experte bist! Einfach Rauschen drauf und fertig ist der perfekt unperfekte Synth. Prima.
Nun tut es Rauschen aber doch nicht so, denn eigentlich möchte man ja eine justierbare Ungenauigkeit, nicht nur in der Tonhöhe (lege mal spaßeshalber Rauschen auf einen Osc und höre es dir an) sondern auch auf das Scaling, auf das freie Schwingen der Osc zueinander und den unterschiedlich justierten VCF Schaltungen pro Stimme. Und du willst die Ungenauigkeit, bevor der Ton zu hören ist, denn niemand möchte Jaulen oder andere Artefakte in dem System.
 
Ich weiss auch nicht was da an Voodoo dran sein soll zu jedem Steuersignal noch ein bisschen Rauschen dazuzuaddieren. Denn mehr ist das nicht was ihr da so an "Lebendigkeit hört".
Man merkt doch sofort, dass du ein echter Experte bist! Einfach Rauschen drauf und fertig ist der perfekt unperfekte Synth. Prima.
Nun tut es Rauschen aber doch nicht so, denn eigentlich möchte man ja eine justierbare Ungenauigkeit, nicht nur in der Tonhöhe (lege mal spaßeshalber Rauschen auf einen Osc und höre es dir an) sondern auch auf das Scaling, auf das freie Schwingen der Osc zueinander und den unterschiedlich justierten VCF Schaltungen pro Stimme. Und du willst die Ungenauigkeit, bevor der Ton zu hören ist, denn niemand möchte Jaulen oder andere Artefakte in dem System.

Thread bis zum Ende lesen, da kam noch was von mir (#83).... klar ist das nicht einfach "nur ein bisschen Rauschen". Aber vom Prinzip her schon, du verbiegst die "idealen" Steuerspannungen um das Verhalten eines gealterten, mit miesen Bauteilen ausgestatteten Schaltkreises zu simulieren.
 
Behringer scheint mir langsam zu gefallen :) hab schon ein auge auf dem deepmind 6 geworfen
 
Ich wundere mich ein bisschen, dass Behringer/Midas bei dem Teil hier in erster Linie auf authentische Nachbildung setzen und nicht wie beim Deepmind deutlich über die Möglichkeiten des Originals (Juno) hinausgehen wollen. Mod Matrix und ein paar Effekte würden sich auch beim UB-Xa bestimmt gut machen. Ebenso die Curves Funktion bei den Envelopes gibt einiges her. Da könnten sie viel Gutes vom Deepmind übernehmen. Eine authentische Neuauflage mit neuen modernen Möglichkeiten würde denke ich auch mehr Akzeptanz in der Synth Community finden als "lediglich" ein Clon. Speziell Effekte und Envelope Curves sollten für Midas ja auch relativ wenig Aufwand bedeuten, wie es bei der Mod Matrix ist kann ich nicht ganz einschätzen.
 
Ich verstehe nicht, warum das Teil „UB-Xa“ und nicht „OB-Xa“ heißt?

Die Marke Oberheim gehört doch jetzt zum Behringer Mutterkonzern, die Rechte an „OB-Xa“ gehören doch auch Behringer? Oder hab ich da was falsch verstanden?
 
Gibson Brands hat zwar interveniert... aber angesichts deren ziemlich misslichen Lage rund um ~380 Mio. USD Schulden haben sie vergleichsweise schlechte Karten und Behringer reele, intakte Chancen.
 
Status "641 - Non-Final Action - Mailed"

Als Nicht-Jurist interpretiere ich das als wie "noch nicht entschieden".

An anderer offzieller Stelle hatte ich mal gelesen, dass der Trademark "Oberheim" aufgrund der noch lebenden und im selben Business tätigen Person (also Tom) nicht übertragen werden kann, weil eine Verwechselungsgefahr besteht.

ICH FÄNDE ES EXTREM SCHEISSE, wenn auf dem UB-Xa der Name Oberheim stünde.
Aber mit Moral und Ethik kommen wir ja heutzutage nicht mehr sehr weit. Ist wie mit Demokratie - alles viel zu kompliziert. LOL.
 
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