Zum Thema Punchen, Triggern etc:
Sound On Sound - Classic Tracks - Michael Jackson 'Black Or White'
http://www.soundonsound.com/sos/aug04/articles/classictracks.htm
Ausschnitt für Lesefaule:
"(...) Michael Boddicker played a stand-alone Roland sequencer part that was meant to sound like high-speed guitar segueing into and out of the heavy metal section. Bottrell's young musican friend, Kevin Gilbert, also contributed some high-speed sequencer.
"Michael Boddicker played synths and keyboards on several songs," Bottrell recalls, "and on 'Black Or White' he played really fast sequencer notes running up and down, and I recorded his MIDI out of that box into my Hybrid Arts. I then used that, put a guitar sample in my Akai and ran it through the Mesa Boogie amp in order to make it sound more like a guitar. (...)"
Dann noch Sachen wie verschiedene Mixkonsolen für Strophe und Refrain eingesetzt, etc... was für ein Riesenaufwand. Wobei ich bei MJ finde, das Resultat ist einfach gut genug, um die ganze Künstlichkeit irgendwie zu rechtfertigen, und vielleicht sollte sie hier einfach als Stilmittel betrachtet werden. Alles larger than life halt.
Ein absolut gegenteiliges Beispiel, wo ich gerne mal eine Back to the Roots-Bewegung sehen würde: im Bereich Metal wurde, soweit ich weiß (d.h. wieder ohne Gewähr, ich bin kein Profi), zuerst durch das Ersetzen (oft sämtlicher) einzelner Drumhits durch vom Original getriggerte Samples die Dynamik kaputt gemacht - bzw. natürlich "korrigiert", aber das heißt halt leider oft: leblos, und ab der Verbreitung von Audio-Editing im Rechner hat das (zusätzliche oder alternative) manuelle Geradeschieben von schlechten Drumspuren einem Schwall aus schlechten Bands ermöglicht, Zeug zu veröffentlichen, dessen authentische Produktion wahrscheinlich schon seit der zweiten Napalm Death-Scheibe kein Label mehr bezahlt hätte. Richtig schöne Metalproduktionen, die sowohl gut gespielt sind als auch trotzdem noch einen gewissen Schrammel-Charme haben, hab ich in den letzten 15, 20 Jahren kaum noch gehört. Leider sind viele junge Metalfans mit dem quantisierten, sterilen Breitwandsound aufgewachsen und finden kurioserweise dann die *alten* Sachen seltsam.