Lohnt sich heute noch eine TR-808?

In einem Wort: Nein.

Hätte es vor drei Jahren schon die TR-8 gegeben, ich hätte keine Unsumme in die Wiederbeschaffung und Überholung einer originalen 808 investiert, sondern mir diese bunte Wunderkiste von Roland gekauft -- auch, wenn die Haptik und die Optik grauslich sind. Im Mix hört es höchstwahrscheinlich niemand mehr.

Das Einzige, was die 808 noch habenswert macht, sind die drei separaten Trigger-Ausgänge. Die sind ganz nützlich. Alles andere ist Kult!, Vintage!, Wunschdenken!

Stephen
 
Die drei Triggerouts benutzt bestimmt der eine oder andere auch im Studiobetrieb.
Klanglich klingen viele 808 eh unterschiedlich, da muß man erstmal wissen was man so präferiert.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
[...] Klanglich klingen viele 808 eh unterschiedlich, da muß man erstmal wissen was man so präferiert.

Das kommt noch erschwerend hinzu.

Ich habe das früher immer für Onanie gehalten, wenn Leute darüber faselten -- Fakt ist, daß tatsächlich jede 808 irgendwie anders klingt. So, wie auch jeder Mini Moog irgendwie anders klingt.

V au schrieb:
Habe neulich bei einem Kollegen die yocto 808 gehört
und fand die einen guten Kompromiss.

Analog, sehr nahe am Original und bezahlbar.

Von dem, was ich gehört habe, würde ich sagen, daß es anständig klingt und ein guter Kompromiß ist -- und im Mix nicht mehr herauszuhören.

Stephen
 
Wenn es dir wirklich nur um den Sound geht, brauchst du svhon lange keine TR mehr. Auch mit guten Samples kannst du überzeugend eine 808 ersetzten. Oder halt nem entsprechenden Clone, da hast du dann im Idealfall auch ne prima Haptik.
Der Rest ist wirklich nur Kult.

Interessant wäre ja mal ne ForumsChallenge, zweidrei Leutz machen mit einer 808 einen Loop und alle die sich berufen fühlen, versuchen die Loops/den Sound zu kopieren. Einer müsste die Files namenmäßig unkenntlich machen und dann könnte man mal fröhlich vergleichen.....
 
V au schrieb:
[...] Ich würde die yocto nehmen weil wenn hardware, dann halbwegs analog oder analoge Filter. [...]

Zumal die Programmierung über Pads andere Ergebnisse liefert als eine Programmierung über die Lauflichtmatrix -- es ist einfach ein anderer Zugang.

hertzdonut schrieb:
Rein wirtschaftlich gesehen verzichtet jeder, der heute seine TR-808 nicht verkauft auch auf 2000-2500 euro... [...]

Ich würde auf dieses Geld nur dann nicht verzichten wollen, wenn ich aufgrund existenzieller Schieflage dringend darauf angewiesen wäre. Deshalb wäre die 808 auch mit das erste Gerät, was gehen müßte.

Stephen
 
CO2 schrieb:
Wenn es dir wirklich nur um den Sound geht, brauchst du svhon lange keine TR mehr. Auch mit guten Samples kannst du überzeugend eine 808 ersetzten. Oder halt nem entsprechenden Clone, da hast du dann im Idealfall auch ne prima Haptik.
Der Rest ist wirklich nur Kult.

Interessant wäre ja mal ne ForumsChallenge, zweidrei Leutz machen mit einer 808 einen Loop und alle die sich berufen fühlen, versuchen die Loops/den Sound zu kopieren. Einer müsste die Files namenmäßig unkenntlich machen und dann könnte man mal fröhlich vergleichen.....
Also, bei dem Soundcloud-TRack von Sternrekorder hört man sehr wohl ,dass die 808 echt ist.
Das kriegt man mit Samples nicht hin.

Insofern würde ich auch einem Vergleich zustimmen.
ich bin ziemnlich sicher, dass man das raushören wurde, die entsprechenden Patterns vorausgesetzt.
Der Groove gehört neben dem Klang natürlich mit zum Charakter.
Also nur Samples abspielen wäre freilich unfair.
 
Ja dann los :supi:
Ich habe schon lange keine 808 mehr, ich kann mit dem Sound nix mehr anfangen.
Würde mich aber mit meinen Mitteln an nem Vergleich beteiligen...
 
Was ich gruselig finde, ist dass manche Menschen denken sie sitzen auf einer Goldgrube. Ich habe letztens über eBay Kleinanzeigen jemanden einen wie ich meine anständigen Preis angeboten (2500). Die Art der Kommunikation fand ich schon sehr merkwürdig. Es kam nur sowas wie "würden sie das machen?".

In erster Linie sollte man sich dann schon überlegen, ob man überhaupt verkaufen möchte oder nur "rumdealen" möchte. Er sagte er würde bestimmt 3000 Euro dafür bekommen...- glaube ich ihn - bestimmt in 10-15 Jahren. Also inflationsbereinigt dann doch nicht mehr...

Ich finde mit der 808 ist es so eine Sache
- der Mensch ist komisch. Das was man nicht besitzt möchte man oft haben, obwohl es alternativen gibt... :selfhammer:

- leider kann ich mich oft selber nicht beherrschen und Rationalität wird an Haken gehängt. Ich besitze eine AR und mit feinfühliger Programmierung kriegt man bestimmt annährend ein 808 Imitat hin....aber es wird nie das original ersetzen können...ich habe auch keine Ahnung wie man sohn scheiss in griff bekommt...

- muss noch sagen, dass ich vor etwas mehr als 10 Jahren mehrere 808 besessen habe. leider immer wieder verkauft, weil ich mich durch Intensivnutzung an ihr abgehört hatte....kleiner Tipp ab und zu einmotten... :school:
 
Die 808 wird schon arg glorifiziert und mit Mythen " umwoben"... So Sachen mit dem gaanz speziellen Groove, den man sonst so nicht hinbekommt usw...
Der Klang ist, im Vergleich zu Drummaschinen von anderen Herstellern aus der Zeit, schon irgendwie einzigartig, aber heute mit den Mitteln, die einem zur Verfügung stehen, sicher austauschbar. Das Sequenzerkonzept ist nicht wirklich einmalig, das können andere genauso gut.
Schwierig wird es evtl. wenn man den Sound live verändert, dann sollte man schon zumindest einen analogen Clone benutzen, aber das ist sicher nicht der Schwerpunkt eines Drumcomputers, die meisten Drumloops sind ja doch eher " statisch"...
 
Der Kauf lohnt nicht mehr. Sobald das A-157 von Doepfer draußen ist, werde ich meine 808 nicht mehr zu Bühnenauftritten mitnehmen, sondern die TR-8 und das A-157 als Triggergeber.

Deswegen werde ich aber meine 808 nicht verkaufen. Die bleibt immer da. Ich habe mich in den 32 Jahren, die ich sie jetzt habe, so sehr an das Handling der 808 gewöhnt, dass ich sie vermutlich nie hergeben werde.
 
CO2 schrieb:
Die 808 wird schon arg glorifiziert und mit Mythen " umwoben"... So Sachen mit dem gaanz speziellen Groove, den man sonst so nicht hinbekommt usw...
Ich habe keine 808, darum: Wie ist es wirklich mit dem "Groove"? So ganz auf den Beat scheint sie ja nicht zu sein, dass aber sehr musikalisch...
Bei der 909 hatte ich den Eindruck, das die Patterns swingen...
 
909 hat swing, in mehreren Abstufungen einstellbar, evtl lag es daran.
Ansonsten konnte ich den speziellen Grove nie finden, keine Ahnung, was die Leutz da immer hören :selfhammer:
Evtl liegt es am ungenauen MIDI-Timing, wenn man externe Drums mit dem Rechner triggert, das schwankt ja unter umständen ganz ordentlich.
Wenn die 808 wirklich ihr ganz eigenes timing hat und das wird wohl schon irgendwie so sein, die Trigger müssen ja auch in irgendeiner zeitlichen Abfolge an die Instrumente verteil werden, dann ist sie wahrscheinlich sogar eher genauer, als herkömliches MIDI. Das Problem hat man aber in ner DAW mit Samples schon wieder nicht mehr so, bzw. da könnte man sogar den Groove analysieren und replizieren, wenn einem das wirklich weiterhilft ( habe ich mit der 909 Shuffle mal gemacht und in Ableton als Groove-Template gespeichert... )
Insgesamt wird das meiner meinung nach aber überbewertet, bzw war früher in einer reinen MIDI Sequencing Umgebung evtl wichtiger....
 
Ich benutze schon seit 20 Jahren 808-Samples (und das glaub ich in 80% meiner Tracks, immerhin).

Gereizt hat mich das Originalgerät natürlich schon, aber die Preise die dafür aufgerufen wurden kamen mir schon immer vom Mond vor.
 
Feedback schrieb:
CO2 schrieb:
Die 808 wird schon arg glorifiziert und mit Mythen " umwoben"... So Sachen mit dem gaanz speziellen Groove, den man sonst so nicht hinbekommt usw...
Ich habe keine 808, darum: Wie ist es wirklich mit dem "Groove"? So ganz auf den Beat scheint sie ja nicht zu sein, dass aber sehr musikalisch... [...]

Der 808-Sequenzer hat ein eigenes Timing, das stimmt. Das wirkt irgendwie organischer als alles, was ich bei digitalen Drum Machines aus der Zeit (Linn LM-1, Oberheim DMX, Sequential Drumtraks, LinnDrum, Linn 9000, Roland R-8) gehört habe.

Ja, man kann einer LM-1 Swing und Shuffle verordnen, aber das klingt immer kantig. Die 808 hat sowas leicht elastisch Gummiartiges, was in Kombination mit den immer leicht anders ansprechenden Instrumenten den Groove ausmacht. Schwer zu beschreiben. Ich dachte auch, daß mir eine R-8 mit Electronic-Card die 808 ersetzen könnte, aber es war nicht dasselbe -- es war gut, aber nicht dasselbe.

Stephen
 
Wer sich heute noch eine 808 kauft, der macht das meistens aus emotionalen und nicht rationalen Beweggründen.
Sie ist längst ein Kultobjekt und sogar Statussymbol.
Abgesehen davon dass jede 808 etwas anders tickt, wird sie immer ein Klassiker bleiben wie Minimoog, Odyssey oder Prophet -5 auch wenn es Alternativen gibt.
 
ppg360 schrieb:
Der 808-Sequenzer hat ein eigenes Timing, das stimmt. Das wirkt irgendwie organischer als alles, was ich bei digitalen Drum Machines aus der Zeit (Linn LM-1, Oberheim DMX, Sequential Drumtraks, LinnDrum, Linn 9000, Roland R-8) gehört habe.
Und den Eindruck hatte ich auch, wenn ich mir Dinge anhöre, die mit 808-Patterns gemacht wurden. Der Sound? Kein Problem, denn bekomme ich ähnlich hin, aber es klingt halt von einer 808 gespielt anders. Und genau deswegen schiele ich zum Original, allerdings ist mir das den Preis (noch) nicht wert...
 
Sagen wir mal so, es macht extrem Spass mit der 808 rumzudaddeln.
Die Kiste inspiriert einfach und es ist nicht nur der Klang, es ist das Gesamtpaket.
3 Trigger Outs, die SH-101, den Juno Arpeggiator und einen externen Step-Sequenzer drangehangen und man hat Spass für Stunden. :supi:

Die kurze Doku sagt eigentlich alles:
http://tracks.arte.tv/de/tr-808-der-leg ... umcomputer
 
JA!

weil:
RetroSound schrieb:
Sagen wir mal so, es macht extrem Spass mit der 808 rumzudaddeln.
Die Kiste inspiriert einfach und es ist nicht nur der Klang, es ist das Gesamtpaket.
3 Trigger Outs, die SH-101, den Juno Arpeggiator und einen externen Step-Sequenzer drangehangen und man hat Spass für Stunden. :supi:

808 Triggerout an Audio Mixer angeschlossen und du hast einen authentischen Kraftwerk/ Egyptian Lover Zip gleich im passenden Microgroove
 
Ich versteh das Argument mit dem "in the mix hört man das nicht mehr" absolut nicht.
Wenn ich Musik kaufe ist mir das recht egal ob eine echte 808 verwendet wurde oder ob es nur ein Klon war.
Wenn ich aber Musik mache, will ich mit den Werkzeugen arbeiten die mir Spaß und Laune bereiten, der Mix und Endrezipient, falls überhaupt vorhanden, sind mir dabi vollkommen egal.
Man könnte meinen es gut nur darum wie ich möglichst billig viel Musik verkaufen kann ohne viel Geld auszugeben und der Schaffensprozess ist dabei egal. Wusste nicht dass hier nur reine Vollprofis sind...
Ich bin es Gott sei Dank nicht.
 
Ja, da gebe ich mookie recht, daher besitze/besaß ich eigentlich nur Geräte mit viiieeelen Knöpfen (Ausnahmen bestätigen die Regel.....)
Die Ausgangsfrage bezog sich aber, wenn ich das richtig verstanden habe, hauptsächlich auf den Klang, evtl auch den mystischen Groove.
"Spaß haben" ist sicher ein Argument, dafür reicht aber natürlich auch ein Clone mit adäquatem Sequenzer, wenn man dann noch davon ausgeht, das es " im Mix eh keiner merkt", dann kann man auch mit ner Miami, oder Yocto oder was auch immer jede Menge Spaß haben......
 
Das " im Mix hört mans nicht" ist halt immer das Totschlagargument, irgendwie doof, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen... Hängt halt auch immer stark vom eigenen Ziel und der Herangehensweise ab, wie stark dieses " Argument" zählt.
Ich denke aber, bei der Entscheidung für/gegen den Kauf einer TR kann man das schon auch mit einfließen lassen, außer natürlich, Geld spiel keine Rolle....
 
man kleines Stückchen mit 808 Trigger-Zip
die 808 selber habe ich später gepitcht und Bit-reduziert


play:
 
Habe eine Miami und bin damit mehr als zufrieden. Kostet neu einen Bruchteil dessen, was man für eine abgerockte 808 hinlegen muss.
 
Mir reicht's, wenn es von der Charakteristik der Drumsounds grob in die 808 Richtung geht. Hab wieder ne 522 erworben.
 
Yocto samt Metallcase liegt bei ca. 1100€ und klingt wie eine 808,
Ein TR-8 klingt gut aber nicht so gut wie das Original,
Hab alle 3 Geräte bei mir.
 
808, 808 und nochmals 808 ?

NEIN !

falls es jemdan interssiert: ich habe ende der neunziger ganze releases nur mittels der 808 und 909 drums des "ach so tollen" rebirths gemacht.

und NEIN kein mensch bei den labels, oder beim mastering oder die djs die die platten gespielt haben haben jemals was "gemerkt"...

wenn ich mir diveres alte tracks von mir anhöre kann ich lediglich feststellen dass rebirth bereits vor fast 20 jahren mehr konnte als die original kiste und ich mich bei einer aufgenommen 808 mehr mühe machen musste um die mixtechnisch fett zu bekommen.


aber einen oldtimer mag man auch nicht wegen dem komfort oder dem sparsamen motor - sind eben zwei paar schuhe
 
darsho schrieb:
Mir reicht's, wenn es von der Charakteristik der Drumsounds grob in die 808 Richtung geht. Hab wieder ne 522 erworben.
:P Die 808 des kleinen Mannes, wie süß.

Ich finde so ein Teil noch ehrlicher als eine TR-8, die MFB gibt nicht mehr vor, als sie ist.

Meine Anfangsfrage bezog sich nicht aufs professionelle Produzieren, dann würde ich die Frage im Producerforum stellen.
Es ging mir um den speziellen Sound und Groove, und ob man diesen als Musikliebhaber heraushört.
Man stelle sich nur mal vor, diese Tracks wären mit einem Rompler gemacht:





 


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